Autor/in: Vincenzo Rätscher

Wundverband, Vitalzeichen messen und Insulin s.c.injezieren Seite 2

Kommunikation/Orientierung unselbstständig

Problem:Hat Sprachstörungen, hören und verstehen kann nicht beurteilt werden.
Ressource:Reagiert auf Ansprechen mit Berührung. Reagiert auf Berührung.
Pflegeziel:Konstanter Tagesablauf erhalten.
Pflegemaßnahmen:Immer über alle Tätigkeiten, die durchgeführt werden, informieren. Auf nonverbale Körpersprache achten. Für konstanten Tagesablauf sorgen, betont artikulieren und langsam sprechen.

Sich bewegen unselbstständig

Problem:Jeglicher Transfer ist nur mit Hilfsmittel und personeller Hilfe möglich. Kann nicht stehen, kann nicht gehen, kann ihre Lage im Bett nur bedingt selbstständig verändern.
Ressource:Akzeptiert passive oder aktive Bewegungsübungen, kann sitzen, kann mithilfe stehen, kann Oberkörper bewegen.
Pflegeziel:Vorhandene Mobilität erhalten. Dekubitus wird vermieden, vermeiden von Kontrakturen.
Pflegemaßnahmen:Kontrakturenprophylaxe (n.Standard, siehe Seite:), Dekubitusprophylaxe (n.Standard, siehe Seite:). Lagerung nach Plan. Aktive und passive Bewegungsübungen. Transfer in den Stuhl/Sessel, Transfer ins Bad/Dusche, Transfer ins Bett.


Für sichere Umgebung sorgen unselbstständig

Problem:Erkennt Fremdgefährdung nicht, erkennt Selbstgefährdung nicht, es besteht Sturzgefahr durch (Desorientiertheit, Medikamente …). Es besteht Verletzungsgefahr, hat unsicheren Gang. Kann Gefahr nicht erkennen, kann Rufanlage nicht bedienen. Kann ihren Tagesablauf nicht strukturieren.
Ressource:Absprachen für bestimmte Situationen liegen vor. Hat feste Gewohnheiten.
Pflegeziel:Akzeptiert Hilfsmittel u. Sicherheitsmaßnahmen, auslösende Faktoren sind vermieden. Betreuung ist eingerichtet. Fremdgefährdung ist vermieden, Gefahrenquellen sind beseitigt. Hat einen geregelten Tagesablauf. Komplikationen sind vermieden. Medikamenten einnahmen, ist gewährleistet. Selbstgefährdung ist vermieden.
Pflegemaßnahmen:Bettgitter zum Selbstschutz nach richterlicher Verfügung anbringen. Medikamentenversorgung nach ärztl. Verordnung sicherstellen.

2. Aufgabe(n)

2.1. Aufgabe((n) benennen.

  • Blutzucker-/Vitalzeichenmessung (Blutdruck + Puls).
  • Insulin s.c.(subkutan = unter der Haut) injizieren.
  • PEG (Perkutane endoskopische Gastrostomie)-Verbandswechsel.
  • Lager nach Lagerungsplan zur Dekubitusprophylaxe (Verhinderung von Druckstellengeschwüre).

2.2. Vorüberlegung allgemeiner Art.

Ich werde auf dem Wohnbereich Burg-Lichten eck, über die geeigneten Bewohner informieren. Mir die Krankheitsbilder des jeweiligen Bewohners genau unter die Lupe nehmen. Und das Pflegepersonal über meinen Praxisbesuch unterrichten. Danach werde ich mit meiner Mentorin (evtl. Anleiterin) mein geplanter Ablauf durchsprechen und gegebenenfalls korrigieren. Auch werde ich versuchen, den geplanten Ablauf zu üben und bei Fehler versuchen diese zu korrigieren. Auf die Vollständigkeit des zu verwendeten Material.

2.3. Ablaufplanung (ggf. mit Zeitangaben)

  • 1. Blutzucker-/Vitalzeichenmessung (Blutdruck + Puls) bei Herrn W.Sch., ca.5 min.
  • 2. Insulin s.c.injezieren bei Herrn W.Sch. Und Frau H.Ki., ca. 10–12 min.
  1. PEG-Verbandswechsel bei Frau Ch. M.(PEG, mit Halteplatte) und nach Lagerungsplan lagern, ca.10-13 min.
  2. PEG-Verbandswechsel bei Frau I.ST. (PEG ohne Halteplatte) und nach Lagerungsplan lagern, ca.10-13 min.

Dauer ca.43-45 min.

2.4. Zielsetzung zu den einzelnen Aufgaben (Pflegeplan)

Essen und trinken können unselbstständig

Pflegeziel:Komplikationen / Folgekrankheiten sind vermieden. Sie ist ausreichend ernährt.

Sich pflegen können unselbstständig

Pflegeziel:Fühlt sich sicher. Fühlt sich wohl, gepflegtes Erscheinungsbild u. intakte Haut. Sieht die Notwendigkeit der Körperpflege ein.

Kommunikation/Orientierung unselbstständig

Pflegeziel:Konstanter Tagesablauf erhalten.

Sich bewegen unselbstständige

Pflegeziel:Vorhandene Mobilität erhalten. Dekubitus wird vermieden, vermeiden von Kontrakturen.

Für sichere Umgebung sorge unselbstständig

Pflegeziel:Akzeptiert Hilfsmittel u. Sicherheitsmaßnahmen, auslösende Faktoren sind vermieden. Betreuung ist eingerichtet. Fremdgefährdung ist vermieden, Gefahrenquellen sind beseitigt. Hat einen geregelten Tagesablauf. Komplikationen sind vermieden. Medikamenten einnahmen, ist gewährleistet. Selbstgefährdung ist vermieden.

2.5. Vorbereitende Maßnahmen (Bewohner/in, Raum, Material, PP)

Ich werde die teilnehmenden Bewohner und das Pflegepersonal des Wohnbereichs Burg Lichten eck über den anstehen Praxisbesuch am 4. Juli rechtzeitig informieren. Die benötigten Materialien (Kompressen, Pflaster usw.) werde ich am frühen Morgen vor dem Praxisbesuch richten, besonders achte ich auf das Haltbarkeitsdatum und Vollständigkeit des Materials.

2.6. Durchführung (entspricht dem tatsächlichen Ablauf)

1. Vitalzeichenmessung:

Blutdruck

Hygienische Händedesinfektion. Der Arm des Bewohners wird in entspannte Lage gebracht (Unterarm in Herzhöhe). Die luftleere Blutdruckmanschette wird am Oberarm angebracht (Puls fühlen über der A. brachialis = Ellenbeugenschlagader ist möglich) der Mittelpunkt des Ballons in der Manschette befindet sich direkt über der A. brachialis. Die Schläuche sind nicht verdreht oder abgeknickt. Das Stethoskops wird in den Ohren gesteckt. Das Ventil am Ballon wird geschlossen und gleichzeitig der A. radialis Puls (Handgelenk) getastet.

Das Manometer ist in unmittelbarer Sichtweite. Wichtig: Die Manschette wird so lange aufgeblasen, bis der Puls an der A. radialis nicht mehr zu tasten ist. Danach werden noch weitere 20–30 mm HG aufgepumpt (Aufblasen der Manschette mit Tasten des Pulses, verhindert ein unnötiges hohes aufpumpen der Blutdruckmanschette und somit Schmerzen für den Bewohner). Unmittelbar danach wird die Membran des Stethoskops über der A. brachialis platziert. Langsam wird das Ventil geöffnet und eine Druckentlastung der Manschette vorgenommen.

Beim ersten Ton wird der Wert genau auf dem Manometer abgelesen = systolischer Blutdruck (Auswurfphase des Herzens). Der letzte Ton wird ebenfalls genau auf dem Manometer abgelesen = diastolischer Wert (Füllungsphase des Herzens). Anschließend wird die gesamte Luft aus der Manschette abgelassen. Der Bewohner wird in eine bequeme Lage gebracht und ihm der ermittelte Wert genannt. Das Blutdruckmessgerät wird gereinigt respektive desinfiziert.

Pflegematerial:

a) Komplettes Blutdruckmessgerät.
b) Stethoskops.

Puls

Der Arm des Bewohners wird entspannt auf den Bauch (liegend im Bett) oder z. B. auf die Armlehne des Sessels gelegt. Zeige- und Mittelfinger und Ringfinger) werden mit solch einem Druck auf die zu palpierende Stelle gelegt, dass der Puls gut zu tasten ist, aber nicht durch die Finger abdrückt wird. Wird ein regelmäßiger, unauffälliger Puls getastet, schaut man auf die Uhr und misst 15 Sekunden, anschließend multipliziert man das Ergebnis mit vier und errechnet den Wert für 60 Sekunden, wird ein unregelmäßiger, auffälliger Puls getastet, misst man direkt 60 Sekunden. Der Bewohner wird in eine bequeme Lage gebracht. Der Bewohner kann den Wert erfahren.

Pflegematerial:

a) Armbanduhr mit Sekundenzeiger od. Pulsuhr.

2. Blutzuckermessung:

Hygienische Händedesinfektion durchführen. Blutentnahme-Set auf vollständig überprüfen.
Hautstelle (Fingerkuppe oder Ohrläppchen) mit Hautdesinfektionsmittel einsprühen und mit einem Tupfer 1-mal drüberwischen und verwerfen. Hautstelle erneut desinfizieren >Einwirkzeit beachten (ca. 30 Sekunden). Nach der Hautdesinfektion darf die Einstichstelle nicht mehr berührt werden (Gefahr der Rekontamination).

Handschuhe tragen (Aids, Hepatitis …) Blutentnahme mittels einer Stechlanzette oder „Stechapparat“. Den ersten Blutstropfen mit einem Tupfer wegwischen und Tupfer verwerfen. Blutstropfen in das Blutzuckermessgerät eintröpfeln lassen und auf den Wert warten. Einstichstelle evtl. Pflaster bei BA abdecken. Stechlanzette sicher entsorgen (durchsichtiger Kanister/Behälter verwenden). Den Wert dem Bewohner evtl. mitteilen. Wenn nach Insulinplan gespritzt werden muss, den Wert kontrollieren und die dementsprechenden Einheiten spritzen.

Pflegematerial:

a) Blutzuckermessgerät
b) Stechlanzetten oder „Stechapparat“
c) Handschuhe
d) Hautdesinfektionsmittel
e) Händedesinfektionsmittel
f) Entsorgungsbox (gekennzeichnet) für Kanülen usw.
g) Pflaster
h) Tupfer

3. Subkutane Injektion (Insulin):

Hygienische Händedesinfektion. Desinfektion der Einstichstelle (Einwirkzeit: 60 Sekunden!). Den Kanülenschutz entfernen. Mit Daumen und Zeigefinger Hautfalte vom darunterliegenden Gewebe abheben (nicht pressen), im Winkel von 45° zur Haut ca.2 cm tief in die Haut einstechen. Besonderheiten: Bei Fertigspritzen mit kurzer Injektionsnadel (bis 12–16 mm), Hautfalte abheben und im 90° Winkel in die Haut einstechen (geeignet für Bauchdecke).

Medikament langsam injizieren. Kanüle herausziehen und trockenen Tupfer sofort auf die Einstichstelle drücken. Kanüle nach Gebrauch auf keinen Fall in die Schutzhülle zurückstecken (Personalschutz). Material sicher entsorgen (durchsichtiger Kanister/Behälter verwenden). Bewohner und Einstichstelle beobachten. Hygienische Händedesinfektion.

Pflegematerial:

a) Händedesinfektionsmittel
b) Spritzesstablett
c) Medikament
d) Sterile Spritze
e) Sterile Aufziehkanüle
f) Handschuhe
g)sterile Injektionskanüle oder Bewohner eigener Pen
h) Kompressen
i)Hautdesinfektionsmittel

4. Verbandswechsel bei einer aseptischen Wunde (PEG-Eintrittsstelle)

Der Verband wird so angelegt, dass er dem Bewohner keine zusätzlichen Schmerzen bereitet und dass er dem Schutz der Wunde dient.

  • Material vorbereiten.
  • Hygienische Händedesinfektion
  • Unsterile Handschuhe anziehen
  • Den alten Verband entfernen, inspizieren und verwerfen
  • Unsteril Handschuhe ausziehen und verwerfen
  • Wunde inspizieren und mit Hautdesinfektionsmittel einsprühen
  • Während der Einwirkzeit (ca.60 Sekunden) sterile Handschuhe (no Touch Technik) anziehen
  • Mit den Tupfern die Wunde nach dem o. a. Prinzip reinigen (Handschuh kommt nicht mit der Kompressen Seite in Kontakt, mit der Haut abgewischt wurde)
  • Sterile Handschuhe ausziehen und verwerfen
  • Kompressen mit Wundverband o. ä. verkleben
  • Bewohner bequem respektive Gesundheit entsprechend lagern
  • Bewohner über den Verlauf der Wundheilung informieren, evtl. Trost spenden
  • Material entsorgen
  • Hygienische Handdesinfektion

Pflegematerial. Steril

a) Handschuhe
b) Kompressen, verschiedener Größen
c) Abdecktuch

Unsteril

  • Händedesinfektionsmittel
  • Handschuhe
  • Hautdesinfektionsmittel
  • Wundverband, Pflaster, Schere
  • Abwurf für Material und Instrumente

Bei der Reinigung und Desinfektion gilt folgendes Prinzip:

1. Nur einmal mit der Kompresse über dieselbe Stelle wischen, Kompresse wird nicht in der Hand gedreht o. ä. (Verhinderung der Kontamination mit Keimen an dem sterilen Handschuh), sondern sofort verworfen.
2. Mehrmals den Reinigungsvorgang mit jeweils neuen Kompressen durchführen.
3. Immer von innen nach außen (beim septischen VW: von außen nach innen) wischen, so werden die physiologischen Hautkeime nicht in die Umgebung der Wunde gebracht.

5. Druck entlastende Lagerung (30° Lagerung) :

  • Den Bewohner informieren
  • Den Bewohner über die Mitte im Bett lagern
  • 1. Kissen von der Schulter bis Gesäß auf einer Seite unterlegen.
  • 2. Kissen vom Oberschenkel bis zur Ferse unter das obenauf liegende Bein legen.
  • Das untere Bein liegt leicht angewinkelt
  • Das obere fast gestreckt
  • Die Schulter und der Trochander (Hüftknochen) werden etwas vorgezogen
  • Das Steißbein muss frei liegen
  • Die Lage nochmals überprüfen

Pflegemittel: 2 Lagerungskissen, ca. 40 × 80 cm

2 stündlich Umlagern, rechte Seite, linke Seite, wieder mit der rechten Seite beginnen. Lagerungsplan verwenden.

2.7. Nachbereitende Maßnahmen (Bewohner/in, Raum, Material, PP)

Nach der jeweiligen Durchführung werde ich das kontaminierte Material (z. B. spezielle Tupfer mit Blut usw.) richtig entsorgen und darauf achten, dass der evtl. bettlägerigen Bewohner richtig zugedeckt ist und das „Nachttische“ an seinen Platz steht. Die Lagerungsposition in den Lagerungsplan eintragen. Danach werde ich mich bei dem Bewohner für sein Mitwirken an diesen Praxisbesuch bedanken.

2.8. Dokumentation

Nach Abschluss des praktischen Teils des Praxisbesuchs werde ich die durchgeführten Pflegetätigkeiten in das Computerdokumentationssystem des XXX dokumentieren (für jeden der Bewohner). Dabei achte ich besonders auf Veränderungen des Bewohner (z. B. speziell Rötungen an der PEG Eintrittstelle usw.) und bei evtl. Veränderungen, diese richtig beschreiben.

3. Literaturangaben
  • Pflegestandard des XXX
  • Altenpflege in Ausbildung und Praxis. 4 Auflage Thieme – Verlag.
  • Thiemes Pflege. 9 Auflage. Thieme _Verlag.
  • Gelbe Liste 2005. mmi. Verlag
  • Pschyrembel-Klinisches Wörterbuch. 259. Auflage. De Gruyter-Verlag
  • 3 x täglich, kritische Gebrauchsinformationen zu 11.000 Arzneimitteln. Kiepenheuer & Witsch-Verlag

4. Schlusswort

Diesen Bericht zum Praxisbesuch in „AKP“ mit dem Thema Wundversorgung, Vitalzeichenmessung u. Insulin s.c. injizieren habe ich aufgrund der angegebenen Literatur und meiner persönlichen Erfahrung selbstständig verfasst. Es darf in der Altenpflegeschule XXX mit meiner Erlaubnis verwendet werden.

Weitere Quellen zum Vitalzeichen messen
Vitalzeichen messen, Wundverband, und Insulin s.c.injezieren

Wundversorgung: Was tun bei Blutungen?
Puls- und Blutdruckwerte sagen viel über den Gesundheitszustand aus

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