Autor/in: Cordula

Thrombose – Thromboseprophylaxe

Def. Thrombose: teilweise oder vollständige Verlegung eines Gefäßes durch ein Gerinnsel (meistens Vene, selten Arterie)

  • Jährlich sterben in Deutschland etwa 33 500 Menschen an einer Lungenembolie (Folgeerkrankung einer Thrombose)
  • Bis zu 90 % der Lungenembolien stammen aus tiefen Bein- oder Beckenvenen

Ursache:

Gerinnsel verschließt Vene

Auswirkungen

Thrombus kann sich lösen, durch das Venensystem wandern und zur Lungenembolie führen


Thrombogenese (Entstehungsgeschichte der Thrombose)

Virchow′sche Trias

  • Veränderungen der Veneninnenwand
  • zusätzliche Ablagerungen, Krampfadern, Braunüle, Rauchen
  • Erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes
  • OPS, angeboren, Verletzungen
  • Verlangsamter venöser Rückfluss
  • Übergewicht, Immobilität, mangelnde Bewegung
  • Hämodynamik: Blutfluss

  Thrombose, je mehr eintrifft, umso höher das Risiko

Gefahren:

  • Lungenembolie
  • Post thrombotisches Syndrom (wer ein mal eine Thrombose hat, um so höher Risiko noch mal Thrombose) 2 % der Bundesbürger
  • 60 – 70 % unentdeckte Thrombose

Entzündungszeichen

  • Schmerzen (Wadenschmerz, Druckschmerz im Verlauf der Venen, Fußsohlen Schmerz an der medianen Kante
  • Überwärmung (Puls- und Temperaturanstieg)
  • Rötung
  • Schwellung (des Beines, glänzende Haut über der Tibia (Schienbein)
  • Funktionseinschränkung

Verlangsamter venöser Rückfluss

  • Ausfall der Muskelpumpe durch Immobilität
  • Bewusstlosigkeit
  • Lähmungen

Bettruhe

  • Anhaltende venöse Stauung und erhöhter Muskeltonus, lokale Druckerhöhung durch
  • Sklerose
  • Gefäßverletzungen
  • Varizen
  • Ödeme
  • Schwangerschaft
  • Falsche Lagerung
  • Zu enge ATS oder Wickel
  • Verbände

Veränderte Blutzusammensetzung

  • Volumenmangel durch Diuretika (Medikament, das die Urinausscheidung steigert), Durchfall
  • Gerinnungsaktivierung
  • Erhöhter Hämatokrit (feste Bestandteile des Blutes 40–50 %)
  • Weitere Risikofaktoren: – Rauchen
  • hormonelle Behandlung

Die angegebenen Maßnahmen wirken nur während der Dauer der Anwendung. Nur eine sinnvoll kombinierte Anwendung verschiedener Maßnahmen gewährleistet einen Schutz vor Thrombose. Bei Medikamenten, die die Gerinnung oder die Fließeigenschaften beeinflussen, ist eine Krankenbeobachtung obligat, z. B. Heparin: Schleimhäute, Ausscheidung auf Blut; Diuretika: Exsikkose (starker Flüssigkeitsverlust, Austrocknung), Bilanz 0

Pflegemaßnahmen

    • Patient sollte über seine Thrombose Gefährdung und die entsprechenden Maßnahmen informiert werden –) Patient kann selbst aktiv an Prophylaxe teilnehmen
  • Bewegungsübungen:
  • aktiv (Patient macht es selbst)
  • passiv (der Patient macht nichts)
  • assistive (wir helfen)
  • ATS Strümpfe
  • Mobilisation
  • Flüssigkeitszufuhr
  • Lagerung
  • Atemgymnastik (Pumpleistung, Sogwirkung des Herzens)
  • Ausstreichen der Beine (Richtung Herz waschen und abtrocknen)
  • Kompressionsverbände oder -strümpfe

1. ATS

  • Das Gewebe wird zusammengehalten und gestützt
  • Die Venen verengen sich gleichmäßig (Blutfluss ist daher besser gewährleistet)
  • ATS sind unten enger als oben› venöser Rückfluss wird unterstützt

Wenn der Oberschenkel über 63 cm ist, muss man Spezialstrümpfe bei der Pflegedienstleitung bestellen.

Kontraindikationen

  • Arterielle Durchblutungsstörungen (weiße Beine)
  • Nach einer Gefäßoperation
  • Dermatitis (Hautentzündung)
  • Gangrän (offene Beine)
  • Bei massiven Beinödemen
  • Wenn die Proportionen nicht stimmen (Beindeformation)
  • Schwere Arteriosklerose

Durchführung

  • Exaktes messen zur Feststellung des richtigen Strumpfes
  • Anlegen der ATS im Liegen nach 20 min. ruhigen Liegen (Beine sind entstaut, Venenquerschnitt gleichmäßig)
  • Korrektes Anziehen der ATS
  • ATS müssen Tag und Nacht getragen werden
  • Tägl. Hautbeobachtung und Pflege.
  • Zweimal tägl. 20 min. lüften
  • alle 2- 3 Tage wechseln und bei Verschmutzung

Patient mit ATS soll man aufstehen lassen!

  • Der Kreislauf war stabil.

Wäsche

  • ATS sollen nach dem Waschen sofort sortiert werden.
  • Striche ziehen (nach dem 15. Strich sofort wegschmeißen und wenn ein Loch oder eine Laufmasche drin ist)

2. Mobilisation

Sofortmobilisation: direkt nach der OP (ungewöhnlich)

Frühmobilisation: spätestens am nächsten Morgen

Gymnastik:

  • Regen den Kreislauf an
  • Im Bett mit unsterilen Beuteln

Prinzipiell: Eigenaktivität anregen

3. Lagerung

  • 20 % Bettende höher stellen (ältere Patienten können dann schlechter aufstehen)
  • Kniegelenke sollten nicht durchhängen, evtl. mit flachen Kissen unterstützen
  • Kissen nur bei Patient, die sich nicht selbst bewegen kann.

4. Atemgymnastik

  • Grund: Sog größer› Venenblutfluss gesteigert
  • Triflow
  • Monoflow
  • Tief durchatmen
  • Beim Abhusten sollte Patient erst räuspern, dann die Hände fest auf die Wunde legen, um die Bauchmuskeln zu entlasten

5. Flüssigkeitszufuhr

  • Ein- und Ausfuhrkontrolle (um zu wissen, wie viel Flüssigkeit im Körper noch vorhanden ist)
  • Kontraindikationen:
  • Patienten   mit Herzerkrankungen
  • Dialysepatienten
  • Wenn Patienten zu wenig trinken –) Blut wird dicker
  • Anzeichen: Hautfalte bleibt stehen, verringerter Hautturgor

6. Kompressionsverband oder -strümpfe

Ruhedruck: Druck der bei der entspannten Muskulatur, allein durch die elastisch der Binde auf das Gewebe wirkt

Arbeitsdruck: bei Bewegung arbeitet die Muskulatur gegen den Widerstand der Bandage

  • Kurzugbinden:
  • 50 – 100 % dehnbar
  • geeignet für Erkrankungen der tiefen Venen, da hoher Arbeitsdruck
  • auch nachts tragen
  • Langzugbinden:
  • bis zu 200 % dehnbar (3-mal so lang)
  • nur geeignet für Erkrankungen der ober flächigen Venen, da Ruhedruck zu hoch, muss also immer, wenn der Patient in Ruhe liegt oder sitzt entfernt werden

Teilelastisch: nicht geeignet

Dauerelastisch: geeignet

Binde sollte quer- und längst elastisch sein

Bsp. : Pütter-Verband

  • Anlegen nach 20 Minuten Endstaungslage
  • Druck muss von distal (körperfern) zu proximal (körpernah) abnehmen
  • Knie- und Fußgelenk sollte in Funktionsstellung stehen
  • Zehen dürfen nicht eingewickelt werden, damit
  • Sensibilität
  • Mobilität
  • Temperatur
  • Durchblutung und
  • Verfärbung kontrolliert werden können
  • Bein muss bevor man wickelt rund gemacht werden, wie zum Beispiel am Knöchel. Druck soll rundum gleich sein.
  • Binde muss Bein lückenlos umwickeln
  • Je mehr Lagen übereinander, umso höher ist der Druck
  • Alle 12 Stunden erneuern
  • Keine Falten, nicht zu eng

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