Vorüberlegung zur Körperpflege
Anamnese: Krankheitsgeschichte
- Erkrankung des Patienten
- Alter
- Hilfsmittel (Zahnprothese, …)
- Vorerkrankungen
- Körperliche Einschränkungen
Ressourcen: Fähigkeiten des Patienten
- Was kann der Patient selbst leisten?
- Was fördert die Selbstständigkeit?
- Wie wurde der Patient zu Hause versorgt?
Gewohnheiten
- Eigene Pflegeprodukte benutzen, soweit sinnvoll
- Häufigkeit
- Ablauf der Körperpflege
- Zeitpunkt
- Wassertemperatur
Pflegeanamnese
- Körperliche und seelische Verfassung
- ® Stimmungslage
Pflegemaßnahmen integrieren
- Hautpflege
- Verbandswechsel
- Prophylaxen
- Urinbeutel entleeren
- Ausscheiden behilflich sein
- Vitalzeichen Kontrolle
- Krankenbeobachtung
Materialien vorbereiten
Materialien
- Rasierpinsel und Rasiercreme, Aftershave
- Waschschüssel / Wasser
- Seife, Ölbad
- Handtücher, Waschlappen
- Kamm, Bürste, Gummiband
- Fieberthermometer, Blutdruckgerät
- Zahnbürste, Becher, Zahncreme, Nierenschale
- Handschuhe
- Cremes, Lotionen
- Desinfektionsmittel
- Evtl. Urin Flasche
- Frische Wäsche für den Patienten
- Bettwäsche
- Abwurf, Wäschewagen
- Eimer mit Desinfektionsmittel
- Pflegemittel für Patienten
- Prophylaxe mittel
- Vitalzeichen eintragen in Kurve, Dokumentationssystem
Vorbereitung
Information über den Patienten
- Dokumentation
- Übergabe
- Vom Patienten selber
Eigene Vorbereitung
- Händedesinfektion
- Entsprechende Schutzkleidung
- Schmuck und Uhren ablegen
Räumlichkeit
- Vor Betreten anklopfen und Beleuchtung einschalten
- Fenster schließen, evtl. vorher lüften, evtl. Heizung aufdrehen
- Evtl. Vorhänge zuziehen
- Nachtisch vorbereiten, Ablage vorbereiten
- Wäschewagen mitnehmen
- Arbeitsplatz vorbereiten.
- Sauberes und gebrauchtes Material getrennt ablegen
- Papierkorb in erreichbare Nähe stellen
- Anwesenheitsknopf drücken
- Bett hochfahren
Patienten
- Begrüßung und Information über den Ablauf
- Vitalzeichen kontrollieren
- Möglichkeit schaffen, dass der Patient Blase und Darm entleeren kann
- Wassertemperatur
- Kopfkissen entfernen
- Lagerungshilfsmittel entfernen
- Spezielle Wünsche des Patienten
- Welche Pflegeprodukte?
- Welche Kleidung?
- Krankenbeobachtung
- Ablauf besprechen und Patienten integrieren
Durchführung
• Hygienerichtlinien beachten
• Zweckmäßige Reihenfolge beachten
- Sinnvolle Koordination von Einzelmaßnahmen
• Pflegegespräch führen
- Information über den Patienten
- Absprache mit dem Patienten
• Fortlaufende Krankenbeobachtung
• Angemessener Zeitaufwand
Ganzkörperwäsche
• Grundsätzliches:
- Mindestens 1. Mal in 24 Stunden durch 1 bis 2 Pflegepersonen
- Die Eigenaktivitäten (Ressourcen) werden gefördert
- Prophylaxen werden integriert
- Intimsphäre wird gewahrt
- Spezielle Wünsche des Patienten, soweit pflegerisch sinnvoll, werden berücksichtigt, zum Beispiel: Wassertemperatur, Kleidungsstücke, eigene Pflegeprodukte, vorweg Möglichkeit zur Mundpflege, Blasenentleerung und Darmentleerung anbieten
- Gegebenenfalls mehrmals nass abwaschen und trocknen
- Bei jeder Körperpflege findet verstärkt die Krankenbeobachtung statt
- Bei trockener Haut kann Hautlotion aufgetragen werden
• Material
- Waschschüssel ¾ gefüllt
- Zusatz gegebenenfalls Waschlotion
- 2 frische Handtücher
- 2 frische Waschlappen
- Einmalhandschuhe (Intimbereich)
• Pflegemaßnahme
a) Patient kann sich aufsetzen
- Immer Handtuch unterlegen
- Gesicht, Hals, Ohren: ohne Seife
- Arme, Hände
- Brust, Bauch bis Bauchnabel
- Oberkörper bekleiden
- Handtuchwechsel
- Beine und Füße
- Wasserwechsel
- Intimbereich
- Gesäß
b) Patient kann sich nicht aufsetzen, muss gedreht werden
- Gesicht, Hals, Ohren: ohne Seife
- Arme, Hände
- Brust, Bauch bis Bauchnabel
- Oberkörper bedecken
- Handtuchwechsel, Waschlappen für den Rücken zurücklegen
- Beine und Füße
- Wasserwechsel
- Intimbereich
- Rücken
- Gesäß
Teilwäsche im Bett
- Abweichungen zur komplett Waschung
- Patienten in eine bequeme Sitzposition bringen
- Waschwasser patientengerecht gestellt
- Materialien in Reichweite stellen
- Erforderliche Hilfestellung leisten
- Wasserwechsel nach Oberkörperwaschung
Spezielle Körperpflege
Abweichungen von Ganzkörperwäsche
Problem: Patient hat Hauterkrankungen oder Wunden an einem Bereich seines Körpers
Material:
- 3 – 4 einmal Waschlappen
- ein separates Handtuch
- frisches Wasser
- Einmalhandschuhe
Körperpflege am Waschbecken
Abweichungen von Ganzkörperwäsche
- Sitzgelegenheit mit z. B. Stecklacken abdecken
- Erforderliche Hilfestellung leisten
Pflege eines transurethralen Dauerkatheters
• Material:
- Einmalhandschuhe
- Händedesinfektionsmittel
- Urin Flasche
- Flüssige Seife
- Einmal Waschlappen
- Evtl. sterile Tupfer
- Evtl. Spritze mit H2O2 (2%ig) oder PVP-Jod – Lösung
- Für ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgen (2l/24 Stunden, wenn keine Kontraindikation besteht
- 1. Mal täglich Katheter pflege im Zusammenhang mit Grundpflege
- Händedesinfektion
- Einmalhandschuhe anziehen
- Bei Intimpflege zusätzlich Reinigung des Harnröhreneingangs und des daran anschließenden Katheter teils
- Bei Bedarf öfters (bei Verschmutzungen, Schleimfluss)
- Reinigung mit flüssiger Seife und 2 Waschlappen
- Bei immunsupprimierten Patienten Reinigung mit PVP-Jod_Lösung
- Immer von der Harnröhre weg arbeiten
- Verkrustungen mit sterilen Tupfer und H2O2-Lösungen oder PVP-Jod-Lösung entfernen
- Beim Mann: Mullschleife um Dauerkatheter wechseln
- Zustand des gesamten Ablaufsystems kontrollieren
Intimpflege:
- Frisches Wasser und Einmalhandschuhe
- Patient nur bis zu den Knien aufdecken, Hemd bis zum Bauchnabel hochschieben
- Handtuch unterlegen
- Bauch vom Nabel abwärts und Leistenregion und Oberschenkelinnenseite waschen
• Beim Mann
- Vorhaut zurückschieben uns Sekret (Smegma) entfernen
- Vorhaut vorschieben
- Hoden und Leisten waschen und abtrocknen
• Bei der Frau:
- Beine aufstellen und spreizen
- Intimbereich von der Symbyse (Schambeinfuge) in Richtung Anus waschen
Nachsorge
Raum
- Wäsche entsorgen
- Materialien entsorgen
- Nachtisch trocknen, desinfizieren, aufräumen
- Bett heruntersetzten
- Fenster öffnen, lüften
- Klingel und Nachtisch in Reichweite bringen
- Allgemein: Zimmer aufräumen
- Flächen, Tuben, Flaschen reinigen
- Waschbecken reinigen mit Wasser, desinfizieren nur bei Verunreinigungen mit Blut etc.
Patienten
- Bequeme Lagerung
- Zudecken
- Getränke geben
- Wünsche?
Reflexion der Pflege und Dokumentation
- Durchführungsnachweis
- Effektivität und Krankenbeobachtung im Pflegebericht
Intimpflege:
• Im Intimbereich herrschen Bedingungen vor, die eine Vermehrung von Krankheitserregern begünstigen
• Wärme: Vermehrung der Bakterien begünstigt, optimale Temperatur zur Vermehrung, chemischer Prozess bei 37 °C
• Feuchtigkeit: Vermehrung der Bakterien, Keime bei Feuchtigkeit, Sekrete begünstigt
• Nahrung: Blut, Sekrete, abgestorbene Hautzellen, Urin, Stuhl sind Nahrung für Bakterien, Keime
• Dunkelheit: UV-Licht ist in der Lage, Keime zu reduzieren
Begünstigende Faktoren
- Antibiotika und Zytostatika – Therapie
- Inkontinenz
- Dauerkatheter
- Operationen gynäkologischer und urologischer Art
- Geburten
Ziele:
- Hygiene zur Vorbeugung
- Vor Infektionen schützen
- Wohlbefinden
- Unangenehme Gerüche vermeiden
- Veränderungen rechtzeitig erkennen
- Körperpflege am Waschbecken
- Schüssel mit Wasser ausspülen
- Desinfektionsmittel trocken lassen
- Mit klarem Wasser ausspülen
- Sitzgelegenheit evtl. mit Lehne, unbedingt abdecken (Stecklacken, Handtuch
- Vorhang benutzen: Intimpflege wahren
- Benötigte Materialien vorbereiten
- Eigene Pflegeprodukte, frische Wäsche, soweit sinnvoll
- Für weitere Maßnahmen, benötigte Materialien
- RR-Gerät, Thermometer, Wäsche
- Je weniger belastbar der Patient ist, desto kombinierbarer Pflegeangebote sollte man in einem Arbeitsablauf ausführen