Autor/in: Cordula

Prinzipien der Hygiene und der Ökologie

Prinzip der Isolierung:

Absonderung einer Gruppe von Anderen

Unterscheidung zweier Isoliersysteme:

  • Patienten individuelle, krankheitsspezifische Isolierung
  • Rücksprache mit Hygienefachkraft
  • Führen eines Epidemiologie-Protokolls
  • Kategorie spezifische Isolierübungsmaßnahmen
  • eine Kategorien entsprechende standardmäßige Isolation der Patienten
  • „Überisolierung“ kann nicht vermieden werden

Infektion: Eindringen von Mikroorganismen in einen Körper und deren Vermehrung in ihm

Isolationshaft: Kontakt zur Außenwelt wird eingeschränkt oder unterbunden


Isolationsformen:

Es hängt ab von:

  • Ansteckungskraft des Erregers
  • Übertragungsweg
  • Gefahr für Patient
  • Gefahr ausgehend vom Patienten
  1. Protektive Isolation:

  2. dient dem Schutz des abwehrgeschwächten und stark infektionsgefährdeten Patienten
  3. z. B. Patienten mit AIDS, Leukopenie, Knochenmarktransplantation, großflächige Verbrennungen.
  4. Einschränkung der humoralen und zellulären vermittelten Abwehr Pfeil Rechts Patient ist anfällig für zahlreiche Mikroorganismen, auch gegenüber ihrer eigenen Körperflora
  1. Standardisolation:

    unterscheidet sich von der strikten Isolation nur durch die Intensität der Absonderung
  2. ihnen liegen identische Prinzipien zugrunde
  3. z. B. offene Lungentuberkulose
  1. Strikte Isolation:

  • räumliche Einrichtung und Bedingungen der Pflegeorganisation Pfeil Rechts Infektionsstation
  • z. B.: Diphtherie, Milzbrand, Cholera, Pest …
  • Gruppenisolation:

  • Unterbringung von Patienten mit gleichartiger Infektion werden in einem Zimmer oder Stationsbereich

z. B.: Windpocken Infektionen

  1. Keine Isolation:

  • verfolgen üblicher Pflege- und Behandlungsbedingungen reicht aus
  • lediglich in Arbeitsbereichen mir erhöhter Verletzungsgefahr (OP, Endoskopie, Geburt) muss der Arbeitsschutz intensiviert werden

Prinzip der Antiseptik:

Antimikrobielle Maßnahmen an Ausgangsort respektive der Eintrittspforte und/oder am Infektionsherd auf der Körperoberfläche mit der prophylaktischen oder therapeutischen Zweckbestimmung, einer unerwünschten Kolonisation oder Infektion vorzubeugen respektive diese zu behandeln, unabhängig vom Funktionszustand der Mikroorganismen

Beispiel:

  • präoperative Hautantiseptika
  • Schleimhautantiseptika vor Legen eines Blasenkatheters
  • Spülung einer Drainage mit einem Antiseptikum

Prinzip der Asepsis:

Keimfreiheit zur Vermeidung einer Infektion oder Kontamination; alle Maßnahmen mit dem Ziel Infektionsmöglichkeiten beim Setzen einer Operationswunde o. ä. auszuschalten

Beispiele:

  • Nutzen steriler Instrumente, Schutzhandschuhe, Schutzkleidung und Verbandstoffe
  • Korrekte Anwendung des Mundnasenschutzes
  • Klimatisierung der OP-Räume

Prinzip der Distanzierung:

Prinzipien zum Schutz vor Kontamination, jedoch nicht vom Patienten (!)

Beabsichtigt ist Schutz vor Infektionen, besonders im Umgang mit infektiösem Materialien, ebenso Eigen-Fremdschutz bei wechselnden Patienten

Evidence Based Hygiene:

  • zugleich wissenschaftliche und praxisorientierte Erkenntnis oder Wahrnehmung begründete Hygienepraxis
  • Evidence = Prinzip muss unmittelbar einleuchten, bedarf keines weiteren Beweises, ist augenfällig, offenkundig

Prinzip der anwendungsbezogenen Wiederaufbereitung:

  • Einschätzung des vom Gegenstand ausgehendem Risikos, gibt es Aufbereitungsverfahren dafür?
  • Kritische Gegenstände: gereinigt und sterilisiert (z. B.: chirurgische Instrumente, Laparaskope)
  • weniger kritische Gegenstände:   gereinigt und desinfiziert   (z. B.: Anästhesie oder Beatmungszubehör, Thermometer)
  • Unkritische Gegenstände: Reinigung   (z. B.: Waschschüsseln, Steckbecken, Bettgestelle, RR-Manschetten)

Prinzip der Non-Touch Technik:

  • Haut, Schleimhaut und notwendiges Material werden z. B. .. beim VW oder beim endotrachealem Absaugen nicht mit bloßen Händen berührt
  • Durchführung solcher Tätigkeiten wird mit 2 Personen empfohlen

Prinzip des Mitarbeiterschutzes:

  • Arbeitgeber ist verpflichtet, Gesundheitsgefährdung zu beurteilen und die Risiken zu senken
  • Weiterhin muss er motivierende Unterweisungen der MA über die Risiken sowie die Vorbeugung spezieller Maßnahmen durchführen

Hygieneprinzip der Eigenverantwortung jedes Mitarbeiters:

  • Erweiterung der eigenen Handlungskompetenz (Pflegepersonal muss selbst ableiten können, was korrekt und notwendig ist)
  • Nicht nur Regeln befolgen

Hygiene ist eine praktische Angelegenheit:

  • Infektionsgefahren, die sich häufig ergeben, lassen sich durch konkretes Handeln lösen
  • Nicht reden – tun!

Nosokomial-Infektionen lassen nicht von vornherein aus hygienisches Fehlverhalten schließen

  • Möglichkeit der endogenen Re-Infektion kann nicht ausgeschlossen werden
  • Auch trotz bester Hygienemaßnahmen nicht zu beeinflussen

KH ist ein Teilgebiet der biotischen Gemeinschaft:

  • hat was damit zu tun:
  • Selektion von resistenten Keimen in der Umgebung Pfeil Rechts   Infektion der Tiere Pfeil Rechts Infektion der Patienten übers Essen
  • Wechselwirkungen zw. lebendigen Organismen und ihrer Umwelt bestimmen die natürliche Selektion

Prinzip eines aktiv an Pflege und Therapie beteiligten Patienten

  • Patienteninformationen senken das Infektionsrisiko oft erheblich

Prinzipien der Hygiene
Weitere Quellen zu den Prinzipien der Hygiene und Ökologie

Effektive Hygiene im Pflegewesen
Hygienemaßnahmen in der häuslichen Pflege
Grundlagen der Hygiene

Diesen Beitrag teilen auf...

Twitter Facebook