Prinzipien der Hygiene und der Ökologie
Prinzip der Isolierung:
Absonderung einer Gruppe von Anderen
Unterscheidung zweier Isoliersysteme:
- Patienten individuelle, krankheitsspezifische Isolierung
- Rücksprache mit Hygienefachkraft
- Führen eines Epidemiologie-Protokolls
- Kategorie spezifische Isolierübungsmaßnahmen
- eine Kategorien entsprechende standardmäßige Isolation der Patienten
- „Überisolierung“ kann nicht vermieden werden
Infektion: Eindringen von Mikroorganismen in einen Körper und deren Vermehrung in ihm
Isolationshaft: Kontakt zur Außenwelt wird eingeschränkt oder unterbunden
Inhaltsverzeichnis
- 1 Prinzipien der Hygiene und der Ökologie
- 1.1 Prinzip der Isolierung:
- 1.2 Unterscheidung zweier Isoliersysteme:
- 1.3 Isolationsformen:
- 1.4 Prinzip der Antiseptik:
- 1.5 Prinzip der Asepsis:
- 1.6 Prinzip der Distanzierung:
- 1.7 Evidence Based Hygiene:
- 1.7.1 Prinzip der anwendungsbezogenen Wiederaufbereitung:
- 1.7.2 Prinzip der Non-Touch Technik:
- 1.7.3 Prinzip des Mitarbeiterschutzes:
- 1.7.4 Hygieneprinzip der Eigenverantwortung jedes Mitarbeiters:
- 1.7.5 Hygiene ist eine praktische Angelegenheit:
- 1.7.6 Nosokomial-Infektionen lassen nicht von vornherein aus hygienisches Fehlverhalten schließen
- 1.7.7 KH ist ein Teilgebiet der biotischen Gemeinschaft:
- 1.7.8 Prinzip eines aktiv an Pflege und Therapie beteiligten Patienten
Isolationsformen:
Es hängt ab von:
- Ansteckungskraft des Erregers
- Übertragungsweg
- Gefahr für Patient
- Gefahr ausgehend vom Patienten
-
Protektive Isolation:
- dient dem Schutz des abwehrgeschwächten und stark infektionsgefährdeten Patienten
- z. B. Patienten mit AIDS, Leukopenie, Knochenmarktransplantation, großflächige Verbrennungen.
- Einschränkung der humoralen und zellulären vermittelten Abwehr Patient ist anfällig für zahlreiche Mikroorganismen, auch gegenüber ihrer eigenen Körperflora
-
Standardisolation:
unterscheidet sich von der strikten Isolation nur durch die Intensität der Absonderung - ihnen liegen identische Prinzipien zugrunde
- z. B. offene Lungentuberkulose
-
Strikte Isolation:
- räumliche Einrichtung und Bedingungen der Pflegeorganisation Infektionsstation
- z. B.: Diphtherie, Milzbrand, Cholera, Pest …
-
Gruppenisolation:
- Unterbringung von Patienten mit gleichartiger Infektion werden in einem Zimmer oder Stationsbereich
z. B.: Windpocken Infektionen
-
Keine Isolation:
- verfolgen üblicher Pflege- und Behandlungsbedingungen reicht aus
- lediglich in Arbeitsbereichen mir erhöhter Verletzungsgefahr (OP, Endoskopie, Geburt) muss der Arbeitsschutz intensiviert werden
Prinzip der Antiseptik:
Antimikrobielle Maßnahmen an Ausgangsort respektive der Eintrittspforte und/oder am Infektionsherd auf der Körperoberfläche mit der prophylaktischen oder therapeutischen Zweckbestimmung, einer unerwünschten Kolonisation oder Infektion vorzubeugen respektive diese zu behandeln, unabhängig vom Funktionszustand der Mikroorganismen
Beispiel:
- präoperative Hautantiseptika
- Schleimhautantiseptika vor Legen eines Blasenkatheters
- Spülung einer Drainage mit einem Antiseptikum
Prinzip der Asepsis:
Keimfreiheit zur Vermeidung einer Infektion oder Kontamination; alle Maßnahmen mit dem Ziel Infektionsmöglichkeiten beim Setzen einer Operationswunde o. ä. auszuschalten
Beispiele:
- Nutzen steriler Instrumente, Schutzhandschuhe, Schutzkleidung und Verbandstoffe
- Korrekte Anwendung des Mundnasenschutzes
- Klimatisierung der OP-Räume
Prinzip der Distanzierung:
Prinzipien zum Schutz vor Kontamination, jedoch nicht vom Patienten (!)
Beabsichtigt ist Schutz vor Infektionen, besonders im Umgang mit infektiösem Materialien, ebenso Eigen-Fremdschutz bei wechselnden Patienten
Evidence Based Hygiene:
- zugleich wissenschaftliche und praxisorientierte Erkenntnis oder Wahrnehmung begründete Hygienepraxis
- Evidence = Prinzip muss unmittelbar einleuchten, bedarf keines weiteren Beweises, ist augenfällig, offenkundig
Prinzip der anwendungsbezogenen Wiederaufbereitung:
- Einschätzung des vom Gegenstand ausgehendem Risikos, gibt es Aufbereitungsverfahren dafür?
- Kritische Gegenstände: gereinigt und sterilisiert (z. B.: chirurgische Instrumente, Laparaskope)
- weniger kritische Gegenstände: gereinigt und desinfiziert (z. B.: Anästhesie oder Beatmungszubehör, Thermometer)
- Unkritische Gegenstände: Reinigung (z. B.: Waschschüsseln, Steckbecken, Bettgestelle, RR-Manschetten)
Prinzip der Non-Touch Technik:
- Haut, Schleimhaut und notwendiges Material werden z. B. .. beim VW oder beim endotrachealem Absaugen nicht mit bloßen Händen berührt
- Durchführung solcher Tätigkeiten wird mit 2 Personen empfohlen
Prinzip des Mitarbeiterschutzes:
- Arbeitgeber ist verpflichtet, Gesundheitsgefährdung zu beurteilen und die Risiken zu senken
- Weiterhin muss er motivierende Unterweisungen der MA über die Risiken sowie die Vorbeugung spezieller Maßnahmen durchführen
Hygieneprinzip der Eigenverantwortung jedes Mitarbeiters:
- Erweiterung der eigenen Handlungskompetenz (Pflegepersonal muss selbst ableiten können, was korrekt und notwendig ist)
- Nicht nur Regeln befolgen
Hygiene ist eine praktische Angelegenheit:
- Infektionsgefahren, die sich häufig ergeben, lassen sich durch konkretes Handeln lösen
- Nicht reden – tun!
Nosokomial-Infektionen lassen nicht von vornherein aus hygienisches Fehlverhalten schließen
- Möglichkeit der endogenen Re-Infektion kann nicht ausgeschlossen werden
- Auch trotz bester Hygienemaßnahmen nicht zu beeinflussen
KH ist ein Teilgebiet der biotischen Gemeinschaft:
- hat was damit zu tun:
- Selektion von resistenten Keimen in der Umgebung Infektion der Tiere Infektion der Patienten übers Essen
- Wechselwirkungen zw. lebendigen Organismen und ihrer Umwelt bestimmen die natürliche Selektion
Prinzip eines aktiv an Pflege und Therapie beteiligten Patienten
- Patienteninformationen senken das Infektionsrisiko oft erheblich
Weitere Quellen zu den Prinzipien der Hygiene und Ökologie
Effektive Hygiene im Pflegewesen
Hygienemaßnahmen in der häuslichen Pflege
Grundlagen der Hygiene