Autor/in: Stefanie Obster

Architektur für Verwirrte

In der BRD gibt es erste Ansätze für die Architektur für Verwirrte.

Welche hauptsächlichen architektonischen Mittel gibt es, um typische Problemlagen bei verwirrten Heimbewohnern wie

  • Vergesslichkeit
  • Bewegungsdrang
  • Weglaufgefahr
  • Angst, Unruhe, Katastrophenreaktionen

Zu bewältigen.

Vor 30 Jahren in den USA → erste Spezialeinrichtungen für Demente → Weiß-Institut Philadelphia → Zimmer aneinander gereiht außen gelegen, in der Mitte ein Hallenkonzept mit Aufenthaltsbereich, Gartenlaube, Pflegestützpunkt, Essbereich, Wanderweg


BRD → Sybille Heeg → Gradmannhaus Kaltental

Problemlage und architektonische Hilfen:

Vergesslichkeit zeitlich desorientiert → Schwierigkeiten Funktionen v. Räumen wiederzuerkennen

Gebäude v. Struktur einfach u. überschaubar, Ziel- und Ausgangspunkt muss ersichtlich sein

Handlauf → Wanderpfad, Atrium → Demente laufen Licht nach

Farbliche Fußbodenbeläge in Pastellfarben

Markante Gestaltung d. Zimmereingänge, z. B. Lieblingsbilder u.s.w.

Für Zeitbezug → jahreszeitliche Bepflanzung d. Innenhofes, Atrium → freie Sicht auf Sonne und Wetter

Sich auf Zonen mit zeitlich strukturierten Aktivitäten → Schulkinder, Berufstätige, sonntags Kirchgänger …

Räume müssen wieder erkennbar sein: Möbel auf Zeit d. BW, Alltagsgegenstände für Demente: Schrank für Demente, Schubladen lassen sich in der Reihenfolge des Anziehens öffnen …

Bewegungsdrang, Unruhe:

Demente laufen bis z. Flurende, dann kommt Panik, rütteln an Türen usw. –> Problemlösung → Wanderpfad = Endlosflur, oder Flur in Form einer Acht

Weglauftendenz:

  • USA Stationskanzel PP sieht alles
  • Unauffälliger Stationsausgang
  • Geschützter Freibereich
  • Speziell gesicherte Türen

Angst, Unruhe, Katastrophenreaktionen vermeiden:

  • Demente können wenig Reize verarbeiten → ruhige Atmosphäre, (keine laute Musik, TV, Telefon), kein laut sich zurufendes PP
  • Keine Menschenansammlungen, sondern überschaubare Wohngruppe
  • Abstrakte Bilder → Demente sehen Bilder als Realität
  • Nachts: Dämmerlicht → um plötzliches Blenden zu vermeiden
  • Beleuchtung (500Lux) nach Möglichkeit keine Schatten werfen → verursacht Angst
  • Unauffälliger Bodenbelag
  • Nischen mit Pavillons (Rückzugsmöglichkeit),
  • Wohngruppenprinzip

Passivität:

  • Blick nach draußen ermöglichen
  • Demente sollen sehen können, wie das Wetter ist
  • Licht hilft Dementen nicht noch depressiver zu werden

Weitere Quellen zur Architektur für Verwirrte
Architektur für Verwirrte

„So viel Freiheit wie möglich”: Architektur für Demenzkranke
Verwirrt, aber würdig
So viel Freiheit wie möglich

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