Methoden der Harndiagnostik:
- Steifen – Schnelltest
- Uricult
- Spezielle Laboruntersuchungen
- Spez. Gewicht
Steifen – Schnelltest:
Gibt Hinweise auf Leukozyten, pH-Wert, Eiweiße, Glukose, Keton, Urobillinogen , Bilirubin, Blut und Hämaglobin
Durchführung:
- zur Entnahme nur kurz Öffnen, da Luftfeuchtigkeit die Reagenzien ändert
- Teststreifen kurz vollständig in den Urin tauchen
- Überschüssigen Harn am Gefäßrand abstreifen
- Ablesen des Teststreifens durch Vergleich mit Skala ohne diese zu berühren
Selbstverständlich mit Händedesinfektion – Handschuhe anziehen – Durchführung – Handschuhe aus – Händedesinfektion nacher .. J
Uricult
Stellt Anzahl von Keimen und Erregerart fest (durch Resistenzprüfung bei manchen Antibiotika)
Wichtigste Erreger:
- Escherichia Coli
- Streptokokkus faecalis
- Pseudomonas
- Proteus mirabillis
Zu beachten ist, das der Uricult
- vollständig (!!!!!) mit Urin bedeckt werden muss
- nicht berührt werden darf
- bei ca. 37 im Brüter für 24 H gelagert werden muss
- Mittelstrahlurin oder Katheterurin genommen werden muss
- Nicht das Verfallsdatum überschritten haben darf
- Und richtig gelagert wird…. (steril anschließend usw. )
Keimzahl Bakterien pro ml | Befund |
Unter 10.000 | Kontamination bei Punktions- oder Katheterurin , auch bei > 10.000 könnte eine Infektion vorliegen |
10.000 – 100.000 | Zweifelhaft, da es sich um eine chronische Harnwegsinfektion handeln kann oder kontaminierter Mittelstrahlurin genommen wurde durch unsachgemäße Technik |
Über 100.000 | Infektion: • Keimidentifizierung • Empfindlichkeitsprüfung |
Uricult hat 2 Agarmedien :
CLED Agar : Bestimmung der gesamten Keimzahl
Mac-Conkey-Agar : Selektivnährboden für gramnegative harnwegpathogene Bakterien
Vorsicht bei Einmalkathertern :
Gleitmittel Instillagel und Endosgel enthalten Desinfektionsmittel!!
» Conveen- oder LoFric Kathetern benutzen, besitzen eine PVP Beschichtung die man mit 0,9%iger NaCl Lösung aufweicht
Spez. Gewicht:
Gibt an, wieviel Gramm gelöste Stoffe in 1L Flüssigkeit enthalten sind = Dichte
– gibt Auskunft über Konzentration einer Flüssigkeit
– ist abhängig von der Menge + Konzentration der in der Flüssigkeit gelösten Stoffe
– Normwerte: 1012 – 1025 mg/ml
– wird mittels Senkwaage bestimmt
Hyperstenurie > 1025
Hypostenurie < 1010
Isostenurie (Harnstarre) 1012 konstant bei Niereninsuffizienz
Perioperative Grundlagen
Man unterscheidet :
- prae- operative Phase
- intra- operative Phase
- post- operative Phase
Bedeutung der perioperativen Maßnahmen für den Patienten:
- wenn der Patient nicht gut vorbereitet ist, wird er die post- operative Phase als „schrecklich“ empfinden
- dem Patienten Sicherheit und Zuversicht vermitteln
- den Patienten motivieren mitzumachen (z.B. vor der OP nicht rauchen oder trinken)
Prae- operative Phase:
- Aufklärung des Patienten (Gefahren, Besonderheiten, Vorerkrankungen)
- Berücksichtigung der individuellen Situation
- Kenntnisse (wie beeinflusst die individuellen Situation mein Handeln?)
- Fachgerechtes und schonendes Handeln
- Ausschluss von Risiken
Ziel:
- Stellung und Sicherung der Diagnose
- Beurteilung des OP- Risikos (z.B. höheres Risiko bei Patienten mit Diabetes, Herz- Lungenerkrankung, Asthma, durch Genussmittel usw.)
- Schaffung günstiger Bedingungen für die OP (z.B. ATS anziehen, Zahn- prothesen rausnehmen usw.)
- Früherfassung und Therapie postoperativer Komplikationen ( Diab . hat Wundheilungsstörungen- günstige Bedingungen für die Wundheilung schaffen)
Anamnese und körperliche Untersuchung:
- vor Diagnostik und Therapie
- erfolgt durch den Arzt
- muss schriftlich fixiert sein
Diagnostik und Therapie:
- erfolgt individuell nach Krankheitsbild und Verdachtsdiagnose
OP- Indikationen:
- absolute OP- Indikationen (Notfall- OP)
- Das Leben des Patienten hängt von der OP ab (z.B. bei Magenperforation, mechanischer Ileus, Milzriss, Aortenriss usw.)
- relative OP- Indikationen
- Erfolg- Risiko- Abwägung
- Die OP ist planbar, es muss nicht sofort operiert werden (z.B. Gallensteine, Tonsillektomie )
Aufklärung und Einwilligung:
- OP stellt eine Körperverletzung dar = strafbar
- Persönliches Aufklärungsgespräch zwischen Arzt und Patient muss stattfinden, sonst ist die Einwilligung nicht rechtswirksam
- Einwilligung muss schriftlich erfolgen/ 24 h vor der OP
Inhalt der Aufklärung:
- Erkrankung des Patienten
- OP- Risiko
- Komplikationen
- Alternativen zur OP
- Prognose der Alternativen
- Narkose (Form und Alternativen)
- Kinder bis 14 Jahre sind nicht einwilligungsfähig
- 14- 18 jährige können, nach Beurteilung der geistigen Fähigkeiten, selbst einwilligen
Spezielle Vorbehandlung :
Vorbehandlungen sind möglich bei geplanten Eingriffen.
Die Situation des Patienten kann dadurch verbessert werden.
- Besserung der respiratorischen Funktion durch Physiotherapie
- Besserung der kardialen Funktion durch Digitalisierung und Hypertonuseinstellung
- Elektrolytausgleich (häufig Hypokaliämie bei älteren Patienten)
- Präoperative Transfusion bei Anämie ( Hämoglobin sollte über 10 g % liegen)
- Präoperative parenterale Ernährung bei chron . konsumierenden Erkrankungen, die zu erheblichen Gewichtsverlust und Reduzierung des Allgemeinzustandes geführt haben (z.B. Malignome, M. Crohn )
- Normalisierung der Blutgerinnung durch Konakion oder Frischplasma (der Quick- Wert sollte über 50 % liegen)
- Blutzuckereinstellung
Marcumar muss immer einige Tage präoperativ abgesetzt werden.
ASS muss bei größeren OP´ s eine Woche zuvor abgesetzt werden.
Praktisches Vorgehen bei Diabetikern:
- Patienten, die mit oralen Antidiabetika oder Depot- Insulin behandelt werden, müssen perioperativ auf Altinsulin umgestellt werden.
- Altinsulin hat eine kürzere Halbwertzeit und ist somit besser steuerbar.
- Umstellung auf Altinsulin spätestens am Morgen des OP- Tages
» Hypoglykämische Zustände während der präoperativen Wartezeit: Vorbeugung durch Glucose- Infusionen (5%)
« Hyperglykämie (BZ über 250 mg% ): Gegensteuerung mit Altinsulin ( s.c . oder i.v . nach AO)
Postoperativ wird der BZ bis zur Normalisierung der oralen Nahrungsaufnahme mit Altinsulin reguliert.
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