Große Krankenhäuser im 15. Jahrhundert Pflege im Mittelalter
Ich möchte euch heute mein Referat über Großkrankenhäuser um 1500 vorstellen.
Bevor ich später ein KH vorstellen möchte, das 1500 zu den größten der Welt zählte, möchte ich erst allgemein auf die Pflege im Mittelalter, vorwiegend in den Hospitälern, die Beeinflussung der Gesellschaft und die Stellung der Pflege eingehen.
Kranke sind schwächer als Gesunde, deswegen fanden sich Menschen, die helfen wollten zusammen. Auch der Spaß an der Arbeit oder die Freude am Umgang mit Menschen gaben den Ausschlag zur Pflege. Weiterhin spielten Interesse, Tradition, Prestigedenken (Ansehen, Geltung) oder aus Achtem dem Leben gegenüber eine wichtige Rolle in der mittelalterlichen Pflege. KH und Gebrechen bestimmten das Leben der Menschen eindrucksvoller als heute. Scharlach und andere Krankheiten, die heute ihren Schrecken verloren haben, bedrohten schon die jüngsten mit einem frühen Tod. Die hohe Kindersterblichkeit trug zur niedrigen durchschnittlichen Lebenserwartung von ca. 30 Jahren einen großen Teil bei. KH des Mittelalters waren hauptsächlich Pest, Syphilis und Lepra, auch Aussatz genannt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Große Krankenhäuser im 15. Jahrhundert Pflege im Mittelalter
- 1.1 Ich möchte euch heute mein Referat über Großkrankenhäuser um 1500 vorstellen.
- 1.2 Pflege als Beruf?:
- 1.2.1 Jetzt möchte ich auf die Entstehung größerer KH eingehen.
- 1.2.2 Jetzt möchte ich euch einige Großkrankenhäuser nennen und euch anhand eines KH, das zur damaligen Zeit das größte war, das medizinische und hygienische Umfeld erklären.
- 1.2.3 Jetzt möchte ich euch die Medizin und die Heilmethoden vorstellen, die in diesem Hospital angewendet wurden.
Pflege als Beruf?:
Die Tätigkeit Pflegender in den Hospitälern war auf die Versorgung der Menschen gleichen oder höheren Standes begrenzt und Aufgabe des Dienstpersonals oder der dienenden Schwestern und Brüder im Orden. Diese waren je nach Art und Größe des Hospitals auf die Pflege von Menschen spezialisiert. Es kam aber nicht zur Formung eines eigenständigen Berufes. Falls Wissen an andere weitergegeben wurde, dann ausschließlich mündlich und unorganisiert. Einerseits war Pflege Alltag, denn KH und Elend waren allgegenwärtig.
Vor allem Frauen waren tätig in der Pflege alter und kranker Mitbürger, in der Krankenversorgung der Spitäler und auch im Bestattungswesen. Keiner dieser wurde jedoch in juristischer Form als Berufsgruppe anerkannt. Die Pflege war typische Aufgabe unterer Schichten der Gesellschaft, als nicht erwähnenswert betrachtet worden. Erst als sich Personen höheren Standes herabließen, pflegerische Handlungen zu begehen, wurden diese Handlungen erwähnenswert. Der Mangel an gut ausgebildeten Pflegekräften machte sich schon früh bemerkbar.
Erst mit der Entstehung von KH und der modernen naturwissenschaftlichen Medizin wuchs der Bedarf an ausgebildeten Hilfspersonen so enorm, dass das moderne Bild der Krankenpflege entstand. Hospital pflege war die dominierende Art der Pflege. Diese Aussage schränkt jedoch die Pflege in der Epoche ein. War Pflege zu Hause, die hauptsächlich von der Familie, Verwandtschaft und Nachbarschaft durchgeführt wurde, die vorrangige pflegerische Versorgungsform der Bevölkerung und 2. Die mittelalterliche Pflege war nicht krankheitsorientiert.
Die Menschen, d. h. alle Schichten der Gesellschaft, kurierten leichte, aber auch ernsthafte Krankheiten, die heute einen KH – Aufenthalt erfordern, zu Hause aus. Hospitäler waren vorwiegend für Arme eingerichtet, wobei allerdings der Schritt in die Krankheit nicht groß gewesen sein wird. Spezielle Hospitäler für Kranke waren die Siechenhäuser für Aussätzige, die Blattern oder Franzosen Häuser für Syphilitiker, die Antoniusspitäler für Mutterkorn vergiftete und Gangrän erkrankte sowie Pesthäuser für Menschen, die in Epidemie Zeiten isoliert wurden.
Während des Mittelalters gab es eine große Zahl, meist kleiner Leprosorien. Sie lagen etwa 10 Gehminuten von Städten und Dörfern entfernt an Wegkreuzungen, Überlandstraßen und anderen Plätzen mit hohem Verkehrsaufkommen. Leprosorien lebten zum großen Teil von Almosen. Lepra ging zum ausgehenden Mittelalter stark zurück, sodass frei werdende Plätze in den Häusern auch von anderen Armen und Kranken besetzt oder ganze Häuser einer anderen Funktion zugeführt wurden. Wenn Pest vorübergezogen war oder es zu einem Ausbruch kam, würde im 16. Jahrhundert erste Irre- und Krankenbehandlungsstätten entwickelt.
Jetzt möchte ich auf die Entstehung größerer KH eingehen.
Sei dem hohen Mittelalter, als die Hospitäler sich aufgrund ihrer Verselbstständigung außerhalb des Dombereichs anzusiedeln begann und unter städtischen Einfluss gerieten, entwickelten sich auch in Deutschland nach Vorbildern in Frankreich und Italien charakteristische bürgerliche Hospitäler. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts baute man die meisten neuen, größeren Hospitäler, also zwei-, drei oder sogar vierflügelige Gebäudeanlagen, die für den mitteleuropäischen Raum charakteristisch werden sollten. Als bevorzugte Lage dieser Hospitäler wählte man nach wie vor einen hygienisch gut kontrollierbaren Standort an Stadtmauern in unmittelbarer Nähe von Flüssen gebaut, unter anderem das Magdalenen Hospital.
Der Krankensaal der Hospitäler des 15. Und frühen 16. Jahrhunderts nahm in der Regel nur einen Teil des häufig mehr flügelligen Baukomplexes ein. In dem auch ein größerer Kirchenraum sowie vielfache Räumlichkeiten für die Ordensmitglieder und andere Einrichtungen wie die Apotheke oder Zimmer für den Wundarzt Platz hatten. Zugleich mussten Verwaltung und den Betrieb der Hospitäler, die teilweise im späten Mittelalter durch Stiftungen und übereignete Ländereien, Weinberge und Nutzrechte sehr wohlhabend geworden waren, entsprechende Gebäude zur Verfügung stellen. Im Haupttrakt, der größtenteils repräsentativer gestaltet wurde, richtete man die Pfründer Abteilung ein, die nun, den Stiftungsgeldern entsprechend, den größten Platz beanspruchte.
Den Gebäudeflügel für die Kranken verband man mit anderen Flügeln, die die zugehörigen Nebenabteilungen wie dem Küchenbetrieb, der Apotheke, den Bädern und den Wohnräumen vorbehalten waren. Das Heilig-Geist-Spital in Nürnberg, das Stl. Nikolaus-Hospital in Cues und das Heilig-Geist-Spital in Nördlingen sind gute Beispiele. In einem der Seitentrakte richtete man manchmal auch besondere Zimmer für die Irren ein, wenn man nicht für sie schon Platz in den Pesthäusern z. B. Hamburger Pesthaus oder Gefängnissen z. B. Pforzheim geschaffen hatte.
Als Organisatoren mittelalterlicher Pflege werden die geistlichen Orden in der Tradition der Benediktiner, die Ritterorden und die Pflegegemeinschaft genannt.
Jetzt möchte ich euch einige Großkrankenhäuser nennen und euch anhand eines KH, das zur damaligen Zeit das größte war, das medizinische und hygienische Umfeld erklären.
Ein Großkrankenhaus im Jahre 1500 war das Ospedale San Spirito in Rom. Ein weiteres das Hospital der Barmherzigen Brüder Ospedale Fatabenefratelli auf der Tiberiinsel, das bekannteste Pesthaus zur damaligen Zeit war das St. Sebastian Hospital in Nürnberg.
Das Haupthospital zur damaligen Zeit war jedoch das Sacra Infermeria in Fort St.Elmo auf Malta, das ich euch genauer vorstellen möchte. Es handelt sich um ein Ordenshospital. Wann es genau erbaut wurde ist nicht genau bekannt, in einigen Quellen begann der Bau 15–78 und dauerte bis 1582, in anderen Quellen begann er 1474. Der Hauptkrankensaal war etwa 155 m lang, 15 m breit und über 10 m hoch. An jedem Kopfende des Saales war ein Altar angebracht. Auf beiden Seiten des Saales standen Betten mit Eisenpfosten, die mit weißen Vorhängen, Laken und Überdecken versehen und peinlich sauber gehalten wurden. Hier bekam jeder Patient ein eigenes.
Bett. Die Patienten wurden aus hygienischen Gründen von silbernen Tellern bedient. Jeder Zungen hatte einen Tag in der Woche die Pflege der Kranken zu übernehmen. Das Ordenshospital mache auch hier keinen Unterschied zwischen Freien und Sklaven oder zwischen Freund oder Feind, was im übrigen Europa erst viel später üblich wurde. Es wurde sogar eine Abteilung für Geisteskranke geschaffen. Diese wurden anderswo üblicherweise nicht als Kranke anerkannt, sondern kamen ins Gefängnis. Es muss auch eine Art Kinderabteilung gegeben haben, denn Knaben unter 7 Jahren durften nicht in das Hospital aufgenommen werden.
Eine wichtige Neuerung für das Hospitalwesen war die größtmögliche Trennung nach Art der Krankheit und Ansteckungsgefahr. So gab es unter anderem eine Diarrhö Station und eine Fieberstation. Sterbende wurden in eigenen kleinen Räumen versorgt und Schwerkranke von leichteren Fällen getrennt. Für ansteckende Krankheiten, soweit sie bekannt waren, Isolationsräume vorgesehen. Das große Hospital konnte 500 Patienten aufnehmen, im Notfall sogar bis zu 900.
Medizinisches Umfeld:
Die Ärzte wurden zunächst an den Universitäten von Florenz, Padua und Salerno ausgebildet. Die Chirurgen behielten ihr geringes Ansehen an den Universitäten, studierte Ärzte legten großen wird darauf, getrennt von diesen Wundärzten zu sein, die die Chirurgie und Wundheilkunst praktisch ausübten. Bsp. Dafür war, dass den Chirurgen nur Braunbrot zustand, während Höhergestellten, also auch studierten Ärzten, Anrecht auf Versorgung mit Weißbrot hatten.
Die Ärzte der griechischen Ärzte Hippokrates und Galenus bildeten den Grundstock des medizinischen Wissens. Die Chirurgie steckte wie überall in Europa noch in den Kinderschuhen, doch hatten die Ärzte des Ordens zumindest in Fragen der Hygiene und Diätetik eine bessere Ausbildung genossen als die meisten ihrer anderen Zeitgenossen.
Jetzt möchte ich euch die Medizin und die Heilmethoden vorstellen, die in diesem Hospital angewendet wurden.
1. Geburtshilfe: lag in den Händen der Hebammen, männliche Ärzte wurden dem weiblichen Geschlecht möglichst ferngehalten. Nur in äußersten Notfällen holte man Chirurgen. Der Kaiserschnitt wurde Anfang des 16. Jhd. zum ersten Mal erfolgreich praktiziert.
2. Mundverletzungen: Bei Mundverletzungen, die die Nahrungsaufnahme erschwerten oder unmöglich machten, wurde die ausreichende Ernährung durch nährende Einläufe gesichert.
3. Anästhesie: Zur Anästhesie setzte man Narkose schwämme, die in Opiate, Alkohol und andere betäubende Lösungen(z. B. Alraunensaft). Getaucht wurden oder auch die Narkotisierung durch einen Schlag mit dem Hammer auf den Kopf des Patienten, der dafür mit einem besonderen, gefütterten Helm bedeckt wurde. Die so erzeugte leichte Gehirnerschütterung verursachte Bewusstlosigkeit und ermöglichte kleinere OPs.
3. Wein: Wein galt als Therapeutikum. Die Krankenpfleger fungierten als Weinkoster, um zu verhindern, dass den Kranken versehentlich saurer Wein verabreicht.
4. Syphilis: Zur Behandlung der Syphilis wurden die Patienten einem Heißluftbad unterzogen. Zusätzlichen wurden die Patienten mit quecksilberhaltigen Salben behandelt.
5. Allheilmittel: zur Behandlung von Wunden, Blutungen und Ruhr gehörte ein bestimmter schwarzer Pilz. Der Pilz wurde wegen seiner dunklen Farben, die dem von geronnenem Blut ähnelt, als Heilmittel betrachtet. In modernen Analysen konnte jedoch keine heilende Wirkung nachgewiesen werden.
6. Magenerkrankungen: Verabreichung von Ziegen- und Eselsmilch als Therapeutikum. Auch Findlingskinder würden mit Ziegen- und Eselsmilch oder Molke aufgepäppelt.
Während der großen Pestwellen wurden keine neuen Kranken in das Hospital aufgenommen, um eine vollständige Durchseuchung zu verhindern
Zum Abschluss möchte ich noch kurz auf den Tagesablauf in einem Hospital zur damaligen Zeit eingehen:
Der Tagesablauf war bestimmt durch Gebet, Seelsorge und Arbeit, da die Armen und Krankenfürsorge lange Zeit der christlichen Tradition verbunden blieb. Dem Pfarrer fiel eine zentrale Rolle zu. Der Tagesablauf der Patienten glich in vielem dem der Mönche. Es wurde regelmäßig gemeinsam gebetet oder ihnen aus der Bibel vorgelesen. Wer Gebet oder Predigt versäumte, musste mit harten Strafen rechnen, denn bei Ungehorsam gegenüber dem Pfarrer wurde der Hospitalit mit Gefängnis oder Verweisung aus dem Hospital bestraft.
Weitere Quellen zur Pflege im Mittelalter
Pflege im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit
Geschichte der Krankenpflege
Trennung von Medizin und Pflege
Die Hospital-Geschichte