Autor/in: Desiree Stuberg

Lernfeldprojekt 1.3 zum Herzen Seite 3

Symptome:

Die Symptome sind in verschiedenen Körperregionen unterschiedlich:

Herz:

  • Koronare Herzkrankheit (Angina pectoris)
  • Herzinfarkt

Gehirn:

  • Gedächtnisschwäche
  • Konzentrationsstörungen
  • Schwindel
  • Schlaganfall mit Halbseitenlähmung

Niere:

  • Funktionsminderung (Niereninsuffizienz)
  • Hypertonie

Beine:

  • Zunächst

· Schmerzen bei Belastungen („Schaufensterkrankheit“)
· kalte Füße
· Puls Abschwächung (an den Beinen)

b)   später

· blasse, bläuliche Haut
· Schmerzen auch in Ruhe

  •   im Endstadium

· Absterben des Gewebes: Schwarzfärbung der Zehen (Nekrose)

Arteriosklerose entwickelt sich über Jahre und Jahrzehnte hinweg meist völlig unbemerkt. Erst wenn sich die Folgen mit allen -zum Teil tödlichen-Konsequenzen bemerkbar machen (Herzinfarkt, Schlaganfall), wird deutlich, dass eine Arteriosklerose besteht.


Ärztliche Behandlung:

Risikofaktoren der Arteriosklerose müssen ausgeschaltet werden:
Nikotinabstinenz, Blutdruck- und Blutzuckereinstellung, Gewichtsreduktion mit Cholesterin Senkung, medikamentös werden Langzeitnitrate, Beta-Blocker und Kalzium-Antagonisten angewandt. Außerdem wird ASS 100 mg zur Verhinderung der Thrombozyten Anlagerung verabreicht. Die Einengung der Herzkranzgefäße kann mittels eines dünnen, aufblasbaren Ballons gedehnt werden. Bei einer Bypass-Operation wird die Einengung durch Verpflanzung einer körpereigenen Vene überbrückt.

Pflegerische Maßnahmen:

Die pflegerischen Maßnahmen richten sich nach den Symptomen:

  • siehe Angina pectoris
  • siehe Hypertonie

Koronare Herzkrankheit

Die koronare Herzerkrankung ist die häufigste Todesursache in Deutschland Unter Koronarer Herzkrankheit versteht man eine durch Verengung oder Verschluss eines oder mehrerer Herzkranzgefäße(s) hervorgerufene Mangeldurchblutung des Herzmuskels. Diese Mangeldurchblutung führt – hauptsächlich unter Belastung – zu einem Missverhältnis von angebotenem und benötigtem Sauerstoff.

Ursache:

  • Häufig ist eine Arteriosklerose der Herzkranzgefäße die Ursache.
  • Selten sind Koronarspasmen (Gefäßkrämpfe) die Ursache.

Die Risikofaktoren sind

  • Alter
  • Rauchen
  • Hypertonie
  • Stress
  • Diabetes Mellitus
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Übergewicht
  • Gicht

Symptome:

  • Schmerzen hinter dem Brustbein, die in den rechten und linken Arm, die Schulter, den Hals, die Wangen, die Zähne oder in den Oberbauch ausstrahlen können
  • Engegefühl, Druckgefühl oder Brennen hinter dem Brustbein
  • Angstgefühl
  • Atemnot

Ärztliche Behandlung:

Siehe unter ärztliche Behandlung auf Seite 17 bei Angina pectoris

Pflegerische Maßnahmen:

Siehe unter pflegerische Maßnahmen auf Seite 18 bei Angina pectoris

Herzinfarkt

Er kommt oft wie aus heiterem Himmel und ist die häufigste Todesursache in den

Industrienationen.

In Deutschland sterben jährlich etwa 85.000 Menschen daran.

Ursache:

Die Ursache ist der akute Verschluss eines der Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel selbst mit Blut versorgen. Das nicht mehr durchblutete Gewebe stirbt dann ab, gefährliche Rhythmusstörungen und eine Pumpschwäche sind die Folge.

Risikofaktoren:

  • Rauchen
  • Cholesterin Erhöhung im Blut
  • Bluthochdruck
  • Diabetes mellitus
  • Übergewicht
  • Stress
  • Bewegungsmangel
  • erbliche Faktoren

Symptome:

  • Plötzliche, starke Schmerzen hinter dem Brustbein verbunden
  •   mit einem Engegefühl
  • Ausstrahlen der Schmerzen in linken Arm, Rücken, Oberbauch, Unterkiefer
  • Unruhe, Todesangst
  • Gelegentlich Übelkeit, Erbrechen
  • Blasse bis graue Gesichtsfarbe
  • Meist starker Schweißausbruch
  • Atemnot
  • Schwacher Puls, Blutdruckabfall
  • Schlimmster Fall: Herz-Kreislauf-Stillstand

Jeder 5. Herzinfarkt verläuft „stumm“, das heißt ohne oder mit geringen Symptomen. Besonders häufig betrifft das Diabetiker und alte Menschen.

Zusätzliches Material:

  • Nitro-Spray
  • Sauerstoffgerät

Sofortmaßnahmen:

  • Ruhe bewahren und möglichst eine zweite HelferIn beauftragen, den Rettungsdienst zu alarmieren
  • Sofortiger Notruf
  • Angabe der Adresse
  • Schilderung der Symptome
  • Meldende Person
  • Beim Patienten bleiben und bis zum Eintreffen der ÄrztIn

lebensrettende Sofortmaßnahmen durchführen:

  • Bewusstsein, Atmung und Kreislauf kontrollieren
  • Wenn der Patient bei Bewusstsein ist, Oberkörper hochlagern, Fenster öffnen, beengende Kleidung öffnen, von Umgebungsreizen und Anstrengung abschirmen, Ruhe ausstrahlen
  • Bei Bewusstlosigkeit mit funktionierender Atmung und tastbaren Puls: Stabile Seitenlagerung
  • Bei Bewusstlosigkeit ohne Puls und Atmung: Herz-Lungen-Wiederbelebung

Tipps:

•  Nach Arztanordnung:

  • Bei bekannten Angina-pectoris-Anfällen und einem systolischen Blutdruckwert von mindestens 100 mmHg 1–2 Hübe Nitro-Spray verabreichen
  • Sauerstoff 2–4 l/Min. verabreichen

Erste-Hilfe-Maßnahmen

Kreislaufstillstand

Erkennen

  • Leblose Person
  • Bewusstlosigkeit
  • Keine Atmung
  • Keine Lebenszeichen

Maßnahmen

  • Notruf
  • Bewusstsein prüfen.
  • Atmung überprüfen. Dazu den Hals des Betroffenen überstrecken, und mit der Wange dicht über Nase und Mund die Atmung fühlen respektive hören. Sind Atembewegungen im Brustbereich sichtbar?
  • 2 x Beatmen.
  • Atmung prüfen, auf Bewegungen prüfen.
  • Wenn keine Bewegungen und Lebenszeichen feststellbar sind, Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen

Herz-Lungen-Wiederbelebung

Herzmassage

  • Druckbereich aufsuchen: Mit dem Zeige- und Mittelfinger der ersten Hand am Rippenbogen des Betroffenen entlang fahren, bis zu der Stelle, an der Rippen und Brustbein sich vereinigen. Der Mittelfinger lokalisiert diese Stelle. Der Zeigefinger wird in Richtung des Kopfes auf das Brustbein gelegt.
  • Direkt daneben (in Richtung des Kopfes) den Ballen der zweiten Hand auflegen; er sollte sich in der Mitte der unteren Brustbeinhälfte befinden
  • Den Ballen der ersten Hand auf den Rücken der zweiten Hand setzen. Die Finger werden hochgestreckt.
  • Die Arme des Helfers sind gestreckt und der Brustkorb wird senkrecht von oben 15 x ca. 4–5 cm tief eingedrückt (Arbeitsfrequenz 100/Minute).

Atemspende

  • Der Betroffene wird 2 x beatmet
  • Die überstreckte Haltung des Kopfes behält man zur Atemspende bei. Mit dem Daumen der Hand, die am Unterkiefer liegt, verschließt man den Mund des Betroffenen, damit die eingeblasene Luft dort nicht wieder entweichen kann.
  • Jetzt selbst einatmen und den weit geöffneten Mund um die Nase des Betroffenen herum fest auf das Gesicht aufsetzen. Die Luft vorsichtig in die Atemwege einblasen.

Setzt die Atmung wieder ein, stabile Seitenlage

Stabile Seitenlage

Durch die stabile Seitenlage wird sichergestellt, dass die Atemwege freigehalten werden können und Erbrochenes, Blut etc. ablaufen kann – der Mund des Betroffenen wird zum tiefsten Punkt des Körpers. Der Betroffene wird so vor dem Ersticken bewahrt.

  • Seitlich an den Betroffenen herantreten und in Hüfthöhe anheben.
  • Den Arm des Bewusstlosen der gleichen Seite so weit wie möglich unter dessen Körper schieben
  • Sein Bein auf dieser Seite anbeugen, und Fuß an das Gesäß stellen.
  • Schulter und die Hüftgegend der anderen Seite anfassen, und den Verletzten vorsichtig und gleichmäßig zu sich herumziehen.
  • Den Betroffenen mit dem Bein stützen.
  • Den Arm unter dem Körper des Betroffenen vorsichtig am Ellenbogen nach hinten hervorziehen. Der Betroffene liegt nun auf der Schulter – dadurch erfolgt eine Stabilisierung seines Körpers.
  • Den Kopf an Kinn und Stirn fassen, nackenwärts beugen und das Gesicht erdwärts drehen. Finger der nahen Hand an die Wange schieben und so den Kopf stabilisieren.

Quellenangaben

Bücher:

  • Altenpflege konkret, Urban & Fischer, 2. Auflage
  • Der Körper des Menschen, Thieme, 13. Auflage
  • Anatomie und Physiologie, Brigitte Kunz Verlag, 6. Auflage
  • Pflegeplanung und Dokumentation, Ursula Zawada, 4. Auflage
  • Erkrankung des alten Menschen, Brigitte Kunz Verlag, 3. Auflage
  • Von Herzinfarkt bis Schlaganfall, Stiftung Warentest, 1. Auflage
  • Pflege heute, Urban & Fischer, 3. Auflage
  • Anatomie Atlas, Dorling Kindersley, 1. Auflage

Internet:

Weitere Quellen zur Pflege bei Herzerkrankungen
Das Herz als anatomische Darstellung

Pflege von Menschen mit Erkrankungen des Herzens
Pflege bei Herzinsuffizienz: Das ist wichtig!
Pflege von Patienten mit Erkrankungen des Herz-Kreis-lauf- und Gefäßsystems

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