Soziale Gerontologie verschiedene Fragen u. Antworten Seite 2
Nr. 21 Menschen reagieren auf Krankheiten sehr unterschiedlich. A) erklären sie den leistungsbezogenen Bewältigungsstil _(Kruse 1987)! B) nennen sie zwei weitere Bewältigungsstile!
- Leistungsbezogener Bewältigungsstil: aktive Bewältigung oder Leugnung der Krankheit
- Resignativer Bewältigungsstil: Niedergeschlagenheit, Korrektur von Erwartungen
- akzeptierender Bewältigungsstil: Krankheit wird akzeptiert, Nachdenken über sich selbst
- Hadernder Bewältigungsstil: Klagen über das Schicksal, Versuch des Widerstands gegen die Krankheit
Nr. 22 Abwehrmechanismen a) Was versteht man unter Projektion? b) nennen sie drei weitere Abwehrmechanismen.
Projektion ist ein Abwehrmechanismus, bei dem eigene triebhafte, gesellschaftlich unmoralische Wünsche, Impulse oder Gefühle anderen Menschen zugeschrieben werden. Die „verbotenen“ Wünsche werden dann bei diesem anderen Menschen bewusst wahrgenommen und können so für die eigene Person konfliktfrei abgelehnt werden. Die Projektion ist oft Ursache von unhaltbaren Verdächtigungen und Gerüchten gegen andere.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Soziale Gerontologie verschiedene Fragen u. Antworten Seite 2
- 1.0.1 Nr. 21 Menschen reagieren auf Krankheiten sehr unterschiedlich. A) erklären sie den leistungsbezogenen Bewältigungsstil _(Kruse 1987)! B) nennen sie zwei weitere Bewältigungsstile!
- 1.0.2 Nr. 22 Abwehrmechanismen a) Was versteht man unter Projektion? b) nennen sie drei weitere Abwehrmechanismen.
- 1.0.3 Nr. 23 Nennen sie 6 Fehler im Umgang mit psychisch kranken Menschen im Alter!
- 1.0.4 Nr. 24 Gerontopsychiatrisch erkrankte Heimbewohner stellen oft eine besondere Herausforderung im Heimalltag dar. Nennen und beschreiben sie 3 unterschiedliche Lebens- und Wohnmodelle!
- 1.0.5 Nr. 25 Tagespflege Einrichtung: Worin liegen die Ziele und worin die Grenzen?
- 1.0.6 Nr. 26 Schildern sie die Phasen einer anhaltenden Stressbelastung
- 1.0.7 Nr. 27 Nennen sie 4 mögliche Beweggründe in ein Heim überzusiedeln!
- 1.0.8 Nr. 28 Kurzzeitpflege: Nennen sie 4 Ziele der Kurzzeitpflege! Alter als „kritisches Lebensereignis“ a) was versteht man hierunter? b) Nennen Sie typische „kritische Lebensereignisse“ im Alter.
- 1.0.9 Nr. 29 Leben im Altenheim: a) Wie kann sich Reizarmut der Lebensbedingungen auswirken?
- 1.0.10 Nr. 30 Gewalt in der häuslichen Pflege: a) Nennen sie die verschiedenen Formen der Gewalt mit je 1 Beispiel! B) Welche Gewaltform ist am häufigsten? C) Welche Gewaltform ist am zweithäufigsten?
- 1.0.11 Nr. 31 Suizid im Alter: Nennen Sie mögliche Gründe entsprechend der verschiedenen Ebenen!
- 1.0.12 Nr. 32 Wohnungsanpassung: Nennen Sie Beispiele zu folgenden Möglichkeiten:
- 1.0.13 Nr. 1 Bildung ist ein Prozess auf mehreren Ebenen: Erklären sie die einzelnen Ebenen!
- 1.0.14 Nr. 2 Welche Möglichkeiten sollte man im Alten und Pflegeheim schaffen, damit Sexualität praktiziert werden kann?
- 1.0.15 Nr. 3 Welche Funktion hat Sexualität aus psychologischer Sicht?
- 1.0.16 Nr. 4 Erikson beschreibt die menschliche Entwicklung anhand verschiedener Stadien: a) Wie heißen die Pole des 1. Lebensjahres? b) Welches Lebensstadium ist von der Auseinandersetzung mit Identität/Identitätsdiffusion gekennzeichnet? c) Wie heißt das letzte Stadium und worum geht es?
- 1.0.17 Nr. 5 Rosenmayr beschreibt 3 Partnerschaftsmodelle. Nennen und beschreiben sie diese!
- 1.0.18 Nr. 6, die ersten Tage im Heim: a) Aufgrund welcher Umstände können hier psychische Anpassungsprobleme erlebt werden? b) Wodurch kann die persönliche Identität bedroht werden?
- 1.0.19 Nr. 7 Pflegekräfte in Altenheimen und Krankenhäusern werden häufig auch Opfer von Gewalt. a) Nennen Sie sechs mögliche Gewalthandlungen von Bewohnern! b) Wie sollte man mit dem Thema „Gewalt gegen Pflegende“ umgehen?
- 1.0.20 Nr. 8 Alkohol am Arbeitsplatz: Wie kann sich Alkohol am Arbeitsplatz äußern in Bezug auf (Nennen sie insgesamt 12 Beispiele).
- 1.0.21 Nr. 1 Was versteht man unter Demografie?
- 1.0.22 Nr. 2 Was versteht man unter dem Generationenvertrag?
- 1.0.23 Nr. 3 Was bedeutet Feminisierung des Alters?
- 1.0.24 Nr. 4 Über welche positiven Verstärkungsmöglichkeiten verfügen Altenpflegerinnen? Nennen Sie 4!
- 1.0.25 Nr. 5 Was ist Pädagogik?
- 1.0.26 Nr. 6 Biografiearbeit ist heute ein wichtiger Teil in der Arbeit mit alten Menschen geworden. Warum? Nennen Sie zwei gesellschaftliche Bedingungen.
- 1.0.27 Nr. 7 Womit beschäftigt sich die Motivationspsychologie?
- 1.0.28 Nr. 8 Lernen wird nicht nur als schulisches/kognitives Lernen verstanden, sondern als umfassender Prozess. Definieren Sie lernen!
- 1.1 Weiter lesen auf Seite 3 …
– Verdrängung: ist ein unbewusster Prozess, bei dem unlösbare Konfliktsituationen vollständig ins Unbewusste verdrängt werden, da sie, wenn sie bewusst sind, ein Unlustgefühl oder Angst hervorrufen. Verdrängen ist also ein vergessen aus Angst. Eine besondere Bedeutung kommt der Verdrängung bei der Verarbeitung von Kindheitskonflikten zu, da das kindliche Ich zu rationalen Lösungen nicht in der Lage ist.
– Rationalisierung: ist die Scheinbegründung für ein Verhalten. Die wahren Beweggründe für das Verhalten sind unbewusste Wünsche oder Triebe, die vom Ich-Ideal nicht akzeptiert werden. Deshalb wird ein anderer Grund für das Verhalten genannt, sodass der verbotene Grund unbewusst bleibt und keinen Konflikt heraufbeschwört.
– Verschiebung: Bei der Verschiebung werden unangenehme oder feindselige Gefühle nicht gegen die als bedrohlich empfundene Person gerichtet, der sie eigentlich gelten, sondern gegen eine andere schwächere oder weniger bedrohliche oder gegen sich selbst(Autoaggression)
Nr. 23 Nennen sie 6 Fehler im Umgang mit psychisch kranken Menschen im Alter!
- Nicht-Ernst-Nehmen
- Überfürsorglichkeit
- Vernachlässigung
- Zu große Distanz
- Distanzlosigkeit
- Nervosität und hektische Betriebsamkeit
Nr. 24 Gerontopsychiatrisch erkrankte Heimbewohner stellen oft eine besondere Herausforderung im Heimalltag dar. Nennen und beschreiben sie 3 unterschiedliche Lebens- und Wohnmodelle!
Das voll integrative Modell: gerontopsychiatrisch erkrankte und geistig gesunde Bewohner verbringen den ganzen Tag zusammen
das Teil integrative Modell: gerontopsychiatrisch erkrankte und geistig gesunde Bewohner wohnen zusammen, tagsüber werden die psychisch kranken Menschen in einer speziellen Tagesgruppe betreut.
Das vegetative Modell: die gerontopsychiatrisch kranken Menschen wohnen in einem eigenen geschützten Lebensraum
Nr. 25 Tagespflege Einrichtung: Worin liegen die Ziele und worin die Grenzen?
Ziele:
- Unterstützung und Entlastung der pflegenden Angehörigen (häufig bei demenziell erkrankten Menschen)
- Unterstützung der alten Menschen zur Vermeidung von Heimpflege
- Unterstützung zur Erhaltung von Selbstständigkeit
- Vermeidung von Isolation und Einsamkeit
Grenzen:
Öffnungszeiten meist nur von Montag bis Freitag, fehlendes Abendangebot
Finanzierung nicht in jedem Fall gesichert, trotz Leistungen der Pflegeversicherung
Nr. 26 Schildern sie die Phasen einer anhaltenden Stressbelastung
- Phase: Stress als Alarmreaktion: Körper mobilisiert seine Abwehrkräfte, ist verstärkt leistungsbereit
- Phase: Anpassungsreaktion: Lässt Stress nicht nach, pendeln sich körperliche Prozesse auf unnatürlich hohem Niveau ein. Stress wird als solcher nicht mehr wahrgenommen.
- Phase: Erschöpfung: Die Dauerbelastung beeinträchtigt psychische Gesundheit bis hin zum Burn-out-Syndrom
Nr. 27 Nennen sie 4 mögliche Beweggründe in ein Heim überzusiedeln!
- Aufgrund des Wunsches, denn Angehörigen nicht länger zur Last zu fallen zu wollen
- aus einer erlebten Einsamkeit heraus verbunden mit der Hoffnung im Heim sein soziales Netzwerk vergrößern zu können
- aus einer präventiven Vorsorge heraus
- aufgrund unzulänglicher Wohnsituationen
- infolge eines allgemeinen altersbedingten körperlichen Abbauprozesses, der das Gefühl vermittelte, es allein nicht mehr zu schaffen
- aufgrund des sanften Drucks der pflegenden Angehörigen
- aufgrund einer weitgehend fremdbestimmten Überweisung durch das Krankenhaus
Nr. 28 Kurzzeitpflege: Nennen sie 4 Ziele der Kurzzeitpflege! Alter als „kritisches Lebensereignis“ a) was versteht man hierunter? b) Nennen Sie typische „kritische Lebensereignisse“ im Alter.
- Ziele der Kurzzeitpflege
- Als Familien entlastende Maßnahme ist sie besonders im Krankheits-, Urlaubs – oder sonstigem Verhinderungsfall gedacht
- Vermeidung eines Krankenhausaufenthaltes
- Vorzeitiger Entlassung aus dem Krankenhaus
- Ältere Menschen haben den Status als Gast
Das Alter als kritisches Lebensereignis zeigt dem Menschen deutlich Grenzen auf und fordert zur Auseinandersetzung heraus.
Hierzu gibt es eine Reihe von Themen und Lebensereignissen, die älteren Menschen betreffen und die sehr belastend sein können:
Dazu gehören:
- Verlust des Partners
- Kinder gehen aus dem Haus
- Krankheit
- Ausstieg aus dem Berufsleben
- Soziale Kontakte werden weniger
- Verlust von Freunden und Bekannten
- Mobilität nimmt ab
- Vereinsamung
- Verlust der Sinneseindrücke
- Umzug ins Altenheim
Nr. 29 Leben im Altenheim: a) Wie kann sich Reizarmut der Lebensbedingungen auswirken?
Hält eine soziale Reizreduktion länger an kann es zu einem Zustand des Hospitalismus kommen. Nennen Sie fünf mögliche Symptome!
Unser ganzes Wahrnehmungssystem ist auf die aktive Verarbeitung des ständig wechselnden Informationsstroms ausgerichtet. Menschen benötigen abwechselnde Wahrnehmungen wie Nahrung. Versiegt dieser Strom, dann kommt es zu drastischen psychischen Störungen.
Bestimmte Verhaltensweisen von Altenheimbewohnern haben eine ihrer Ursachen sicher auch in der Reizarmut der Lebensbedingungen:
- lautes, mit sich selbst reden
- mit den Gedanken in die (buntere und lebens-vollere) Vergangenheit flüchten
- sich an Pflegepersonen anklammern
- Streit mit Mitbewohnern (bringt Leben ins Einerlei)
- Reizhunger durch „Tratsch“ stillen
Hält eine soziale Reizreduktion länger an, kann das anfängliche Bedürfnis nach Wahrnehmung und Kontakt einem als Hospitalismus bezeichneten Zustand weichen:
- abkapseln von der Umwelt (Depression)
- Selbst Stimulierung: sich selbst verletzen, Haare ausreisen, Hin und Her wippen
- Verwahrlosungstendenzen
- Starre Mimik und Körperhaltung
- Gesteigerte Auffälligkeit gegenüber Erkrankungen
Nr. 30 Gewalt in der häuslichen Pflege: a) Nennen sie die verschiedenen Formen der Gewalt mit je 1 Beispiel! B) Welche Gewaltform ist am häufigsten? C) Welche Gewaltform ist am zweithäufigsten?
a) Verschiedene Formen der Gewalt:
passive Vernachlässigung: Ältere werden allein gelassen, Essen und Trinken wird „vergessen“
aktive Vernachlässigung: Angehörige verweigern Waschen, Bettreinigung, Essen und Trinken
psychische Misshandlung: beschimpfen, verspotten, einschüchtern, isolieren, mit Heimeinweisung drohen
körperliche Misshandlung: Angehörige fassen hart zu, ziehen an Ohren und Haaren, stecken den alten Menschen ins Bett, schränken den freien Willen mit Beruhigungsmitteln ein
b) Welche Gewaltformen sind am häufigsten
passive Vernachlässigung
c) Welche Gewaltformen sind am zweithäufigsten?
Psychische Misshandlung
Nr. 31 Suizid im Alter: Nennen Sie mögliche Gründe entsprechend der verschiedenen Ebenen!
– gesellschaftliche Ebene:
- die „nutzlose“ Rolle des alten Menschen in der
Leistungsgesellschaft
– individuelle Faktoren:
- Psychische Krankheiten, z. B. Depressionen
- narzisstische Kränkung, d. h. schwere Bedrohung des
Selbstwertgefühls
- Sinnverlust oder mangelnde religiöse Bindung
- Ereignisse werden als belastend entwertet, für die es keine
Lösungen zu geben scheint
– soziale Faktoren:
- Beziehungsstörungen mit Partner oder Kindern
- Einsamkeit, besonders bei Männern
- eingetretene Armut im Alter
Nr. 32 Wohnungsanpassung: Nennen Sie Beispiele zu folgenden Möglichkeiten:
- kleinere Alltagserleichterungen: niedrige Fenstergriffe für Rollstuhlfahrer, Erhöhung des Bettes
- technische Hilfen: Haltegriffe /Stützen
- Beseitigung von Mängeln in der Ausstattung: Bad, WC, Heizung
- Reorganisation der Wohnung oder des Hauses: Wohnungsverkleinerung, Stockwerkaustausch
- Beseitigung von Barrieren: Einbau eines Treppenlifts, Verbreitung von Türen, bodengleiche Dusche
Nr. 1 Bildung ist ein Prozess auf mehreren Ebenen: Erklären sie die einzelnen Ebenen!
- Kindergarten
- Schule
- Ausbildungsstätte
- Tagesstätte für Senioren
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Nr. 2 Welche Möglichkeiten sollte man im Alten und Pflegeheim schaffen, damit Sexualität praktiziert werden kann?
Intimsphäre im Heim wahren
- Zimmer nur nach ausdrücklicher Aufforderung betreten
- Freiräume für eigene, unbeobachtete Aktivitäten lassen
- Körperliche Nähe, wenn von beiden Seiten gewünscht, unterstützen
- Rückzugsmöglichkeiten für Paare anbieten
- Sexuelle Aktivitäten akzeptieren, nicht belächeln oder entrüstet verbieten
Nr. 3 Welche Funktion hat Sexualität aus psychologischer Sicht?
Sexualität hat aus psychologischer Sicht mehrere Funktionen:
Lustfunktion: Bereits der Säugling strebt nach Lustgewinn. Der Mensch kann sich selbst Lust verschaffen (z. B. Selbstbefriedigung) oder mithilfe anderer erreichen (z. B. Zärtlichkeit)
Sozialfunktion: der Mensch strebt nach Gemeinsamkeit. Sexualität ermöglicht in Partnerschaften gemeinsames Erleben. Durch sexuelles Verhalten (z. B. miteinander sprechen, streicheln, an den Händen halten) kann Befriedigung erreicht werden.
Fortpflanzungsfunktion: Viele Menschen streben danach, Nachkommen zu zeugen und durch die Kinder weiterzuleben. Im Alter rückt die Fortpflanzungsfunktion in den Hintergrund.
Nr. 4 Erikson beschreibt die menschliche Entwicklung anhand verschiedener Stadien: a) Wie heißen die Pole des 1. Lebensjahres? b) Welches Lebensstadium ist von der Auseinandersetzung mit Identität/Identitätsdiffusion gekennzeichnet? c) Wie heißt das letzte Stadium und worum geht es?
a) Urvertrauen gegenüber Misstrauen
Im ersten Lebensjahr entscheidet die Zuwendung der vertrauten Bezugspersonen darüber, ob ein Mensch seiner Umwelt eher mit Urvertrauen oder Misstrauen begegnet.
b) Rollenidentität gegenüber Rollendiffusion
Während der Pubertät werden Rollen gewechselt und neue Rollen übernommen. Der Jugendliche betrachtet Dinge von verschiedenen Sichtweisen aus und handelt entsprechend unterschiedlich. In diesem Suchen findet er schließlich seine eigene Rollenidentität.
Können die entwicklungstypischen Probleme nicht angemessen gelöst werden, so entsteht eine Rollendiffusion, die sowohl in diesem Stadium als auch im späteren Erwachsenenalter eine angemessene Krisenlösung unmöglich macht. Im schlimmsten Fall können bestimmte Rollen, z. B. die Elternrolle nicht übernommen und ausgefüllt werden.
c) Lebenserfüllung gegenüber Verzweiflung
Im letzten Lebensstadium blickt der Mensch angesichts der Endlichkeit des Daseins auf sein Leben zurück.
- Fällt das Urteil über den bisherigen Lebensverlauf positiv aus, sieht er dem Tod mit einem befriedigendem Gefühl der Lebenserfüllung gelassener entgegen.
- Verlief das Leben dagegen unbefriedigt, wurden Entwicklungschancen nicht wahrgenommen oder sind starke Schuldgefühle entstanden, wird das Lebensende nur schwer akzeptiert. Mit Verzweiflung muss der alte Mensch feststellen, dass er sein Leben nicht ausreichend genutzt hat und es keine Chance zur Wiedergutmachung gibt.
Nr. 5 Rosenmayr beschreibt 3 Partnerschaftsmodelle. Nennen und beschreiben sie diese!
Welche Bedeutung Ehe und Partnerschaft im Alter für die Beziehung, die Gesundheit und die sozialen Aktivitäten hat, untersuchte der österreichische Alterssoziologe Leopold Rosenmayr. Als Ergebnis vieler Interviews unterscheidet er drei Partnerschaftsmodelle:
- Die Festung: Nach außen ist das Par eine Einheit, innen herrschen wechselseitige Schuldzuweisungen und Grabenkämpfe. Das verzehrende Beziehungsklima führt oft zur Sprachlosigkeit im häuslichen Alltag. Es fördert (psychosomatische) Erkrankungen und findet seine Zuspitzung im Tod eines Partners.
- Die Ambivalenten: Die Partner schwanken zwischen Hass und Liebe hin und her, auf Zuwendung folgt Abwendung. Beziehungen außerhalb der Partnerschaft werden gesucht oder als Bestrafung für den Partner benutzt. Auch diese Beziehungsform fördert (psychosomatische) Erkrankungen und Suchtverhalten.
- Die Glücklichen: Die Partner haben ihr Verhältnis von Nähe und Distanz gefunden. Sie können sich voneinander abgrenzen und eigene Möglichkeiten sozialer Kontakte entwickeln. Sie geben sich durch ihre Intimität gegenseitig Nähe und Geborgenheit. Ihre Partnerschaft zeichnet sich nach innen und außen durch Verbundenheit und Verbindlichkeit aus.
Nr. 6, die ersten Tage im Heim: a) Aufgrund welcher Umstände können hier psychische Anpassungsprobleme erlebt werden? b) Wodurch kann die persönliche Identität bedroht werden?
- Neuer Lebens und Tagesrhythmus
- einengend empfundene Hausordnung
- Gruppenzwang zur Anpassung an neue Regeln und Gepflogenheiten
- Gestörte Kommunikation mit Mitbewohnern
- Gefühl, dass es keinen Weg zurück gibt
- Ungewohnte Unterordnung individueller Bedürfnisse unter Institutionelle
b)
– Notwendigkeit, sich von Wäsche, Möbeln, Bildern etc. zu trennen; Dinge, die mit vielen Erinnerungen verknüpft sind.
– den Verlust der Einbindung in lange gewachsene soziale Beziehungen: Abschiednehmen von Nachbarn und der näheren Umgebung
– Verlust der bislang eigenverantwortlichen Lebensführung
Nr. 7 Pflegekräfte in Altenheimen und Krankenhäusern werden häufig auch Opfer von Gewalt. a) Nennen Sie sechs mögliche Gewalthandlungen von Bewohnern! b) Wie sollte man mit dem Thema „Gewalt gegen Pflegende“ umgehen?
- Beißen, spucken, Nahrungsverweigerung, Flüssigkeitsverweigerung, Nichtanerkennung von Hilfebemühungen.
- Gefährdeten Pflegenden ist Unterstützung zu gewähren
- Vertrauliche Beschwerdeverfahren sollten am Arbeitsplatz eingeführt werden
- Deeskalationstraining, in denen Pflegende lernen gefährliche Situationen zu entspannen
- Die Öffentlichkeit und die Pflegenden selbst sind auf das Thema aufmerksam zu machen
- Alle sollen dazu beitragen, eine gewaltfreie Pflegekultur zu schaffen, sodass sich die Betroffenen nicht die Schuld für solche Vorfälle geben müssen.
Nr. 8 Alkohol am Arbeitsplatz: Wie kann sich Alkohol am Arbeitsplatz äußern in Bezug auf (Nennen sie insgesamt 12 Beispiele).
Leistungsverhalten: starke Leistungsschwankungen, abnehmende Lernbereitschaft, mangelnde Konzentrationsfähigkeit, auffallende Unzuverlässigkeit
Auffälligkeiten im Zusammenhang mit Fehlzeiten: häufig einzelne Fehltage, Entschuldigungen durch andere (z. B. Ehepartner), unbegründete Abwesenheit vom Arbeitsplatz während der Arbeitszeit
Trinkverhalten: Alkoholkonsum zu unpassenden Gelegenheiten, „Heimliches“ Trinken, demonstrative Vermeidung Alkohol/Tarnung mit Softdrinks
Verhaltensänderung: starke Stimmungsschwankungen, unangemessen nervös/reizbar, unangemessen gesprächig/gesellig; großspurig/aggressiv oder unterwürfig
Äußeres Erscheinungsbild: Vernachlässigen der Körperpflege/Kleidung, Hände zittern, Schweißausbrüche, Versuche Alkoholgeruch zu tarnen z. B. durch Mundwasser
Nr. 1 Was versteht man unter Demografie?
(griech.: Demos= Volk, grafie= Aufzeichnung) : Bevölkerungswissenschaft, die sich mit der Beschreibung der Bevölkerungsstruktur, z. B. dem Altersaufbau, und der Bevölkerungsentwicklung, z. B. durch Geburten, Sterbefälle oder Läuterungsprozesse in der Gesellschaft befasst.
Nr. 2 Was versteht man unter dem Generationenvertrag?
Im System der sozialen Sicherung gilt bis heute der Generationenvertrag: Die erwerbstätige Bevölkerung erbringt die soziale Alterssicherung für die Generation der Rentner/innen.
Dieser Vertrag scheint in naher Zukunft durch die Bevölkerungsentwicklung und finanzielle Schwierigkeiten des Staates gebrochen zu werden. Immer mehr erwachsene Menschen entscheiden sich dafür, allein und ohne Kinder zu leben, sodass es zukünftig nicht genug Erwerbstätige geben wird, die den Generationenvertrag erfüllen können.
Nr. 3 Was bedeutet Feminisierung des Alters?
Alter ist weiblich
Frauen haben eine höhere Lebenserwartung und sind mit 80 Jahren meist schon lange Witwe. 75 % der Frauen ab 80 Jahren sind Witwe.
Nr. 4 Über welche positiven Verstärkungsmöglichkeiten verfügen Altenpflegerinnen? Nennen Sie 4!
- Mir Zeit nehmen
- zuhören
- mithelfen lassen, in Garten begleiten
- Lob
- Körperliche Berührungen
- Ein Lächeln schenken
- Bewegungsfreiheit zugestehen
- Zusätzliche Nachspeise
- Interesse für die persönlichen Belange zeigen
- Kontakte mit anderen Heimbewohnern herstellen
- Mehr Zeit zum Baden geben
- Eine neue Frisur machen
Nr. 5 Was ist Pädagogik?
(Alterspädagogik): Wissenschaft von der Bildung und Erziehung im Alter. Praxis der Bildungsarbeit mit alten Menschen sowie Vorbereitung junger Menschen auf den Ruhestand und die Begleiterscheinungen des Alters.
Nr. 6 Biografiearbeit ist heute ein wichtiger Teil in der Arbeit mit alten Menschen geworden. Warum? Nennen Sie zwei gesellschaftliche Bedingungen.
Lebensgeschichte darstellen: Jeder Mensch hat seine individuelle Lebensgeschichte. Sie beschreibt, wie er sich entwickelt hat, welche sozialen Rollen übernommen worden sind und in welchen Beziehungen er heute lebt.
Nr. 7 Womit beschäftigt sich die Motivationspsychologie?
= beschäftigt sich mit den Beweggründen des Menschen, die menschliches Verhalten in Gang setzen und steuern
Nr. 8 Lernen wird nicht nur als schulisches/kognitives Lernen verstanden, sondern als umfassender Prozess. Definieren Sie lernen!
Lernen: andauernde Verhaltensänderung, die nicht durch Reifung ererbter Anlagen, nicht durch körperliche Ursachen, chemische Einflüsse oder Ermüdung zustande gekommen ist
Die psychologische Definition des Lernens schließt sowohl innere als auch äußere Faktoren ein, betrifft also sowohl das Erleben als auch das Verhalten des Menschen. Die umfasst das Lernen:
- von elementaren menschlichen Fähigkeiten
- des menschlichen Miteinanders
- Für Schule und Beruf
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Weitere Quellen zu soziale Gerontologie
Gerontologie
Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie e.V.