Autor/in: Teddy

Fragen zur Krankheitslehre Seite 2

9. Magenkarzinom

Bösartiger Magenkrebs.

Haupterkrankungsalter:

50 – 60 Jahre

Männer sind doppelt so häufig betroffen.

Ursache:

  • chronische Gastritis Typ A und B
  • Zustand nach Magen – OP, hauptsächlich bei Billroth 2 (dabei wird 2/3 des Magens entfernt und der Restmagen wird mit dem Leerdarm verbunden)
  • Familiäre Veranlagung
  • Alkohol – und Nikotinmissbrauch
  • Nitrosamine in der Nahrung (z. B. gepökeltes Fleisch und Hartkäse)
  • Magenpolypen

Symptome:

  • beginnt mit Appetitlosigkeit
  • Widerwillen gegen bestimmte Speisen
  • zunehmende Gewichtsabnahme
  • Sodbrennen
  • erst später Schmerzen
  • evtl. Schluckstörungen
  • evtl. schwallartiges erbrechen


Diagnostik:

  • Gastroskopie mit Biopsie
  • Oberbauch – Sonografie
  • Röntgen des Magen – Darm Traktes mit Kontrastmittel
  • Blutbild
  • Bestimmung von Tumormarkern
  • CT – Abdomen
  • Röntgen Thorax
  • Komplikationen:
  • Blutungen
  • Stenosen

Therapie:

  • möglichst frühzeitige OP
  • symptomatische Behandlung

10. Gastritis

Es ist eine akute Entzündung der Magenschleimhaut.

Ursache:

  • zu große Nahrungsaufnahme
  • schlechtes kauen
  • zu kaltes Essen oder Getränke
  • starker Kaffee
  • Nikotin
  • bakterielle Infektion
  • Medikamente, z. B. ASS
  • Stress

Symptome:

  • Druck oder Schmerz in der Magenregion
  • Übelkeit
  • Evtl. erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • Belegte Zunge
  • Mundgeruch Sodbrennen
  • Aufstoßen

Diagnostik:

meistens anhand der Symptome

Komplikationen:

Gastroenteritis = Magen – Darm Entzündung, dabei tritt auch Durchfall auf

Therapie:

  • zunächst Nahrungskarenz
  • vorsichtige Flüssigkeitszufuhr (z. B. Fencheltee)
  • Kohlenhydratzufuhr (z. B. Zwieback)
  • Eiweißzufuhr
  • vorsichtige Fettzufuhr
  • evtl. gegen Krämpfe Buscopan®
  • Ursache behandeln

verboten sind:

  • Alkohol
  • Bohnenkaffee
  • Nikotin
  • Gewürze

11. Ulcus duodeni = 12 – Fingerdarmgeschwür.

Es ist 2 – 3x häufiger als Magengeschwür. Es sind meistens jüngere Menschen betroffen. Hohe Rezidivrate. Liegen meistens in der Nähe des Magenausgangs.

Das Krebsrisiko ist nicht erhöht.

Ulcus ventrikuli = Magengeschwür

Es sind meistens ältere Menschen betroffen. Liegen meistens im Bereich der kleinen Kurvatur. Das Risiko für Krebs ist erhöht.

Für Ulcus duodeni und Ulcus ventrikuli:

Ursache:

Es besteht ein Missverhältnis zwischen aggressiven (z. B. Salzsäure, Gastrin, Nikotin, Alkohol, Helicobacter Pylori) und hemmenden Faktoren (z. B. gute Schleimhautdurchblutung, intakte Schleimhaut).

Symptome:

Ulcus ventrikuli:

Es liegt eine Unterfunktion des N. vagus vor. Aufgrund dessen bleibt der Nahrungsbrei länger als normal im Magen liegen, dies führt zur Dehnung der Magenwand. Die Magenwanddehnung führt zur Gastrinfreisetzung. Das Gastrin fördert die Ulcusentstehung, daraus entstehen die Symptome.

  • Schmerzen nach der Nahrungsaufnahme im Oberbauch
  • es kommt zur Gewichtsabnahme
  • Aufstoßen

Ulcus duodeni:

Es besteht eine Überfunktion des N. vagus. Deshalb wird auch im nüchtern zustand, vermehrt Magensäure gebildet. Diese fließt dann, wenn kein Nahrungsbrei vorhanden ist, in den 12 – Fingerdarm und greift dort die Dünndarmwand an.

  • Typisch ist der nüchterne Schmerz
  • schmerzen nach der Nahrungsaufnahme im Oberbauch
  • es kommt zur Gewichtsabnahme
  • Aufstoßen

Komplikationen:

  • Blutungen
  • Anämie
  • Perforation (Ulcusdurchbruch)
  • Peritonitis (Bauchfellentzündung)
  • Penetration (Einbrechen des Ulcus in benachbarte Organe)
  • Pylorusstenose (narbige Verengung des Magenausgangs)
  • Magenkrebs

Therapie:

  • Diät
  • viele kleine Mahlzeiten
  • Eiweißreiche Kost
  • Vorsicht mit saurem Essen
  • Vorsicht mit Alkohol, schwarzem Kaffee, Fruchtsäfte, Nikotin
  • Vorsicht mit Medikamente: Antazida, H2 Antagonisten, Protonenpumpenhemmer, Magenschutzfilmbildner.

Falls der Helicobacter pylori das Ulcus verursacht hat, macht man eine Triple-Therapie

Falls die medikamentöse Behandlung nicht ausreicht, dann operative Behandlung:

– Vagotomie (einzelne Äste des N. vagus werden im Magenbereich durchtrennt, macht man bei 12 – Fingerdarmgeschwüren).
– Magenteilentfernung, wobei anschließend der Dünndarm mit dem Restmagen verbunden werden muss. Hierzu existieren verschiedene Operationstechniken.

12. Ikterus (Gelbsucht)

Gelbfärbung von Haut und Schleimhäuten durch Anstieg des Bilirubins im Blut mit nachfolgendem Bilirubin übertritt in die Gewebe. Mit dem bloßen Auge sichtbar ab einem Gesamtbilirubin (Summe aus indirektem und direktem Bilirubin) von etwa 34 µmol/l (= 2 mg / dl). Zuerst als sogenannte Sklerenikterus am Auge, weil hier die Gelbfärbung der Bindehaut vor dem Hintergrund der weißen Sklera (Lederhaut) besonders sichtbar wird.

Man unterscheidet3 Formen:

  1. Prä hepatischer Ikterus (nicht hepatischer Ikterus, hämolytischer Ikterus):

Die Ursache liegt vor der Leber, das heißt im Blut oder in der Milz. Z. B. eine Kugelzellanämie oder bei perniziöser Anämie.

Labor:

  • indirektes Bilirubin ist signifikant erhöht
  • leichter Ikterus
  • Stuhlfarbe normal
  • Urinfarbe normal
  1. Intrahepatischer Ikterus (Parenchymikterus):

Die Ursache liegt in Leber. Z. B. eine Hepatitis B oder eine Leberzirrhose.

Labor:

  • indirektes Bilirubin ist normal
  • direktes Bilirubin (wasserlöslich) ist signifikant erhöht
  • evtl. heller Stuhl
  • evtl. bierbrauner Urin
  • Ikterus
  1. Posthepatischer Ikterus (Verschlussikterus, obstruktiver Ikterus, cholestatischer Ikterus):

Die Ursache liegt hinter der Leber, das heißt im Bereich des Gallenganges. Z. B. Gallenstein, Pankreaskopf – CA

Labor:

  • indirektes Bilirubin normal
  • direktes Bilirubin ist signifikant erhöht
  • heller (Lehmfarbener) Stuhl
  • bierbrauner Urin
  • starker Ikterus mit Juckreiz

13. Leber – / Gallenerkrankungen:

Diagnostik:

  • Sonografie (Ultraschall)
  • Blutuntersuchungen (auf Bilirubin – und Cholesterinwerte, oft Leberwerte erhöht)
  • Cholangiografie (Kontrastmitteldarstellung des Gallenganges)
  • Cholecystogramm (Kontrastmitteldarstellung der Gallenblase und Gallenwege)
  • Laparoskopie mit Biopsie
  • CT
  • Röntgen Abdomen
  • ERCP (endoskopische – retrograde – cholangio – pankreatikografie)

14. Cholelithiasis (Gallensteinerkrankung)

Gehört zu Wohlstanderkrankungen.

Häufige Risikofaktoren / Ursachen:

  • Adipositas
  • Diabetes mellitus
  • Hämolytische Anämie
  • Typhus (Salmonellen Infektion des Darms)
  • Parenterale Ernährung

Besonders gefährdet sind:

  • Übergewichtige blonde Frauen um das 40. Lebensjahr, die gebärfähig sind.

Symptome:

  • ca. 30 % aller Gallensteinträger haben keine Beschwerden
  • anfallsartig auftretende kolikartige Schmerzen, die vom rechten Oberbauch nach rechts in den Rücken ausstrahlen, respektive in die rechte Schulter
  • Fettunverträglichkeit
  • Übelkeit
  • evtl. erbrechen
  • aufstoßen

Die Beschwerden dauern ca. 3 Tage an.

Diagnostik:

  • Ultraschall
  • Röntgen Abdomen
  • Kontrastmitteldarstellung der Gallenblase und Gallenwege (Cholecystogramm)
  • ERCP (endoskopische – retrograde – cholangio – pankreatikografie)
  • CT
  • Blutuntersuchung (auf Bilirubin – und Cholesterinwerte)

Komplikationen:

  • Gallenblasenentzündung (Cholezystitis)
  • Gallengangentzündung (Cholangitis)
  • Verschlussikterus
  • Gallenblasenempyem (eitrige Gallenblasenentzündung)
  • Gallenblasenhydrops (Wasseransammlung in der Gallenblase)
  • Peritonitis (Bauchfellentzündung) bei Gallenblasenperforation
  • Akute Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
  • Gallenblasenkarzinom (5 – 10 % der Fälle)

Therapie:

  • bei kolikartige schmerzen gibt man Spasmolytika (z. B. Buscopan, Novalgin)
  • evtl. etwas Warmes auf den rechten Oberbauch legen (z. B. heiße Kompressen)
  • gegen die Beschwerden Diät wie bei Gastritis (langsam aufbauen)
  • Vorsicht mit fettreicher Kost (Fett gebackenem, gebratenes)
  • Vorsicht mit kalten und heißen Speisen und Getränken
  • möglichst nichts Geröstetes
  • keine blähende Speisen
  • frisches Brot meiden (ca. 2 Tage altes)
  • kein Alkohol

Maßnahmen zur Steinentfernung:

  • operative Entfernung
  • Ultraschallzertrümmerung
  • ERCP

15. Cholangitis (Gallengangentzündung)

Ursache:

  • meistens Gallenabflussbehinderungen z. B. durch Steine (40 %), Tumore (10 %), der Rest sind sonstige Ursachen

Symptome:

  • Oberbauchschmerzen rechts
  • evtl. auch in Form von Koliken
  • Juckreiz
  • Fieber
  • Ikterus

16. Cholezystitis (Gallenblasenentzündung)

Ursache:

  • meistens bei Gallensteine
  • Typhus
  • Darmbakterien
  • Parenterale Ernährung über einen längeren Zeitraum (die Gallenflüssigkeit dickt dann ein)
  • Schockzustand (infolge Mangeldurchblutung der Gallenblasenwand)

Symptome:

  • akute Gallenblasenentzündung:
  • wie Gallensteinkoliken
  • Fieber mit Schüttelfrost
  • Schwäche
  • Chronische Gallenblasenentzündung:
  • ähnlich wie a), aber weniger dramatisch

Komplikationen:

  • Perforation der Gallenblase
  • Pankreatitis
  • Sepsis
  • Chronische Cholezystitis
  • Gallenblasenempyem (eitrige Gallenblasenentzündung)
  • Porzellangallenblase

Hepatitis (Leberentzündung)

Virusbedingte Leberentzündung mit Nekrosen der Leberzellen und einem meist intrahepatischer Ikterus.

Unterteilung je nach ursächlichem Virus in die Typen A – G. Die Viren unterscheiden sich erheblich in ihren Ansteckungsweg, der Inkubationszeit sowie ihrer Neigung zu Folgeerkrankungen, weniger durch die (Akut –) Symptome.

17. Hepatitis A (epidemische Virushepatitis)

Erreger:

Virusinfektion (Virus A)

Übertragungswege:

Wird fäkal und oral ausgeschieden, z. B. durch Muscheln, Trinkwasser.

Die meisten Infizierungen verlaufen ohne Symptome.

Inkubationszeit:

Ca. 4 – 5 Wochen

Symptome:

  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit
  • Schmerzen im rechten Oberbauch
  • Fieber
  • Evtl. Ikterus
  • Dunkler Urin
  • evtl. Lehmfarbener Stuhl
  • evtl. Gelenkbeschwerden

Diagnostik:

  • Bestimmung bestimmter Leberenzyme
  • evtl. Antikörpernachweis im Serum

Komplikationen:

Fast nie

  • chronische Lebererkrankungen treten nicht auf.

Therapie:

  • symptomatische Behandlung
  • Medikamente meiden
  • Kein Alkohol
  • Leberschonkost nicht erforderlich

18. Hepatitis B.

Erreger:

Virusinfektion (Virus B)

Übertragung:

  • Blut und Blutprodukte
  • Geschlechtsverkehr
  • Plazenta (Mutter› Kind)
  • Muttermilch

Inkubationszeit:

bis zu 6 Monate

Symptome:

  • kann asymptomatisch verlaufen oder
  • es treten Symptome ähnlich wie bei Hepatitis A auf
  • die Symptome sind aber stärker ausgeprägt

Diagnostik:

  • Antigen – und Antikörpernachweis im Blut
  • Leberfunktionswerte

Komplikationen:

  • Chronische Persistierende Hepatitis.
  • Leberzirrhose
  • Leberkarzinom

Therapie:

  • es gibt keine spezielle Therapie
  • Leberschonkost nicht unbedingt erforderlich

Prophylaxe:

  • Impfung

19. Non – A – Non – B – Hepatitis.

Übertragungswege:

Komplikationen:

  • Chronische Persistierende Hepatitis.
  • Leberzirrhose
  • Leberkarzinom

Treten häufiger auf als bei Hepatitis B

Häufiger auch Todesfälle

20. Chronische Hepatitis.

Das ist eine Hepatitis, die länger als 6 Monate andauert.

21. chronische persistierende Hepatitis.

  • Die Hepatitis heilt langsamer aus normalerweise
  • meist gute Prognose

22. Rheuma

Definition:

Als Rheuma bezeichnet man alle Störungen, die mit fließen, reißenden und ziehenden Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates einhergehen und die nicht verletzungsbedingt sind. Sie können in jedem Lebensalter auftreten.

Neben Gelenken sind auch Bänder, Sehnen, Bindegewebe, Muskeln, evtl. auch innere Organe betroffen.

Diagnostik:

  • Anamnese
  • Inspektion
  • Palpation
  • Funktionsüberprüfung
  • Ultraschall (Sonografie)
  • Röntgen
  • Blutuntersuchungen (BSG)Blutsenkungsgeschwindigkeit, Blutbild, CRP, Rheumafaktoren
  • Elektrophorese (HLA – B –27 – Test) (Bestimmung eines bestimmten Gewebeantigens, welches häufig bei M. Bechterew gefunden wird)
  • Biopsie
  • EMG (Elektromyografie)

Behandlungsziele:

  1. Entzündungshemmung
  2. Schmerzlinderung
  3. Bewegungsfähigkeit erhalten oder wiedererlangen

Einteilung:

1. Entzündlicher Rheumatismus.

– rheumatoide Arthritis (Polyarthritis)
– Morbus Bechterew (ankylosierende Spondylitis)
– rheumatisches Fieber
– Morbus Reiter

2. Degenerativer Rheumatismus.

  • Arthrosen
  • Coxarthrose (Knorpelabbau im Hüftgelenk)
  • Gonarthrose (Knorpelabbau im Kniegelenk)
  • Omarthrose (Knorpelabbau im Schultergelenk)
  • Rhizarthrose (Arthrose des Daumengrundgelenks)
  • Spondylose (degenerative Wirbelsäulen Veränderung)

3. Weichteilrheuma = extraartikulärer Rheumatismus.

Entzündliche und degenerative Prozesse, die nicht direkt die Gelenke betreffen, sondern die Muskeln, Sehnen, Sehnenscheiden und Bänder

Beispiel:

  • Bursitis (Schleimbeutelentzündung)
  • Tendovaginitis (Sehnenscheidenentzündung)

4. Kollagenosen

  • Periarthritis
  • Sklerodermie
  • Arthritis temporales
  • Lupus erythematodes
  • Sjögren – Syndrom
  • Dermatomyositis („Lila – Krankheit“)

5. Gicht

Rheumafaktoren:

Sind Autoantikörper gegen Körpereigene IgG–Moleküle.

Sie sind etwa 70–80 % der Patienten mit rheumatoider Arthritis nachweisbar, aber auch bei vielen Patienten mit Kollagenosen und 5–10 % der Gesunden. Die Höhe der Rheumafaktoren erlaubt eine orientierende Abschätzung der Erkrankungsschwere und der Prognose.

Rheumaknoten

Entwickeln sich in der Nähe von Gelenken bei rheumatoider Arthritis, bestehen aus einer Bindegewebsvermehrung und sind nicht verschieblich.

23. Arthritis

24. Arthrose

Schmerzhafte, degenerative Gelenkerkrankung mit Zerstörung des Gelenkknorpels und evtl. Entzündung der Gelenkinnenhaut, kann zur völligen Gelenkversteifung führen.

25. Coxarthrose

Knorpelabbau im Hüftgelenk

26. Gonarthrose

Knorpelabbau im Kniegelenk

27. Spondylitis

Es ist die 2. häufigste entzündliche rheumatische Erkrankung.

Sie befällt hauptsächlich die Wirbelsäule und führt im Endstadium zu einer knöchernen Wirbelsäulenversteifung = Bambusstab – Wirbelsäule

28. Spondylose

degenerative Wirbelsäulen Veränderung

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Weitere Quellen zu den Fragen zur Krankheitslehre
Fragen zur Krankheitslehre

Krankheitslehre – Thieme Lern-MindMap
Colitis Ulcerosa | Krankheitslehre

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