Praktika Bericht mit Biografie
1. Das Haus ***
Liegt landschaftlich reizvoll in einem Landschaftsschutzgebiet am Rande des ***. Das Hauptgebäude liegt ca. 200 m von der Hauptstraße entfernt und ist von Feldern, Wiesen und Wald umgeben. Im Park vor dem Gebäude befinden sich Sitzmöglichkeiten zum Ausruhen und kleine Ställe mit Hasen, sowie einem Teich mit Enten. Auf den angrenzenden Wiesen sind auch noch Ziegen, Gänse und Hühner zu sehen.
Das Hauptgebäude ist durch unterirdische Gänge mit dem Mittelbau, indem sich die Beschäftigungstherapie befindet, dem Personalbau mit der Tagesbetreuung und dem Josefsbau, in dem sich auch die Altenpflegeschule befindet, verbunden.
1.1. Beschreibung der Einrichtung.
Das Altenzentrum *** ist eine Facheinrichtung für Gerontopsychiatrie. In diesem Heim wohnen vorwiegend Bewohner mit psychiatrischen Erkrankungen im Alter oder chronisch psychischen Krankheitsbildern. In zehn Wohngruppen werden für 279 Bewohner verschiedene Wohnformen angeboten.
Je nach individuellem Bedarf ist die Pflege in geschlossenen und offenen Wohngruppen möglich (Einzel-, Doppel- und Vierbettzimmer), sowie in zwei Wohnheimen, die betreutes Wohnen anbieten.
Die Bewohner kommen in der Regel aus psychiatrischen Krankenhäusern, in denen sie austherapiert wurden oder aus anderen Pflegeeinrichtungen ohne Spezialisierung auf psychische Erkrankungen. In seltenen Fällen kommen die Bewohner direkt von zu Hause. Das Durchschnittsalter beträgt 72 Jahre, der jüngste Bewohner ist 47 Jahre, die älteste Bewohnerin ist 98 Jahre alt. Für Bewohner aus den beschützten Wohnbereichen gibt es die Tagesbetreuung als Therapieform, in der sie verlorene Fähigkeiten und Fertigkeiten wieder erlernen sollen. Auf vier Wohngruppen verteilt gibt es 100 beschützte (geschlossene) Plätze.
Für die Bewohner der offenen Bereiche steht die Beschäftigungstherapie zur Verfügung. Sie dürfen dort das machen, was sie schon immer gemacht haben, z. B. Handarbeiten, bügeln, Geschirr abspülen und abtrocknen, mit Ton, Holz und Stein arbeiten. Auch verschiedene Maltechniken für künstlerische begabte Bewohner werden angeboten. Auf sechs Wohngruppen verteilen sich 139 offene Pflegeplätze.
Das ****** wurde im Jahr ****** zur Entlastung psychiatrischer Landeskrankenhäuser in ******gebaut und anfänglich mit 80 Plätzen in Betrieb genommen.
Aufgrund der starken Nachfrage der Landes psychiatrischen Krankenhäuser Ende der Sechzigerjahre wurde vom Träger der Einrichtung der ************ eine Erweiterung und der Ausbau der Anlage auf zweihundertfünfzig Plätze beschlossen und von 19***-19*** durchgeführt. In den gut 40 Jahren seit Bestehen dieser Einrichtung wurde mit mehreren Pflege- und Therapiekonzepten gearbeitet, diese reichten von der Satt und sauber pflege bis zur Integrativen Validation.
Der Name des Pflegeheimes hat seinen geschichtlichen Ursprung in ***, der von *** gelebt hat. In allen Wohngruppen wird die Gruppenpflege durchgeführt, d. h. die Bewohner werden in drei kleine Untergruppen eingeteilt.
In der Regel sind dies dann 8 – 9 Bewohner pro Gruppe, die jeweils von einem Mitarbeiter in der Frühschicht und einem Mitarbeiter in der Spätschicht gepflegt und versorgt werden. So haben die Bewohner relativ konstante Bezugspersonen, was bei der Pflege von dementen, alten Menschen besonders bedeutsam ist. Für die Angehörigen sind somit auch immer feste Ansprechpartner vorhanden. Die Mitarbeiter der Gruppenpflege sind für die Grund- und Behandlungspflege, Selbsttätigkeitspflege, Aktivitäten Pflege und Seelenpflege und für alle Bedürfnisse der Bewohner zuständig.
Diese Form der Pflege entspricht dem Prinzip der ganzheitlichen Betreuung. Die pflegerischen Maßnahmen werden den ganzen Tag über durchgeführt.
In *** *** wird immer versucht, dass der Lebensrhythmus des einzelnen Bewohners so weit wie möglich beibehalten werden kann. Tagesstrukturierende Maßnahmen werden mit dem behandelnden Psychiater und dem Team besprochen und als Ergänzung zu der Pflege durchgeführt. Diese Maßnahmen werden individuell auf die Biografie der einzelnen Bewohner abgestimmt. Durch konstruktive Zusammenarbeit und Kommunikation unter den Mitarbeitern wird die Qualitätssicherung in der Pflege gewährleistet. Höflichkeit und Respekt vor den Bewohnern, als Ausdruck der Anerkennung des Menschen, ist selbstverständlich. Diese Form der Pflege setzt ein gutes Fachwissen, Einfühlungsvermögen, Aufmerksamkeit, Ausgeglichenheit und menschliche Reife beim Pflegepersonal voraus.
Im Haus *** *** werden für die Bewohner Krankengymnastik, Fußpflege, Friseur usw. angeboten. Der Kiosk und das Café können von den Bewohnern und auch Besuchern genutzt werden. Außerdem ist die ärztliche Betreuung durch den Hausarzt (freie Arztwahl), Hautarzt, Psychiater. Ein Zahnarzt behandelt die Bewohner in der Einrichtung. Bei allen notwendigen Facharztterminen außer Haus werden die Bewohner begleitet. Im Haus befindet sich auch ein Sozialdienst. In dessen Zuständigkeit fällt z. B. die Beratung von Bewohnern, Betreuern und Angehörigen bei der Aufnahme. Beratung des Pflegepersonals über neue Bewohner usw.
Die Bewohner können an vielen Aktivitäten teilnehmen, z. B. werden von Zivis und auch den Mitarbeitern Spaziergänge angeboten.
Auch eine Schwimmgruppe hat sich zusammen geschlossen. Die Teilnehmer werden einmal in der Woche von einem Zivi ins Gartenhallenbad nach *** gefahren.
Auf den beschützten Bereichen gibt es Gymnastikgruppen für körperlich weniger mobile Bewohner. Für körperlich aktive, motorisch unruhige Bewohner bietet sich eine Laufgruppe an. Es werden Konzerte in- und außerhalb des Hauses angeboten, sowie Kino, Basteln, Handarbeiten, Kochen, Werken, Gesellschaftsspiele und Gedächtnistraining stehen allen zur Verfügung. Die Feste z. B. Frühlings-Sommer- und Herbstfest erfreuen sich großer Beliebtheit.
Evangelische und katholische Gottesdienst werden im Wechsel in der hauseigenen Kapelle angeboten. Einmal im Jahr werden Freizeitfahrten für die Bewohner angeboten. Bei der Auswahl des Urlaubsortes werden die Bewohner mit einbezogen und die vom Heim unterbreiteten Vorschläge werden dann gemeinsam mit ihnen besprochen. Bis zu sieben Bewohner pro Wohngruppe können an diesen Freizeiten teilnehmen. Bisher gab es Reisen unter anderem in den Bayerischen Wald mit Ausflügen nach Tschechien, Ungarn usw. Diese Freizeiten erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Bewohnern und auch dem mitreisendem Personal. Auch ein Nachtcafé steht unruhigen Bewohner, die noch nicht so früh zu Bett gehen wollen, in der Zeit von 18 bis 24 Uhr zur Verfügung. Dort werden sie von einer Altenpflegerin betreut.
An das Nachtcafé schließt sich der Snoezelen-Raum an. „Snoezelen“ ist ein Kunstwort aus dem niederländischen und bedeutet so viel, wie schnuppern, dösen, schlummern etc., und wird zur Beruhigung und Selbstfindung unruhiger sowie psychisch kranker und behinderter Menschen eingesetzt. Snoezelen verfolgt keine therapeutische Zielsetzung, es sollen vielmehr angenehme Empfindungen und eine wohlige Atmosphäre vermittelt werden. Da in der Regel die Pflegepersonen am Snoezelen teilnehmen, wird dem Bewohner das Gefühl der Vertrautheit und der Zusammengehörigkeit vermittelt.
Der Snoezelen-Raum im *** ist mit Wasser- und Lichtsäulen, sowie einer weißen Sitzecke (weiß hat sich in der Praxis bewährt, da es zur Entspannung beiträgt), einem großen Wasserbett und mit verschiedenen Licht- und Musikeffekten ausgestattet. Für die verschiedenen Wohngruppen steht auch eine mobile Snoezelen-Station zur Verfügung, die bei Bedarf auf die Gruppen gebracht werden kann.
1.2. Beschreibung des Wohnbereichs.
Der Wohnbereich, auf dem ich mein Praktikum absolviere, ist ein offener Bereich und besteht aus 25 Bewohnerinnen in drei Vierbettzimmern, 6 Zweibettzimmern und 1 Einbettzimmer.
Jeweils ein Vierbettzimmer, 2 Zweibettzimmer gehören zu einer Gruppe, zu einer Gruppe gehört noch das Einbettzimmer.
Auf unserem Wohnbereich gibt es eine Küche, einen Speisesaal, einen Raum für Hygieneartikel, einen Fäkalienraum, eine Vorratskammer und ein großes Bad.
Je zwei Zweibettzimmer teilen sich eine Nasszelle (Dusche und Toilette), eine sogenannte Tandem-Dusche, d. h. von beiden Zimmern aus begehbar.
Jedes Zimmer hat ein Waschbecken mit Spiegelschrank. Je ein Einbauschrank, Bett, Nachttisch, Stuhl, Sessel stehen dem einzelnen Bewohner zur Verfügung. Tisch und Fernsehapparat teilen sich die beiden Bewohnerinnen.
In dem Raum vor den Vierbettzimmern sind Waschbecken, Toiletten und eine Dusche untergebracht.
Die Vierbettzimmer sind in der Mitte des Raumes mit einem offenen Regal für Bücher unterteilt, sodass der Eindruck entsteht, es wären zwei Zweibettzimmer.
Auf den Fluren stehen für die Bewohnerinnen diverse Sitzmöglichkeiten zur Verfügung. Vom Dienstzimmer aus hat man in den größten Teil des Flurs einen guten Einblick.
1.2.1. Beschreibung der Bewohnerstruktur.
Alter : 52–94 Jahre
Durchschnitt ca. 72 Jahre
Pflegestufen im Überblick:
Ohne Einstufung: 5 Bewohnerinnen
Stufe 1: 7 Bewohnerinnen
Stufe 2: 6 Bewohnerinnen
Stufe 3: 7 Bewohnerinnen
Im Wohnbereiche *** leben drei bettlägerige Bewohnerinnen, die ihr Bett nicht mehr verlassen können, zwei davon werden durch PEG Sonde ernährt.
Weitere zwei Bewohnerinnen sind ständig auf den Rollstuhl als Hilfsmittel angewiesen, drei Bewohnerinnen benutzen ihn für weitere Strecken (bewegen sich ansonsten unter Zuhilfenahme eines Rollators). Insgesamt nehmen 22 Bewohnerinnen ihre Mahlzeiten regelmäßig im Speiseraum ein.
Zum Überblick eine kurze Auflistung der häufigsten Erkrankungen im Wohnbereich ***:
Erkrankungen des Bewegungsapparates: Osteoporose
Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Herzinsuffizienz,
Erkrankungen des Verdauungssystems: Stuhl- und Harninkontinenz, Bewohnerinnen mit Magensonde(PEG)
Neben den am häufigsten auftretenden Alterserkrankungen befinden sich im Wohnbereich X
Zahlreiche psychiatrische Erkrankungen:
– vaskuläre Demenz, Schizophrenie, chronisch paranoide Psychose, Denkstörungen, Wahnerleben, histrionische Persönlichkeitsstruktur, Demenz Alzheimer Typ, Psychosen, Depressionen.
Im Wohnbereiche *** leben drei bettlägerige Bewohnerinnen, die ihr Bett nicht mehr verlassen können, zwei davon werden durch PEG Sonde ernährt.
Weitere zwei Bewohnerinnen sind ständig auf den Rollstuhl als Hilfsmittel angewiesen, drei Bewohnerinnen benutzen ihn für weitere Strecken (bewegen sich ansonsten unter Zuhilfenahme eines Rollators). Insgesamt nehmen 22 Bewohnerinnen ihre Mahlzeiten regelmäßig im Speiseraum ein.
Meine Gruppe, die ich zu betreuen und pflegen habe, besteht aus neun Bewohnerinnen mit unterschiedlichen Pflegestufen:
Pflegestufe 0/G: 1 Bewohnerin
Pflegestufe 1: 3 Bewohnerinnen
Pflegestufe 2: 2 Bewohnerinnen
Pflegestufe 3: 3 Bewohnerinnen
Zwei Bewohnerinnen aus meiner Gruppe sind bettlägrig und können ihr Bett nicht mehr verlassen, eine davon wird durch PEG Sonde ernährt.
Eine Bewohnerin benutzt einen Rollator zur Fortbewegung, eine ist ständig auf den Rollstuhl angewiesen und eine Bewohnerin benützt den Rollstuhl für größere Strecken.
1.2.2. Beschreibung des Mitarbeitergefüges.
Das gesamte Team des Wohnbereichs *** besteht aus zehn Personen und setzt sich wie folgt zusammen:
- 1 AP Wohngruppenleitung (100 %)
- 1 Krankenpflegerin (100 %)
- 5 Pflegemitarbeiterinnen (dreimal 100 %, zweimal 50 %)
- 1 Altenpflegeschüler (3. Ausbildungsjahr)
- 1 Altenpflegeschülerin (1. Ausbildungsjahr)
- 1 Hauswirtschaftsmitarbeiterin (100 %)
Die Arbeitszeit besteht aus Früh- oder Spätschicht, der sogenannten Schaukelschicht. Pro Schicht sieben Stunden Dienst, abzüglich eine halbe Stunde Pause.
An Dienstwochenenden (alle vierzehn Tage) und an Feiertagen ist es ein neun Stunden Tag.
Die Schichten sind wie folgt eingeteilt:
Frühdienst:
- F2 von 7.00 Uhr bis 14.00 Uhr
- F3 von 7.00 Uhr bis 14.30 Uhr (immer am Tag der großen Übergabe, auf dem Wohnbereich *** ist das dienstags)
Spätdienst:
- S3 von 12.30 Uhr bis 19.30 Uhr
- S4 von 13.00 Uhr bis 20.00 Uhr
- S5 von 13.30 Uhr bis 20.30 Uhr
Wochenende und Feiertag:
- DF1 von 7.00 Uhr bis 13.30 Uhr und von 17.30 Uhr bis 20.30 Uhr
- DF2 von 7.00 Uhr bis 14.00 Uhr und von 17.30 Uhr bis 20.00 Uhr
- DS3 von 7.00 Uhr bis 9.30 Uhr und von 12.30 Uhr bis 19.30 Uhr
- DS4 von 7.00 Uhr bis 9.30 Uhr und von 13.00 Uhr bis 20.00 Uhr
Die Hauswirtschaftsmitarbeiterin hat eine 5-Tage-Woche.
Arbeitszeit von 8.00 Uhr bis 16.45 Uhr.
1.3. Leitbild
Das neue Leitbild des Caritasverbandes der Diözese *** erschien im September 2001. *** ist eine katholische Einrichtung, mittlerweile wohnen und arbeiten jedoch Menschen verschiedener Konfessionen im Haus. Die Pflege und Betreuung alter Menschen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Sie erfordert Mitarbeiter, die zugleich die religiösen Grundlagen der Kirche bejahen und diese im Beruf und in der persönlichen Lebenserfahrung zu verwirklichen suchen. Die Mitarbeiter müssen bereit sein, sich zielbewusst weiterzubilden. Orientiert wird sich an den Erwartungen und Bedürfnissen der Bewohner. Bewusst mit den Stärken und vorhandenen Fähigkeiten des alternden Menschen arbeiten. Ressourcen mobilisieren und damit eine aktivierende Pflege anstreben: „Hilfe zur Selbsthilfe“.
Bei der Umsetzung wird möglichst das gesamte Umfeld wie Familie, Bekannte und Freunde mit einbezogen. Ziel ist immer die Förderung der Selbstständigkeit und Selbstbestimmung alter Menschen, sowie der Respekt und die Würde bis zum Tod.
1.4. Persönliche Meinung.
Ich selbst fühle mich von den Kollegen und Bewohnern akzeptiert und respektiert. Auf dem Wohnbereich *** fühle ich mich sehr wohl und die Arbeit macht mir viel Freude und ist sehr interessant. Der Umgang mit den mir anvertrauten Menschen gibt mir auch sehr viel zurück. Ich würde mir mehr Zeit für die Bewohner wünschen. Persönlich habe ich meinen Platz in *** gefunden.
2. Biografie von Frau X.
Frau X. ist am **.**.** In *** geboren. Sie hat noch einen Bruder und eine Schwester, beide sind bereits über 70 Jahre, sie hat zu beiden keinen Kontakt.
Frau X. hat die Volksschule besucht und laut ihrer Aussage ging sie gerne in die Schule. Ihre Lieblingsfächer waren: Geschichte, Lesen und Sport. In der Freizeit hat sie gerne, Mensch ärgere dich nicht gespielt.
Nach der Schule hat sie ihrer Mutter gerne im Haushalt geholfen.
Ihre Eltern sind bereits verstorben. An einen Urlaub mit ihrer Mutter kann sie sich noch lebhaft erinnern. Sie war mit ihrer Mutter in Südtirol beim Wandern und Tretboot fahren.
Von Beruf war sie ***.
Diesen Beruf hat sie gerne ausgeübt.
Zu den Hobbys von Frau X. zählen Handarbeiten und Spaziergänge.
Frau X. ist ledig und hat einen Sohn. Bis zu seinem 6. Lebensjahr hat sie ihn selbst aufgezogen, danach kam er in eine Pflegefamilie.
Frau X. hat keinen Kontakt mehr zu ihrem Sohn, der mittlerweile 25 Jahre alt ist.
Frau X. besaß ein eigenes Haus in ***, eine Wohnung bewohnte sie selbst, den Rest des Hauses hatte sie vermietet. Mittlerweile musste sie das Haus verkaufen.
Frau X. hat 10 Jahre in einer Behinderteneinrichtung in *** gearbeitet. Dort hat sie unter anderem Schrauben sortiert und mit Verpackungen gearbeitet.
Frau X. lernte im Jahre 1995 ihren jetzigen Freund kennen, der sie auch heute noch regelmäßig zweimal in der Woche besucht.
Frau X. lebt seit *** auf dem Wohnbereich, vorher verbrachte sie ein halbes Jahr in einer psychiatrischen Klinik in *********.
Frau X. ist tagsüber in der Beschäftigungstherapie, zu ihren Hobbys zählen stricken und häkeln, denen sie dort nachgehen kann.
Frau X. strickt gerne Pullis, die sie entweder selbst trägt oder an ihren Freund verschenkt.
Frau X. ist eine sehr introvertierte Frau, die kaum lacht Frau X. hat auch schon an einer Freizeit der Wohngruppe *** teilgenommen.
Die Diagnose lautet bei ihr: chronische Schizophrenie, Hyperthyreose.
An Medikamenten bekommt Frau X. täglich:
Cipramil 40 mg 1 ½-0-0-0-
(Antidepressiva)
Haldol 5-0-0-10-
(bei Unruhe)
Elcrit 100 mg 1 ½-1 ½-
(zur Behandlung psychischer Störungen)
Frau X. hat Pflegestufe 1
Die Pflegediagnose bei Frau X. lautet:
Hilfestellung und Überwachung bei der Grundpflege
Blasentraining
Ergotherapie? Kontrolle der Teilnahme.
3. Der 24 Stunden Tag der Frau X.
Wenn ich morgens gegen 7.30 Uhr ins Zimmer von Frau X. komme ist sie meistens schon angezogen, denn sie war schon in der Eingangshalle beim Rauchen.
Ihr Bett hat sie auch schon gemacht.
Die Diagnose bei Frau X. lautet unter anderem chronische paranoide Psychose mit einer dadurch verminderten Fähigkeit zur Selbststeuerung. Ohne Anleitung käme es bei Frau X. zu einer Verwahrlosung, unter anderem bei der Körperpflege.
Ich frage Frau X. jeden morgen, ob sie sich schon gewaschen hat, meistens bejaht sie dies. Wenn ich genauer nachfrage, sagt sie dann, dass sie sich noch nicht gewaschen hat.
Frau X. zieht sich dann wieder aus und ich helfe ihr beim Waschen am Waschbecken oder ich gebe ihr (dreimal in der Woche) Hilfestellung beim Duschen (die Anleitung bei der Körperpflege von Frau X. sieht folgendermaßen aus: Frau X. würde sich ewig an einer Körperstelle waschen oder die Dusche laufen lassen und daneben stehen. Ich sage ihr dann immer, welches Körperteil jetzt zum Waschen ist. Auch beim Abtrocknen des Körpers benötigt sie Hilfe, da sie sich ansonsten feucht die frische Kleidung anziehen würde) danach suche ich in Absprache mit ihr frische Kleidung für den Tag aus, die sie sich dann anzieht.
Frau X. ist leicht inkontinent und vergisst des Öfteren die Toilettengänge, deshalb erinnere ich sie im Laufe des Tages immer wieder diskret daran, die Toilette aufzusuchen.
Während der Körperpflege unterhalte ich mich immer mit Frau X. Frau X. hat eine krankheitsbedingte Minderung von Aufmerksamkeit und Konzentration und ich muss meine Fragen öfter wiederholen, bevor sie mir dann antwortet. An manchen Tagen jedoch ist sie sehr gesprächig und erzählt mir vieles.
Gegen 8.30 Uhr geht Frau X. dann in den Speisesaal zum Frühstücken. Danach spült sie jeden Morgen die Medizinbecher ab und geht dann entweder auf ihr Zimmer oder in die Eingangshalle.
Um 10.00 Uhr begibt sie sich dann unter der Woche zur Beschäftigungstherapie, meldet sich vorher im Wohnbereich ab (Absprache mit ihrem Psychiater) und bleibt dort bis gegen 12.00 Uhr. Um 12.30 Uhr ist Frau X. dann wieder auf dem Wohnbereich und nimmt im Speisesaal das Mittagessen ein. Nach dem Essen spült sie wieder die Medizinbecher ab und legt sich dann meistens in ihrem Zimmer aufs Bett und ruht sich aus.
Von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr ist Frau X. dann wieder in der Beschäftigungstherapie.
Bis gegen 17.30 Uhr hält sich Frau X. dann wieder im Wohnbereich auf und nimmt dann das Abendessen ein. Nach dem Abspülen der Medizinbecher geht sie meistens in die Halle zum Rauchen.
Ich frage Frau X. am Wochenende (da findet keine Beschäftigungstherapie statt) des Öfteren, ob sie uns beim Tisch abräumen und Tisch decken im Speisesaal helfen möchte. (Sie hat in ihrer Jugend auch immer gerne im Haushalt geholfen) und sie bejaht dies immer. Frau X. ist dann immer sehr konzentriert dabei, im Speisesaal zu helfen.
Frau X. hat mich auch schon begleitet, wenn ich mit anderen Bewohnern im Park spazieren gegangen bin und hat auch den Rollstuhl einer anderen Mitbewohnerin geschoben.
Besonders begeistert war sie bei einem Spaziergang von den jungen Hasen, die sich bei uns im Park befinden. Sie erzählte mir dann, dass sie Zuhause in ihrer Kindheit auch Hühner gehabt hätten. Frau X. geht gerne spazieren, das hat sie auch früher gerne gemacht.
Frau X. ist eine sehr in sich gewandte Person und sie lächelt kaum.
Frau X. hat mir auch schon ihr Fotoalbum gezeigt, das unter anderem Bilder von der Freizeit der Wohngruppe *** enthält, auf diesen Bildern lächelt sie.
Frau X. geht jeden Abend relativ früh gegen 20.00 Uhr zu Bett. Wenn ich gegen 19.30 Uhr in ihr Zimmer komme, ist sie meistens schon beim Auskleiden. Ich unterstütze sie dann bei der abendlichen Körperpflege und frage sie, was sie tagsüber so erlebt und gemacht hat.
Frau X. kann in Absprache mit ihrer Betreuerin selbstständig über ihr Geld verfügen und so erzählt sie mir des Öfteren, dass sie in *** auf der Bank war, oder beim Einkaufen. Frau X. isst gerne Orangen, Trauben und Birnen, die sie von ihrem Freund regelmäßig bei dessen Besuchen erhält.
Frau X. hört gerne Musik und freut sich immer, wenn es im *** die Gelegenheit zu einem geselligen Nachmittag oder Abend gibt.
Mein Dienst endet spätestens um 20.30 Uhr, Nachtdienst gibt es für uns nicht, da Dauernachtwachen zur Verfügung stehen.
Aus dem Dokumentationssystem und von der Übergabe erfahre ich, dass Frau X. gegen 22.00 Uhr ihre Nachtmedizin bekommt und dann immer gleich wieder weiter schläft. Bei einem Kontrollgang in der Nacht wird sie vom Nachtdienst immer schlafend angetroffen. Frau X. lebt im ***, da sie ständig Anleitung zu Verrichtungen des täglichen Lebens benötigt. Durch die unterstützende Hilfe des Pflegepersonals funktioniert dies jetzt relativ gut.
4. Literaturverzeichnis
Die Pflege des Menschen im Alter von Mechthild Seel (AEDL)
Leitbild der Fachschulen für soziale Berufe
Internet: