Urologische Pflege Seite 2
Harnableitung aus den Nieren (Nephrostomie, Nierenfistel)
Definition:
- Anlegen einer Fistel durch das Nierenparenchym mittels Katheter, zur künstlichen Harnableitung aus dem Nierenbecken (z. B. bei einer Hydronephrose)
Indikation:
- Abflussbehinderung in der Niere
- Eine Nierenfistel wird vorübergehend oder dauerhaft angelegt
Man unterscheidet:
- Operativ angelegte Fistel
- Perkutane Fistel (unter Ultraschall oder Rö.- Kontrolle durchgeführte Punktionsfistel des Nierenbeckens über einen Führungsdraht)
Inhaltsverzeichnis
- 1 Urologische Pflege Seite 2
- 1.1 Katheter wechsel
- 1.2 Welche Harnableitungen und Urostomien gibt es?
- 1.2.1 Instrumentelle Harnableitungen:
- 1.2.2 Urostomien:
- 1.2.3 Präoperative Vorbereitung
- 1.2.4 Bei einer Urostoma – Anlage:
- 1.2.5 Ziel bei der Urostoma-Pflege:
- 1.2.6 Reinigung eines Urostomas
- 1.2.7 Wie sehen Hautirritationen aus?
- 1.2.8 Wodurch kann es zu Hautirritationen kommen?
- 1.2.9 Warum muss die Haut trocken rasiert werden?
- 1.2.10 Warum muss ich das Aussehen des Stoma beobachten?
- 1.2.11 Wodurch kann es zu Harnwegsinfektionen kommen?
- 1.2.12 Besteht eine Schwerbehinderung, wo stellt man den Antrag?
- 1.2.13 Prostatahypertrophie
- 1.2.14 Symptome:
- 1.2.15 Verlauf:
- 1.2.16 Vorsorgeuntersuchung:
- 1.2.17 Ballonkatheter in der Prostataloge:
- 1.2.18 Nierenfunktion
- 1.2.19 Katheter Ballon in der Blase
- 1.2.20 Katheter Entfernung
- 1.2.21 Unterstützung bei den ATL’s
- 1.2.22 Mann sein:
- 1.2.23 Maßnahmen:
- 1.2.24 Für Sicherheit sorgen:
- 1.2.25 Maßnahmen:
- 1.2.26 Vor der Entlassung
- 1.2.27 Beratung zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit zu Hause
Lage der Katheter spitze:
- im Nierenbecken
- Katheter wird (teilweise) geblockt, um ein Verrutschen zu vermeiden
- Katheter wird sicher fixiert, um ein Verrutschen zu vermeiden
- Ist ein Katheter herausgerutscht, muss er sofort neu gelegt werden.
Katheter wechsel
- Alle 4 – 6 Wochen
Merke:
- Das Nierenbecken fasst nur eine Menge von 3- 5 ml Flüssigkeit.
- Der Katheter muss kontinuierlich den Harn ableiten.
- Ein Harnrückstau muss unbedingt vermieden werden.
Pflegeschwerpunkte bei Kathetern aus den Harnleitern und Nieren (die über die Blase nach außen geleitet werden):
Pflegeschwerpunkte: Umgang mit inneren Splints
Pflegerische Maßnahmen, Besonderheiten: Keine besonderen pflegerischen Maßnahmen zu beachten
Pflegeschwerpunkte: Umgang mit äußeren Splints:
Flüssigkeit
Pflegerische Maßnahmen, Besonderheiten: Bilanzierung
Urin Beobachtung
Urether Katheter nie abklemmen
Pflegeschwerpunkte: Besonderheiten bei der Mobilisation, Bettposition und Katheter Sicherung
Pflegerische Maßnahmen, Besonderheiten:
- – Strenge Bettruhe
- – Fixierung: Splint wird an d. Blasenkatheter befestigt, liegt nicht ein zusätzliche Blasenkatheter muss der Splint mit einer Sicherheitsnadel und Pflaster versehen werden.
- Rückenlage: Kopfteil bis 30°
- – Liegedauer: 2 Tage wegen d. Infektionsgefahr
Pflegeschwerpunkte: Maßnahmen bei Harnverhalt
Pflegerische Maßnahmen, Besonderheiten:
- – Arzt-Info
- – ggf. Sono, Rö., KM-Ablauf
- – Katheter darf nicht abknicken, Überprüfung
- – der Fixierung (evtl. zu fest fixiert?)
- – darf nach AO mit geringer Flüssigkeitsmenge (0,5 – 2ml) gespült werden
Pflegeschwerpunkte: Infektionsprophylaxe
Pflegerische Maßnahmen, Besonderheiten:
- – auf Durchgängigkeit achten
- – Antibiotika-Therapie
- – hygienische Kö.- Pflege (Patient-Info: Wie und
- – Warum, oder PP übernimmt die Kö.- Pflege)
- – Katheter pflege nach Standard
- – ausreichend Flüssigkeitszufuhr
Pflegeschwerpunkte: Höhe des Urin-Beutels
Pflegerische Maßnahmen, Besonderheiten: – unter Blasenniveau
Pflegeschwerpunkte bei Nephrostomien (Nierenfistel)
Pflegeschwerpunkte: Urinausscheidung
Pflegerische Maßnahmen, Besonderheiten:
- – Bilanzierung
- – Urin Beobachtung (z. B. auf Blut)
- – Bei Veränderungen Arzt-Info (Bsp. Aufhören d. Harnausscheidung.
- – auf ungehinderten Abfluss achten
Pflegeschwerpunkte: Trinken (Flüssigkeit)
Pflegerische Maßnahmen, Besonderheiten:
- – auf Trinkmenge achten (3 – 5l)
- – Invasionsprogramm kontrollieren/bilanzieren (AO) zum Auffangen der Trinkmenge
Pflegeschwerpunkte: Infektionsprophylaxe
und Erkennen einer
Infektion
Pflegerische Maßnahmen, Besonderheiten:
- – regelmäßig Beobachtung d. Punktionsstelle
- – auf ungehinderten Abfluss achten = keine Schlaufen und Knicke
- – 2 x tgl. Oder bei Bedarf VW (steril nach Standard)
- – Vitalzeichen und Antibiotika
- – auf Infektionszeichen achten
Pflegeschwerpunkte: Verband
Pflegerische Maßnahmen, Besonderheiten:
- – VW 2x tgl. Und b. Bedarf.
- – gleichzeitige Wund- und Hautbeobachtung
- – Rasur
- – Nierenfistel in S-Form Richtung Bauchnabel legen
- – bei Herausrutschen der Fistel Doc-Info
- – Haltefäden an der Haut, später Gummiplatten
- – Sicherheitsnadel und Heftpflasterstreifen
Pflegeschwerpunkte: Umgang mit dem Auffangbeutel und dem Katheter
Pflegerische Maßnahmen, Besonderheiten:
- – bei Verlegung mit 3- 5 ml NaCl spülen (AO)
- – bei Herausrutschen des NFK aus der Befestigung muss sofort ein
- – neuer Katheter eingelegt werden → Wunde schließt sich sehr
- – schnell
- – auf ungehinderten Abfluss achten
- – unter Patient-Niveau aufhängen
- – wird auf der Ausgangsseite aufgehängt
- – PATIENT HAT BETTRUHE!—-
Pflege eines Patienten mit einem Urostoma
Definition:
- Ein Urostoma ist die operative Eröffnung eines Hohlorgans zur Ableitung von Harn, wenn eine physiologische Entleerung nicht möglich ist.
- Das Urostoma ist eine künstliche Fistel zwischen Harnwegen und Hautoberfläche zum Urin ableiten.
Indikationen:
- Blasenkarzinom
- Tumoren in Nachbarorganen (z. B. Gebärmutter)
- Fehlbildungen
- nach Strahlenschäden
Welche Harnableitungen und Urostomien gibt es?
Instrumentelle Harnableitungen:
- Katheter (Blasenkatheter)
- Nephrostomie (Nierenfistel)
- Suprapubische Katheter
Urostomien:
- Inkontinente Urostomien
- Kontinente Urostomien
Präoperative Vorbereitung
- Rasur nach Standard
- Allgemeine OP-Vorbereitungen
- Abführmaßnahmen mittels Klistier am Vorabend reicht meist aus (oder nach AO)
- Kann die intraoperative Darmeröffnung nicht ausgeschlossen werden, ist eine längere Nahrungskarenz notwendig
Bei einer Urostoma – Anlage:
- Kost Abbau
- Orthograde Darmspülung
Ziel bei der Urostoma-Pflege:
- Absolute Dichtigkeit
- Sicherer Geruchsschutz
- Hohe Hautfreundlichkeit
Reinigung eines Urostomas
- Von außen nach innen
- Wasser mit pH-neutraler Seife verwenden
- Seifenreste mit einer Wassergetränkten Kompresse gut entfernen (keine Waschlappen oder Schwämme benutzen → Nistplatz für Keime)
- Haut gut trocknen
- Keine Anwendung von Benzin, Äther, Alkohol → zerstört den Säureschutzmantel der Haut
- Achtung: manche Reinigungsmittel enthalten Alkohol → trocknet die Haut aus
Wie sehen Hautirritationen aus?
- Leicht gerötete Haut
- Nässende Flächen
- Brennende, schmerzende Stellen
Wodurch kann es zu Hautirritationen kommen?
- Die Öffnung der Hautschutzplatte ist zu groß
- Zu häufiges Wechseln der Versorgung
- Falsche Reinigungsmittel
- Falten oder Narben → Undichtigkeit
- Allergie gegen die Materialien
- Fehlende Rasur
Warum muss die Haut trocken rasiert werden?
- Durch das Abnehmen der Platte können Härchen ausgerissen werden → Gefahr der Haarbalg Entzündungen
- Verletzungsgefahr durch die Nassrasur
Warum muss ich das Aussehen des Stoma beobachten?
- Die Schleimhaut sollte die gleiche Farbe wie die Mundschleimhaut haben
- Bei Veränderungen muss sofort der Arzt benachrichtigt werden
- Gefahr der Ödembildung
- Bläuliche Verfärbungen
Wodurch kann es zu Harnwegsinfektionen kommen?
- Mangelnde Hygiene
- Rückfluss des Urins (normalerweise gibt es eine Rückflusssperre)
Besteht eine Schwerbehinderung, wo stellt man den Antrag?
- 50 – 80 %
- beim Versorgungsamt
Harnableitung bei einem Urostoma
ATL: Kommunizieren
Problem/Ressourcen:
- Patient hat Ängste, seine
- Probleme, Fragen und Bedürfnisse zu äußern
Ziel:
- Patient kann seine Probleme, Fragen äußern
Maßnahme:
- Aufklärung der Patient und der Angehörigen
- Selbsthilfegruppen
- Gespräche anbieten
- Broschüren
- Anleiten der Stoma pflege
ATL: Sich bewegen
Problem/Ressourcen:
Patient ist in der Bewegung eingeschränkt
- – verändertes Körperbild
- – Angst
- – ggf. Schmerzen post OP
Ziel: Patient ist mit dem Urostoma frei beweglich
Maßnahme:
- Physiotherapie
- Patient-Info
- Kinästhetische Anleitung
- Patient mit anderen Patienten zusammen legen
- Anbringen des Stomabeutels mit d. Spiegel
- Analgetika nach AO (post-OP)
ATL: Waschen und
Kleiden
Problem/Ressourcen: Patient fühlt sich nicht gesellschaftsfähig
durch den veränderten
Körper
Ziel:
- Patient ist gesellschaftsfähig
- Patient fühlt sich sauber
Maßnahme:
- richtiger Umgang mit d. Urostoma
- Stomatherapeuten
- Broschüren
- keine einengende
- Kleidung
- Patient darf duschen oder baden
ATL: sich als Mann/
Frau fühlen
Problem/Ressourcen: Patient fühlt sich unattraktiv→> Lustblockaden in der Partnerschaft
Ziel: Der Patient ist bereit, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen
Maßnahme:
- angemessene Kleidung
- Kataloge für Kleidung
- Partner mit in die Aufklärung integrieren
ATL: Sinn finden
Problem/Ressourcen:
- Patient hat keinen Lebenssinn, er fühlt sich ausgeschlossen
Ziel:
- Patient hat Interesse am Leben, er ist integriert
Maßnahme:
- Selbsthilfegruppen
- Familie integrieren
ATL: Arbeiten und spielen
Problem/Ressourcen:
- Patient hat berufliche Sorgen
- Einschränkungen in Beruf, Freizeit und Sport
- Patient darf kein Gewicht heben
Ziel:
- Patient kann mit der Situation umgehen
- Patient kann u.U. seinen Beruf weiter ausführen
Maßnahme:
- gute Prä-operative Aufklärung
- evtl. Umschulung
- geeignete Sportarten aussuchen
ATL: Ruhen und Schlafen
Problem/Ressourcen:
Ablaufsystem stört beim Liegen → Patient schläft nicht
Ziel:
- Der Patient ist durch die Nachtruhe erholt.
Maßnahme: Lagerung des Patienten
Polsterung mit Kissen
ATL: Regulieren der Kö.- Temperatur
Problem/Ressourcen:
- – Infektionsgefahr
- – Gestörte Nierenfunktion
Ziel:
- Normaler Urinabfluss
- Intakte Nierenfunktion
Maßnahme:
- regelmäßiger, hygienische Wechsel
- Abflussbeobachtung
- Urin Beobachtung
- 2- 3 l Flüssigkeitszufuhr (Ziel: 2l Ausscheidung)
- Vitalzeichen Kontrolle
ATL: Ausscheiden
Problem/Ressourcen:
Stenose Gefahr durch:
- – post-OP-Schwellung
- – Zunahme des Körpergewichtes
- – narbig abgeheilte
- Hautentzündung
Ziel:
- normaler Urinabfluss
- intakte Nierenfunktion
Maßnahme:
- quantitative und qualitative Urin Beobachtung
- regelm. Laborkontrolle
- Bilanzierung
- KBO (Kö.- Gewicht, Schmerzen)
- auf pH-Wert < 6,5
- achten
ATL: Für Sicherheit sorgen
Problem/Ressourcen:
- – Patient kann sich nicht alleine versorgen
- – Stomaplatte löst sich häufig
- – Hautirritationen
Ziel:
- – Patient kann sich alleine versorgen
- – d. Stomaplatte hält 2–3 Tage
- – guter Sitz, der Stomaplatte
- – intakte Haut
Maßnahme:
- Informationen Stomatherapeut
- Anleitung auch vom PP
- Hilfe nach Notwendigkeit
- Wechsel der Platte mit Haftgelatine (anwärmen)
- Größe d. Plattenloches
- Waschen mit pH-neutraler Seife
- Hautbeobachtung
Prostatahypertrophie
Anatomie und Physiologie sowie komplettes Krankheitsbild siehe Skript Dr. Jungklaus und Cordis Skript
Symptome:
- Miktion-Störungen
- Verzögerter Miktionsbeginn
- Verminderter Harnstrahl
- Längere Zeit des Wasserlassens
- Nachträufeln
- Ständig vermehrter Harndrang (auch nachts)
- Restharnbildung → Infektionsgefahr
- Evtl. akuter Harnverhalt (in jedem Stadium möglich)
Verlauf:
Vermehrte Beanspruchung der Blasenmuskulatur
- Verdickung der Blasenmuskulatur
- Dadurch wird die Blase nicht mehr vollständig geleert →Restharnbildung
- Durch die Restharnbildung entsteht die Gefahr einer aufsteigenden Infektion
- Gefahr der Niereninfektion, -stau oder -versagen
Vorsorgeuntersuchung:
- Ab dem 45. Lebensjahr
Therapie:
Je nach Stadium: TUR-P mit Einlage eines Katheters in die Prostataloge und ein Katheter Ballon in die Blase
Ballonkatheter in der Prostataloge:
- Nach der Prostata Entfernung entsteht eine innere Wundhöhle (Prostataloge), die in der Regel mit dem Blockballone eines sogenannten Tamponadenkatheters komprimiert wird
- Da es trotz dieser Komprimierung aus der Wundhöhle nachbluten kann, wird die Blase kontinuierlich gespült
- Somit wird mögliches Blut sofort verdünnt, dass es nicht gerinnen kann und es zu keiner Koagel Bildung kommt
- Der Spülkatheter respektive die gesamte Blase können durch Blutkoagel verstopfen (Blasentamponade)
- Dadurch wird die Blase überdehnt → der Patient spürt einen fast unerträglichen Blasen druck → das Wundgebiet wird weiter ausgedehnt, es kommt zu weiteren Nachblutungen und zu einem schmerzhaften Rückstau in die Nieren
- Die Spülflüssigkeit kann auch über einen SPK angeschlossen werden
- Tropfgeschwindigkeit so einstellen, dass der Urin rosa- oder Fleischwasser Farben ist
- Körperwarme Lösungen verwenden, um ein Auskühlen des Patienten zu verhindern
- Bei Zunahme der Blutung Arzt-Info (Blockungsvolumen d. Katheters erhöhen
- Der Katheter kann zusätzlich mit einem Gewicht von ca. 200 – 500 g unter Zug (mithilfe einer Extensions-Vorrichtung am Katheter ende) gesetzt werden, wenn die Blutung trotz max. Spülung und Katheter Blockung nicht zum Stehen kommt. Dadurch wird der Kompressionsdruck im Wundgebiet verstärkt.
- Patient hat Bettruhe (nach AO)
- Koagel, die nicht durch den Tamponadenkatheter passen, müssen manuell vom Arzt ausgespült werden. (sterile Blasenspülung vorbereiten, mit 50-100ml Spüllösung, zügige Installation, um die Koagel zunächst aus d. Katheter in die Blase zurückzutransportieren und anschließend zügige Aspiration, um sie aus Blase und Katheter zu entfernen)
Nierenfunktion
- Regelmäßige Kontrolle der Nierenfunktion
- Die Blutung, Gefahr, Kreislaufverhältnisse und Laufgeschwindigkeit der Spüllösung bestimmen das Zeitintervall der Kontrolle der Flüssigkeit (=Urin und Spüllösung), die aus der Blase wieder herausläuft
- Ein- und Ausfuhrkontrollen
Katheter Ballon in der Blase
- Der transurethrale Blasenkatheter dient nicht nur der Urin-Ableitung, sondern auch zur Schienung der Wundnaht zwischen Urethra und Blasenhals
- Zur Entlastung der Anastomose kann er zusätzlich unter Zug gesetzt werden
- Da die Zugkräfte auf den Blasenboden wirken, unterstützen sie die notwendigen Heilungsvorgänge um die ehemalige Prostataloge herum
- Weitere Unterstützung kann erreicht werden, indem der Patient die Beine leicht anwinkelt
Katheter Entfernung
- wenn die Nachblutung steht
- wenn das Blockungsvolumen bis auf ca. 10ml reduziert werden konnte
• nach dem Entblocken verbleiben Wulstbildungen und Falten an der zuvor max. gedehnten Ballonmembran, sie reiben an der Harnröhrenschleimhaut → durch eine Restfüllung von ca. 1ml Blockflüssigkeit sind die Falten nicht mehr so unelastisch, die Entfernung a-traumatischer, reibungsarmer und schmerzfreier
Unterstützung bei den ATL’s
Mann sein:
- Unsicherheiten in Bezug auf Intimität und Geschlechtsverkehr
- Auseinandersetzung mit der retrograden Ejakulation
- Durch die mögliche Einnahme von Hormonpräparaten kann es zur Gynäkomastie und zum Libidoverlust kommen
Maßnahmen:
- Gesprächsbereitschaft zeigen
- Gespräche mit dem Arzt anbieten
- Patient versichern, dass die Richtungsumkehr des Samenflusses bei der Ejakulation keine Beeinträchtigung seiner Potenz oder des Orgasmus nach sich zieht → es unterbleibt lediglich der Samenerguss, der fließt in die Harnblase
- Selbsthilfegruppen
Für Sicherheit sorgen:
- Nachblutungen machen dem Patienten und den Angehörigen Angst
- Patient hat in Bezug auf den Geschlechtsverkehr mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen, er wird evtl. Masturbation versuche mit noch liegendem Tamponadenkatheter unternehmen
Maßnahmen:
- Patient und Angehörige über die Färbe Kraft des Blutes informieren, um ihnen die Angst zu nehmen
- Patient während seines Masturbation Versuches nicht beobachten
- Bei 100%iger Sicherheit (Spermaflecken in der Bettwäsche, leichte Harnröhren Mündung-Blutungen) Patient-Info, dass die Manipulation die Wundheilung beeinträchtigt und es zur Nachblutung aus dem Wundgebiet und größeren Harnröhrenverletzungen kommen kann
Vor der Entlassung
- Durch mögliche Blasenschließmuskelverletzungen als Komplikation kann es zur Inkontinenz kommen
- Vor der Entlassung wird nochmals ein Uroflow mit anschließender Restharnbestimmung durchgeführt (Werte sollten 100 ml nicht überschreiten)
- Wird der Wert überschritten, muss erneut Prostatagewebe entnommen werden
- Patient-Info über die Untersuchung
- Auf Ängste des Patienten eingehen
- Über Ablauf der Untersuchung informieren
- Patient sollte während der Untersuchung entspannte Sitzposition einnehmen, gefüllte Blase haben ohne unangenehmen Harndrang zu haben, geleertes Rektum
- Weitere Betreuungsangaben an die Ausprägung der einzelnen körperlichen Funktionsstörungen und an die Bedürfnisse des Patienten anpassen
- Schmerzen, Atmung, Körperpflege, Mobilisation, zu und Ableitungen (Wunddrainagen, Venenkatheter) erhöhte Aufmerksamkeit schenken
Beratung zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit zu Hause
- Wundheilungsvorgänge erst nach 6- 8 Wochen abgeschlossen
- Patient-Info über die Ziele der Ruhigstellung des inneren Wundgebietes
- Körperliche Belastungen können Nachblutungen auslösen:
- Starke Erschütterungenz. B. durch Reiten, Dauerlauf, Arbeiten mit dem Presslufthammer, Trecker fahren.
- Temperaturschwankungen: Sauna, Wechselbäder
- Muskelanspannungen: (hier insbesondere Blasenhals und Harnröhre) durch eine Erektion respektive Ejakulation
- Abdomineller Pressdruck zur Darmentleerung
- Patient-Info, dass bis zur vollständigen Wundheilung dysurische Beschwerden normal sein können
- Patient-Ratgeber mitgeben und auf Selbsthilfegruppen verweisen
- Verlaufskontrollen empfehlen
- Bei Kinderwunsch des Patienten kann eine Samenaufbereitung hingewiesen werden
Weitere Quellen zur Urologissche Pflege
Krankenpflege: Pflege bei Urologischen Erkrankungen (24)
Pflege bei urologischen Erkrankungen
Urinbefunde