Autor/in: Dani

Soziale Gerontologie

Nr. 61. Regressive Verhaltensweisen: Man unterscheidet Ursachen der Regression! Nennen und beschreiben sie diese!

Regression: ist der Rückzug in einer Konflikt – oder Überforderungssituation auf bereits durchlaufende Entwicklungsphasen. Regression führt zu scheinbar kindlichen Verhaltensweisen, zu Essstörungen oder auch zu psychosomatischen Erkrankungen. Dieser Abwehrmechanismus kann häufig bei alten oder kranken Menschen beobachtet werden.

Regressives Verhalten ist der von alten Menschen am häufigsten angewandte Mechanismus zur Krankheitsverarbeitung. Es werden drei Formen von Regression unterschieden:

Individuelle Regression: Die Ursachen individueller Regression liegen in der Persönlichkeit des Kranken. Krankheit dient dazu, soziale Kontakte herzustellen und Aufmerksamkeit zu bekommen. Dieser sekundäre Krankheitsgewinn ist größer als die mit der Krankheit verbundenen Einbußen.`


Situative Regression: Die Situation eines Schwerkranken oder Pflegebedürftigen ist vergleichbar mit der eines kleinen Kindes. Er ist vollständig abhängig und benötigt für fast alle Aktivitäten des täglichen Lebens Hilfe, z. B. beim Essen, Waschen oder intimen Verrichtungen. Diese durch äußere entstandene Situation der Abhängigkeit erzwingt fast automatisch regressives Verhalten. Situative Regression ist abhängig vom Krankheitsverlauf; je mehr die Krankheit den Menschen abhängig werden lässt, umso stärker ist die situative Regression.

Institutionelle Regression: Institutionelle Bedingungen im Krankenhaus oder Pflegeheim können regressives Verhalten hervorrufen oder unterstützen. Legt die Einrichtung z. B. kaum Wert darauf, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, sondern nimmt dem Kranken alles ab, wird oder bleibt er abhängig und regressiv. Institutionelle Regression ist nicht vom Krankheitsverlauf, sondern von den äußeren Umständen der Pflege abhängig.

Nr. 62. Egozentrizität als psychische Reaktion auf Krankheit (das eigene Ich als Maß alle Dinge) : Wie kann sich dieses auswirken?

In Situationen, die eine körperliche oder seelische Lebensbedrohung bedeuten, ist ein auf Selbsterhaltung gerichtetes Verhalten als vernünftig und positiv zu bewerten. Egozentrische Verhaltensmuster können Altenpflegerinnen und Angehörige natürlich ganz gewaltig belasten:

Einengung des Denkens auf die unmittelbar gegebene Situation. Die Gedanken kreisen unaufhörlich um das Hier und Jetzt.

  • Teilnahmslosigkeit gegenüber der Umwelt
  • Soziale Interessen richten sich allenfalls auf das Pflegepersonal und andere Helfer
  • Entwicklung einer hypochondrischen Einstellung
  • Die alten Menschen beschäftigen sich ängstlich mit Ihren Körperfunktionen; damit ist auch eine besondere Sensibilisierung der Wahrnehmung für Dinge verbunden, die einen direkten Bezug zur Krankheit und Behinderung haben.

Egozentrische Verhaltensmuster können in Ihrer Intensität noch verstärkt werden, wenn aus der Zuwendung vonseiten der Pflegekräfte ein sekundärer Krankheitsgewinn gezogen wird.

Gemeint ist die Beobachtung, dass pflegerische Zuwendung auch genossen wird (endlich kümmern sich andere intensiv um mich). Gerade solche Menschen, die einen Nachholbedarf an sozialer Zuwendung haben, wenn sie im Rahmen ihrer sonstigen Lebensbedingungen sozial eher isoliert sind, wollen die Pflegekräfte dann möglichst ganz für sich allein haben. Es entwickeln sich Verhaltensweisen, die eine starke Belastung für Pflegekräfte bedeuten, wie z. B. ständige Betätigung der Klingel, wodurch man „seine Altenpflegerin“ für sich beansprucht und in Trab hält.

Nr. 63. Man unterscheidet vier Generationen der Alten- und Pflegeheime: Beschreiben sie die 1., 2. und 4. Generation!

  1. Generation: Sie glichen mehr Verwahrungsanstalten als Pflegeheimen. Gemeint ist die erste Generation der Pflegeheime, die nach dem Zweiten Weltkrieg als einfachste Versorgungsformen gebaut wurden. Dementsprechend lebten viele ältere Menschen in einer sehr unbefriedigenden Wohnsituation. Denn der Bautyp bestimmte auch das Pflegeverständnis, damals wie auch häufig noch heute. Nach 1945 gab es weder Wohn – noch Pflegekonzepte. Die pflegebedürftigen Menschen wurden in anstaltsähnlichen Bauten verwahrt und als „Insassen“ bezeichnet. Diesen Zustand zu ändern, war schließlich auch ein Grund, warum das KDA aus der Taufe gehoben wurde.
  2. Generation: Abgelöst wurden die Pflegeheime aus der 1. Generation in den 60er bis 70er-Jahren von der zweiten Generation des Pflegeheimbaus, diese Häuser sollten Mängel des ersten Typs vermeiden, orientierten sich aber überwiegend an der Pflege, d. h. an den Defiziten von bettlägerigen alten Menschen. Auch mit den damals aufkommenden Erkenntnissen der Geriatrie wurde somit das Krankenhaus zum Leitbild für die stationäre Altenhilfe. Die Bewohner wurden zu multimorbiden Patienten, die behandelt werden mussten, so KDA-Chefarchitekt Winter, der aber auch selbstkritisch resümiert, dass man damals auch selbst zu Projekten der zweiten Generation nach besten Wissen und Gewissen beraten habe.
  3. Generation: Im Laufe der 80er-Jahre haben wir dann das Wohngruppenkonzept entwickelt, das erstmalig mit unserer Unterstützung als Modellprojekt des Bundes und des Landes NRW entstanden ist, berichtet Winter. Das Leitbild Krankenhaus wurde dabei durch das Leitbild Wohnhaus ersetzt, was auch bauliche Konsequenzen hatte. So haben Heime der dritten Generation wesentlich mehr Merkmale einer normalen Wohnung als die Heime, die zuvor gebaut worden sind, wie unter anderem individuelle Wohn – und Schlafbereiche oder aber Gemeinschaftsbereiche. Dies alles sollte dazu beitragen, dass die alten Menschen möglichst lange selbstständig leben können. Gegner dieses Konzepts kritisierten, dass wir die Pflegestationen in Wohngruppen auf bröseln würden und nicht mehr die Rationalität der Arbeitsabläufe in den Vordergrund stellten. So Winter weiter ließen aber außer Acht, dass dafür ein anderer positiver Effekt für die Mitarbeiter hinzukam – Arbeitszufriedenheit.
  4. Generation: Als eine logische Konsequenz ist daraus auch Ende der 90er-Jahre die vierte Generation des Pflegeheimbaus entstanden. Die sogenannten Hausgemeinschaften. Hier leben pflegebedürftige und/oder verwirrte alte Menschen unter dem Leitbild der „Normalität“ in Gemeinschaften von sechs bis zehn Personen zusammen. Ihr Alltag ist geprägt von so viel Normalität und Geborgenheit wie möglich. Das mit der dritten Generation der Pflegeheime begonnene Prinzip, sich immer mehr an den Bedürfnissen der alten Menschen zu orientieren, wird bei den Hausgemeinschaften konsequent fortgeführt. Architektonisch und organisatorisch treten dabei Anstaltsstrukturen in den Hintergrund, die durch eine zentrale Versorgung gekennzeichnet sind. Im Vordergrund keinesfalls mehr die Pflege, sondern ähnlich wie zu Hause der überschaubare Haushalt mit einer zentralen Bezugsperson. Das Leben spielt sich neben individuellen Zimmern überwiegend in einer geräumigen Wohnküche ab. Mittlerweile gibt es weit über 40 vom KDA initiierte Hausgemeinschaftsprojekte, mit deren Ideen sich immer mehr Menschen anfreunden.

Nr.1, die Reserven der Familie für die Pflege von Familienangehörigen nehmen ab durch den sozialen Wandel. Nennen sie Gründe:

Wandel der Lebensformen: In den letzten Jahrzehnten hat sich in den Industrieländern eher die Kleinfamilie (Vater, Mutter, Kind) als typische Familienform herausgebildet. Junge Menschen von heute sehen ihren Lebenssinn nicht mehr ausschließlich in der Gründung einer Familie. Die Familie, und damit die traditionelle Form der Altersversorgung, ist nur noch Lebensform unter vielen.

Generationenvertrag und Kinder Ermüdbarkeit: Im System der sozialen Sicherung gilt bis heute der Generationenvertrag: Die erwerbstätige Bevölkerung erbringt die soziale Alterssicherung für die Generation der Rentner/innen. Dieser Vertrag scheint in naher Zukunft durch die Bevölkerungsentwicklung und finanzielle Schwierigkeiten des Staates gebrochen zu werden.

Nr. 2 Was bedeutet Multimorbidität?

Multimorbidität= (lat. : Multi = viele, Morbus= Krankheit) : gleichzeitiges Vorhandensein mehrerer Krankheiten

Die Wahrscheinlichkeit, gleichzeitig an mehreren Erkrankungen zu leiden, nimmt im Alter deutlich zu. Das betrifft im somatischen Bereich sowohl die akuten Erkrankungen, z. B. Herzinfarkt oder Schlaganfall, als auch chronische Erkrankungen, z. B. Diabetes oder Rheuma. Hinzu kommen psychische Erkrankungen, wie z. B. Depressionen. Gleichzeitig ändert sich die soziale Rolle alter Menschen innerhalb der Gesellschaft, das soziale Wohlbefinden nimmt ab.

Nr. 3 Was ist ein Burn-out-Syndrom?

(engl. Ausbrennen, ausgebrannt sein) : Zustand totaler psychischer und körperlicher Erschöpfung als Reaktion auf tätigkeitsspezifische Belastungen.

Syndrom: typische Kombination von Symptomen

Das Burn-out-Syndrom ist das Ergebnis längerer völliger Verausgabung im Beruf und kann sich sowohl als akutes Geschehen als auch als langjährige, chronische Erkrankung zeigen. Es ist besonders häufig in sozialen Berufen anzutreffen und kann sowohl einzelne Mitarbeiter/innen als auch ganze Teams betreffen.

Nr. 4 Man unterscheidet zwei Formen von Stress! Welche?

Je nach ihren vorhandenen Ressourcen sowie Grundhaltungen zum Leben ganz allgemein und zur Arbeit im Besonderen wird der Stress als Eu – Stress (=guter Stress) und Herausforderung bewertet oder als Dis – Stress (schlechter Stress) und Bedrohung. Es kommt also darauf an, inwieweit sie sich mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Bewältigungsmöglichkeiten dieser Lebenssituation gewachsen fühlen,

Nr. 5 Womit beschäftigt sich die Wahrnehmungspsychologie?

Wahrnehmungspsychologie beschäftigt sich mit der Beobachtung und Bewertung menschlichen Verhaltens sowie mit der Entstehung von Einstellungen und Vorurteilen. Der Teilbereich der sozialen Wahrnehmung ist außerdem ein wichtiges Teilgebiet der Sozialpsychologie.

Nr. 6 Welche Frage ist mit dem Begriff der Interventionsgerontologie verbunden?

Welche Faktoren beeinflussen das Altern günstig, damit viele alte Menschen angenehm und glücklich alt werden können

Nr. 7 Was bedeutet Verobjektivierung des alten Menschen (Goffman) im Heim?

Bewohner gelten hier als Pflegefälle und werden wie Dienstleistungsobjekte betrachtet und behandelt. Das Heim ist dabei mehr an der Verwaltung der individuellen Bewohner Bedürfnisse orientiert als an deren Befriedigung.

Nr. 8 Sexualität im Alter: Welche Bedingungen haben einen entscheidenden Einfluss auf die sexuellen Bedürfnisse und deren Befriedigung?

Sexualität bedeutet Intimität. Wohnen alte Menschen z. B. bei den Kindern oder im Heim, wird der persönliche Intimbereich häufig eingeschränkt. Sexualität wird erschwert oder unmöglich gemacht, wenn die Heimstrukturen:

  • Freiräume durch eine festgelegte Tagesstruktur einschränken
  • Keine Privatsphäre zulassen, z. B. Mehrbettzimmern
  • Keine Rückzugsmöglichkeiten bieten, z. B. weil die Zimmer grundsätzlich offen stehen und von jedem ohne anzuklopfen betreten werden können.

Intimsphäre im Heim wahren:

  • Zimmer nur nach ausdrücklicher Aufforderung betreten
  • Freiräume für eigene unbeobachtete Aktivitäten lassen
  • Körperliche Nähe, wenn von beiden Seiten gewünscht, unterstützen
  • Rückzugsmöglichkeiten für Paare anbieten
  • Sexuelle Aktivitäten akzeptieren, nicht belächeln oder entrüstet verbieten

Nr. 9 Nennen sie mögliche soziale Folgen einer Suchterkrankung!

Suchtkranke sind

  • häufig Stimmungslabil und leicht reizbar
  • Haben Schuldgefühle
  • Beziehen alle kritischen Äußerungen auf sich
  • Ziehen sich mehr und mehr zurück
  • Geben Aktivitäten z. B. im Freizeitbereich auf
  • Verlieren Freunde und eventuell den Arbeitsplatz

Nr. 10 Was versteht man unter struktureller Gewalt? Nennen Sie in diesem Zusammenhang Beispiele, die Gewalthandlungen begünstigen können!

Bei der strukturellen Gewalt liegen die Ursachen in den Strukturen einer Organisation. So können fehlendes oder mangelhaft qualifiziertes Personal, überforderte Mitarbeiter/innen, schlechtes Arbeitsklima, fehlende Perspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten, Konkurrenz und zu große Einrichtungen Gewalthandlungen begünstigen.

Nr. 11 typische Verhaltensweisen beim Mobbing sind:

  • Üble Nachrede
  • Drohungen
  • Lächerlich machen
  • Isolieren
  • Persönliche Angriffe

Nr. 12 Der Übergang in den Ruhestand kann sehr belastend sein. Warum?

  • Rollenverlust
  • Isolation
  • Veränderung sozialer Beziehungen
  • Veränderung der Partnerschaft

Nr. 13 Was versteht man unter der Kompetenztheorie?

Theorie, die besagt, dass jeder Mensch über viele Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse verfügt und deshalb auf Anforderungen der Umwelt angemessen reagieren uns sich an sie anpassen kann.

Die Kompetenztheorie definiert eine Person nicht negativ über ihren Abbau, sondern positiv über ihre Kompetenzen und Ressourcen. Deshalb wird diese Theorie auch als Ressourcen-Ansatz bezeichnet. Durch geragogische Angebote können Kompetenzen gezielt ausgebaut und gestärkt werden.

Nr. 14 Psychosexuelle Entwicklung nach Sigmund Freud: Wie bezeichnet man die Entwicklungsstufen von der Geburt bis zum 6. Lebensjahr und welche Phasen umfasst diese?

Infantile Stufe: Der infantilen Stufe (lat.: kindlich) als Entwicklungsabschnitt der frühen Kindheit kommt bei Freud eine besondere Bedeutung zu, da eine gestörte Entwicklung Neurosen und psychische Krankheiten im Erwachsenenalter hervorrufen kann. Die infantile Entwicklungsstufe reicht etwa von Geburt bis zum 6. Lebensjahr und wird noch einmal in drei Phasen unterteilt.

Orale Phase: Im ersten Lebensjahr, der oralen Phase (lat.: den Mund betreffend) ist der Mundraum die Region, an die alle Triebe und deren Befriedigung geknüpft werden. Daumenlutschen, Saugen zur Nahrungsaufnahme und die Erkundung der Umwelt mithilfe des Mundes führen zu einer lustvollen Stimulierung und zur Befriedigung nach dem Lustprinzip, fast ohne Einschränkung durch Erziehungsinstanzen.

Anale Phase: Etwa im zweiten Lebensjahr durchlaufen Kinder die anale Phase (lat.: den After betreffend) ihrer psychosexuellen Entwicklung. In dieser Phase lernen sie ihre Körperschließmuskeln zu beherrschen und dadurch Stuhl und Urin willentlich zurückzuhalten oder auszuscheiden. Gleichzeitig verlangen nun die Eltern auch zunehmend eine Leistung von dem Kind: Es soll sein Geschäft auf einem „Töpfchen“ erledigen. Das Kind lernt, dass es seine Bedürfnisse nicht mehr uneingeschränkt befriedigen kann. Die Beschäftigungen mit den Ausscheidungen (spielen, schmieren, formen) werden von den Eltern unterbunden.

Phallische Phase: Etwa zwischen dem vierten und sechsten Lebensjahr, der phallischen Phase, werden die Triebe erstmals unter Einbeziehung der Sexualorgane befriedigt. Der Begriff phallisch ist nicht rein männlich gemeint, sondern bezieht sich auf die Sexualorgane beider Geschlechter. In dieser Phase erkennen die Kinder die Bedeutung des Geschlechts als Unterscheidungsmerkmal zwischen Menschen. Die äußeren Geschlechtsorgane werden oft in Form von Doktorspielen erkundet und stimuliert. Gleichzeitig beginnt die Identifikation mit der eigenen Geschlechtsrolle. Häufig kommt es zu einer fantasierten, libidinösen Beziehung zum gegengeschlechtlichen Elternteil. (Ödipus Komplex).

Nr. 15 Interventionsgerontologie: Nennen sie vier Anhaltspunkte!

  • Optimierung: Schaffen günstiger Entwicklungsbedingungen für den Einzelnen
  • Prävention: Vorbeugen des Altersabbaus durch lebenslanges körperliches soziales Training
  • Rehabilitation: Selbstständigkeit und Unabhängigkeit nach Störungen wiedergewinnen
  • Management des Status quo: Bewältigung von irreversiblen Problemsituationen

Nr. 16 Wie man gleichzeitig verschieden alt sein kann: Nennen sie vier Sichtweisen des Alters!

  1. Kalendarisches Alter: Der Mensch altert mit fortschreitender Lebenszeit, die anhand eines Kalenders gemessen wird und deshalb auch als kalendarisches Alter bezeichnet wird. Lebensalter: Ich werde am 8. Mai 84 Jahre alt. Kalendarisches Alter sagt objektiv etwas über Veränderungen innerhalb der Lebensspanne eines Menschen aus. Es berücksichtigt nicht, was kalendarische Veränderungen subjektiv.

Für den Betroffenen bedeuten.

  1. Biologisches Alter: Im Laufe der Zeit altert der Mensch durch Veränderungen der Organe und Gewebe. Nach der Situation eines alten Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt wird das biologische Alter eingeschätzt. Es kann erheblich vom kalendarischen Alter abweichen. Biologisches Altern bedeutet körperlicher Abbau und Verlangsamung biologischer und biochemischer Prozesse. Charakteristisch ist: – Umstellung des Hormonsystems.
  • Veränderung von Stoffwechselprozessen
  • Rückbildung der Organe und Gewebe

verstärkend wirken:

  • äußere Lebensbedingungen: ob man in Innenstadt oder dörflicher Umgebung wohnt
  • Stress, ungesunde Lebensführung
  • schwere körperliche Arbeit
  • Psycho-Stress
  • mangelnde Pflege
  • zu wenig Bewegung
  • Alkohol und Drogen, Rauchen

3. Soziales Alter: Hier orientiert man sich weniger am Lebensalter, als mehr an der Angehörigkeit einer bestimmten Altersstufe. Zumeist wird unterschieden: Kinder, Jugendliche, Erwachsene und alte Menschen. Man hat ziemlich genaue Vorstellungen davon, welche Verhaltensweisen in welcher Altersstufe normal sind.

Bsp. : zu alt kann man in manchen Berufszweigen schon mit Mitte 40 sein, z. B. als Stewardess oder in der Wirtschaft

Das funktionale Alter: Man ist so alt, wie man sich fühlt. Psychologische

Untersuchungen stimmen dann überein, dass die meisten Menschen auf verschiedene

Funktionsebenen gleichzeitig einen verschiedenen Altersstand aufweisen.

Dabei spielen drei Einflussgrößen eine Rolle: das biologische, psychologische und das soziale Alter. Alter wird hier nicht schematisch, sondern der jeweiligen Funktion entsprechend definiert, z. B. kann jemand körperliche Alterserscheinungen zeigen und im Sinne des biologischen Alters recht alt sein, gleichzeitig jedoch sich geistig rege fühlen.

Nr. 17. Was ist eine totale Institution?

Lange Zeit wurden Pflegeheime als Totale Institution betrachtet. Die totale Institution bezieht sich auf relativ geschlossene Anstalten, die einen besonders umfassenden und totalen Charakter haben. Die in einer solchen Institution lebenden Menschen sind über einen längeren Zeitraum (oder sogar für immer, und für den Rest ihres Lebens) von der übrigen Gesellschaft abgetrennt und müssen ein miteinander abgeschlossenes, formal reglementiertes Leben führen.

Nr. 18 Aktivitätstheorie: Erklären sie diese!

Theorie, nach der Zufriedenheit im Alter nur durch die aktive Teilnahme alter Menschen am Umweltgeschehen erreicht werden kann. Dadurch entsteht ein Gefühl des Gebrauchtwerdens, das z. B. durch Ausscheiden aus dem Berufsleben und Aus-dem-Haus-gehen der erwachsenen Kinder verloren geht gegangen ist.

Nr. 19 Was versteht man unter einem Hof-Effekt?

Bei der Begegnung mit einem Menschen können bestimmte sichtbare Eigenschaften so dominant wirken, dass andere Merkmale nicht wahrgenommen werden. Dabei können sowohl positive als auch negative Effekte entstehen. Der Gesamteindruck dieses Menschen wird dann von einer einzigen hervorspringenden Eigenschaft bestimmt.

Dieser Hof-Effekt ist abhängig von

  • Individuellen Vorerfahrungen
  • Einstellungen
  • Vorurteilen

Medikamentenabhängigkeit am Arbeitsplatz: Wie kann diese sich äußern?

  • Häufige Krankmeldungen
  • verlangsamtes sprechen
  • verzögerte Reaktionen
  • Kreislaufstörungen
  • Motorische Unsicherheit
  • Torkeln (wie bei Alkoholrausch)
  • Überkorrektes und sich selbst überforderndes Verhalten
  • Schwankende Gefühlslage
  • Apathischer und leicht ausdrucksloser Blick

Vergessen wichtiger Informationen, häufiges Wiederholen derselben Gedanken

Nr. 20 Welche Heimstrukturen erschweren Sexualität im Heim oder machen diese unmöglich?

  • Freiräume durch eine festgelegte Tagesstruktur einschränken
  • Keine Privatsphäre zulassen z. B. in Mehrbettzimmern
  • Keine Rückzugsmöglichkeiten bieten, z. B.: weil die Zimmer grundsätzlich offen stehen und von jedem ohne anzuklopfen betreten werden können.

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Weitere Quellen zu soziale Gerontologie
soziale Gerontologie

Gerontologie
Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie e.V.

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