Praktikum im ambulanten Dienst
Im Rahmen meiner Ausbildung als Altenpflegerin führte ich mein zweites externes Praktikum in der ambulanten Krankenpflege „***“ in *** durch.
Meine Erwartungen und Neugier, mit welchen Krankheitsbildern ich konfrontiert werde, standen sehr gemischte Gefühle gegenüber.
Die Pflegestation ist am 01.06.1991 gegründet worden und es werden ca. 100 Patienten in Celle und Umgebung betreut.
Die Leistungen von der Sozialstation sind:
in der Pflege
- Hilfe bei der Körperpflege
- Hilfe beim an u. Auskleiden
- Lagern / Betten / Umbetten
- Hilfe bei der Nahrungsaufnahme
- Durchführung von Prophylaxen
- Tracheostomapflege
- Anus praeter Versorgung
- Mobilisation / Aktivierung
Inhaltsverzeichnis
- 1 Praktikum im ambulanten Dienst
- 1.0.1 in der Pflege
- 1.0.2 Ausführung ärztlicher Verordnungen:
- 1.0.3 in der hauswirtschaftliche Versorgung:
- 1.0.4 Weiteres wird von der Sozialstation vermittelt:
- 1.0.5 Ausbildung:
- 1.0.6 Anleiten von Pflegeschülern nach gesetzliche Bestimmungen
- 1.0.7 Die Aufgabenbereiche der Pflegefachkraft sind:
- 1.0.8 Die Patientenakte enthält:
- 1.0.9 Je nach Patient:
- 1.1 Situation Vergleich des Bewohners aus der Stammeinrichtung unddem Patienten in der ambulanten Pflege
Ausführung ärztlicher Verordnungen:
- Injektionen
- Verbände und Wickel
- Vitalwerte-Blutdruck-, Pulskontrolle – und Blutzuckerkontrolle
- Medikamentengabe
- Wundversorgung und Pflege
- Künstliche Ernährung
- Überwachung von Infusionen, Injektionen
- Einläufe, Klistiere
- Katheter pflege und Wechsel
in der hauswirtschaftliche Versorgung:
- patientenbezogene, hygienische Tätigkeiten, die im Krankenzimmer anfallen
- Erledigung dringender Behördengänge
- Reinigung der Wohnung zur Gesundheitserhaltung
- Besorgung der Verordnungen, Rezepte respektive der Medikamente
- Unterstützung bei der Haushaltsführung
- Mahlzeiten vor- oder zubereiten (Frühstück, Mittag, Kaffee, Abendessen)
- Einkaufen
- Betreuung nach einem Krankenhausaufenthalt
Weiteres wird von der Sozialstation vermittelt:
- Hilfsmittel und Medizintechnik
- Essen auf Rädern
- Friseur
- Medizinische Fußpflege
- Putz- und Reinigungshilfen, Fahrtendienste
Ausbildung:
Anleiten von Pflegeschülern nach gesetzliche Bestimmungen
Die Station ist ein Einfamilienhaus mit Parkmöglichkeiten der Dienstwagen. Die Station ist unten eingeteilt in Mitarbeiterraum, Küche, WC und oben das Büro. Das Büro ist von Montag bis Freitag erreichbar, außerhalb der Bürozeiten ist die Erreichbarkeit durch eine 24-Stunden-Rufbereitschaft gesichert.
Der Fuhrpark umfasst 10 Dienstwagen und die Einteilung erfolgt im Dienstplan. Der Dienstplan für den Pflegedienst wird 4 Wochen im Voraus geschrieben und sichtbar ausgehängt.
Die Dienstzeiten für den Pflegedienst ist aufgeteilt in Frühdienst (beginn 6.00 Uhr), früher Spätdienst und Spätdienst. Der Dienstbeginn ist immer in der Station und eine genaue Festlegung der Anfangs- und Endzeiten ist aufgrund wechselnder Patienten und den Fahrzeiten nicht immer möglich.
Dienstbesprechungen finden regelmäßig 1x im Monat statt und stehen im Mitarbeiterraum
auf einer weißen Tafel. Ebenfalls auf der Tafel stehen Termine zur Fort- und Weiterbildung (intern sowie extern).
Die Mitarbeiter der ambulanten Pflege setzen sich aus Pflegefachkräften der Alten – und Krankenpflege sowie Pflegehelfer/innen mit einjähriger Ausbildung zusammen. Alle Dienste zeichnen sich durch einen hohen Anteil an Pflegefachkräften aus. Diesen sind bestimmten Aufgaben vorbehalten, z. B. die Einschätzung der Pflegesituation, die Erhebung des Pflegebedarfs, die Pflegeplanung und die regelmäßige Bewertung der durchgeführten Maßnahmen, die Anleitung von Angehörigen. Hauswirtschaftliche Tätigkeiten werden meist von einem Pflegehelfer übernommen.
Voraussetzung eines Mitarbeiters in der ambulanten Pflege ist ein Führerschein der Klasse 3, da ein Dienstfahrzeug gestellt wird, um die Patienten anfahren zu können.
Die Aufgabenbereiche der Pflegefachkraft sind:
- Beobachtung und Beurteilung der körperlichen und psychische Verfassung
- beobachten von Verhaltensweisen
- Einschätzung des Pflegebedarfs → Maßnahmen ergreifen
- Pflegeplan Erstellung
- Pflegerische Tätigkeiten
- Tourenplan für den nächsten Tag respektive Wochenende schreiben
- Behandlungspflegen
- Seelsorgerische Begleitung
- Auf Bedürfnisse eingehen
- Wohnungsanpassung
- Vermittlungsarbeit mit sozialen Diensten
- Laien zur Pflege anleiten
- Anleiten von Schülern und Praktikanten
- Dokumentationen
- Dienstbesprechungsteilnahmen
- Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen
Zu Dienstbeginn erhält der Mitarbeiter seinen Tourenplan, sucht danach die Patientenakten zusammen, die er anzufahren hat und die benötigten Schlüssel.
Die Patientenakte enthält:
- ein Patientenstammblatt mit Telefonnummer und eventuell kleiner Wegbeschreibung
- Kopien der Verordnungsscheine
- Dokumentationsblatt (Datum, An- und Abfahrtzeit, Handzeichen sowie eine Spalte für Besonderheiten)
Auf dem Tourenplan ist festgehalten, welcher Mitarbeiter welchen Dienstwagen bekommt und wem eventuell (da nur 3 vorhanden sind) ein Handy zugeteilt wurde.
Jeder Mitarbeiter trägt ein Desinfektionsmittel und eine Diensttasche mit sich, die eine Telefonliste (Patienten & Mitarbeiter). Ein BZ-Gerät, ein Blutdruckmessgerät, ein Thermometer, verschiedene Kompressen, Pflaster und nach Bedarf die Medikamente von dementen Patienten beinhaltet, da diese wegen der Gefahr des Missbrauches nicht bei den Patienten verbleiben können.
Einmalhandschuhe liegen immer im Auto bereit, die der Mitarbeiter selbst auffüllen muss.
Zum Wochenende hin wird nach der Tour der Dienstwagen gereinigt und vollgetankt.
Die Dokumentationsmappen befinden sich immer beim Patienten zu Hause und sollen vernünftig geführt werden. Vernünftig heißt: kommt nichts Besonderes vor, muss auch nichts dokumentiert werden. Die Pflegekraft unterschreibt täglich die geleisteten Arbeiten.
In der Dokumentationsmappe befinden sich:
- das Dokumentationsblatt
- das Leistungsnachweisblatt
- der Anamnesebogen
- das Patientenstammblatt
- das Medikamentenblatt
- die Pflegeplanung
Je nach Patient:
das Blutzuckerwertblatt, das Vitalwerte Blatt und Wundbehandlungsblatt
Das Dokumentations- und Leistungsnachweisblatt müssen täglich nach der Arbeit von der Pflegekraft abgezeichnet und am Monatsende vom Patienten unterschrieben werden. Dann wird das Leistungsnachweisblatt vom Büro zur Abrechnung an die jeweilige Pflegekasse geschickt.
Arbeitsweisen vergleich von der ambulanten Pflege und
dem *** Wohnbereich 1
Während meines Einsatzes habe ich viele Unterschiede zwischen meiner Stammeinrichtung und der ambulanten Pflege festgestellt, die ich in der folgenden Tabelle aufführen werde:
Bereich Personal Hygiene Desinfektionsmittel
Handschuhe
Ambulante Pflege
immer in Dienstkleidung unterwegs (von zu Hause zur Arbeit, während des Dienstes, von der Arbeit nach Hause) selbst verantwortlich, dass es vorhanden ist
Altenheim
Dienstkleidung wird nur im Heim getragen (Kleiderspind zur Kleidungsaufbewahrung) steht auf der Station immer bereit
Bereich Patienten Hygiene Handtücher
Waschlappen
IKM
Verbandsmaterialien
Ambulante Pflege
- in begrenzter Anzahl vorhanden
- wird privat gereinigt
- wenn nichts mehr da ist, keine Möglichkeit zum Ausborgen
Altenheim
- immer vorhanden
- wird fürs ganze Haus gereinigt
- wenn was fehlt, wird es vom anderen Bewohner ausgeborgt
Bereich Patienten
Ambulante Pflege
- wenn von der Kasse nicht bezahlt, muss sich der Patient Frühstück, Mittag, Kaffee und Abendessen allein versorgen
- meist in seiner Küche
- das Geschirr wird vom Patienten selbst abgeräumt und abgewaschen
- keine Kontrolle, ob der Patient gegessen oder getrunken hat
(kann ja viel erzählen)
Altenheim
- müssen sich um nichts kümmern
- Frühstück, Mittag, Kaffee und Abendessen nehmen die Bewohner im Speisesaal, im Zimmer oder auf Station ein
- das Geschirr wird vom Personal abgeräumt und gewaschen
- es wird auf die Einfuhrmenge geachtet und geschaut, ob alle beim Essen waren
Bereich Personal Medikamente
Dienstzeiten Arbeitsweise
Ambulante Pflege
- wenn keine Verordnung vorhanden ist, muss der Patient seine Medikamente selbst besorgen, stellen und auf die vorhandene Menge achten – Meist alle durcheinander in einer Schublade oder Kiste.
- Frühdienst (Beginn 6.00 Uhr) früher Spätdienst, Spätdienst (Beginn unterschiedlich)
- Steht unter Zeitdruck (z. B. Verkehr, Unfall, Patient, Notfall)
- man arbeitet allein – ist allein auf sich gestellt (eigenverantwortlich)
- vieles improvisieren und sich vorher gut organisieren (nicht immer sind Hilfsmittel und Pflegeutensilien vorhanden)
- Probleme im Umfeld (z. B. manchmal ist es unmöglich, mit dem Rollstuhl in das Bad zu fahren. Weil der Türrahmen enger als der Rollstuhl ist, die Duschen sind so gebaut, dass man gleich mit geduscht wird und es gibt keine Haltegriffe, um die Sicherheit der Patienten beim Ein- und Aussteigen zu gewährleisten)
- wenige Pflegebetten, dadurch ist das Rückenschonende Arbeiten schwierig
- schlechte Lichtverhältnisse
- gibt es diese Möglichkeit kaum
- man hat mehr Kontakt mit Angehörigen (sind oft sehr bestimmend)
Altenheim
- wird vom Personal übernommen
er muss darauf achten, dass noch alles vorhanden ist, das alles richtig gestellt ist und das der Bewohner sie auch einnimmt
– Sind im Medikamentenschrank, für jeden Bewohner einzeln sortiert. - Frühdienst (Beginn 6.15 Uhr)
Spätdienst (Beginn 13.00 Uhr)
Nachtdienst (Beginn 19.30 Uhr) - Zeitdruck ist geringer
(z. B. kein Verkehr, Teamarbeit) - Teamarbeit
- es ist immer einer da
- alles vorhanden, was zur Pflege benötigt wird
- durch Normen gesichert
(alle Zimmer sind Rollstuhlgerecht) - Pflegebetten vorhanden
- gute Lichtverhältnisse
- man findet selbst etwas Entlastung
(man kann schwierigen Bewohner abgeben) - Kontakt nur in der Besucherfunktion
Bereich Hilfe holen
Ambulante Pflege
- hat eventuell ein Telefon dabei
- keine schnelle Hilfe
(wo befindet sich die andere Pflegekraft,
wo muss sie hin-Verkehr)
Altenheim
- Telefon immer vorhanden
- Klingel im Zimmer
- schnelle Hilfe
(sieht, wo Hilfe gebraucht wird und kommt)
Bereich Patient hat mehr Wünsche
Ambulante Pflege
- nimmt anstatt einer Grundpflege, auch gerne mal Hauswirtschaftliche arbeiten an
- Beziehung ist distanzierter
(man ist nur für kurze Zeit bei ihm)
Altenheim
- Strukturen vorhanden
- gute Beziehung
Bereich Nachweise
Ambulante Pflege
Leistungsnachweise unterschreiben
(nur genehmigte Leistungen oder im Notfall anfallende Arbeiten)
Altenheim
werden alle anfallenden Arbeiten abgezeichnet
Bereich Arbeitsaufteilung Gesprächsführung
Apothekenbesuch
Einkauf
Hauswirtschaft. Arbeiten Bankgeschäfte.
Ambulante Pflege
- eine Pflegekraft macht alles
- man ist an Zeit gebunden
- übernimmt das Personal
- übernimmt das Personal
- übernimmt das Personal
- übernimmt das Personal
Altenheim
- mehr Personal zur Verfügung
(Pflegepersonal, Reinigungspersonal,
1 € Kräfte, Küchenpersonal,
Beschäftigungs- und Arbeitstherapeut) - man kann sich Zeit nehmen
- Apotheke liefert
- Es ist alles vorhanden
(extra Wünsche kaufen Verwandte, Bekannte oder der Bewohner selbst) - Reinigungspersonal
- Familienangehörige
Bereich Zeitfaktor Freizeit
Ambulante Pflege
- mehr Umfeld arbeiten, dadurch weniger Zeit für den Patienten
- keine Freizeitangebote
- die Zeit ist vorgegeben und der nächste wartet schon
Altenheim
- mehr Zeit für den Bewohner
(man kann sich die Zeit nehmen) - ist durchs Heim gesichert
- flexibel einteilbar
Bereich Übergabe
Ambulante Pflege
- es gibt ein Übergabebuch,
wo alles reingeschrieben wird von den Mitarbeitern - nicht so guter Informationsfluss
- 1x im Monat Dienstbesprechung-1x im Monat Dienstbesprechung
Altenheim
- tägliche Dienstübergaben zum Schichtwechsel
Früh- zum Spätdienst
Spät- zum Nachtdienst
Nacht- zum Frühdienst - besserer Informationsfluss
- Zwischeninformationen können sofort weiter gegeben werden
Bereich Schüler
Ambulante Pflege
wenn nur eine Pflegekraft erwünscht bleibt die Zweite im Auto
Altenheim
gibt es nicht oder man geht zum nächsten Bewohner
Bereich Sonstiges
Ambulante Pflege
- WC nicht immer vorhanden
- flexible Pausenzeiten
- Dienstende offen
- man ist Gast beim Patienten
- Doppeldienst am Wochenende
Altenheim
- WC immer vorhanden
- Pause vorgeschrieben
- feststehende Dienstzeiten
- Bewohner ist Gast im Haus
- einfachen Dienst am Wochenende
Situation Vergleich des Bewohners aus der Stammeinrichtung und
dem Patienten in der ambulanten Pflege
Mir ist aufgefallen, dass es einige Vergleiche zwischen dem Patienten in der ambulanten Pflege und dem Bewohner im Heim gibt, die ich anhand einer Tabelle zeigen möchte.
Patient in der ambulanten Pflege |
Bewohner im Altenheim |
– hat die Selbstbestimmung in einer ihm vertrauten Umgebung | – Umgebungs- und Wohnungswechsel – Alles neu, alles fremd. |
– hat mehrere Räume | – hat ein Einzelzimmer oder Doppelzimmer |
– muss sich den Raum mit keinem Fremden teilen | – Muss sich beim Doppelzimmer das Zimmer teilen |
– hat seine Wohnung individuell eingerichtet | – hat meist nur wenige Möbel von zu Hause (Pflegebett, Nachtschrank, Schrank vom Heim) |
– mehr Besuch von Freunden oder Familie, Nachbarn | – Besuche werden mit der Zeit weniger |
– sind in der Familie integriert, wenn sie im selben Haus wohnen | – Kinder kommen nur zu Besuch |
– man ist allein, einsam | – wenn man es möchte ist man nicht allein |
– ist darauf angewiesen von Aktivitäten zu erfahren (z. B. Freizeitgestaltung, Aktivitäten-haben meist nur den Fernseher) | – wird vom Heim angeboten (backen, spielen, Feste, spazieren gehen, reden) |
– kann sich die Mahlzeiten so zubereiten, wie er es ein Leben lang gewohnt war | – es wird in der Großküche gekocht |
– Selbstverpflegung (keiner achtet darauf, dass gegessen oder getrunken wird) | – Verpflegung durchs Personal – Kontrollen werden durchgeführt. |
– Bauliche Situation z. B. Rollstuhlfahrer, Stolperfallen, Lichtverhältnisse | – alles ist Rollstuhl und behindertengerecht gebaut |
– wohnt er im 3. Stock und kann schlecht gehen, ist er wie eingesperrt (Spazierengehen oder einkaufen wird zum Problem) – Oft kein Fahrstuhl vorhanden. | – Personal/ Hilfe vorhanden – Fahrstuhl vorhanden. |
– Patienten Wort ist mehr wert, Personal passt sich an (z. B. Patient ist zur Grundpflege eingeteilt, beim Erscheinen der Pflegekraft ist der Patient schon angezogen und möchte nicht mehr gewaschen werden, Pflegekraft akzeptiert es) | – Bewohner Wort wird vom Personal übertrumpft (gleiches Beispiel, aber die Pflegekraft würde trotzdem versuchen, den Bewohner zu waschen) |
Patient in der ambulanten Pflege |
Bewohner im Altenheim |
– hat keinen zum Reden, ist auf sich allein gestellt, muss mit sich allein fertig werden | – es ist immer einer da, mit dem man sich unterhalten kann oder der hilft oder nur zuhört |
– muss darauf achten, dass alle Medikamente da sind, wenn es nicht die Pflegekraft übernimmt | – Pflegekraft übernimmt diese Aufgabe |
– weiß, dass es lange dauern kann, bis Hilfe kommt | – hat die Sicherheit, dass schnell Hilfe kommt |
– Kontakte knüpfen ist schwierig allein zu Hause | – kann schneller Kontakte knüpfen |
– braucht sich nicht anpassen, bleibt ja alles wie es war | – muss sich anpassen |
– Essenszeiten oder Aufstehzeiten, wie er es wünscht | – muss sich an die Zeiten halten (z. B. Mahlzeiten, Aufstehen) |
– muss auf vieles selbst achten (z. B. dass das Badezimmer warm ist fürs Duschen) | – regelt das Personal |
– mehr Lebensfreude, wenn man nicht eingeschränkt ist | – Lebensfreude lässt nach, besonders wenn man nicht freiwillig im Heim ist |
– große Angst vor Diebstahl | – keine oder geringe Angst vor Diebstahl |
– Patient sagt nein, dann heißt es auch nein (z. B. Flüssigkeitszufuhr) | – Bewohner sagt nein, dann wird es überhört (z. B. Flüssigkeitszufuhr) |
Reflexion des Praktikums vom 01.10. bis 18.11.2005 in der ambulanten Pflege
Zu Hause in den eigenen vier Wänden alt werden, das ist doch wohl der Wunsch jedes Menschen. Ist man aber krank oder behindert, kommt es darauf an, verlässliche Menschen, um sich zu haben und fachgerechte Betreuung entgegennehmen zu können. Der Vorteil des mobilen Pflegedienstes liegt darin, dass eine kompetente Mitarbeiterin, die nach Möglichkeit immer die gleiche ist, zu mir nach Hause kommt und mich pflegerisch und nach Anweisung meines Hausarztes behandlungspflegerisch versorgt. Damit ich ungebunden in meiner Selbstbestimmung in einer mir vertrauten Umgebung die Gestaltung meines Lebensabends übernehmen kann.
So trat ich an das Praktikum heran.
Am ersten Tag wurde ich freundlich empfangen und einer ungelernten Kraft zugeordnet, da diese noch keinen Schüler mit sich hatte. Die Kollegin war sehr direkt und ehrlich, was sie mir auf der Fahrt zum ersten Patienten offenbarte. Ich bin aber gleichzeitig vom Chef selbst, am Dienstende, noch einmal zu hören bekam. Beim Patienten stellte sie mich vor und erklärte mir ihre Handschritte, was beim Patienten alles zu tun ist und zeigte mir die Dokumentation. Die ersten Tage stand ich als Beobachter oder Handlanger hinter ihr oder musste wegen Platzmangel in der Stube oder im Schlafzimmer warten.
Wenn ein Patient nur eine Pflegekraft wünschte, musste ich im Auto verweilen, was manchmal bis zu 30 Min. dauerte. Nach ein paar Tagen durfte ich sie z. B. bei der Grundpflege unterstützen. Sie gab nicht gerne das Zepter aus der Hand und ich durfte eher die Aufräumarbeiten machen.
Nach 2 Wochen wurde ich einer anderen Kollegin zugeteilt, sie ist examinierte Altenpflegerin. Sie hat mir während der Fahrt zum Patienten, einiges im Vorfeld über ihm oder ihr erzählt. Wodurch ich mich besser auf den Patienten einstellen konnte und wusste, was mich erwartet. Bei ihr durfte ich gleich mithelfen, auch wenn nur erst wieder die Aufräumarbeiten (Handtücher, Waschlappen, Wasser holen, Wasser wechseln, alles wieder weck räumen). Am zweiten Tag ließ sie mich dann schon Frühstück vorbereiten, Kompressionsstrümpfe und – Strumpfhose anziehen und Teilwäschen durchführen.
Nach dem dritten Tag bat ich um ein Wechsel, da sie für mich ein zu dollen Kontrollzwang hatte, was sich bei mir in Nervenzucken äußerte, sie machte mich einfach nur nervös mit ihrer Art und Weise. Als Beispiel ist da z. B. eine Ganzwaschung am Bett nennen. Sie machte ihr Bettgitter runter und wir führten die Grundpflege zusammen durch, nach Beendigung machte sie das Bettgitter wieder hoch und fragte mich, ob ich es auch oben hätte, hatte es aber erst gar nicht runter. Dann musste ich noch einmal kontrollieren, ob ihre und meine Bettgitterseite auch wirklich hoch ist und zu guter Letzt ging sie auch noch mal schauen.
Und so war es bei verschiedenen Situationen: ist die Autotür auch zu, ist die Tasche dabei, es wurde 3x kontrolliert, ob das Fenster beim Patienten auch zu ist und die gerade gestellten und kontrollierten Medikamente wurde noch mal erneut aus dem Schrank geholt um zu kontrollieren.
Also wurde ich dann wieder bei der ersten Kollegin mitgeschickt. Nun durfte ich auch mal Patienten allein versorgen, indem ich abgesetzt wurde und sie in der Zwischenzeit den nächsten machte. Außerdem zog sie sich auch mehr zurück, sodass sie wartete und ich in der Zeit die Teilwäsche durchführte, Kompressionsverband anlegte, Strumpfhosen anzog oder Frühstück vorbereitete.
Ich war in der Tour nicht gerade glücklich, da ich bei 5 von 11 Patienten im Auto warten musste.
Die Touren wurden immer wöchentlich gewechselt.
In den letzten zwei Wochen wurde ich wieder einer neuen Kollegin zugeteilt, sie ist examinierte Altenpflegerin und Mentorin. Bei ihr hat mir das Arbeiten Spaß gemacht.
Sie erklärte mir vieles und ich durfte gleich mitarbeiten und wurde bei Patienten abgesetzt und dann wieder eingesammelt. Bei ihr musste ich nicht einmal im Auto warten, da ich in der Zwischenzeit bei einer Patientin war und sie versorgte. Die Tour war auch 14 Tage gleich gewesen, sodass ich wusste, was als Nächstes kam.
Abschließend kann ich sagen, dass der Einsatz in der ambulanten Pflege eine Erfahrung wert war. Ich konnte sehr viele verschiedene Menschen und ihr Milieu kennenlernen. Wenn ich diese Menschen Zuhause besucht habe, hatte ich so ein wenig das Gefühl diese Menschen nur zu besuchen. Der Umgang mit den Patienten an sich hat mir gefallen, aber mir fehlt der etwas engere Kontakt zu den Patienten und das Vertraute, z. B. wissen, wo ich, was finde.
Mir gefielt nicht, dass ich kein Desinfektionsmittel bekam und ständig die Kollegin fragen musste, bis ich mir selbst eins besorgt habe und dass ich nur bis zum 11.11. auf dem Dienstplan geführt wurde.
Bisher hat mir der Einsatz im Altenheim besser gefallen, da es für mich schwer ist alles unter einem Hut zu bekommen (Auto fahren, Verkehr, Straßen finden und dann die verschiedenen Patienten).