Autor/in: Teddy

Mundpflege

Was gehört alles zur Mundpflege?

  • Zähneputzen
  • Prothesen pflege
  • spezielle Mundpflege
  • Péan – klemme
  • Fingerling Methode

Mundpflege dient:

  • zur regelmäßigen Hygiene nach dem Essen
  • vermeiden von Erkrankungen im Mundraum (z. B. Karies, Stomatitis)
  • therapeutischen Zweck bei Munderkrankungen
  • zur Prophylaxe z. B. bei schwer kranken
  • zahn- und Mundpflege bei bewusstseinsklaren Bewohnerinnen/in / Patient


Häufigkeit:

  • 2 bis dreimal täglich, nach den Mahlzeiten

Material:

  • Zahnbürste (mit einem kurzen Bürstenkopf und abgerundeten Nylonborsten, weich – mittelhart)
  • Zahnpasta
  • Mundspüllösung
  • Prothesen Becher
  • Prothesen Reiniger
  • evtl. Zahnseide
  • Handtuch
  • evtl. Nierenschale
  • evtl. elektrische Zahnbürste
  • evtl. Handschuhe

Vorbereitung:

  • Bewohner/in informieren
  • bequeme Sitzposition ermöglichen
  • evtl. eine Inspektion der Mundhöhle

Durchführung:

  • Handtuch auf den Hals – / Brustbereich legen
  • regeln der Durchführung:
  • von Rot nach Weiß in kleinen kreisenden Bewegungen
  • von hinten nach vorne
  • Kauflächen, Außenfläche, Innenfläche
  • Mund spülen lassen und Nierenschale vorhalten, evtl. den Mund abtupfen

Umgang mit Zahnprothesen

  • Einmalhandschuhe tragen
  • Wasser im Waschbecken einlassen, zum Schutz der Prothese
  • Prothesen, auch Teilprothesen, zum Reinigen aus dem Mund nehmen respektive nehmen lassen
  • erst obere, dann untere
  • unter fließenden Wasser mit der Zahnbürste und evtl. Zahncreme reinigen
  • Reinigungstabletten nach Hinweis des Herstellers verwenden (lauwarmes Wasser in den Becher laufen lassen, Tablette hinzugeben, Sieb-Einsatz einsetzen und Zähne hereinlegen, Dauer der Reinigung ca. 10 min, anschließend mit klarem Wasser abspülen)
  • Prothesen wieder einsetzen (erst die unteren, dann die oberen)
  • bei Teilprothesen vorsichtig sein, zum Schutz des Zahnfleisches
  • evtl. Haftcreme oder Haftpulver verwenden
  • Zahnprothesen sollten 24 Stunden getragen werden. Bei Bewusstlosen oder Bewusstseins getrübten Bewohner/in keine Prothesen verwenden.

Mundspüllösungen:

Ziel einer Mundspülung:

  • Entfernung von Essensresten
  • anfeuchten der Mundschleimhaut
  • therapeutische Zwecke (z. B. infektiöse Munderkrankung)

Auswahl von Mundspüllösungen:

  • nach Geschmack des Bewohner/in
  • ärztlicher Verordnung
  • keine alkoholhaltigen Lösungen› austrocknende Wirkung
  • keine desinfizierende Lösung bei gesunder Mundflora

Beispiel: Kamillentee, Silberlösung, Salbeitee, Odol› kein Früchtetee

spezielle Mundpflege

= auswischen der Mundhöhle

ziel: intakte, feuchte Mundschleimhaut und saubere Mundhöhle.

Materialien:

  • Händedesinfektionsmittel
  • Tablett
  • Nierenschale als Abwurf
  • Péan – klemme, Fingerling
  • Handschuhe
  • abgeschlossener Behälter mit Kugeltupfer / Mullkompressen
  • Zellstoff
  • Einzelspatel
  • Taschenlampe
  • Vorlagen Tuch / Handtuch
  • evtl. weiche Zahnbürste
  • evtl. Mundkeil
  • Mundspüllösung
  • Kamillosan› 5 tropfen auf 200 ml
  • Salbeitee› frisch, lauwarm, ungesüßt
  • Wasser und etwas Zitronensaft› nur bei intakter Schleimhaut
  • Bepanthenlösung› bei Schleimhautentzündung
  • Butter und Zitronensaft› vermischt bei massiver Borken-Bildung zum Einweichen und auflösen
  • Wasserstoffsuperoxid 1 %› löst Beläge, danach mit klarem Wasser wischen
  • Myrrhetinktur› achten (Bläschen, Erhebungen, Krater) Rhagaden (Lippeneinrisse)
  • Antimykotikum nach Anordnung des Arztes› bei Soor nach Abstrich

KEIN Hexoral verwenden! Nur nach Anordnung des Arztes!

Salbe / Creme für die Lippenpflege:

  • Bepanthensalbe
  • Lippenpflegestift,
  • evtl. Vaseline

Prinzipien im Umgang mit dem Mundpflegetablett:

  • Tablett wird nur für einen Bewohner/in / Patient benutzt
  • Klemme und Lösung täglich erneuern (z. B. bei Soor nach jeder Pflege)
  • Gefäße beschriften (Inhalt; Einfülldatum)
  • nur mit frischen Tupfern in die Lösung eintauchen
  • erst Mund inspizieren, dann Pflegemaßnahmen.

Methode mit der Péanklemme :

Durchführung:

  • Hände desinfizieren, evtl. Handschuhe
  • Bewohner/in informieren:
  • erhöht die Kooperation
  • vorhaben durch eindeutige Berührungen signalisieren, z. B. mit Finger über die Lippen streichen, das animiert zum Öffnen des Mundes
  • Mundhöhle inspizieren, evtl. Taschenlampe und Spatel
  • Tupfer fest in der Klemme einspannen (Erstickungsgefahr) und alle Metallteile umschließen (Verletzungsgefahr)› Reiß Probe vornehmen
  • Tupfer in der Lösung anfeuchten und am Gefäßrand ausdrücken (Aspirationsgefahr)
  • auswischen der Mundhöhle von:
  • hinten nach vorne in einem Zug
  • oben nach unten (am Oberkiefer anfangen)
  • pro Wisch Gang einen Tupfer verwenden, dann verwerfen (ca. 12 Tupfer)
  • bei Borken: Lösung auftupfen und einwirken lassen, dann erst wischen
  • Vorgang wiederholen, optimale Reinigung
  • Inspektion der Mundhöhle
  • Lippenpflege

Methode mit dem Fingerling:

  • Fingerling überziehen / Einmalhandschuh
  • Finger mit feuchter Kompresse umwickeln
  • vorgehen wie mit der Péanklemme, ja wisch eine neue Kompresse,

Vorteile mit Fingerling:

  • Methode ist gefühlsvoller
  • geringere Verletzungsgefahr
  • evtl. weniger Abwehrreaktion
  • evtl. schlechte Erfahrungen mit der Péanklemme
  • Angst vor der Péanklemme

Vorteile mit der Péanklemme :

  • Zwischen dem Mund und der Pflegeperson ist noch Abstand. Intimsphäre wahren, wenn ihm das unangenehm ist.
  • Wenn der Bewohner/in zum Beißen neigt

nie mit Gewalt vorgehen: ruhiges zureden und behutsames, gefühlvolles vorgehen fördert

die Bereitwilligkeit

im Team gemeinsam nach Lösungen suchen

die Durchführung, Veränderung, Besonderheiten dokumentieren, evtl. Arzt informieren

Mundpflege
Weitere Quellen zur Mundpflege

Handbuch der Mundhygiene
Mundpflege und Zahnpflege bei Pflegebedürftigen
Zahnpflege in der Altenpflege: So wird’s gemacht

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