Anatomie und Erkrankungen des Magens Seite 2
Degenerative Magenerkrankungen
Gastritis
Akute Gastritis
Ursachen:
Exogene Noxen
→ Alkoholexzess (im Extremfall mit Blutungen)
→ Trinken von Säuren und Laugen (meist bei Kindern) (ist eine Sonderform, die Ätz Gastritis)
→ Nahrungsmittelvergiftungen
→ Nikotin
→ Medikamente (Bsp. ASS, Cortison, NSAR)
→ durch Strahlentherapie
Akute Begleiterkrankungen
→ Infekte verschiedenster Art→ Niereninsuffizienz (urämische Gastritis)
→ alte Patienten mit DBS bei Baucheingeweide
Stress
→ „Umweltstress“
→ Patient in der Intensivmedizin (Beatmungen, nach Herzinfarkt, nach SHT, Polytraumatisierte)
Pathologische Anatomie:
- Ausdruck der akuten Schleimhautschädigung sind oberflächliche Defekte (Erosionen) und Blutungen der Magenschleimhaut.
- Mikroskopisch sind Leukozyten infiltrate zu sehen
Symptome:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Aufstoßen
- Schmerzen in der Magengegend, aber auch im Rücken
- Appetitlosigkeit
Diagnose:
- Endoskopisch: → hoch gerötete, geschwollene Schleimhaut (, die die klassischen vier Entzündungszeichen zeigt)
- Histologie: → Leukozyten Infiltrationen (meist Segment kernige) entzündliches Ödem mit Eiweißeinlagerungen
Therapie:
- Richtet sich nach der Grunderkrankung
- Auslösende Noxen (Alkohol, Nikotin) vermeiden
- Nahrungskarenz von 24 bis 36 Stunden, anschließend Tee, Haferschleim und Zwieback
- Bei starkem Erbrechen → intravenös Flüssigkeit und E´lyte
- Antazida
- Spasmolytika
- Antiemetika
- Lokale Wärmeanwendung wird subjektiv angenehm empfunden
Prognose:
- Bei Therapie rasche komplette Rückbildung
Chronische Gastritis
Definition:
Eine chronische Gastritis ist eine chronische, histologisch nachweisbare Entzündung des Magens.
Ätiologie und Pathogenese:
- Es sind verschiedene Einteilungen der chronischen Gastritis gebräuchlich.
Formen der chronischen Gastritis. Einteilung nach dem ABC-Schema (Stolte und Heilmanns)
Typ A Gastritis
Ätiologie: Autoimmun, mit Anti-K.gegen Belegzellen, komplette Anazidität stellt sich schnell ein (Hepatitis, chronische Rheuma, syst. Lupus erythematodes)
Häufigkeit in % aller Gastritiden: 5
Lokalisation: Fundus und Corpus
Verlauf: Schleimhautatrophie, Vitamin-B 12 – Mangel (B12 wird nicht mehr resorbiert), keine Säureproduktion mehr, Körper arbeitet gegen körpereigene Zellen, ist eine Präkanzerose→ jährliche Kontrollen
Therapie: Substitution von Vitamin-B 12
Typ B Gastritis
Ätiologie: Bakteriell (HLP, selten andere Erreger) Belegzellen atrophieren von der Corpus-Antrum-Grenze aufsteigend→ Magen wird also von unten nach oben hypacid
Häufigkeit in % aller Gastritiden: 85
Lokalisation: Antrum, Ausdehnung zum Corpus
Verlauf: Magen Ulcus, erhöhtes Vor-kommen von Magen-CA und Magenlymphom
Therapie: Eradikation von HLP
Typ C Gastritis
Ätiologie: Chemisch(z. B. NSAR, Galle Reflux)
Häufigkeit in % aller Gastritiden: 10
Lokalisation: alle Abschnitte
Verlauf: Abheilung nach Ausschaltung der Noxen pH-Wert 7 streifige Rötung zu sehen, Maalox neutralisiert die Säure
Therapie: Vermeiden von Noxen
Klinik:
- Die Mehrzahl der Patienten hat keine Beschwerden
- Druck- und Völlegefühl in der Magengegend
- Brennen und Schmerzen
- Appetitlosigkeit und Unverträglichkeit von schwer verdaulichen Speisen
Histologischer Befund:
- Durch die Biopsie kann die chronische Gastritis in vier Grade eingeteilt werden.
- Allgemein findet sich folgender histologischer Befund:
- Oberflächenverkleinerung der Schleimhaut durch Abflachung der Krypten mit Belegzellenverlust
- Folge: HCl-Mangel, Schleimhautatrophie, im weiteren Verlauf Hyperacidität, im Extremfall Anazidität
Diagnostik:
- Gastroskopische Untersuchung mit PE und histologischer Beurteilung (Grad und Aktivität der Entzündung, Atrophie, Dysplasie, Helicobacter Pylori)
- Makroskopische Beurteilung der Schleimhaut während d. Gastro (Lokalisation und Ausdehnung, Erosionen und Polypen, Atrophie, Galle, Reflux)
- Säure Sekretionsleistung: je stärker die Atrophie, umso mehr wird die Säure Sekretion eingeschränkt
- Schilling-Test: Mangel an Intrinsic Factor kann nachgewiesen werden
Therapie:
- Bei Schmerzen → Versuch mit Antazida oder Spasmolytika
- Lokale Wärmeanwendung und Sedativa
- Diät ist nicht erforderlich, da der Patient meistens die Nahrungsmittel weglässt, die ihm nicht bekommen
- Ansonsten: 5 – 6 kleine Mahlzeiten
- Speisen gut kauen, das fördert die Speichelproduktion und Speichel ist ein gutes Antazidum
- Nahrung sollte ausgewogen, leicht verdaulich, mild gewürzt, ballaststoff und fettarm sein
- Kein Kaffee oder wenig koffeinfreien Kaffee und nicht auf nüchternen Magen
- Auf hochprozentigen Alkohol und Nikotin verzichten
Ulcuskrankheit
Definition:
- Mit der Bezeichnung Ulcuskrankheit werden das chronische Ulcus ventriculi und das chronische Ulcus duodeni zusammengefasst. Meistens handelt es sich um ein einzelnes Geschwür, doch können auch mehrere Ulzera gleichzeitig vor-kommen. Die Krankheit neigt zu Rezidiven.
- Durch Erosion/ Ulzerationen entsteht ein Schleimhautdefekt ohne Beschreibung seiner Ursache; die Unterscheidung meint nur die Ausdehnung der Läsion innerhalb der Organwand:
Erosion:
- Der Defekt betrifft ausschließlich die Zylinderepithel Schicht (z. B. bei einer erosiven Gastritis), 1 – 4 mm groß.
Ulcus:
- Ein umschriebener (punktförmiger) Schleimhautdefekt, der im Gegensatz zur Erosion immer die Submucosa zerstört und bis in die Muscularis hineinreicht respektive in Nachbarstrukturen (z. B. Pankreas) einbrechen kann.
- > 4 mm
Pathogenese:
- Warum ein Ulcus entsteht, ist letztlich nicht geklärt. Vermutet wird jedoch, dass ein multifaktorielles Geschehen die Ulcusbildung begünstigt.
- Im Magen- und Duodenallumen unterscheidet man Stoffe, die durch Schleimhautsekretion entstehen und Kontakt zum Speisebrei, aber auch zur Schleimhaut selbst haben.
- Bezogen auf die Mucosa werden sie getrennt in:
Aggressive Faktoren
- HCl, Pepsin, Gallensäuren, die primär auf Speisen wirken sollen;
- Histamin, Cortison, schlechte Durchblutung (Arteriosklerose), Antirheumatika sind ebenfalls aggressive Faktoren, die selbst bei HCl-Mangel oder völliger Anazidität des Magensaftes durch Stoffwechselveränderungen in den Zellen der Schleimhaut (zur sauren Seite hin) zum Ulcus führen können.
- Durch Veränderung der Membranpermeabilität kommt es dann zu einem gesteigerten H+ – Ioneneinstrom respektive -rückstrom bei gleichzeitigem Na+ – Verlust ins Magenlumen (H+ und Na+ sind dann frei austauschbar).
- Die Folgen sind Schleimhautübersäuerung und schließlich die Defekt-Bildung, also ein Ulcus.
- Hyperacidität führt demnach nicht zwangsläufig zum Ulcus. Sogar erniedrigte HCl-Konzentrationen im Magensaft (Subacidität) können ein Ulcus auslösen.
- Es gilt also in jedem Fall der Satz: „Ohne Säure kein Ulcus!“
- Das Ulcus ventriculi und das Ulcus duodeni sind von ihrer Entstehung her wohl identisch (gestörte Gleichgewichte), sie werden daher unter der Sammel-Bezeichnung Peptisches Ulcus zusammengefasst.
- Im Alter wächst durch Schleimhautatrophie (Ursache: Arteriosklerose) die Säure grenze (normal: Corpus-Antrum Borderline) in Richtung Corpus nach oben, d. h. die Säureproduktion nimmt ab. Es überwiegt bei diesen Menschen das subacide (HCl-arme) oder gar das anacide (HCl-lose) Ulcus ventriculi.
- Bei jungen Menschen überwiegt das hyperacide Ulcus duodeni, das prä- oder postpylorisch oder als Ulcus bulbi auftreten kann.
Defensive Faktoren
- gute Durchblutung, aber vorwiegend Schleim, der die Mukosa vor den aggressiven Stoffen schützen muss
Ein Ungleichgewicht zugunsten der aggressiven Faktoren, im weitesten Sinne also „Hyper“- Acidität, könnte demnach zum Schleimhautdefekt (→ Ulcus) führen.
Entstehungsfaktoren eines peptischen Ulcus:
- Stress
- Polytraumatisierte Patient auf der Intensivstation
- Beatmete Patient (Schleimhauthypoxie)
- Großflächig Verbrannte (durch Abbauprodukte der Verbrennungsbezirke)
- nach großen Operationen
- anlagebedingte Faktoren
- in 80 % ist die Ulcuskrankheit ein chronisches Leiden mit einer 2-Jahres-Rezidivrate
Antirheumatika
- Sie vermindern die Prostaglandine (= Hormone, die bezüglich der Ulcusgenese zu den defensiven Faktoren gezählt werden müssen. Sie verbessern die schützenden Eigenschaften des Magenschleims und werden auch therapeutisch eingesetzt.)
- Nikotin
- Vergiftungen
Hormone
- Besonders Kortikoide, Parathormon, Histamin
Leberzirrhose
- Gestörte Histamin Aktivierung
Lebensalter
- Hochsitzendes Alters Ulcus durch Arteriosklerose
Duodenogastraler Reflux
- Besonders bei älteren Patient auslösend sind hier die Gallensäuren
Campylobacter Pylori
Symptomatik:
Uncharakteristische Symptome bei Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni:
- Epigastrischer Schmerz (punktförmig lokalisiert = die Patienten zeigen mit dem Finger darauf → „Punktschmerz“)
- Druck- und Völlegefühl
- Aufstoßen
- Übelkeit, Brechreiz
- Evtl. Kaffeesatz artiges Erbrechen
- Evtl. Teerstuhl
- Gelegentlich Durchfälle
Spezifische Symptome, besonders Schmerzen, die in Bezug zum Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme zu setzen sind:
Ulcus ventriculi:
- Der Schmerz tritt ca. 2 Std. nach dem Essen auf
- Ursache: ca. 1 – 2 Std. nach dem Essen wird ein max. Säure Gipfel erreicht
- Reduzierter Appetit
- Ulcus duodeni:
- Nüchtern schmerz, der durch Nahrungszufuhr verschwindet
- Der Schmerz tritt häufig in Perioden erhöhter Nüchternheit auf: nachts und frühmorgens
- Strahlt teilweise nach rechts aus
- Appetit
Ursache:
- unklare Ursache, der Schmerz ist Ulcus unabhängig; vielleicht durch motorische Abläufe (Krämpfe in der Muscularis)
Stumme Ulcera:
- machen keine Schmerzen
- werden erst entdeckt, wenn sie Komplikationen machen
- gefährdet sind Patienten mit reduzierter Schmerzempfindung (z. B. Diabetiker)
Komplikationen:
- Blutung
- Tritt bei ca. 10 % der Patient auf
- Kann geringfügig oder massiv sein
- Patient wird matt, kalter Schweiß bricht aus, Schocksyndrom entwickelt sich
- Pulsfrequenz steigt, RR sinkt
- Oft wird Blut erbrochen (kaffeesatzartig)
- Patient klagt über Durst (durch Flüssigkeitsverlust)
- Bei weniger starken Blutungen fehlen die schweren Symptome; Müdigkeit, Blässe, einige Tage später Teerstühle weisen dann auf die Diagnose hin.
- Bluterbrechen und Teerstühle:
→ kommt der rote Blutfarbstoff mit der Salzsäure des Magensaftes in Berührung, entsteht aus Hämoglobin das schwarze Hämatin.
→ Wird der Mageninhalt dann erbrochen, hat er das charakteristische Aussehen
von Kaffeesatz.
→ Wird das Hämatin aus dem Magen weitertransportiert, wird es als Teerstuhl sichtbar. Teerstuhl ist schwarz und glänzend.
→ im Labor Abfall von Hämatokrit und Hämoglobin
- Akute arterielle spritzende Blutung.
- Frühkomplikation, akut, häufig ohne Vorboten
- Blutungsintesität wird nach Forrest klassifiziert:
Aktive Blutung:
Forrest Ia: arteriell pulsierende Blutung
Therapie: OP oder verzögerte OP nach Endoskopischer Blutstillung
Forrest Ib: Sickerblutung arterielle, venös, kapillar
Therapie: Endoskopische Blutstillung oder Pharmakotherapie
Zum Stillstand gekommene Blutung
Forrest IIa: Sichtbarer Gefäßstumpf im Ulcus Grund
Therapie: Operation
Forrest IIb: Koagel
Therapie: Kontrollendoskopie nach24 h und Reklassifikation
Forrest IIc: Blutreste
Therapie: Blutung Rezidivprophylaxe
Keine Blutung mehr nachweisbar
Forrest III: Ulcus ohne Stigmata einer vorausgegangenen Blutung,
Teerstühle u. Bluterbrechen
Therapie: Blutung Rezidivprophylaxe
Therapie:
- Endoclip, Fibrinkleber, sternförmig Adrenalin + NaCl hineinspritzen, 10 % muss der Chirurg intervenieren
- Perforation
- Plötzlich einsetzende heftige Oberbauchschmerzen
- Bauchdecke hart gespannt (brettharter Bauch als Abwehrspannung)
- Schock bildet sich aus
- Gedeckt oder offen
- Akuter Schmerz
- danach ca. 1 Std. Schmerzfreiheit
- nach ca. 6 Std. starke Schmerzen → Peritonitis
- Frühkomplikation, akut, häufig ohne Vorboten
Diagnostik:
- Sono
- Rö.- Abdomen im Stehen → freie Luft unter d. Zwerchfell kuppel
- Rö.- Abdomen in li. Seitenlage (wenn Patient nicht stehen kann)
Penetration
- Meist schrittweise über längere Zeit ins Pankreas (bei Ulcus duodeni)
- Frühkomplikation, akut, häufig ohne Vorboten
Pylorusstenose
- Häufig bei Rezidiven im Bereich des Magenausgangs
- Spätkomplikation
Sanduhrmagen
- Ursache wie bei Pylorusstenose; narbige Einziehungen durch Ulcera
- Spätkomplikation
Diagnostik:
Endoskopie → Gastro-Duodenoskopie mit/ ohne PE (bei Ulcus duodeni)
- Das Ulcus ist als fibrinös belegtes Grübchen mit typischem Randwall zu sehen (chronische Ulcus)
- Bei der Abheilung verschwindet der gelbliche Belag und es kommt zum Einspritzen von Kollagenfasern und Zylinderepithel
- Im verbleibenden Grübchen kann sich ein CA verstecken.
- Die PE sollte am Übergang vom Randwall zur Ulcusnische genommen werden.
- Bei CLO-Verdacht → Antrum-PE
Gastrale Sekretionsanalyse
- Heute diagnostisch bedeutungslos, höchstens bei V.a. ein ZES und zur Indikationsstellung der Vagotomie.
Röntgen
- Ulzera des Magens und des Duodenums sichtbar
- Charakteristischer röntgenologischer Befund ist die sog. Ulkusnische: Der Krater des Geschwürs füllt sich mit Kontrastmittel; oft kann der Radiologe sehen, dass die Schleimhautfalten strahlenförmig auf das Geschwür zulaufen (Faltenstern).
- Die Methode der Wahl ist aber die Endoskopie.
Bei jedem Magengeschwür muss die DD Magenkarzinom geklärt werden!
Lokalisation/Häufigkeit/Entartung:
- 2/3 aller Ulcera liegen an der Kleine Kurvatur, vorzugsweise an der Magenhinterwand
- 1/3 an der Groß Kurvatur, Vorderwand, CA-verdächtig!
- Je höher der Ulcussitz, umso größer die Anazidität, die Entartungswahrscheinlichkeit nimmt zu
- Merke: Das anacide Ulcus ventriculi ist eine Krebs-Risikoerkrankung!
Therapie:
Allgemeine Möglichkeiten:
- Noxen vermeiden (Kein Nikotin, kein Alkohol, Kochsalz meiden, Kaffee und pflanzliche Gewürze wie Pfeffer und Curry sind gestattet)
- Mehrere kleine Mahlzeiten, gut kauen
Konservativ:
- Antacida
- Histamin-H2-Blocker → Sostril, Pepdul
- Acetylcholin Rezeptorenblocker → Pirenzepin, Gastrozepin = NW: Mundtrockenheit durch Vagusdämpfung
- Prostaglandine → Cytotec
- H-Ionen-Pumpen-Blocker → Omeprazol (Antra)
- Sucralfat → Ulcogant
- Helicobacter Eradikation → Antra und Ampicillin
Antacida
Medikament: Aludrox
Wirkstoff: Aluminiumhydroxid
Wirkmechanismus: Bindung von Gallensäuren(gut bei duod. gastr. Reflux)
Medikament: Solugastril
Wirkstoff: Calciumcarbonat und Magnesium Hydroxid
Wirkmechanismus: Bindung von HClNW: Calc. carb. Obstipiert
NW: Mg. hydr. Laxiert
Medikament: Maloxaan
Wirkstoff: Aluminiumhydroxid und Magnesium Hydroxid
Wirkmechanismus: Bindung von HCl und Gallensäuren
- Calcium bewirkt eine reaktive Säuresekretion etwa 1 Std. nach Einnahme des Präparates („acid rebound“).
- Der optimale Effekt der Antacida entfaltet sich etwa ½ – 1 Std. nach der Mahlzeit, da 30 min. nach der Nahrungsaufnahme der HCl-Ausstoß maximal ist.
- Vor dem Essen eingenommen, nützen sie gar nichts.
Histamin-H2-Blocker
Medikament: Tagamet
Wirkstoff: Cimetidin
Wirkmechanismus: Senkung der HCl-Sekretion durch Blockierung der Rezeptoren für Histamin an den Belegzellen des Magens
Medikament: Zantic
Wirkstoff: Ranitidin
Wirkmechanismus: Senkung der HCl-Sekretion, Rest s. o.
Medikament: Sostril
Wirkstoff: Ranitidin
Wirkmechanismus: Senkung der HCl-Sekretion, Rest s. o.
ACh-Blocker:
- Gastrozepin (NW: Mundtrockenheit durch Vagusdämpfung)
- Prostaglandine (z. B.: Cytotec)
- Die hyperaciden Ulcus duodeni heilen unter Antacida besser ab.
- Beim Ulcus ventriculi verbessern die Prostaglandine die Schleimqualität, hemmen aber auch die Säureproduktion
- Verlauf unter konservativer Therapie:
- Je nach geografischer Streuung heilen max. 80 % innerhalb von 4 Wochen spontan ab
- In Schottland liegt die Spontanheilungsrate nur bei 20 %, bei uns 40–50 % und unter Sostril bei 85 %
- Bei Behandlung ist der Patient innerhalb von 5 Tagen beschwerdefrei, Ulcusabheilung innerhalb 4 Wochen (in 80 %), in weiteren 4 Wochen weitere 5 % usw.
- Jedes Ulcus, dass nach 12 Wochen unter Therapie nicht abheilt, muss chirurgisch angegangen werden
- Chirurgisch/ endoskopische Therapie setzt ein:
- bei konservativ nicht behandelbaren (= therapierefraktären) Ulcera
- bei chronischen, rezidivierenden Ulcera (jahreszeitliche Häufung! Fortgesetzter Noxen Abusus!)
- Komplikationen (Blutung, Penetration, Perforation, Entartung)
- Die chirurgische Therapie kennt zwei Möglichkeiten:
→ nicht resezierende (also organerhaltende) Verfahren
- die Vagotomie (trunkulär, selektiv proximal)
- die Pyloroplastik
→ resezierende (Organ verkleinernde) Verfahren in den Modifikationen Billroth I und II als
- Magenteilresektion (meist zu 2/3)
- totale Gastrektomie
bei Magenblutungen wird oft zunächst endoskopisch versucht eine Blutstillung zu erzielen:
- Laser Koagulation
- Elektrische Koagulation mit der Diathermie Sonde
- Injektion von blutstillenden Medis (Adrenalin, Aethoxysklerol)
- Fibrinkleber
- Endoclip
- Bei Blutungen an der Magenhinterwand sollte die Elektrokoagulation unterbleiben, um Verletzungen der A. mesenterica superior zu vermeiden (Massenblutung!)
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