Der Mensch als soziale Wesen
1. Die Einflüsse der Sozialisation?
- Die Sozialisationsinstanzen? Was ist das?
- Was versteht man unter Intentionale u. funktionale Sozialisation?
- Aufgabe, was ist mir in Erinnerung geblieben?
Prozess der Sozialisation: Erfahrung mit der sozialen Umwelt
Der Mensch wird als weltoffenes u. formbares Wesen geboren. Er ist unmittelbar auf soziale Beziehungen angelegt u. von diesen abhängig. Sein Verhalten wird wesentlich bestimmt durch seine Erfahrungen mit der sozialen Umwelt.
Definition: Die Gesamtheit aller sozialen Einflüsse auf das Individuum bezeichnet der Begriff der Sozialisation.
Inhaltsverzeichnis
Soziale Handlungsfähigkeit:
Der Mensch wird sozial handlungsfähig durch:
Die übernahmen bestimmter Normen und Werte, Rollen und Positionen.
Einflüsse der Sozialisation: Lebenslanger Vorgang
Der Prozess der Sozialisation ist grundsätzlich als ein lebenslanger Vorgang zu beschreiben. Wird in der frühen Kindheit ganz bestimmte Grundmuster durch die Familie vermittelt. Die frühe Sozialisation bestimmt auch die Übernahme bestimmter Verhaltensnormen von Eltern innerhalb der primären Sozialisation. Zuweisung bestimmter Rollenbilder und Positionen innerhalb der Gesellschaft durch die Eltern, Kultur und Religion.
Sozialisationsinstanzen: Macht- oder Einflussgröße
Der Prozess Sozialisation in sozialen Gruppen, d. h. Sozialisationsinstanzen:
Familie, Schule, Arbeitswelt, Freunde, Religionsgemeinschaften, Medien, Vereine, Arbeitsbereich, Ehe und im Alter auch Altenpflegeeinrichtungen. Es hängt von der Macht- oder Einflussgröße der jeweiligen Instanz, der Abhängigkeit des Individuums ab.
Intentionale und funktionale Sozialisation (Absicht oder Zielgerichtet):
Die Vermittlung geschieht bewusst, planmäßig und absichtlich, also intentional. Der Bereich Schule ist beispielsweise größtenteils durch intentionale Sozialisation bestimmt. In Form von „Lernzielen legt der Lehrplan fest, woran sich Lehrer und Schülerverhalten zu orientieren haben“. Pädagogik oder Erziehung beansprucht diesen Einfluss.
Neben der zielgerichteten Erziehung nimmt der Person vom Beginn seiner Entwicklung an wahr, wie sich Mensch verhalten, welche Normen, Werte, Tabus, Eigenschaften erwünscht. Aber durch die sozio-kulturellen und ökonomischen Strukturen der Gesellschaft doch bestimmten Einflussgrößen werden als funktionale Sozialisation bezeichnet.
Aufgabe
Sie haben im Verlauf ihres Lebens ganz unterschiedliche Sozialisationsinstanzen durchlaufen. Innerhalb dieser Instanzen sind sie verschiedensten Menschen begegnet und haben eine Fülle von Verhaltenserwartungen an ihre Person erlebt: Wie sehr Sie durch Familie, Schule, Freundeskreis, Arbeitswelt in ihren Werten, ihrem Denken und Verhalten beeinflusst sind! In der Wechselwirkung zwischen den Einflüssen der sozialen Umwelt und den eigenen emanzipatorischen Interessen entwickelt der Mensch seine sozio-kulturelle Persönlichkeit.
Der Mensch als Weltoffenes
formbares Wesen | die sozio-kulturelle Gesellschaft
mit ihren spezifischen Werten, Normen, Rollenbildern |
Sie sozio-kulturelle Persönlichkeit |
Persönliche Identität: Gesamtheit aller Eigenschaften u. Verhaltensweisen
Die Gesamtheit aller Eigenschaften u. Verhaltensweisen, die einen Menschen kennzeichnet, machen seine persönliche Identität aus. Persönliche Identität drückt sich aus in dem Maß, wie es einem Menschen gelingt, innerhalb vorgegebener Rollenerwartungen persönliche Interpretationen u. Verhaltensvorstellungen einzubringen.
Innere Identität: Vorstellungen und Ideale
Er hat eine ganz persönliche Wahrnehmung und Interpretation seiner Lebensgeschichte. Er verfügt über bestimmte Vorstellungen und Ideale von seiner Gegenwart und Zukunft. Das Verhalten einer Person orientiert sich auch an dieser inneren Identität. Die Menschen gehen in Beziehungen ein und gestalten ihre soziale Identität.
Rollen
Norm Wandel:
Norm braucht Zeit, um sie gesellschaftliche durchzusetzen. Muss wachsen, muss Verhaltensrichtlinien geben, wenn sich verändert dann findet ca. alle 22 Jahre Norm Veränderungen statt.
Der Mensch wird sozial handlungsfähig durch:
die Übernahme bestimmter Normen und Werte, Rollen und Positionen
Rolle
Ein Verhalten, das den Erwartungen (Rollenerwartungen) anderer entspricht. Eine Aufgabe herum, die von jemand erledigt werden soll, bilden sich Erwartungen. Berufsrollen, Familienrollen, Freundeskreis rollen, vielfältige rollen (Rollen Bündel), soziale Rollen.
Soziale Rollen
Soziale Rollen sind Verhaltenserwartungen, die sich an die Inhaber bestimmte Positionen richten und mit bestimmten Funktionen verknüpft sind.
Geschlossene Rolle
Wenn eine Rolle sehr festgelegt ist oder nicht, spricht man von einer geschlossenen Rolle (Bsp.: Beamter hier ist viel verlangt, aber auch viel verboten)
Offener Rolle
Bsp.: Weltenbummler (Weltreise der Altersrolle) oder Arbeitspflichten, hier ist wenig verlangt und wenig verboten
Altersrollen
Es fehlen eindeutige Verhaltenserwartungen und Statusanreize, im Alter werden viele Positionen aufgegeben und nur noch sehr wenige Rollen bereitgestellt.
Bsp. Spazieren gehen, einkaufen= erlaubt
Bis zum Tod leben = geboten,
Alte Menschen sollen nicht jugendlich kleiden, nicht in die Diskotheken gehen.
Komplementäre/ ergänzende Rollen
Sind immer auf die Handlungspartner des Positionsinhabers bezogen.
Bsp.: Schüler ohne Lehrer oder Lehrer ohne Schüler funktioniert nicht
Rollenkonflikte
Rollenkonflikte sind in Unvereinbarkeit von Segmenten bestimmte Rollen.
Nun können die Segmente ein -u. Derselben rolle aber auch die Segmente verschiedener, Rollen eines Rollenträgers miteinander unvereinbar sein.
→ Verhaltenserwartungen, Segmente, die an jemand gerichtet werden, zu unterschiedlich, gerät er in einen Rollenkonflikt.
Verhaltenserwartungen: „Verhalten“ ist der Ausdruck für die Art und Weise, in der sich jemand anderen Menschen gegenüber benimmt.
Interrollenkonflikt
Konflikt zwischen zwei Rollen, das heißt erwarteten Verhaltensweisen. Sind Segmente verschiedener Rollen miteinander unvereinbar, spricht man von einem Interrollenkonflikt.
Bsp.: Interrollenkonflikt des Witwers als Vater und Liebhaber
Vater (Rolle) ist seit einem Jahr verliebt und Kinder wollen, nicht dass Vater mit Liebhaber (Rolle) heiratet wegen Eifersucht, Trauer, Erbe
Intrarollenkonflikt
→ Konflikt, in den jemand gerät, an dessen → Rolle verschiedene Erwartungen gestellt werden.
Beim Intrarollenkonflikt sind Segmente ein und derselben Rolle unvereinbar.
Bsp.: Eine Mutter (rolle) soll sowohl hauswirtschaftlich als auch pädagogisch gut sein, aber will gerne pädagogische Kenntnisse machen, weil Sie die Fähigkeit zum Haushalt nicht hat und will.
Andere Bsp.: Altenpflegerin und Pflegedienstleitung
1. die Entscheidung noch eine Weile hinausschieben,
2. die Handlung den Rollenpartnern verschleiern,
3. einmal dem einen, dann wieder dem anderen Rollenpartner Rechnung tragen,
4. das, was man für legitim hält, tun,
5. dem den Wunsch erfüllen, der die stärkeren Druckmittel zur Verfügung hat.
Ansprache des Konflikts vor Mitarbeitern, im Team auch den Vorgesetzten gegenüber für die Konfliktlösung im Team Gespräch führen oder im Personalrat.
Rollenfunktion
Die Funktion der Rollen. Rollen sind der Gesellschaft verankert, um die Erfüllung der notwendigen sozialen Aufgaben zu garantieren, zu koordinieren und zu standardisierten.
Normen und Werte
Pro soziale Verhalten ist Sozialisation Aufgabe
Helfende Verhalten
Stützende Verhalten
Kooperieren Verhalten
1. Norm der Wechselwirkung.
Wechselseitige Hilfe, jemandem helfen, der mir wieder hilft.
2. Normen der Sozialverantwortlichkeit.
Hilflose und Abhängigen helfen z. B. mein Kind.
3. Gerechtigkeit Norm.
Verteilung der vorhandenen Güter in der Gesellschaft.
Werte (kollektive Werte) sind Urteilsmaßstäbe, mit deren Hilfe des Individuums Objekte, Einrichtungen, Handlungen und Ideen schätzt.
Norm (Richtlinien, Maßstab) sind allgemeine Verhaltensgebote od. Verhaltenserwartungen. Normen wert beziehen sich direkt oder indirekt, geben Verhaltensrichtlinien (Regulieren Verhaltensweise)
Drei Normen sind wichtige gesellschaftliche Normen (Institutionen)
1. Normen durch Gesetze festgelegt werden, sanktioniert Straf u. Zwangsmaßnahmen Sanktionen (muss Vorschrift im Alltag)
2. Gruppennorm-Gruppendruck, wenn wir nicht halten dann müssen wir gehen (soll Vorschrift)
3. Sittlichen Normen – gemieden, geächtet, ethische Werte in Gruppe oder Gesellschaft Verhalten halten, sittlichen Sachen auch in der Familie, unterschiedlich stark sanktioniert (kann Vorschrift) Sanktionen sind Norm sichernde Maßnahmen (Mechanismen) der sozialen Kontrolle. Sozialisationen sind auch Norm sichernde Maßnahmen, d. h. sozial Kontrolle. Nicht nur Sanktionen, sondern Sozialisation sind auch Norm sichernde.
Sozialisation:
Die Gesamtheit aller Vorgänge, durch die ein Mensch zum Mitglied einer Gesellschaft oder Kultur wird (für die Aneignung von Kulturmustern und die Einfügung in kulturelle Bedeutungszusammenhänge wird vielfach auch der Ausdruck Enkulturation verwendet). Dabei wird angenommen, dass Individuen die zentralen Werte und Normen (auch z. T. Rollen) verinnerlichen (Internalisierung).
Der Sozialisationsbegriff ist Ausgangspunkt zahlreicher Sozialisationstheorien, wobei man heute weniger die repressive, sondern eher die interaktive Seite des Sozialisation-Geschehens betont. Soziologen befassen sich häufig mit dem weiteren sozialen Kontext der Sozialisation (z. B. Sozialschicht) und verweisen auf die Sozialisation als lebenslangen Prozess des Lernens.
Normen: Werte, die in der Gesellschaft allgemein geteilt werden, werden verallgemeinert durch Normen: generalisierte Verhaltenserwartungen, deren Bruch mit Sanktionen quittiert wird.
Normen:
Normen sind Verhaltenserwartungen. Man unterscheidet Muss-Erwartungen (die sich auf die Einhaltung der Sitten und Gesetze erstrecken), Soll-Erwartungen (Einhaltung der gesellschaftlichen Bräuche)und Kann-Erwartungen (Einhaltung der sozialen Gewohnheiten). Die Gesellschaft selbst (Polizisten, Nachbarn usw.) wacht über die Einhaltung der Normen, d. h., sie übt soziale Kontrolle aus. Normverstöße werden je nach der Klasse der Verhaltenserwartungen unterschiedlich mit negativen Sanktionen belegt (vom Kopfschütteln des Nachbarn über das ewig ungeputzte Auto bis hin zur Gefängnisstrafe für eine kriminelle Tat). Normenkonformes Handeln wird gegebenenfalls belohnt. Derartige positive Sanktionen sind z. B. (Lob, Beförderung, Gehaltserhöhung).
Werte: Hinter den in einer Gesellschaft geltenden Normen stehen gesellschaftliche Werte. Werte sind die vor herrschenden Vorstellungen von dem, was richtig und wünschenswert ist; Leitbilder, an denen sich das Verhalten der Individuen in einer Gesellschaft orientiert oder orientieren sollte. Werte verdichten sich zu Wertsystemen.
Weitere Quellen zu der Mensch als soziale Wesen
Der Mensch – ein soziales Wesen
Die Liebe der anderen – Warum Menschen Menschen brauchen