Autor/in: Cordula

Ambulante Operationen

Das ist kostengünstiger als die vollstationäre Behandlung

prinzipiell für eine ambulante OP sind geeignet:

  • Angiografie
  • Arthroskopie
  • Ballondilatation
  • Dialyseshunt
  • Endoskopie (auch mit Polyp Abtragung)
  • Hallux valgus
  • Hämorrhoiden
  • Harnblasentumor (klein)
  • Herzschrittmacher
  • Innere Harnröhren schlitzung
  • Laparoskopie
  • Leistenhernie
  • Mamma Tumor usw.


In begründeten Einzelfällen, z. B. wenn der Patient unter schwerwiegenden Nebenerkrankungen leidet (Herzinsuffizienz, Diabetes mellitus), besteht die Möglichkeit, die Operation unter vollstationären Bedingungen durchzuführen.

Wenn die stationäre OP medizinisch nicht notwendig war, besteht die Gefahr, dass die Krankenkasse dem Krankenhaus die Kosten nicht erstattet.

Stationäre Operationen

Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass Operationen nur dann vollstationär stattfinden, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt.

Perioperative Besonderheiten bei ambulanten Operationen

  • Es muss geprüft werden, ob der Patient für eine ambulante OP geeignet ist.
  • Bei kleinen Eingriffen ist die Aufklärung bis zum Tag der OP möglich.
  • Der Patient wird am Nachmittag entlassen, wenn er sich von der Narkose erholt hat und der Eingriff komplikationslos verlaufen ist.

Besonderheiten für die Entlassung

  • geeignete Begleitperson für den Heimweg
  • Patient darf die erste Nacht nach der OP nicht allein zu Hause sein
  • Patient muss über Komplikationen der OP und ihre Symptome informiert sein
  • Patient muss wissen, wo er bei Problemen anrufen kann (Tel.- Nr. des KH)
  • Patient muss bei Problemen das KH innerhalb von 30 Minuten erreichen können
  • Patient darf 24 h lang nach der Narkose kein Auto fahren
  • Patient muss Schmerzmittel erhalten und über ihren Gebrauch instruiert werden
  • Patient muss über Thromboseprophylaxe aufgeklärt werden
  • dem Patienten muss ein schriftlicher Behandlungstermin zur Nachuntersuchung mitgegeben werden

Thromboembolieprophylaxe

Definition: Physikalische und pharmakologische Maßnahmen zur Verhinderung einer tiefen Venenthrombose.

  • Thromboembolische Komplikationen können durch bestimmte Risikofaktoren unabhängig von einer Operation auftreten.
  • Operationen stellen einen zusätzlichen Risikofaktor dar.

Prophylaktische Maßnahmen

  • Heparin 3 × 5000 I.E. tgl. s.c. („low – dose“)
  • Alternativ niedermolekulares Heparin 1 Amp. s.c. tgl.
  • ATS bis zur vollständigen Mobilisierung
  • Frühmobilisation

Heparin

  • hemmt die Blutgerinnung
  • erste Injektion spätestens am Morgen des OP – Tages
  • Prophylaxe wird bis zur vollständigen Mobilisierung fortgeführt
  • man unterscheidet:
  • Normales Heparin   (z. B. Liquemin) in der niedrigen Dosierung von 3 × 5000 I.E. s.c. (low – dose)
  • Niedermolekulares Heparin (z. B. Fraxiparin, Embolex) 1 x tgl. s.c.

Niedermolekulare Heparine:

  • Längere Wirkungsdauer, deshalb nur 1 x tgl. s.c. (sind teurerer)

Antithrombosestrümpfe

  • durch Kompression der Beinvenen nimmt die Blutströmungsgeschwindigkeit zu
  • Sie müssen vor der OP angelegt werden, um einer intraoperativ beginnenden Mikrothrombosierung in den Wadenvenen vorzubeugen
  • wenn die ATS nicht passen, müssen die Beine gewickelt werden → Kompressionsverband
  • Aufklärung des Patienten, dass das Tragen der ATS nachts wichtiger ist als tagsüber, weil der Mobilisierungsgrad am Tage größer ist als während der Nachtruhe

Frühmobilisation

  • Frühmobilisation des operierten Patienten verringert das Thromboserisiko durch Beschleunigung des venösen Blutstroms

Abweichungen von der Standardprophylaxe

  • Ausnahmen und Abweichungen vom Standard müssen begründet und dokumentiert werden.
  • Es gelten folgende Besonderheiten:
  • Bei Kindern vor der Pubertät wird auf eine Thromboseprophylaxe verzichtet.
  • In der Herzchirurgie wird wegen der Heparinisierung durch die Herz-Lungen-Maschine erst am 1. postoperativen Tag mit Heparin in der Dosierung 3 × 7500 I.E.   s.c. begonnen
  • Bei Operationen mit hohem Thromboserisiko ist die Standardprophylaxe unzureichend,   sodass 3 ×   7500 I.E. Heparin s.c. verabreicht werden müssen.
  • Bestehen weitere Risikofaktoren, ist ein Heparin Perfusor mit 20.000 oder 25.000 I.E./ 24 Stunden angezeigt.

Kontraindikationen für Heparin „low – dose“

  • blutende Magen – Darm – Ulzera
  • sonstige floride (ausgeprägt) Blutung
  • Blutungsneigung (Gerinnungsstörung, Quick ↑)
  • Heparin induzierte Thrombozytopenie (zu wenig)

Kontraindikationen für ATS

  • offene Wunden am Bein
  • pAVK Stadium III und IV
  • Lungenödem, ausgeprägte Beinödeme

Präoperative Maßnahmen

  • Ausführung der Anordnungen
  • ATS anziehen
  • OP-Hemd
  • Rasur
  • Schmuck, Prothesen ausziehen
  • Vorbereitung des OP-Gebietes
  • Prämedikation
  • KBO (Vitalzeichen)
Weitere Quellen zu ambulante Operationen
ambulante Operationen

Aufgaben der Pflege im ambulanten Setting
Häufige Fragen zu ambu­lanten Opera­tionen
Auswahl-Kriterien zum ambulanten Operieren
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