Methoden der Harndiagnostik:
- Steifen – Schnelltest
- Uricult
- Spezielle Laboruntersuchungen
- Spez. Gewicht
Steifen – Schnelltest:
Gibt Hinweise auf Leukozyten, pH-Wert, Eiweiße, Glukose, Keton, Urobillinogen, Bilirubin, Blut und Hämoglobin
Durchführung:
- zur Entnahme nur kurz öffnen, da Luftfeuchtigkeit die Reagenzien ändert
- Teststreifen kurz vollständig in den Urin tauchen
- Überschüssigen Harn am Gefäßrand abstreifen
- Ablesen des Teststreifens durch Vergleich mit Skala ohne diese zu berühren
Selbstverständlich mit Händedesinfektion – Handschuhe anziehen – Durchführung – Handschuhe aus – Händedesinfektion nachher. J
Inhaltsverzeichnis
- 1 Methoden der Harndiagnostik:
- 1.1 Perioperative Grundlagen
- 1.1.1 Man unterscheidet:
- 1.1.2 Bedeutung der perioperativen Maßnahmen für den Patienten:
- 1.1.3 Prae- operative Phase:
- 1.1.4 Ziel:
- 1.1.5 Anamnese und körperliche Untersuchung:
- 1.1.6 Diagnostik und Therapie:
- 1.1.7 OP-Indikationen:
- 1.1.8 Aufklärung und Einwilligung:
- 1.1.9 Inhalt der Aufklärung:
- 1.1.10 Spezielle Vorbehandlung:
- 1.1.11 Marcumar muss immer einige Tage präoperativ abgesetzt werden.
- 1.1.12 ASS muss bei größeren OPs eine Woche zuvor abgesetzt werden.
- 1.1.13 Praktisches Vorgehen bei Diabetikern:
Uricult
Stellt Anzahl von Keimen und Erreger-Art fest (durch Resistenz-Prüfung bei manchen Antibiotika)
Wichtigste Erreger:
- Escherichia Coli
- Streptococcus faecalis
- Pseudomonas
- Proteus mirabillis
Zu beachten ist, dass der Uricult
- vollständig (!) mit Urin bedeckt werden muss
- nicht berührt werden darf
- bei ca. 37 im Brüter für 24 H gelagert werden muss
- Mittelstrahlurin oder Katheter Urin genommen werden muss
- Nicht das Verfallsdatum überschritten haben darf
- Und richtig gelagert wird…. (steril anschließend usw.)
Keimzahl Bakterien pro ml |
Befund |
Unter 10.000 | Kontamination bei Punktions oder Katheter Urin, auch bei > 10.000 könnte eine Infektion vorliegen |
10.000 – 100.000 | Zweifelhaft, da es sich um eine chronische Harnwegsinfektion handeln kann oder kontaminierter Mittelstrahlurin genommen wurde durch unsachgemäße Technik |
Über 100.000 | Infektion:
• Keimidentifizierung • Empfindlichkeitsprüfung |
Uricult hat 2 Agarmedium:
CLED Agar: Bestimmung der gesamten Keimzahl
Mac-Hockey-Agar: Selektiv Nährboden für gramnegative Harnweg pathogene Bakterien
Vorsicht bei einmal Kathetern:
Gleitmittel, Instillagel und Endosgel enthalten Desinfektionsmittel!
› Conveen- oder LoFric Kathetern benutzen, besitzen eine PVP Beschichtung, die man mit 0,9%iger NaCl Lösung aufweicht
Spez. Gewicht:
Gibt an, wie viel Gramm gelöste Stoffe in 1L Flüssigkeit enthalten sind = Dichte
– gibt Auskunft über Konzentration einer Flüssigkeit
– ist abhängig von der Menge + Konzentration der in der Flüssigkeit gelösten Stoffe
– Normwerte: 1012 – 1025 mg/ml
– wird mittels Senkwaage bestimmt
Hyperstenurie > 1025
Hypostenurie < 1010
Isostenurie (Harn starre) 1012 konstant bei Niereninsuffizienz
Perioperative Grundlagen
Man unterscheidet:
- präoperative Phase
- intra-operative Phase
- post-operative Phase
Bedeutung der perioperativen Maßnahmen für den Patienten:
- wenn der Patient nicht gut vorbereitet ist, wird er die post- operative Phase als „schrecklich“ empfinden
- dem Patienten Sicherheit und Zuversicht vermitteln
- den Patienten motivieren, mitzumachen (z. B. vor der OP nicht rauchen oder trinken)
Prae- operative Phase:
- Aufklärung des Patienten (Gefahren, Besonderheiten, Vorerkrankungen)
- Berücksichtigung der individuellen Situation
- Kenntnisse (wie beeinflusst die individuelle Situation mein Handeln?)
- Fachgerechtes und schonendes Handeln
- Ausschluss von Risiken
Ziel:
- Stellung und Sicherung der Diagnose
- Beurteilung des OP-Risikos (z. B. höheres Risiko bei Patienten mit Diabetes, Herz-Lungenerkrankung, Asthma, durch Genussmittel usw.)
- Schaffung günstiger Bedingungen für die OP (z. B. ATS anziehen, Zahnprothesen herausnehmen usw.)
- Früherfassung und Therapie postoperativer Komplikationen ( Diab. Hat Wundheilungsstörungen-günstige Bedingungen für die Wundheilung schaffen können)
Anamnese und körperliche Untersuchung:
- vor Diagnostik und Therapie
- erfolgt durch den Arzt
- muss schriftlich fixiert sein
Diagnostik und Therapie:
- erfolgt individuell nach Krankheitsbild und Verdachtsdiagnose
OP-Indikationen:
- absolute OP-Indikationen (Notfall-OP)
- Das Leben des Patienten hängt von der OP ab (z. B. bei Magenperforation, mechanischer Ileus, Milzriss, Aortenriss usw.)
- relative OP-Indikationen
- Erfolgsrisiko-Abwägung
- Die OP ist planbar, es muss nicht sofort operiert werden (z. B. Gallensteine, Tonsillektomie)
Aufklärung und Einwilligung:
- OP stellt eine Körperverletzung dar = strafbar
- Persönliches Aufklärungsgespräch zwischen Arzt und Patient muss stattfinden, sonst ist die Einwilligung nicht rechtswirksam
- Einwilligung muss schriftlich erfolgen/ 24 h vor der OP
Inhalt der Aufklärung:
- Erkrankung des Patienten
- OP-Risiko
- Komplikationen
- Alternativen zur OP
- Prognose der Alternativen
- Narkose (Form und Alternativen)
- Kinder bis 14 Jahre sind nicht einwilligungsfähig
- 14- 18-jährige können, nach Beurteilung der geistigen Fähigkeiten, selbst einwilligen
Spezielle Vorbehandlung:
Vorbehandlungen sind möglich, bei geplanten Eingriffen.
Die Situation des Patienten kann dadurch verbessert werden.
- Besserung der respiratorischen Funktion durch Physiotherapie
- Besserung der kardialen Funktion durch Digitalisierung und Hypertonus Einstellung
- Elektrolyt-Ausgleich (häufig Hypokaliämie bei älteren Patienten)
- Präoperative Transfusion bei Anämie (Hämoglobin sollte über 10 g % liegen)
- Präoperative parenterale Ernährung bei chron. Konsumierenden Erkrankungen, die zu erheblichen Gewichtsverlust und Reduzierung des Allgemeinzustandes geführt haben (z. B. Malignome, M. Crohn)
- Normalisierung der Blutgerinnung durch Konakion oder Frischplasma (der Quick-Wert sollte über 50 % liegen)
- Blutzuckereinstellung
Marcumar muss immer einige Tage präoperativ abgesetzt werden.
ASS muss bei größeren OPs eine Woche zuvor abgesetzt werden.
Praktisches Vorgehen bei Diabetikern:
- Patienten, die mit oralen Antidiabetika oder Depot-Insulin behandelt werden, müssen perioperativ auf Altinsulin umgestellt werden.
- Altinsulin hat eine kürzere Halbwertzeit und ist somit besser steuerbar.
- Umstellung auf Altinsulin spätestens am Morgen des OP-Tages
› Hypoglykämische Zustände während der präoperativen Wartezeit: Vorbeugung durch Glucose-Infusionen (5 %)
Hyperglykämie (BZ über 250 mg%) Gegensteuerung mit Altinsulin (s.c. oder i.v. nach AO)
Post-operativ wird der BZ bis zur Normalisierung der oralen Nahrungsaufnahme mit Altinsulin reguliert.
Weitere Quellen zu den Methoden der Harndiagnostik
Urinuntersuchung (Harnuntersuchung): Untersuchungsverfahren
Urindiagnostik
Harnuntersuchung und Harnkultur