Urin Beobachtung
Kriterium |
Häufigkeit |
Physiologie | – Neugeborene 8 – 10-mal
– Kleinkinder 12 –16-mal – Erwachsene 4 –5-mal |
Physiologische Abweichungen | Viel trinken
Aufregung Stress Schwangerschaft Wenig Urin à wenig getrunken |
Pathologische Abweichungen | Pollakisurie (häufiges Urin lassen mit geringer Urinmenge) |
Ursachen | Frauen: Harnwegsinfekt oder Reizblase
Männer: Reizblase oder Prostatavergrößerung (Blasentumore) |
Pathologische Abweichungen | Nykturie (vermehrtes nächtliches Wasserlassen) |
Ursachen | Herzinsuffizienz. Nierenerkrankungen |
Pathologische Abweichungen | Zystitis (Blasenentzündung) Urethritis (Harnröhrenentzündung) |
Ursachen | Harnabflussstörungen, Katheterisierung, bei Frauen durch Geschlechtsverkehr
Weitere Faktoren: Kälte, mangelnde Intimhygiene, Nässe, Stress |
Pathologische Abweichungen | Dysurie (schmerzhaftes Wasserlassen, häufig auch erschwert) |
Ursachen | Leitsymptom des Harnwegsinfektes oder Tumore in Blase oder Harnröhre |
Pathologische Abweichungen | Harnretention (Harnverhalt, trotz gefüllter Blase) |
Ursachen | Prostatavergrößerung, Tumore der Blase, Verengungen der Harnröhre, neurologische Ursachen z. B.: Bandscheibenvorfall, Medikamente, Scham oder Angst |
Inhaltsverzeichnis | |
Kriterium |
Menge |
Physiologie | Erwachsene: 1000 – 2000 ml/tgl.
250 – 500 ml mit jeder Miktion |
Physiologische Abweichungen | – Verminderung oder Vermehrung der täglichen Harnausscheidung durch ungenügende oder übermäßige Flüssigkeitsaufnahme
– Erbrechen – Diarrhö – Blutverluste – O Obstipation |
Pathologische Abweichungen | Polyurie: krankhafte Vermehrung der Harnmenge (bis aus 10 – 20 L am Tag) |
Ursachen | Diabetes mellitus, insipidus
Nephrotisches Syndrom |
Pathologische Abweichungen | Oligurie: Verminderung der täglichen Harnausscheidung auf Mengen > 500 ml/Tag |
Ursachen | – Dehydration (infolge Erbrechen, Diarrhö)
– Ungenügende Flüssigkeitsaufnahme – Ungenügende Herz- oder Nierenleistung – Uretherstenose |
Pathologische Abweichungen | Anurie: Verminderte bis fehlende Harnausscheidung > 100 ml/24 H |
Ursachen | Prärenale Störung: Schock
Renal: Nierenbeckenentzündung Postrenal: Blasensteine |
Pathologische Abweichungen | Urämie: Harnvergiftung, da Stoffwechselprodukte nicht ausgeschieden werden |
Ursachen | Nierenfehlfunktionen |
Kriterium |
Geruch |
Physiologie | Frischer Urin riecht unauffällig |
Physiologische Abweichungen | – Uringeruch durch Ammoniak und gelöste Harnsäuren – Spargel Geruch – Konzentrierter Geruch bei geringer H₂O Zufuhr. |
Pathologische Abweichungen | übel und faulig |
Ursachen | Bei zerfallenden Tumoren in der Blase |
Pathologische Abweichungen | Säuerlich durch Keton Körper |
Ursachen | Stoffwechselstörung (z. B.: Diabetes Mellitus) |
Pathologische Abweichungen | Übelriechend |
Ursachen | Bakterielle Infektion der Harnröhre |
Pathologische Abweichungen | Obstkellergeruch |
Ursachen | Koma Diabethikum |
Pathologische Abweichungen | Sauer |
Ursachen | – Fieber
– Diabetischer Azidose – Tumor zerfall – Zerfall nach Zytostatika |
Kriterium |
Reaktion |
Physiologie | – schwach sauer (pH 5–6)
– abhängig von Ernährungsweise |
Physiologische Abweichungen | – pH-wert alkalisch, vorwiegend bei pflanzlicher Kost |
Pathologische Abweichungen | Sauer |
Ursachen | – Fieber
– Diabetischer Azidose – Tumor zerfall – Zerfall nach Zytostatika |
Kriterium | Bestandteile/Beimengungen |
Physiologie | – Stickstoffhaltige Schlacken Stoffe (Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin)
– Salze + Säuren – NaCl, Kalium, Phosphat, Schwefel, Zitronensäure – Farbstoffe (Urobillinogen, Urochrom) – Hormone – Wasserlösliche Vitamine – Schleim |
Physiologische Abweichungen | Eiweißreiche Nahrung < 150 mg/Tag
Im Verlauf des Zyklus |
Pathologische Abweichungen | Blut Makrohämaturie< 1ml Blut/L |
Ursachen | Nierensteine, Tumore |
Pathologische Abweichungen | Mikrohämaturie: < 4 Ery’s/mm3 Leukozyturie: 5 Leuko’s/mm3 |
Ursachen | Steine, Glomerulumnephritis, Infektionskrankheiten
Harnwegsinfekt, Prostata oder Blasen-CA |
Pathologische Abweichungen | Keime: Bakteriurie 105 Keime/ml |
Ursachen | evtl. asymptomatisch, Harnwegsinfekt |
Pathologische Abweichungen | Proteinurie
< 5g/Tag > 5g/Tag |
Ursachen | Harnwegsinfekt, vaginale Flour, Glomerulumnephritis
Nephrotisches Syndrom, EPH-Gestose |
Pathologische Abweichungen | Steine |
Kriterium |
Farbe |
Physiologie | – klar + bernsteinfarben
– Intensität ist abhängig von der Konzentration des Urins Dunkel: Flüssigkeitsverlust Hell: reichlich Flüssigkeitszufuhr |
Physiologische Abweichungen | – durch farbstoffhaltige Nahrungsmittel oder durch Medikamente
– rotbraun, braun, grün bis schwarz → Rote Bete, Bärentraubenblättertee, Sulfonamide – Zitronengelb → Senna Rhabarber – Orangen gelb → Vitamintabletten |
Pathologische Abweichungen | rötlich bis fleischfarben, trüb |
Ursachen | Makro-/Mikrohämaturie: (Blut im Urin)
z. B. durch Nierensteine, Tumore, im Urogenitalsystem wie Harnblasenkarzinom oder Nierentumor |
Pathologische Abweichungen | Rötlich bis schwärzlich, ohne Trübung |
Ursachen | Hämoglobinurie: roter Blutfarbstoff wird bei Transfusionszwischenfällen über den Urin ausgeschieden |
Pathologische Abweichungen | Bierbraun bis grünlich schwarz mit gelben Schüttel Schaum |
Ursachen | Bilibinurie: durch Beimengungen von Bilirubin bei Hepatitis und Leberzirrhose |
Pathologische Abweichungen | Schlierig, flockige Trübung |
Ursachen | Pyuie (Eiterurin): Beimengungen von Granulozyten bei eitrig entzündlichen Erkrankungen des Urogenitalsystems, z. B.: Pyelonephritis |
Weitere Quellen zur Urin Beobachtung
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Urin kontrollieren: die wichtigsten Beobachtungskriterien
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