Autor/in: Anonym

Sigmund Freud

1.) Lebensdaten
2.) das Menschenbild
3.) das Instanzmodell
4.) die Abwehrmechanismen
5.) die psychosexuellen Entwicklungsphasen

1.) Lebensdaten

Sigmund Freud wurde am 06. Mai 1856 in Freiburg (dem heutigen Mähren) geboren. Er studierte Medizin, wurde Arzt und ist der Begründer der Psychoanalyse. Freud interessierte sich sehr für das menschliche „Seelenleben“, seine Funktionsweise und das Unbewusste des Menschen. Außerdem hat er versucht, psychisches Leiden nicht medikamentös, sondern psychotherapeutisch zu lindern. Er hat die Psychologie und die Medizin sehr bereichert, aber auch generell das Verständnis des Menschen als psychisches Wesen vorangetrieben. Er starb am 23.09.1939 in London. Die Psychoanalyse ist eine Theorie, eine Therapieform und Forschungsmethode.


2.) das Menschenbild

Freud war überzeugt, dass das Menschenbild aus dem Bewussten, dem vor bewussten und dem Unbewussten bestand.
> Das Bewusste ist alles (alle Informationen), was uns zugänglich ist (d.h., alles, was wir zu einem bestimmten Zeitpunkt denken, erinnern und fühlen) Beispielsweise ein Gespräch zu führen ist eine bewusste Leistung.

> Das Vorbewuste ist alles (alle seelischen Vorgänge und Infos) was momentan nicht bewusst ist, aber jeder Zeit wieder bewusst werden kann. Beispielsweise ist ein gedanke, den man im Gespräch ausgesprochen hat jetzt im Vorbewussten.
> Das Unbewusste ist alles (alle seelischen Vorgänge) was nciht merh ins Bewusstsein dringen kann, aber unserer Erleben und Verhalten maßgeblich beeinflußt. Beispielsweise wenn man sich im Gespräch traurig fühlt, sich aber im Moment nicht bewusst ist, warum.

3.) Instanzenmodell

Instanz ist allgemein eine für eine Entscheidung zulässige Stelle.
Das Instanzmodell (→der Persönlichkeitsaufbau der menschlichen Psyche)  beinhaltet das Es, Ich und Über-Ich.

> Das Es ist die ursprüngliche Instanz, ist unbewusst und von Geburt an vorhanden. Es umfasst alle Triebe und Bedürfnise des Menschen. Es handelt nach dem Lustprinzip und drängt auf sofortige Bedürfnissbefriedigung. Beispielsweise, wenn ein Baby schreit, weil es Hunger hat und die Flasche haben möchte.

> Das Ich nimmt die Reize der Außenwelt wahr und verarbeitet sie. Das ICh unterscheidet anderseits nach Innen gegenüber dem Es und dem Über-Ich, welche Bedürfnisse zur Befriedigung zugelassen, verschoben oder unterdrückt werden. Das ICh handelt nach dem Realitätsprinzip und beginnt sich ab dem ersten Lebensjahr zu entwickeln.

> Das Über-Ich umfasst die im Laufe der Entwicklung übernommenen Wert- und Normenvorstellungen, das Gewissen, Ge- und Verbote. das Über-Ich handelt nach dem Moralitätsprinzip und beginnt sich ab dem fünften Lebensjahr zu entwickeln.

Die Dynamik (Triebkraft) der menschlichen Persönlichkeit wird bedingt durch ein ständiges, mit/- gegen-Einander von ich, es und Über-Ich.

4.) Abwehrmechanismen

Die Instanz des Ichs kann Angst erleben. Diese kann entstehen, wenn es zu Kämpfen zwischen dem Es und dem Über-Ich kommt und das dazwischenliegend ich mit deren unterschiedlichen Forderungen konfrontiert wird. Das Es verlangt nach Befriedigung seiner Bedürfnisse, während das Über-Ich die Verwirklichung von Geboten fordert. Das Ich wird sozusagen von zwei Seiten bedrängt und muss zwischen ihnen vermitteln. Gegen diese Angst kann das Ich sogenannte Abwehrmechanismen einsetzen.

Zur Bewältigung des Triebimpuls/Abwehr-Konfliktes, aber auch zur Bewältigung von Ängsten stehen dem Ich, als dem zum Handeln gezwungenen Teil der Persönlichkeit verschiedene Mechanismen zur Verfügung. Diese stellen jedoch keine optimalen Lösungen des Konfliktes dar, sondern begünstigen ein Wiederaufleben des Konfliktes zu einem späteren Zeitpunkt und führen zur Symptombildung. Die wichtigsten dieser Mechanismen sind:

Projektion:

die Übertragung von Charakterzügen, Gedanken und Meinungen auf andere

Verdrängung:

Das Halten von Informationen im Unbewussten. Verdrängung ist wohl der bekannteste Abwehrmechanismus. Es ist dies ein psychischer Vorgang, mit dem die mit einem Trieb verbundenen Vorstellungen ins Unbewusste abgeschoben werden. Es kommt zur Verdrängung, wenn dem Trieb entgegengesetzte Forderungen (des Über-Ich) gegenüberstehen. Zum Lustgewinn durch Befriedigung des Triebes würden sich damit Unlustgefühle gesellen. Um dies zu verhindern, werden die Triebvorstellungen verdrängt. Die Verdrängung ist sowohl ein normal-psychologischer Mechanismus, der der Bildung unbewusster Sachverhalte dient, als auch ein pathologischer Vorgang, der besonders bei der Hysterie eine Rolle spielt. Verdrängte Wünsche kommen unbeabsichtigt durch Symptome, Träume und Fehlleistungen wieder zum Vorschein. Andererseits ist es ein Ziel der psychoanalytischen Therapie, verdrängte Inhalte aus dem Unbewussten ins Bewusstsein aufsteigen zu lassen.

Verschiebung:

Verschiebung (=Substitution) ist ein Abwehrmechanismus, mit dessen Hilfe ein ursprüngliches Triebobjekt durch ein anderes (Ersatz-) Objekt ersetzt wird. Diese Vorgehensweise erfolgt, wenn die Befriedigung eines Bedürfnisses aus inneren oder äußeren Gründen unmöglich ist. Z. B. kann die aus dem Es stammende Aggression, die sich gegen ein äußeres Objekt (z. B. den Vorgesetzten) richtet, auf ein Ersatzobjekt (z. B. einen Untergebenen) verschoben werden und sich dort entladen. Andererseits kann die gegen ein äußeres Objekt gerichtete Aggression sich auch auf das Ich verschieben (Autoaggression). Schließlich kann auch eine aus dem Über-Ich stammende und gegen das Ich gerichtete Aggression (z. B. Selbstbeschuldigung) auf ein anderes Objekt umgeleitet werden.

Regression:

Rückfall in Verhaltensweisen einer früheren Entwicklungsstufe.

Reaktionsbildung: Verkehrung ins Gegenteil

Als Reaktionsbildung wird ein Abwehrmechanismus bezeichnet, der an die Stelle eines verdrängten Wunsches, eine, diesem entgegengesetzte Vorstellung oder Verhaltensweise setzt. Symptomatischen Wert erhalten Reaktionsbildungen durch ihre Zwanghaftigkeit und Übertreibung, die gelegentlich zu Misserfolgen führen und Ergebnisse bewirken, die den bewusst angestrebten entgegengesetzt sind. Reaktionsbildungen können sehr spezifisch Symptom zentriert sein, aber auch größere Persönlichkeitsänderungen hervorrufen. Reaktionsbildungen werden häufig bei Zwangsneurosen und bei der Hysterie beobachtet.

Fixierung:

Ein bestimmter Aspekt der Persönlichkeit verkümmert, die Unzulänglichkeit wird in den Vordergrund gestellt.

Rationalisierung:

Das Vorbringen eines scheinbar richtigen Grundes für ein Verhalten
Rationalisierung ist ein Mechanismus, durch den das Subjekt versucht, Verhaltensweisen, Gedanken, Gefühle usw., deren wirkliche Motive nicht erkannt werden, eine logische oder moralisch akzeptable Erklärung zu geben. Rationalisierung kann nur bedingt als Abwehrmechanismus gesehen werden, da sie nicht direkt gegen die Triebbefriedigung gerichtet ist, sondern eher sekundär den Abwehr-Konflikt verschleiert. Rationalisierung wird bei neurotischen und psychotischen Symptomen, z. B. Verfolgungswahn, benutzt.

Sublimierung:

Sublimierung ist ein Vorgang zur Erklärung derjenigen Verhaltensweisen, die scheinbar keinen Bezug zur Sexualität haben, deren treibende Kraft aber die Sexualität ist. Insbesondere künstlerische und intellektuelle Tätigkeiten sind als Ergebnisse von Sublimierungen anzusehen.

5.) die psychosexuellen Entwicklungsphasen

> die orale Phase umfasst das Säuglingsalter, in der oaralen Phase erfolgt die Bedürfnissbefriedigung über den Mund.
> die anale Phase geht bis zum 3. Lebensjahr, in der ananlen Phase erfolgt die Bedürfnisbefriedigung über die Ausscheidung(das Organ, das Produkt)
> die phallische (ödipale) Phase umfasst dass 3.-5. Lebensjahr, in der phallischen Phase erfolgt über die Erkundung der eigenen und beobachtung anderer Geschlechtsteile. Ergebniss dieser Phase ist die Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichem Elternteil.
> die Latenzphase geht bis zum 12. Lebensjahr, die Latenzphase ist eine Übergangsphase in der Sexuallität scheinbar keine Rolle spielt.
> die genitale Phase beginnt ab dem 12. Lebensjahr, in der genitalen Phase erfolgt die sexuelle Bedürfnissbefriedigung und sie dient u.a. auch der Fortpflanzung

Weitere Quellen zu Sigmund Freud
Sigmund Freud

Wer war Sigmund Freud? Kurzbiografie
Sigmund Freud – Begründer der Psychoanalyse

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