Wo bleibt mein „Ich bin“ Ein Gedicht
Wo bleibt mein „Ich bin.“
Wo sind meine Wünsche,
mein eigenes Leben hingegangen?
Nun im Alter soll ich wirklich alles
einfach so noch einmal neu anfangen?
Vergangene Tage ziehen fort,
hinter mir lassen muss ich alles,
an meinem inneren, gedanklichen Ort.
Alles, was ich mein Eigen nannte,
wo ich mich zeitlebens so gut auskannte,
muss ich im Alter nun verlassen,
ich werde das neue einfach hassen.
Durch Krankheit und Gebrechen,
durch Verlieren und nicht wieder finden,
muss ich mich zu neuem erst überwinden.
Wo gehöre ich hin,
wohin soll, ich zieh’n
der Weg ist schwer und weit,
keine Hilfe in Aussicht,
weit und breit.
Durch mein Alter fühle ich mich
oft sehr isoliert,
beim Niederlegen meines Eigen
bin ich sehr frustriert.
Voller Freude, Leid und auch Trauer,
kann ich meinem bisherigen Leben nachschauen.
Nun im Alter soll ich im Heime ein neues aufbauen,
ich wies es nicht, kann ich mich das noch trauen?
Hört dann jemand auf mein bisheriges Leben?
Kann mir das Heime dies wieder geben?
Wird man mein Tun und mein Machen hinterfragen?
Wird man meine eigene Art im Heime ertragen?
Jeder im Heime meint es gut mit mir,
lieber Pfleger, ich danke dir!
Inge im Dezember 2010 UK-AP