Sigmund Freud
Thematisierung:
›1. zur Person
›2. Das Instanzenmodell.
›3. Die Ängste und die Abwehrmechanismen der Angst.
› zu 1: zur Person Sigmund Freud:
Freud lebte von 1856 bis 1939 -wurde als österreichischer Jude in Wien geboren -studierte Medizin
– Arbeitete als Neurologe
– Hat sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit in 1. Linie mit dem Triebleben des Menschen beschäftigt
– hat die Sexualität thematisiert und ist bei den Menschen seiner Zeit auf Ablehnung gestoßen
– zur Zeit des Naziregimes wurden seine Schriften verbrannt
– ist als Begründer der Psychoanalyse in die Geschichte eingegangen
– Der Kernsatz seiner Theorie lautet: Menschliches Erleben und Verhalten liegt im Unterbewusstsein begründet!
– misst der Traumdeutung eine große Bedeutung zu, Freud sagt: Die Traumdeutung ist der Königsweg zum Unterbewusstsein!
– Mit 83 Jahren verstarb er an einem Krebsleiden in London, seine Tochter Anna, setzte sein Lebenswerk fort und wurde zur Begründerin der Kinderpsychoanalyse.
Inhaltsverzeichnis
›zu 2: Das Instanzenmodell
Freud hat die menschliche Entwicklung in drei Instanzen / 3 Ebenen eingeteilt. Diese drei Instanzen entwickeln sich nacheinander in der frühen Kindheit.
Die 1. Instanz bezeichnet Freud als es!
In diesem Entwicklungsstadium wird der Mensch von seinen Trieben gesteuert, er handelt und entscheidet nach dem Lustprinzip.
Die 2. Instanz bezeichnet er als ich!
In dieser Phase wird der Mensch von seinem Verstand geleitet. Er handelt und entscheidet realitätsorientiert, nach dem Realitätsprinzip.
Die 3. Instanz nennt er das Über-Ich.
In diesem Stadium orientiert sich der Mensch an den Werten und Moralvorstellungen der Familie und der Gesellschaft. Er entwickelt sein Gewissen und handelt und entscheidet nach dem Moralitätsprinzip.
Alle drei Instanzen stehen in einer ständigen wechselseitigen Verbindung miteinander.
Das heißt: Das es stellt Forderungen und will seine Triebe befriedigen. Das Über-Ich stellt Forderungen und beurteilt die Angelegenheit.
Das Ich vermittelt zwischen beiden Instanzen, überprüft die Angelegenheit und trifft letztlich die Entscheidung.
Wenn alle drei Instanzen im Gleichgewicht stehen, spricht man von einem ausgeglichenen Menschen. Wenn die drei Instanzen ins Ungleichgewicht geraten, wird der Mensch krank und von Ängsten befallen.
›zu 3: Die Ängste und Abwehrmechanismen der Angst
Freud unterscheidet zwischen:
Der neurotischen Angst des Es (Das ich befürchtet durch die Forderung des Es überwältigt oder vernichtet zu werden.)
Die Realitätsangst des Ich (Das ich befürchtet die Konsequenzen der Realität)
Die Moralitätsangst des über – Ich (Das ich befürchtet Schuldgefühle und Gewissensbisse vonseiten des Über-Ich)
›Ängste sind Schutzfunktionen. Sie wollen den Menschen vor Bedrohung schützen. Das geschieht auf zwei verschiedenen Wegen:
1. auf dem bewussten Weg = um eine Lösung zu suchen
2. auf dem unbewussten Weg = um Abwehrmechanismen zu entwickeln.
›Die Psychologie kennt ca.60 Abwehrmechanismen der Angst. Viele davon hat Freud benannt, die 6 bekanntesten sind:
1. die Verdrängung = das Vergessen aus Angst
2. die Verschiebung = durch Autoaggression gegen sich selbst oder eine schwächere Person
3. Projektion = Übertragung der Angst
4. Regression = Flucht in die Kindheit
5. Rationalisierung = durch Scheinbegründung
6. Sublimierung = durch Ersatzhandlung.
Der Einsatz der Abwehrmechanismen erfolgt meistens unbewusst. Das heißt: Die betroffene Person weiß nicht, dass ihr Erleben und Verhalten durch Abwehrmechanismen beeinflusst wird.