Pflegeplanung
Vorstellung der Bewohnerin
Frau R. wurde am 06.12.1914 in Königsberg-Ostpreußen geboren. Sie lebte mit ihren Eltern und 1 Schwester in Königsberg. Frau R. hatte eine schöne Kindheit, sie besuchte die Volksschule und lernte dann Verkäuferin.
1934 lerne sie ihren Mann kennen, sie heirateten bald darauf und bekamen 1936 eine Tochter namens Gisela.
1945 flohen sie aus Königsberg. Die Flucht war für Frau R. und ihre Tochter sehr unangenehm und sie zog sich durch ganz Deutschland, bis sie in Celle landeten. Ihr Mann Herr B. war im Krieg und verstarb 1953. Darauf hatte die Tochter von Frau R. einen schweren Autounfall, wobei bleibende geistige Schäden hinterblieben.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Pflegeplanung
- 1.1 AEDL 1. Kommunizieren
- 1.1.1 AEDL 2. sich bewegen
- 1.1.2 AEDL 3. vitale Funktionen
- 1.1.3 AEDL 5. Essen und Trinken.
- 1.1.4 AEDL 6. Ausscheiden
- 1.1.5 AEDL 7. sich kleiden
- 1.1.6 AEDL 8. Ruhen und Schlafen.
- 1.1.7 AEDL 9. sich beschäftigen
- 1.1.8 AEDL 10. sich als Mann / Frau fühlen
- 1.1.9 AEDL 11. sichere Umgebung
- 1.1.10 AEDL 12. Soziale Bereiche des Lebens.
- 1.1.11 AEDL 13. existenzielle Erfahrung
- 1.1 AEDL 1. Kommunizieren
Sie lernte ihren 2. Mann 1960 kennen und heiratete ihn.
In der Freizeit lass sie gerne Zeitung, spielte gerne Gesellschaftsspiele oder Karten, singt gerne, was bis heute noch so ist. Handarbeit gehörte auch zu ihren Hobbys. Frau R. raucht ganz gerne mal eine Zigarette, für den Nachschub sorgt die Tochter.
Im Jahre 1970 starb ihr Ehemann.
1997 bekamen Mutter und Tochter eine Betreuerin, die es dann auch veranlasste nach ein paar Jahren, dass beide in ein Heim zogen.
Im Dezember 2002 zog Frau R. und ihre Tochter Frau B. in das Altenheim, wo sie sich bis heute recht gut eingelebt haben. Sie haben ein inniges Verhältnis und es ist schwer sie zu trennen. Sie bewohnten bis vor einem Jahr noch ein Apartment im Erdgeschoss, aber nach einem Brand, ausgelöst durch eine Zigarette, zogen sie auf die 1. Etage, wo Frau R. nun in der Wohnküche unter Beobachtung raucht.
Leider erhält sie schon seit Jahren keinen Besuch mehr von den Verwandten, aber es besteht telefonischer Kontakt.
Frau R. hat die Pflegestufe II, sie kann selbstständig essen und trinken.
Bei der Grundpflege benötigt sie Hilfe sowie beim Duschen und besonders bei der Intimpflege. Frau R. nimmt ihre Mahlzeiten in der Wohnküche unter Beobachtung ein, da sie verwirrt ist und gerne ihr Trinken stehen lässt. Sie kann noch gut am Rollator gehen, meist wird sie von ihrer Tochter begleitet. Die Bewohnerin ist zeitweise zeitlich und örtlich desorientiert, besonders wenn die Tochter z. B. bei einer Beschäftigungstherapie ist und Frau R. es vergessen hat. Sie fängt dann an, ihre Tochter zu suchen und findet z. B. ihr Zimmer nicht mehr. Bei Festen und Feiern wird Frau R. zu den Veranstaltungen von der Tochter oder vom Personal begleitet, wo sie immer sehr viel Freude hat. In der Freizeit liest sie gerne bunte Zeitungen, hört Radio oder schaut fern. Im Sommer geht sie gerne mit ihrer Tochter in den Garten oder zum Plus, gleich gegenüber, einkaufen.
Körperlicher Zustand:
BMI: 30,04
Größe: 148 cm
Gewicht: 68,8 kg
Diagnose:
arterielle Hypertonie
CVJ
Schwindel + Taumeln
KHK, Herzinsuffizienz
Aufgrund ihrer Erkrankungen muss Frau R. folgende Medikamente einnehmen:
Melperon 0 0 0 ½
Binobeta 5 1 0 0 1
Kaliner Mo. + Mi. + Fr 1 0 0 0
Enabeta comp 10/25 1 0 0 0
Enabeta 10 0 0 1 0
Felodipin 5 1 0 0 0
Haloperidol 1 mg ½ 0 0 0
Pflegeplanung von Frau R.
AEDL 1. Kommunizieren |
Probleme / Ressourcen |
– kann gut sein kommunizieren – Hat Kontakt zu anderen Menschen. |
Ziele: / |
Maßnahmen: / |
AEDL 2. sich bewegen |
Probleme / Ressourcen: |
– benutzt zum Laufen einen Rollator und fühlt sich damit wohl |
Ziele: |
– Mobilität so lange wie möglich erhalten |
Maßnahmen: |
– Begleitung durch das Pflegepersonal bei Schwindelgefühl |
AEDL 3. vitale Funktionen |
Probleme / Ressourcen: |
– hat Hypertonus und bekommt Medikamente |
Ziele: |
– normaler Blutdruck |
Maßnahmen: |
– regelmäßige Gabe der Medikamente 3x täglich – RR-Kontrolle 1x morgens und bei Bedarf. |
AEDL 4. sich Pflegen |
Probleme / Ressourcen: |
– benötigt bei der Körperpflege Hilfe |
Ziele: |
– fühlt sich wohl – Hat gesunde/ gepflegte Haut. |
Maßnahmen: |
– komplette Übernahme der Ganz Waschung, Duschen, Haarpflege, Zahnpflege, Rasur – Fußpflege durch med. Fußpflege. |
AEDL 5. Essen und Trinken. |
Probleme / Ressourcen: |
– kann selbstständig essen & trinken – isst in der Wohnküche – Hat einen guten Ernährungszustand. |
Ziele: |
– hat eine ausgewogene Flüssigkeitsbilanz – trinkt ausreichend (1500 ml pro Tag) |
Maßnahmen: |
– Getränke anreichen – Flüssigkeitskontrolle und Dokumentation – Für angemessene Flüssigkeitszufuhr sorgen durch Pflegepersonal. |
AEDL 6. Ausscheiden |
Probleme / Ressourcen: |
– ist teilweise Urin und Stuhlinkontinenz – Äußert keine Probleme beim Abführen, bekommt bei Problemen ein Bedarfsmedikament. |
Ziele: |
– fühlt sich sauber und wohl – Regelmäßiger Stuhlgang. |
Maßnahmen: |
– Hilfsmittel bereitstellen – Intimpflege – bei Bedarf alle 4–5 Tage Abführmittel verabreichen – Individuelles Inkontinenz Produkt regelmäßig anlegen. |
AEDL 7. sich kleiden |
Probleme / Ressourcen: |
– benötigt komplette Hilfe beim An- und Ausziehen – hat intaktes Wärme/ Kälte-empfinden – Wählt Kleidung teilweise allein aus. |
Ziele: |
– ist gepflegt und fühlt sich wohl – Unterstützung beim An- und Auskleiden. |
Maßnahmen: |
– komplette Hilfe beim An- und Auskleiden – Bewohner motivieren respektive mobilisieren und um Mithilfe bitten – Bei der Auswahl geeigneter Kleidung beraten. |
AEDL 8. Ruhen und Schlafen. |
Probleme / Ressourcen: |
– hat normalen Tag & Nachtrhythmus – hat keine Einschlafprobleme, durch ½ Tablette Melperon – akzeptiert Hilfsmittel (Inkontinenzhilfen) |
Ziele: |
– kann mit Schlafstörungen umgehen – regelmäßige Gabe des Medikamentes – Hat keine Einschlafstörungen. |
Maßnahmen: |
– bekommt seit 05.07.2005 ½ Tablette Melperon lt. Anordnung des Arztes vom Pflegepersonal zur Nacht – Betreuungsmaßnahmen in der Nacht durch Pflegekraft, durch einen Kontrollgang. |
AEDL 9. sich beschäftigen |
Probleme / Ressourcen: |
– schaut gerne fernsehen & liest bunte Illustrierte – nimmt an Aktivitäten & Festen im Hause teil – kann sich selbstständig beschäftigen – Kann ihre Wünsche, Bedürfnisse äußern. |
Ziele: |
– hat Kontakt zu Mitmenschen – Erlebt ihres Tages -ablauf als sinnvoll. |
Maßnahmen: |
– Anerkennung vermitteln – Einkäufe tätigen durch die Tochter – Motivieren zur Teilnahme an Festen & Feiern. |
AEDL 10. sich als Mann / Frau fühlen |
Probleme / Ressourcen: |
– fühlt sich als Frau – hat normales Schamgefühl – Kann Gefühle äußern und zeigen. |
AEDL 11. sichere Umgebung |
Probleme / Ressourcen: |
– findet sich in seiner Umgebung teilweise nicht zurecht – kann Gefahr nicht erkennen – ist teilweise unsicher beim Stehen und Gehen – vertraut Mitarbeitern – lebt mit der Tochter zusammen, die sie unterstützt – Es besteht Sturzgefahr durch schwankende Blutdruckwerte. |
Ziele: |
– fühlt sich sicher – Sturzgefahr ist minimiert – Findet sich zurecht. |
Maßnahmen: |
– RR Messung nach ärztlicher Verordnung vornehmen – Gespräche führen. |
AEDL 12. Soziale Bereiche des Lebens. |
Probleme / Ressourcen: |
– hat Kontakt zu Angehörigen, Bekannten, Mitbewohnern, Pflegepersonal – ist nicht isoliert – wohnt mit der Tochter zusammen – Hat regelmäßigen telefonischen Kontakt zu entfernt lebende Angehörigen. |
Ziele: / |
Maßnahmen: / |
AEDL 13. existenzielle Erfahrung |
Probleme / Ressourcen: |
– kann Ängste zeigen und ausdrücken – äußert keine Angst vor dem Sterben – hat Angst, ist unsicher vor neuen Situationen (Kontrollgänge in der Nacht) |
Ziele: |
– hat keine Angst |
Maßnahmen: |
– aufklärende Gespräche führen, um die Angst zu nehmen |
Weitere Quellen zur Pflegeplanung
Zielorientierte Pflegeplanung
Aufbau einer Pflegeplanung
Die Pflegeplanung – Beispiel und Formulierungshilfe
Pflegeplanungen schreiben