Gewalt in der Pflege
gegen ältere Menschen, ausgeübt durch Pflegekräfte, andere alte Menschen, Angehörige,
Therapeuten
von älteren Menschen gegen Pflegekräfte, andere alte Menschen, Angehörige,
Therapeuten
Aggression
Def.: – lat. „Aggression“ = der erste Anlauf, Angriff
– Aggression ist ein Verhalten, dessen Ziel eine Schädigung oder Verletzung ist (Berkowitz)
– Aggressives Verhalten liegt dann vor, wenn sich eine Person (verbal oder physisch) angegriffen oder verletzt fühlt (Steiner)
– Gekonnte Aggression ist eine ziel- und sachgerechte Aktivität ( Mitscherlich)
Aggression entsteht oft bei:
Ohnmacht | Befreiung |
Hilflosigkeit | Jemand ist unglücklich |
Hilferuf | Ein Ziel verfolgen |
Durchsetzungsvermögen | Überforderung |
Wut |
Was passiert bei dem Bewohner vor der aggressiven Handlung? (nach Steiner)
52 % Konflikte mit Personal
31 % Konflikte mit dem Mitbewohner
20 % disziplinarische Maßnahmen
18 % Verweigerung von therapeutischen Maßnahmen
16 % Verweigerung von Medikamenten
14 % Erhöhung / Verminderung der Medikamentendosis
9 % Konflikte mit Angehörigen
Männer greifen eher Männer, Frauen eher Frauen an.
Besonders betroffen sind eher jüngere Mitarbeiter und Mitarbeiter mit wenig Erfahrung
(nach Hodgkinson)
Risikofaktoren für aggressives Verhalten:
- Früheres aggressives Verhalten
- Niedrige Problemlösekompetenz
- Aufmerksamkeitsdefizit
- Missverstandene Intentionen
- Frustration
- Anonymität
- Anwesenheit von Außenseitern
- Befehle / Anordnungen
- Aggressive Vorbilder
Gegen wen richtet sich die Aggression?
72 % gegen Personal
52 % gegen Mitbewohner
61 % gegen Gegenstände
40 % gegen Personen außerhalb der Einrichtung
85 % der Gewalt passiert in der Familie
69 % davon seelische Misshandlungen
30 % davon finanzielle Schädigung
10 % davon körperliche Verletzungen
10 % davon Bewegungseinschränkungen
Gewaltarten und Lebensaktivitäten
1. Kommunikation
- Bevormundung
- Zwang zur Kommunikation
- Beschimpfung, Beleidigung, Bedrohung
- Verbale Kommunikation wird unterbunden
- Babysprache
2. Sich bewegen.
- Unangemessene Unterstützung der Bewegung (zu fest, zu grob)
- Unangemessene Form der Berührung
- Fixierung ohne richterlichen Verfügung
- Freiheitsentzug (Bettgitter, einschließen im Zimmer.)
- Nicht mobilisieren des Bewohners
- Entzug von Hilfsmitteln (Rollator, Gehstock)
3. Vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten.
- „Durchzug machen.“
- Lüften, wenn jemand nackt ist
- Türen immer auflassen, auch beim Waschen
- Lüften, wenn jemand friert oder gegen den Willen des Bewohners
- Kreislaufbeschwerden keine Rücksicht nehmen oder nicht beachten
4. Sich pflegen.
- Zwang zur Körperpflege
- Zwang zum Vollbad, Duschen oder Haarwäsche
- Wünsche und Rituale nicht beachten
- Verweigern von Duschen und Baden
- Zwang gewisse Pflegeprodukte anzuwenden
5. Essen und Trinken.
- Tablett System
- Vorenthalten von Ess- oder Trinkhilfen
- Alles in den Mund „Stopfen“ egal ob Bewohner/in will oder nicht
- Nichts zu essen geben; Essen weit weg vom Bewohner/in stellen
- Bewohner/in zum Essen zwingen, Bsp. Durch Nase zuhalten.
- Esstablett wegräumen, obwohl Bewohner/in nicht fertig ist
6 Ausscheidung
- Sitzen lassen auf der Toilette
- „Drin liegen lassen.“
- Ausschimpfen, wenn etwas ins Bett geht
- Intimsphäre nicht berücksichtigen, Tür auflassen
- Nicht richtig sauber machen
- Sog. Abführtage
- Digitales Ausräumen
7. Sich Kleiden.
- Einschließen von Kleidung
- Ungewolltes Anziehen
- „Kampfanzug“ oder Schlafsack anziehen
- einengende Kleidung; Kleidung, die verdreckt ist, anziehen
- zu früh umziehen zur Nacht
- Bewohner/in Kleidung aufzwingen
8. Ruhen und Schlafen.
- Zu zeitigen Wecken
- Nächtliche Waschungen
- Schlaftabletten, damit Bewohner/in auch wirklich schlafen
- Nächtliches Wecken für Toilettengänge
- Nicht richtig lagern → Bewohner/in hat dadurch Schmerzen
9. Sich beschäftigen, Lebensgestaltung, wohnen.
- Vorenthalten von Orientierungshilfen
- Kindergartenspiele
- Bewohner/in daran hindern, eigene Bilder aufzuhängen
- Durchwühlen von Privateigentum
- Zwang zur Aktivierung zu kommen
- Dauerbeschallung von Radio und Fernseher
- Falsche Musik → nicht nach Geschmack von Bewohner/in
10. Sich als Mann oder Frau fühlen.
- Verhindern von zwischengeschlechtlichen Beziehungen
- Schneiden von Einheitsfrisuren
- Verhindern von Selbstbefriedigung
- Verhindern von selbstständiger Kleiderauswahl
- Diskriminierung von Sexualneigungen Bsp.: Schwule beschimpfen
11. Für eine sichere Umgebung sorgen.
- Fixierung oder Bettgitter ohne Zustimmung
- Überversorgung
- Im Zimmer einsperren oder aussperren
- Nicht allein laufen lassen oder einfach gegen den Willen begleiten
- Sachen im Weg stehen lassen → Stolperfallen, Gefahrenquellen absichtlich schaffen
12. Soziale Bereiche des Lebens sichern.
- Jemand sich selbst überlassen
- „Aus dem Zimmer werfen.“
- Isolation bei sozialer Unverträglichkeit
- Gruppenzwang: Einzelgänger wird in Gesellschaft gezwungen
- Redeverbot erteilen
13. Mit existenziellen Erfahrungen des Lebens umgehen.
- Missachten oder Nichtbeachten der Religion
- Vermitteln von Hoffnungslosigkeit
- Ungeachtet der Konfession zum Gottesdienst zwingen
- Bewohner/in ständig an sein Defizit erinnern
- Bewusstmachen, dass Pflegeheim = Endstation bedeutet
- Demütigung
- Bagatellisieren der Erinnerung des Bewohner/in oder ignorieren
Wie kann ich mich verhalten, wenn in mir Aggression aufsteigen und / oder Bewohner nicht macht, was ich will?
- Kurz aus dem Zimmer gehen und „durchatmen“
- Kollegen fragen, ob er Bewohner/in übernehmen kann
- Aggression zurückstellen und später verarbeiten
- Zu Aggressionen stehen und darüber reden
- Kompromisse finden
- Wünsche des Bewohner/in respektieren
- Bewohner/in erst mal in Ruhe lassen und später noch mal kommen
- Bei Demenz: Validation
Wie kann ich mich verhalten, wenn ich einer Bewohnerin gegenüber aggressiv geworden bin / ihr Gewalt angetan habe?
- Entschuldigen, Gespräch führen mit Bewohner/in
- Ursache für Aggression suchen
- Mit jemandem den Fall besprechen Bsp.: Seelsorge, Vorgesetzten, Freunde
- Verbale und nonverbale Reaktion zeigen Bsp.: Berührung, Hand reichen, Augenkontakt suchen
- Wie verhielt ich mich? Wollte ich nur Macht ausüben?
- Je nach Situation: wie stark waren die Aggressionen
- Wie stehe ich selbst zum Bewohner/in?
- Wie habe ich Gewalt ausgeübt?
- Wer war noch betroffen?
- Generelles Problem, das häufig auf Station vorkommt: Teambesprechung
- Vertuschen, Verleugnen, Abstreiten
Wie kann ich mich verhalten, wenn sich ein Bewohner mir gegenüber aggressiv verhält?
- Durch eigenes Verhalten die Situation entschärfen
- Mit Bewohner/in reden, Gründe für sein Verhalten suchen
- Herausfinden, ob es eine Vorgeschichte, Risikofaktoren gibt
- Darüber nachdenken, ob ich zu der Aggression beigetragen habe Bsp.: durch mein Verhalten, Tonfall, Kleidung
- Aus dem Zimmer gehen und bis 10 zählen
- Andere Mitarbeiter zurate ziehen oder in das Zimmer bitten
- Angehörige hinzuziehen
- Mit Vorgesetzten besprechen
- Mit Team besprechen
Es gibt vier Aggressionstheorien. Nennen und erklären Sie diese!
1. Psychophysiologische Theorie (nach Birnbaumer und Schmidt)
„Kinder, die mehr als 3 Std. am Tag fernsehen, werden dick, faul und dumm!“ Es gibt eine Interaktion zwischen den entstehenden Aggressionsgefühlen im Gehirn und den Reizen aus der Umwelt, was zu situativen Auslösen der Aggression führt.
2. a) Frustrations-Aggressionstheorie (nach Dollard)
Aggression ist eine Reaktion auf Frustration. Die Frustration tritt auf, wenn die Zielrichtung einer Handlung unterbrochen oder gehemmt wird. Daraus folgt: je größer die Frustration, desto größer die Aggression. Aber nicht jeder aggressiven Handlung geht eine Frustration voraus, nicht jeder Frustration endet in Aggression. Die Neigung zur Aggression kann zu schwach sein, eine Gegenreaktion / Bestrafung kann die aggressive Handlung verhindern.
2. b) Aggression als Bereitschaft (nach Berkowitz 1974)
Die Nachprüfung der Frustrations-Aggressionstheorie nimmt eine Wechselwirkung zwischen aktuellen emotionalen Zustand und Umweltreize an. Frustration schafft eine Bereitschaft zur Aggression, ob diese in die Tat umgesetzt wird, hängt von Hinweisreizen aus der Umwelt ab. Aggression ist großenteils nicht geplant, sondern bricht impulsiv als Reaktion auf einen Reiz hervor. Normalerweise sind herbei mind. zwei Personen beteiligt.
3. Lerntheorie (Bandura)
Aggression ist ein fehl erlerntes Verhalten, das durch das Lernen am Erfolg und am Model entsteht.
4. Genetische und physiologische Faktoren
Die Theorie beruht auf einem komplexen Zusammenspiel zwischen neurochemischer und neuroendokriner Systeme. Daraus folgt: ist das Dopamin erhöht, dann steigt die Aggressivität, ist der Serotinspiegel erhöht, dann sinkt die Aggressivität, nach Studien an eineiigen Zwillingen ist auch belegt worden, dass aggressive Neigungen zum Teil genetisch bedingt sind.
Wodurch kann Aggression entstehen?
- Individuelle Faktoren
Neurohormonale Disposition
situativen Auslöser
Erlerntes Verhalten, mangelnde Verantwortung, unkontrollierte
- Interaktionelle Faktoren:
Gegenseitiges auf puschen bis zur Eskalation. Meist zwei Personen und mehr.
- Strukturelle Faktoren:
Rahmenbedingungen, Lebensbedingungen im Heim, Bsp.: vorgegebene Wohnsituation
Umgang mit Gewalt
Ereignis: Bsp.: ein Bewohner schreit
Wie verarbeite, bewerte ich es?
Soll, muss ich reagieren? Wer ist die Ursache, bin ich verantwortlich?
Dabei kommt es darauf an, wie ich belastet bin? Sprich, bin ich weitergebildet, welche Erfahrungen prägen mich? Wie ist die Personalsituation, die Organisation und die Arbeitseinteilung? Genauso kommt es darauf an, wie ich das Opfer empfinde?
Ich suche Reaktionsalternativen:
Wie soll ich reagieren, hatte ich mit oder ohne Gewalt Erfolg, welche Rolle habe ich, welche Heimnorm herrschen hier, welche Modelle habe ich als Vorbilder und kann ich alternativ handeln?
Wie bewerte ich die Alternativen?
Kann ich sie ausführen, kann ich Widerstände überwinden und stimmt mein Gewissen andere zu?
Welches Verhalten wähle ich?
Ist der Nutzen größer als die Kosten und kann ich Erfolg erwarten?
Reaktion:
Gewalt oder Gewaltfrei → Misserfolg oder Erfolg → bekomme ich
Verstärker führt dies zur Suche nach Reaktionsalternativen
Quellen des Gewaltpotenzials
Probleme werden von außerhalb in einen Kreislauf nach innen getragen und an unschuldige in Form von Gewalt weiter. Frust wird in Form von Aggression an andere weitergegeben. Dabei ist das Gewaltpotenzial ständig gegeben.
Dabei spielt der Hintergrund von Mitarbeiter und Bewohner eine wichtige Rolle.
Mitarbeiter:
- Strukturelle Zwänge: wie Hausordnung, Arbeitszeiten, Personalmangel, wenig Prestige
- Team Probleme: wie persönlich, fachlich und Hierarchie
- Familienprobleme: Bsp.: Doppellast, Konflikte, Isolation
- unverarbeitete Biografie: Bsp.: verdrängte Endlichkeit, Helfersyndrom, frühere Autoritätskonflikte
Bewohner:
- Strukturelle Zwänge: wie Hausordnung, Verlust an Lebensqualität, unfreier Heimeintritt
- unfreie Kontakte: wie wenig Angehörige und nicht gewählte Mitbewohner
- erlebte Endstation: Bsp.: endlose Abhängigkeit, abgelehnte Gebrechen, bewusste Endlichkeit
- unverarbeitete Biografie: Bsp.: Angehörigen Konflikte, frühere Autoritätskonflikte, nicht „loslassen“ können
Verhalten bei Gewalt gegen Pflegekräfte
- Vorinformation: sich auf mögliche Gewaltanwendung einstellen
- Sich auf Bewohner/in einstellen, Verhaltensweisen herausfinden, die dazu führen, dass Bewohner/in keine Gewalt anwendet
- Verhalten ausprobieren, im Team besprechen, Ursachen herausfinden
- Bei Gewaltanwendung: zurückweichen, nonverbal zurückweisen, verbal zurückweisen → energischer Tonfall, „Nein!“
- Gegebenenfalls später mit Bewohner/in Gespräch führen
- Als Team einheitlich handeln
› Sie können sich verändern, der Bewohner nicht mehr
Verhalten bei akuter Gewalt
- Sich langsam bewegen, am besten Richtung Ausgang
- Falls Sie nicht zum Ausgang können, sich zu einem schützendem Möbelstück bewegen
- Niemals dem Gegner den Rücken zuwenden
- Beruhigend auf die Person einwirken, langsam, ruhig sprechen. Verständnis zeigen für die Person.
- Alarmknopf drücken
Aus dem Zimmer raus:
- Hilfe holen
- Arzt oder Polizei holen
› alles muss immer dokumentiert werden!
Erläutern Sie den Begriff Mobbing!
Der Begriff Mobbing heißt übersetzt anpöbeln, attackieren, angreifen. Definiert wird Mobbing als das schikanöse Handeln einer oder mehrerer Personen, das mit Absicht gegen eine Einzelperson oder eine Personengruppe gerichtet ist, um diese zu schädigen. Diese Handlungen werden über einen längeren Zeitraum wiederholt.
Welche Personen sind von Mobbing am meisten betroffen?
Die sog. Minderheiten: Schwächere, Ausländer, eine Frau unter vielen Männern, die Neuen.
Nennen Sie die Ursache für Mobbing!
Es gibt zwei verschiedene Arten von Ursachen:
Strukturelle Ursachen: Bsp. Keine ausreichenden Kommunikationsstrukturen vorhanden, mangelnde Führungsfunktionen, Ausüben von Leistungsdruck zur Erfüllung von Zielvorgaben und unfähige, überforderte und missgelaunte Vorgesetzte, individuelle Ursachen: Bsp. Mangelnde Konfliktfähigkeit, schwache Leistung und Absprachen werden nicht eingehalten.
Nennen Sie die Auswirkungen von Mobbing!
Es gibt zwei verschiedene Arten von Auswirkungen:
Strukturelle Auswirkungen: Bsp. Intrigen, Angst und Arbeitsklima
Individuelle Auswirkungen: Bsp. Krankheiten, Lustlosigkeit, Erschöpfung, Frust, Aggression und Stress
Mobbing am Arbeitsplatz verläuft in mehreren Phasen. Schildern Sie die einzelnen Phasen!
Phase 1: Der Auftakt
Es gibt ein Konflikt, dieser aber nicht befriedigten gelöst werden → es kommt zur Scheinlösung, durch diese wiederum Aggressionen entstehen. Zwischen beiden Parteien gibt es noch ein Kräftegleichgewicht.
Phase 2: Eskalation
Etwas bringt die Sache zum Explodieren. Die Rollenverteilung erfolgt: „Wer ist Opfer, wer ist Täter?“ Der Konflikt ist sehr Kräfte zehrend, der Schwächere ist das Opfer.
Phase 3: Resignation
Das Opfer hat kaum oder gar keine Kraft mehr und leistet kaum noch Widerstand. Der Mobber verliert den Respekt vor dem Gemobbten und verletzt ihn kontinuierlich.
Phase 4: Kapitulation
Das Opfer ist vollkommen am Ende und wird meist krank, er hat keine Nerven mehr. Dritte Gruppe schließt sich meisten den Mobber an respektive schaut weg und unternimmt gar nichts.
Was besagt das Drei Phasen Model bei Mobbing?
Mobbing aufdecken und stoppen:
– alle Beteiligte finden
– Problem respektive Konflikt aufdecken / benennen
– Waffenstillstand zwischen den Parteien vereinbaren
– erst Einzelgespräche, dann ein Gruppengespräch führen, mit einem neutralen Moderator
– Kräftegleichgewicht wieder herstellen
– wichtig: neutraler Schlichter → darf für keine Gruppe Partei ergreifen
– Vertrauen aufbauen
– Transparenz herstellen
– Praktikable Maßnahmen ableiten
– Erreichte Etappen feiern
– Vorsicht vor dem „Drama Dreieck“
Streitkultur entwickeln:
– besser gekonnt Streiten als Harmonie vortäuschen
– Konflikte sind nur dann schlimm, wenn sie geleugnet werden und es keine richtige oder keine Lösungen gibt
– auch Meinungen von anderen wahrnehmen, was er äußert
– Miteinander reden, Probleme aussprechen und ansprechen.
Was passiert bei einem Menschen, der innerlich kündigt?
Phase 1: Steigerung der Anstrengung
Wenn ein Mitarbeiter, der von seinem Vorschlag überzeugt ist, abgelehnt wird, versucht dieser mit vermehrter Anstrengung diesen zu vertreten. Er steigert seine Anstrengung.
Phase 2: Resignation
Auch „gelernte Hilflosigkeit“ genannt. Trotz vermehrter Anstrengung sieht Betroffener keine Erfolge, wird er innerlich aufgeben und keine Aktivitäten in dieser Richtung mehr zeigen.
Phase 3: Leben auf Sparflamme
Betroffener will keine Kraft mehr für sinnlose Aktivitäten vergeudet. Das eigentliche Leben muss nun nach Feierabend stattfinden.
Was sind die Langzeitwirkungen bei einer inneren Kündigung?
- Verlust der Selbstachtung durch über angepasstes Verhalten
- Schlechtes Image bei den Kollegen
- Schlechtes Gewissen, weil man weiß, dass man seinen Arbeitgeber um die eigene Leistung betrügt
- Belastet oft die Freizeit
- Es entstehen Existenzängste
- Vertrauen in eigene Fachkompetenz sinkt
Bei einer inneren Kündigung gibt es nur Verlierer. Was ist damit gemeint?
Verliere Nr. 1: das Unternehmen:
Er bezahlt voll für eine Leistung, die nie oder zumindest nicht mehr im vollen Umfang erbracht wird. Langfristig wird darunter die Produktivität und die Qualität des Gesamtunternehmens leiden.
Verlierer Nr. 2: Der Mitarbeiter:
Büßt nach und nach zusätzlich sein Selbstwertgefühl ein und leidet unter Dauerstress. Die Folgen sind auch körperlicher Natur wie Bsp.: Depression, Schlaflosigkeit, Herz- und Kreislaufbeschwerden, Migräne
Verlierer Nr. 3: Die Führungskraft:
Bekommt Motivationsverlust unmittelbar zu spüren. Die Innovation der Abteilung bleibt auf der Strecke; das Klima ist insgesamt belastet
Verlierer Nr. 4: Das persönliche Umfeld:
Leidet ebenfalls unter deren Unzufriedenheit. Bekommen dessen Launen direkt ab.
Wie lautet die Definition des Helfersyndroms?
Definition: (nach Schmidbauer) die Helfer-Syndrom-Persönlichkeit hat „eine an einem hohen, starren Ich-Ideal orientierte soziale Fassade, deren Funktionieren vom Über-Ich überwacht wird. Eigene Schwäche und Hilfsbedürftigkeit werden verleugnet. Die Unfähigkeit, eigene Gefühle und Bedürfnisse zu äußern, verbunden mit einer scheinbar unangreifbaren Fassade psychosozialen Engagements, wird zur charakterisierenden Persönlichkeitsstruktur.“
Beschreiben Sie eine typische Helfer-Persönlichkeit!
Person, die unfähig ist, eigene Gefühle und Bedürfnisse zu äußern. Sie kann eigene Schwächen nicht akzeptieren und verstecken dieser hinter einer Fassade übertriebener Hilfsbereitschaft.
Weitere Quellen zur Gewalt in der Pflege
Gewalt in der Pflege Ursache, Formen, Hilfe
Gewalt in der Pflege
Was ist Gewalt in der Pflege?