Pneumonieprophylaxe und Atelektasenprophylaxe
(Alveolen nicht richtig durchblutet, nicht belüftet, fallen zusammen)
- Die Pneumonie ist ein beachtlicher Risikofaktor
- Für Krankenhauspatienten ist sie die zweithäufigste Infektionskrankheit
- Für alte Menschen 80 % aller Todesfälle im Alter sind eine Folge von Pneumonie
Ziel: Durch tiefes Durchatmen und Abhusten von Bronchialsekret eine gleichmäßige Sauerstoffaufnahme und Belüftung der Lunge zu erreichen
Gefährdet sind
- Alle Patienten postoperativ
- Alle abwehrgeschwächten Patienten
- Alle Patienten mit Erkrankungen der unteren und/oder oberen Luftwegen
- Alle älteren, geschwächten oder bettlägerigen Patienten
- Raucher
Maßnahmen
- Sekret lösende Maßnahmen
- Abklopfen
- Flüssigkeit
- Vibration
- Hyperämisierenden Salben (zum Beispiel Tumarol o. ä.)
- Atemgymnastik, Atemübungen
- Lagerungen
- Inhalation
- Mobilisation
- Gründliche Zahnpflege Mikroaspiration
Abklopfen/Vibrationen
- Kontraindikationen
- Herzinfarkt (alle Herzerkrankungen –> kann Rhythmusstörungen auslösen)
- Thrombose, Embolie –> kann Thrombus auf die Reise schicken
- Kopfverletzungen (Schädelverletzungen)
- Thorax-OP
- Knochenmetastasen
- Hauterkrankungen
- Anwendung: Hohlhand von unten nach oben mit der kleinen Fingerseite, Oberkörper hochlagern, Wirbelsäule und Nieren auslassen
- Indikationen
- Wo viel Sekret vorhanden ist
- Post OP außer Thorax OP
- Alle Patienten mit Sekret Ansammlungen (zum Beispiel Bronchitis)
- Geschwächte Patienten mit erschwerten Abhusten
- Nur wenn Sekret vorhanden ist, soll man abklopfen
Hyperämisierende Salben
- Anwendungen
- Brustwarzen auslassen
- Brust und Rücken einreiben (Kirschkern groß)
- Nur auf intakte Haut
- Salben können auch allergische Reaktionen auslösen
- Besondere Vorsicht bei Kleinkindern und Säuglingen
- Zum Eigenschutz Handschuhe anziehen
- Bei älteren Patienten nicht nachts einreiben, weil sie dann nachts nicht abhusten und alles in den Atemwegen bleibt
- Wenn keine Kontraindikationen bestehen, viel Flüssigkeitszufuhr
- Flüssigkeitszufuhr
VRP1 (Bleikugel)
- Anwendung: bei Erkrankungen wie chronische Bronchitis (mit/ohne Obstruktion), Emphysem, Bronchiektase, Asthma und Mukoviszidose, insbesondere dann, wenn sie durch eine Instabilität der Atemwege gekennzeichnet sind
- Anwendung: 15 bis 20 Minuten in verschiedenen Etappen
- Schwingungen lösen Schleim, der Schleim löst sich in von den Bronchien, Bronchien bleiben offen
- Behandlungsziel
- Verbesserter Transport von Sauerstoff
- Abnahmen von Verstopfung in den Atemwegen
- Entfernen von Bronchialschleim und Krankheitserregern
› Erhöhter Gasaustausch in den Luftbläschen
› Verringerte Atemarbeit
› Reduktion einer möglichen Krankheitsverschlechterung
› Atemnot wird verringert und die Belastbarkeit wird erhöht
Atemübungen/Atemgymnastik
- Tiefes durchatmen zum Bsp. Gegen Widerstand (Hände) siehe Blatt.
- Mediflow› Inspiration Trainer
- Vorher Sekret entfernen, Patienten, die kooperativ sind, vor und nach OPs, bei internistischen (bettlägrigen) Patienten, keine Kontraindikationen
- 2-3 Sekunden Kugel in der Schwebe halten
- 8-120 Mal hintereinander
- 5-mal pro Tag
- 1. Mal ausatmen lassen, Mundstück in den Mund nehmen, gleichmäßig einatmen, absetzen, gleichmäßig ausatmen lassen, langsam.
Giebelrohr
- unterliegt der ärztlichen Anordnung
- wird eingesetzt zur tot Raum Vergrößerung
- 20 cm: ein Segment; 5ml_ Mundstück
- durch den Kohlenstoffdioxidanstieg wird das Atemzentrum angeregt
- Patient atmet häufiger und tiefer
- Setzt kooperative und disziplinierte Patienten voraus
- 8 – 10 Mal täglich für jeweils 10 Minuten
- Erwachsene beginnen mit 250 ml (zwei Segmente plus Mundstück)
- Beachten
- Atemfrequenz feststellen
- Oberkörperhochlagerung, Nase wird verschlossen
- Erster Effekt spürt man nach 5 Minuten
- Kontraindikationen
- Asthma bronchiale
- Hochgradiges Lungenemphysem
- Dyspnoe
- Herzinsuffizienz
- Atemfrequenz größer als 20-mal in der Minute
ASE=Atem stimulierende Einreibung
- Siehe Blatt
Atemübungen
- Tiefes Durchatmen ist die einfachste Atemübung zur besseren Belüftung der Lungen
- Vertiefte Ein- und Ausatmung gegen einen Widerstand: hierbei sollen bestimmte Lungenabschnitte besonders gelüftet werden
- Brustatmung: Belüftung der oberen Lungenabschnitte
- Hände werden auf den Brustkorb gelegt und müssen bei der Inspiration weggedrückt werden
- Bauchatmung: Belüftung der unteren Lungenabschnitte
- Hände werden auf den Bauch gelegt und müssen bei der Inspiration weggedrückt werden
- Flanken-Atmung: Belüftung der hinteren unteren Lungenabschnitte
- Hände auf den Rippenbogen legen (seitlich, Rücken) und wegatmen
Weitere Quellen zur Pneumonieprophylaxe
Mikroschulungskonzept „Pneumonieprophylaxe“
Pflegestandard „Pneumonieprophylaxe“
Handlungsempfehlungen zur Pneumonieprophylaxe