Angina pectoris (enge Brust)
Symptome:
Ausgelöst durch körperliche oder seelische Belastung (O₂ = Sauerstoff-Bedarf des Herzens steigt) kommt es zu:
- Schmerzen hinter dem Brustbein = retrosternal, mit Ausstrahlung in den linken Arm bis in den Ringfinger und kleinen Finger. Eine Schmerzausstrahlung in den Hals› Unterkiefer, den Rücken, rechten Arm und Oberbauch ist auch möglich.
- Alternativ kann ein Engegefühl in der Brust oder Reifen um die Brust bestehen.
- Angst
- Die Schmerzen bilden sich in Ruhe und unter Nitrat Gabe rasch zurück.
Inhaltsverzeichnis
Einteilung:
- Stabile Angina pectoris: Die Anfälle treten unter definierten Belastungen auf und verlaufen immer gleichförmig.
Instabile Angina pectoris:
- Erstangina
- Ruheangina (Angina pectoris in Ruhe)
- Verschlimmerung, das heißt: Der Anfall dauert länger, ist schmerzhafter, tritt bei geringerer Belastung als sonst auf oder die Anfallsmedikamente wirken nicht wie üblich.
Maßnahmen:
- Lagerung: Oberkörper erhöht zur Herzentlastung
- Bei instabiler Angina pectoris Notarzt rufen
- Dabei bleiben, beruhigen
- Beengende Kleidung öffnen
- Vitalzeichen engmaschig kontrollieren (Puls, RR, Atmung, Bewusstsein)
- Falls verordnet und systolische Wert ist über 100 mmHg Gabe von Nitroglyzerin (Glycerolnitrat) Spray oder Zerbeißkapseln
Diagnostik:
- Krankheitszeichen
- EKG = Elektrokardiogramm (=Aufzeichnung der Erregungsausbreitung über dem
Herz) → Ruhe-, Belastungs- und Langzeit-EKG
– Blutuntersuchung auf Herzenzyme (s. u.). Dies sind Funktionseiweiße, die aus abgestorbenen Herzmuskelzellen frei werden und bei einer normalen Angina pectoris nicht nachweisbar sind!
- Koronarangiografie = Kontrastmitteldarstellung der Herzkranzarterien bei einer Röntgenaufnahme des Herzens.
– Risikofaktoren für die Arteriosklerose abklären.
Therapieprinzipien:
- Risikofaktoren ausschalten und Anfalls auslösende Belastungen vermeiden.
- Medikamentöse Therapie zur Herzentlastung:
- Anfallsmedikamente: Nitroglyzerin = Glyceroltrinitrat als Spray oder Zerbeißkapsel (Flüssigkeit etwas im Mund behalten!).
- Dauermedikation mit Nitraten, Betablockern oder
Kalziumantagonisten.
- AS S = Acetylsalicylsäure zur Thromboseprophylaxe → Vorbeugung eines Herzinfarktes.
- Invasive Verfahren zur Verbesserung der Herzmuskeldurchblutung:
- Ballonkatheter Erweiterung (= PTCA) mit Einlage von Stents.
- Bypassoperation.
- Koronarsport