Autor/in: Anonym

Vorstellung verschiedener Lerntheorien Seite 2

Wege der Kommunikation:
– sprachliche Kommunikation
– Nonverbale Kommunikation
• Kommunikation mit dem menschlichen Körper (Körperkontakt, Körperhaltung, Mimik und Gestik, Blickrichtung)
• Durch Objekte (z. B.: Berufskleidung, Namensschilder; signalisieren Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen)
• Durch räumliche Distanz

a) Intim Distanz: Beziehungen des physischen Kontaktes bei Körperkontakt, Sexualität …
b) Persönliche Distanz: Schutzsphäre, die Menschen normalerweise um sich aufrichten, meist eine Armlänge
c) Soziale Distanz: keine körperlichen Berührungen
d) Öffentliche Distanz: etwa 4 m, noch formeller.

Grundannahme über menschliche Kommunikation (nach Watzlawick) = 4 Axiome

– man kann nicht nicht kommunizieren
– jedes Verhalten hat Mitteilungscharakter
– jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, derart dass der Beziehungsaspekt den Inhaltsaspekt bestimmt

– die Interpunktion der Partner bestimmt den Ablauf der Kommunikation
– Menschliche Kommunikation beinhaltet digitale und analoge Kommunikation
digital: Wörter, Symbole (eindeutig) ? Infoweitergabe
analoge: Gestik, Mimik, Nähe, Bewegung, Kleidung? Gefühlsweitergabe
– Zwischenmenschliche Kommunikationshilfen können symmetrisch und/oder komplementär sein.


Modell der Kommunikation (Nach Schulz von Thun):

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jede Nachricht beinhaltet 4 Ebenen:
Sachebene: bezieht sich auf die Darstellung der zu übermittelnden Sachinformation
Appellebene: Versuch eine Reaktion hervorzurufen
Beziehungsebene: es wird zum Ausdruck gebracht, wie der Empfänger zum Sender steht

Selbstoffenbarung: (un-)beabsichtigt, kann zur Fassadentechnik führen (man versucht sich zu verstellen)
Inkongruenz: Widerspruch zw. verbal geäußertem und nonverbalen Verhalten
Kongruenz: Gleichheit zw. Verbalen + nonverbalen VH, Echtheit

Zwischenmenschliche Beziehungen:
Symmetrische Beziehung: gleichwertig (z. B. Schüler – Schülerin)
Metakomplementäre Beziehung (asymmetrische B.): ungleiche Stellung (Schüler – Praktikant)
Komplementäre Beziehung: ungleiche Stellung, aber keine Kommunikationsbarrieren (beide benehmen sich anständig!) z. B.: Stationsleitung – Schüler

Appelle:
Offen bringen eindeutig Wunsch zum Ausdruck, transparent, Infocharakter
Verdeckt? Bringt indirekt zum Ausdruck, nicht eindeutig, leicht zu überhören und oft gepaart mit Taktieren und Vorwürfen.

Ursachen für Störung in der Kommunikation
1. Sachseite:
Klar, deutlich, verständlich?
Sachlichkeit?

2. Appellseite
verdeckt, versteckt
Vorwürfe beinhaltend
Überhört werden?

3. Beziehungsprobleme
unausgesprochene Gefühle
Projektion
Übertragung

4. Selbstoffenbarung
Fassadentechnik (sich verstecken)
Imponieren Technik
Selbstverkleinerung

Metakommunikation: Kommunikation über die Kommunikation

Wahrnehmung:

Definition: Prozess und das Ergebnis der Informationsgewinnung und -verarbeitung von Reizen aus der Umwelt und dem Körperinneren

– Wahrnehmung ist die Grundlage für jedes In-Beziehung-treten miteinander Umwelt und ein Hauptwerkzeug für die Krankenpflege
– Es ist ein Psycho-physischer Prozess, der aus einem komplizierten Wechselspiel physiologischer und psychologischer Verarbeitungsmuster besteht.
– Reize sind Energien aus der Umwelt oder dem Körperinneren, die auf unsere Sinnesorgane und bestimmte Reaktionen hervorrufen. Empfindung ist die Folge der Einwirkung eines Reizes auf ein Sinnesorgan.

Absolute Schwelle: Reize müssen eine bestimmte Stärke aufweisen, damit eine Wahrnehmung stattfindet
Schmerzwelle: stellt obere Grenze der Wahrnehmung dar

Begrenze Aufnahmekapazität für Reize? Als unwichtig erachtet Informationen gehen verloren, Reize, die bedeutsam erscheinen oder im Einklang mit Erwartungen stehen, richtet sich die Aufmerksamkeit auf sie und es erfolgt eine Weiterverarbeitung.

Wahrnehmungsinstrumente:

  • Gehörsinn
  • Geschmackssinn
  • Geruchssinn
  • Tastsinn mit 4 Hautsinnen (Kälte, Wärme, Berührung, Schmerz)
  • Gleichgewichtssinn und Muskelsinn
  • Gesichtssinn

Ganzheitliche Krankenpflege ist sinnen-volle Pflege!

Wahrnehmung setzt sich aus Empfindungen, die in bestimmten Reizen durch die Bewertung dieser Empfindungen aufgrund bisheriger Erfahrungen zusammen. (z. T. unbewusst)

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Reize werden mit Gedächtnisrepräsentationen verglichen, Erkennen heißt vergleichen zwischen Reizrepräsentation und Gedächtnisrepräsentation.

Text Grafik

Organisationsprinzipien der Wahrnehmung:
– Vereinfachung und Selektion (ansonsten Flut von Informationen)
– Vordergrund und Hintergrund.

1. Gesetz der Ähnlichkeit:
Ähnliche Reize werden als zusammengehörig wahrgenommen (z. B.: Berufskleidung; Praktikanten und Stationsleitungen)

2. Gesetz der Nähe:
Reize, die nah beieinander liegen, werden als zusammengehörig betrachtet (z. B.: Ordnungsprinzip im Schrank, zwei Personen treten immer zusammen auf → Pärchen.

3. Gesetz der Geschlossenheit:

Unvollendete Reize werden als vollkommen wahrgenommen (z. B.: trotz nur kurzem Kontakt mit Pflegeperson machen wir uns ein Bild über diese Person)

4. Gesetz der Kontinuität:

Reize, die eine Fortsetzung vorausgehender Reize zu sein scheinen, werden als zusammengehörig wahrgenommen (z. B.: 2 Stimmen, die trotz Gleichzeitigkeit wahrgenommen werden, Telefon und Gesprächspartner)

5. Gesetz der gemeinsamen Bewegung:

Reize, die ich in dieselbe Richtung bewegen, werden las zusammengehörig wahrgenommen (z. B.: Schwestern, die sich gemeinsam bewegen, werden zusammengehörig wahrgenommen)

6. Gesetz der gemeinsamen Prägnanz:

Unsere Wahrnehmung bevorzugt Gestalten, die sich von anderen durch ein bestimmtes Merkmal abheben (Personen mit unnormalem Verhalten fallen auf, Unfreundlichkeit)

Der Mensch ordnet und vervollständigt unvollständige, ungeordnete Reize und ihm sinnlos erscheinenden Reize zu bedeutungsvollen, sinnvollen Gestalten.

KONSTANZPHÄNOMENE:
= gleichbleibende, unveränderte Wahrnehmung trotz unterschiedlicher Gegebenheiten bezeichnet.
Größenkonstanz: Personen und Gegenstände werden trotz unterschiedlicher Entfernung als gleich groß wahrgenommen
Form-/Dingkonstanz: Personen und Gegenstände werden trotz unterschiedlicher Perspektive in ihrer Form als gleich wahrgenommen
Farb-/Helligkeitskonstanz: Personen und Gegenstände werden trotz unterschiedlicher Beleuchtung in ihrer Farbe als gleich wahrgenommen

WAHRNEHMUNG WIRD:

  • durch die Beschaffenheit der Sinnesorgane eingeschränkt
  • vom Individuum unterschiedlich interpretiert
  • durch individuelle und soziale Faktoren verändert
  • von bestimmten Erwartungen eines Individuums geprägt
  • durch die Gestaltungsgesetze strukturiert
  • durch die Konstanzphänomene verbessert

Sie vermittelt keine objektive Wirklichkeit, sondern eine subjektive Welt.
Wir nehmen das wahr, was unseren Bedürfnissen, Erfahrungen, Erwartungen entspricht und nicht die objektiv gegeben Reize.

Hypothesentheorie der subjektiven Wahrnehmung:
Individuelle Faktoren, was wird wahrgenommen?
Erwartungen / Hypothese
Soziale Faktoren, was wird interpretiert?

Primacy effect (erster Eindruck)
1) Informationen von anderen (der wahrgenommenen Person)

  • körperliches Aussehen
  • Kleidung
  • Körpersprache
  • Einstellung
  • Sprache
  • Geruch

2) Einflüsse von Außen (was man mir über die betreffende Person erzählt)
3) Erwartungen von mir, Selbstkonzept

Bildung eines Bezugsrahmens, in dem alle späteren Informationen eingepasst werden
Filterwirkung zwischen passend/unpassend
Gegenseitige Beeinflussung (wie es in den Wald schallt….)

Fehler in der Personenwahrnehmung:
1) Haloeffekt (Hof-Effekt): Selektion in der Wahrnehmung (bei Fehlern durch Sympathie) eine hervor strahlende Eigenschaft überstrahlt mögliche Fehler; z. B. Fans bei Promis.
2) Logische Fehler (Analogie schlüssel, private Persönlichkeitstheorie) z. B. Menschen die ordentlich sind auch sauber; zweite Eigenschaft ist aber nicht beobachtbar.
3) Sympathie-Antipathie-Wahrnehmung.
4) Projektion = Übertragung: eigene (ersehnte) Eigenschaften, die nicht unbedingt bewusst sind, werden auf andere übertragen.
5) Maßstab Fehler: der Beobachter schließt von sich auf andere, wer sich selbst ähnelt, wird positiv beurteilt.
6) Mildefehler: aus Angst vor Konflikten tendieren Beurteiler zur zu positiven Beurteilung.

7) Strengefehler: generell zu negativ.
8) Häufungstendenz: Einheitsbeurteilungen, die negativ oder positiv sein können.
9) Zentrische Tendenz: Beurteilungen, die zur Mitte tendieren.
10) Verallgemeinerungen: vom Einzelnen wird aufs Ganze geschlossen.
11) Hierarchieeffekt: Mitarbeiter in höheren Personen werden besser beurteilt.
12) Alterseffekt: Ältere werden negativ/positiv beurteilt.
13) Adaptionsfehler: durchschnittliche Mitarbeiterinnen werden in einem guten Team schlechter beurteilt.

14) Nähefehler: Neigung, die auf dem Beurteilungsbogen eng beieinander liegen, werden gleich beurteilt.
15) Stimmungseffekt: in guter Stimmung wird positiv beurteilt.
16) Unterschwellige Beeinflussungen: Kindchenschema oder Ähnliches.

Forderung für die Praxis:

Selbstwahrnehmung (-beobachtung)
Werteprinzip (prägen Erwartungen)
Professionelle Verhaltensbeobachtung.

Einstellungen, Stereotyp und Vorurteile

3 ASPEKTE DER EINSTELLUNG
a) Kognitiver Aspekt (= das Bewusstsein betreffend) Einstellungen sind immer mit gewissen gedanklichen Vorstellungen über das Objekt verbunden
Stereotyp: Bild, z. B. für eine Gruppe von Menschen ist übermäßig vereinfacht und starr
b) Verhaltensaspekt (Handlungsbereitschaft)
c) Affektiver Aspekt (Gefühle, die mit Einstellung einem Objekt gegenüber verbunden sind)

Erwerb:

  • Lerntheorien (Beobachtung, klassisches Konditionieren, operantes Konditionieren)
  • Erfahrung (Hypothesentheorie der sozialen Wahrnehmung)
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SELFULLFILLING PROPHECY
Das Vorurteil einer Bevölkerungsgruppe beeinflusst das VH gegenüber den Empfängern dieses Vorurteils, und dieses Verhalten wiederum bewirkt, dass das behauptete Vorurteil auch tatsächlich eintrifft
Bsp.: Bild der sozialen Krankenschwester; P-Patienten, die immer motzen? Man geht nicht ins Zimmer? Patienten, ist unzufrieden und motzt.

KONFORMITÄT:
Einstellungs- und Verhaltensänderung einer Person aufgrund des wirklichen oder auch vermeintlichen Drucks, der durch eine Gruppe auf sie ausgeübt wird; Gegenteil Individualität
Bsp.: Erbsen schätzen

Einflüsse:

  • Erziehung, Erfahrung
  • Vorbilder (soziales Umfeld)
  • Ziele
  • Selbstbild
  • Eigene Betroffenheit
  • Glaubwürdigkeit des Sprechers, Kompetenz, Einstimmigkeit
  • Sympathie/ Antipathie

ÜBERZEUGEN

Internalisierung: Überzeugung/Glauben Verinnerlichung
Compliance: Ursache für konformes Verhalten Angst vor Sanktionen, Druck
Patientencompliance: Akzeptanz, ohne Einsicht

Ursachen für konformes Verhalten (bitte Schema hinzeichnen!)

Weiter lesen auf Seite 3 …

Weitere Quellen zu den Lerntheorien
Lerntheorien

Lerntheorien: Wie lernen wir eigentlich?
Lerntheorie

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