2 Erfahrungsbericht praktische Ausbildung
Inhaltsverzeichnis
1 Darstellung der Praxisausbildungsstelle
2 die Ausbildungssituation
2.1 Pflege- und Betreuungskonzept
2.2 Formen der Zusammenarbeit im Team
2.3 Meine Einsatzbereiche
2.4 Konzept der Anleitung
3 exemplarische Darstellung eines Schwerpunktes
3.1 Vorstellung der Bewohnerin
3.1.1 Allgemeine Angaben über die Bewohnerin
3.1.2 Kurzbiografie/ Biografische Eckdaten
3.2 Ärztliche Diagnosen und Medikation
3.2.1 Ärztliche Diagnosen
3.2.2 Medikation von Frau H
3.2.3 Krankheiten & Symptome bei Frau H
3.2.4 Anwendungsgebiete der Medikamente
3.3 Planung und Umsetzung der Behandlungspflege
3.3.1 Vorgehen und benötigte Materialien beim PEG Verbandswechsel
3.3.2 Mein Vorgehen bei der Bolusgabe
3.3.3 Kritische Reflexion
4 Meine Lernerfahrungen im 2. Ausbildungsjahr
5 verwendete Literatur und Quellen
6 Schlussworte.
Inhaltsverzeichnis
- 1 2 Erfahrungsbericht praktische Ausbildung
- 1.1 1 Darstellung der Praxisausbildungsstelle
- 1.2 3.1 Vorstellung der Bewohnerin
- 1.2.1 3.1.1 Allgemeine Angaben über die Bewohnerin
- 1.2.2 3.1.2 Kurzbiografie/ Biografische Eckdaten
- 1.2.3 3.2 Ärztliche Diagnosen und Medikation
- 1.2.4 3.2.1 Ärztliche Diagnosen
- 1.2.5 3.2.2 Medikation von Frau H.
- 1.2.6 3.2.3 Krankheiten & Symptome bei Frau H.
- 1.2.7 Osteoporose
- 1.2.8 3.2.4 Anwendungsgebiete der Medikamente
- 1.3 3.3 Planung und Umsetzung der Behandlungspflege
- 1.4 Weiter lesen auf Seite 2 …
1 Darstellung der Praxisausbildungsstelle
Auch in diesem Erfahrungsbericht werde ich wieder über meine Praxiserfahrungen im Seniorenpflegeheim Malteser schreiben.
In der Zeit, die ich in meinem 2. Ausbildungsjahr dort verbracht habe, hat sich nicht viel verändert. Aber das Pflegeheim wird im September 2006 in ein neues Gebäude auf dem Gelände des Malteserkrankenhauses umziehen.
Dort wird es dann voraussichtlich drei Stationen mit jeweils 17 Bewohnern geben und eine eigene Station nur für demente Bewohner.
Die Baugenehmigungen liegen vor und es soll jetzt im Januar mit dem Umbau begonnen werden.
Veränderungen gab es bei der Klientel des Pflegeheimes. Während in meinem ersten Ausbildungsjahr nur weibliche Bewohner zu betreuen waren, hatte ich im 2. Ausbildungsjahr auch die Möglichkeit 2 männliche Bewohner zu versorgen.
2 die Ausbildungssituation
2.1 Pflege- und Betreuungskonzept
Am Pflege- und Betreuungskonzept hat sich nichts geändert. Dieses habe ich in meinem ersten Bericht ausführlich geschildert und beschrieben.
2.2 Formen der Zusammenarbeit im Team
In der personellen Strukturierung hat sich im letzten Jahr einiges getan. Pflegekräfte sind ausgeschieden und neue kamen hinzu.
Ich hatte Gelegenheit, an Teamsitzungen und Fallbesprechungen teilzunehmen und meine Meinung einzubringen.
Meine Erfahrungen und mein Wissensstand wurden akzeptiert und respektiert. Selbst einige „alte Hasen“ in der Pflege fragten mich des Öfteren, wie ich in einer bestimmten Sache vorgehen würde und ob es neue Erkenntnisse aus der Theorie gibt.
2.3 Meine Einsatzbereiche
2.4 Konzept der Anleitung
Zu meinem Aufgabenbereich der Grundpflege im ersten Ausbildungsjahr kamen jetzt die Behandlungspflege und das Stellen und Verabreichen von Medikamenten hinzu. Diese Tätigkeiten nahm ich natürlich nur unter Anleitung und Beobachtung einer examinierten Pflegekraft vor und auch erst dann, wenn die theoretischen Grundlagen im Unterricht behandelt wurden.
Ich informierte meine Anleiterin über die theoretisch behandelten Aufgaben und fragte auch immer gleich, ob ich die Tätigkeiten unter Anleitung selbst durchführen kann. Mir wurde immer Gelegenheit dazu gegeben und gegebenenfalls korrigierend eingegriffen.
Das Setzen meiner ersten subkutanen Injektion bei einer insulinpflichtigen Bewohnerin kostete mich einige Überwindungen und eine intramuskuläre Injektion traute ich mich noch nicht durchzuführen.
Ich habe dem behandelnden Arzt beim Legen einer Venenverweilkanüle assistiert, die Materialien dafür vorbereitet und den Arzt gebeten zu überprüfen, ob die vorbereiteten Materialien die richtigen waren und ich auch nichts vergessen hatte.
Ich hatte die Gelegenheit zusammen mit der PDL an der wöchentlichen ärztlichen Visite teilzunehmen. Für die Bewohner, welche ich betreute, musste ich ihm meine Beobachtungen über aufgetretene medizinische Probleme mitteilen. Er hörte mir aufmerksam zu, befragte den jeweiligen Bewohner und erklärte mir seine angesetzten Behandlungen und medikamentösen Therapien.
Des Weiteren bekam ich unter Anleitung die Möglichkeit, ärztliche Anordnungen durchzuführen. So habe ich Infusionen gewechselt, Sauerstoff verabreicht und Dekubitus verbunden.
Für die mir von der Schule gestellten Praxisaufträge konnte ich mir immer die Zeit nehmen, die ich benötigte, um mir die Informationen zusammenzusuchen und auszuarbeiten. Auch konnte ich jederzeit meine Kollegen um Rat fragen. Mir wurde immer geholfen.
3 exemplarische Darstellung eines Schwerpunktes
Der Ausbildungsschwerpunkt, den ich in diesem Bericht beschreiben möchte, ist die behandlungspflegerische Versorgung und Sondenernährung von Frau H.
3.1 Vorstellung der Bewohnerin
3.1.1 Allgemeine Angaben über die Bewohnerin
Name: Frau H.
Alter: 91 Jahre
Geburtsdatum: 28.08.1914
Geburtsort: Bielschowitz (Kattowitz)
Staatsangehörigkeit: deutsch
Religion: Katholisch
Familienstand: verwitwet
Pflegestufe: 3
3.1.2 Kurzbiografie/ Biografische Eckdaten
Frau H. wurde am 28.08.1914 in Bielschowitz geboren. Sie hatte vier Brüder, von denen einer noch lebt.
Der Ehemann von Frau H. ist tödlich verunglückt und die Ehe war kinderlos. Nach dem Tod des Ehemannes hat sie nicht wieder geheiratet.
Sie war als Köchin in einer Gaststätte beschäftigt.
Anfang des Jahres 2003 brach sie in ihrer Wohnung in Neukölln aufgrund allgemeiner Körperschwäche zusammen. Sie wurde zur Ersten Hilfe in das Neuköllner Krankenhaus gebracht und kurz darauf in das Malteser Krankenhaus verlegt. Dort erhielt Frau H. eine PEG Anlage und wurde im März 2003 im Seniorenpflegeheim Malteser aufgenommen.
Seit etwa einem Jahr ist Frau H. bettlägerig und nimmt auch sporadisch oral Essen oder Getränke zu sich. Sie wird daher fast ausschließlich über Sonde ernährt.
Kommunikation und Beschäftigung mit Frau H. ist nur sehr begrenzt möglich, da sie die meiste Zeit des Tages schläft. Wenn sie auf Fragen oder gezielte Ansprache reagiert, dann eher aus Höflichkeit. So konnten die hier aufgeführten kurz biografischen Eckdaten nur durch ein Telefongespräch mit dem Bruder herausgefunden werden.
3.2 Ärztliche Diagnosen und Medikation
3.2.1 Ärztliche Diagnosen
- KHK
- Rechtsherzinsuffizienz
- Osteoporose
- Eisenmangelanämie
- Stuhl- und Harninkontinenz
- neigt zu Verstopfung
3.2.2 Medikation von Frau H.
3.2.3 Krankheiten & Symptome bei Frau H.
Koronare Herzkrankheit
Mangeldurchblutung und dadurch (KHK) Sauerstoffmangel des Herzmuskels durch Einengung oder Verschluss von Koronararterien.
Die KHK kann sich äußern in:
- Herzrhythmusstörungen
- Herzinsuffizienz
- Angina pectoris Anfällen
- Herzinfarkt
- plötzlichem Herztod
Ursache der KHK ist in der Regel eine fortschreitende arteriosklerotische Verengung der Herzkranzgefäße.
Bei Frau H. manifestierte sich die KHK als Rechtsherzinsuffizienz.
Rechtsherzinsuffizienz
Unvermögen des Herzens, das zur Versorgung des Körpers erforderliche Blutvolumen zu fördern. Bei einer Rechtsherzinsuffizienz sammelt sich das Blut in der rechten Herzhälfte und staut sich zurück in den Körperkreislauf.
Symptome der RHI sind:
- Gestaute, erweiterte Halsvenen
- Ödeme an Bauch, Unterschenkeln und Füßen, lageabhängig bilden sich auch Anasarka am Rücken
- Zyanose
- Nykturie
- Eingeschränkte Leistungsfähigkeit
- Leber- und Milzvergrößerung
- Aszitis
Symptome bei Frau H. sind hauptsächlich vergrößerte Halsvenen, Ödembildung am Rücken und Polyurie, da sie überwiegend im Bett liegt.
Auch ist sie in ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit sehr eingeschränkt. Bevor Frau H. mobilisiert wird, bekommt sie Kompressionsstrümpfe angezogen, um Ödeme an Beinen und Knöcheln zu verhindern.
Osteoporose
Krankhafte Verminderung der Knochen–
Masse und damit einhergehender erhöhter Frakturgefahr.
Symptome der Osteoporose sind:
- akute und vor allem chronische Rückenschmerzen
- Verformung der Wirbelsäule, bei älteren Frauen der „Witwenbuckel“
- Durch Schonhaltung und Bewegungsmangel aufgrund der Schmerzen kommt es zu einem noch schnelleren Abbau der Knochensubstanz.
Bei Frau H. äußern sich die Symptome in chronischen, starken Schmerzen, Immobilität und Schonhaltung.
Eisenmangelanämie
ist die häufigste Anämieform. Dabei ist die Hämoglobin Synthese gestört, da nicht genügend Eisen zum Einbau zur Verfügung steht. Eine Anämie liegt vor, wenn die Erythrozytenzahl, die Hämoglobin u./o. Hämatokrit Konzentration vermindert sind. Die Hämoglobinwerte liegen bei einer Anämie bei Frauen unter 12g/dl und bei Männern unter 13g/dl.
Symptome sind:
- Haut- und Schleimhautblässe
- Leistungsschwäche
- Tachykardie, da das Herz den O₂ Mangel durch eine erhöhte Tätigkeit auszugleichen versucht
- Evtl. Angina pectoris Beschwerden (Blutarmut kann den O₂ Mangel einer KHK verstärken)
- Schwindel/ Verwirrtheit durch den O₂ Mangel im Gehirn
- Hohlnägel; Haarausfall; trockene, rissige Haut und Mundwinkelrhagaden
Bei Frau H. äußert sich die Eisenmangelanämie durch Leistungsschwäche (schläft die meiste Zeit des Tages), Haarausfall, Hautblässe.
Stuhl- und Harn–Inkontinenz
| ist die Unfähigkeit Stuhl- und Harnabgang kontrollieren zu können oder willkürlich zurückhalten zu können |
Obstipation | verzögerte Darmentleerung, die sich durch geringe Stuhlfrequenz (alle 3- 4 Tage) und harte Stuhlkonsistenz bemerkbar macht. |
3.2.4 Anwendungsgebiete der Medikamente
ISDN 40 retard | Es ist ein Koronar mittel Medikament zur Behandlung der schweren chronischen Herzinsuffizienz |
Corvaton retard 8 mg | Es ist ein Koronar mittel Medikament zur Behandlung der KHK und bei schwerer chronischer Herzinsuffizienz stabile und instabile Angina pectoris |
Captopril 12,5 | Es ist ein ACE-Hemmer Anwendung bei Hypertonie und Herzinsuffizienz Anwendung bei Herzinsuffizienz in Kombination mit Diuretika |
Furosemid 40 | Es ist ein Diuretikum Anwendung bei Ödemen und/ oder Aszitis infolge Erkrankungen des Herzens, der Leber, der Nieren oder bei Verbrennungen |
ASS Ratiopharm 100 | Es ist ein Thrombozyten Aggregation Hemmer Anwendung bei instabiler Angina pectoris, KHK, Reinfarktprophylaxe, Vorbeugung von transitorischen ischämischen Attacken und Hirninfarkten |
Capros 10 | Das ist ein Morphin und unterliegt dem BtMG Anwendung bei starken und stärksten Schmerzen |
Movicol | Das ist ein Pulver zur Herstellung einer Trinklösung Anwendung bei chronischer Obstipation und Kotstau |
Laxoberal | sind Abführtropfen Anwendung bei Verstopfung und Erkrankungen, die eine erleichterte Stuhlentleerung erfordern |
3.3 Planung und Umsetzung der Behandlungspflege
Wie ich in der Kurzbiografie schon geschrieben habe, erhielt Frau H. im Jahr 2003 eine PEG Sonde (PEG = perkutan-endoskopische Gastrostomie). Da sie kaum oral Nahrung und Getränke zu sich nimmt und somit die Gefahr einer Kachexie droht, wird sie vorwiegend über die PEG ernährt. Frau H. erhält laut ärztlicher Anweisung nach Plan alle 2- 2,5 Stunden eine Fresubingabe von 200ml und Wassergabe von etwa 60 bis 80ml.
Die Sondenernährung erfolgt laut Anweisung des Arztes als Bolusgabe, d. h. die Nahrung wird mittels einer Ballonspritze verabreicht. Diese Art der Verabreichung von Sondennahrung wurde auch in der Dokumentation schriftlich niedergelegt.
In meinem diesjährigen Bericht möchte ich über meine Vorgehensweise beim Verbandswechsel, der PEG und bei der Bolusgabe berichten. Diese behandlungspflegerische Tätigkeiten führte ich nur durch, wenn eine examinierte Fachkraft anwesend war und die gegebenenfalls korrigierend eingreifen konnte.
Weiter lesen auf Seite 2 …
Weitere Quellen zum Erfahrungsbericht praktische Ausbildung
Praktikumsbericht
Arbeitsbedingungen im Krankenhaus