Autor/in: K.Biesgen

Injektionsarten

Eine Injektion ist eine Applikation von gelösten Arzneimitteln mit einer Hohlnadel (Kanüle), direkt in den Organismus unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes.

Vorteile verschiedener Injektionsarten:

  • schnelle Wirkung
  • Die genau Dosierung
  • bei Bewusstseins- oder Schluckstörungen
  • Vermeidung von Durchfall/ Erbrechen durch Umgehung des Magen-Darm-Traktes
  • da die Säure, Stoffe zerstören
  • bei Resorptionsstörungen
  • lokale Behandlung

Pflegepersonal darf nicht i.v. spritzen, da eine schnelle Wirkung eintritt und bei Allergie kein Arzt schnell am Ort ist.

Nachteile Injektionsarten:

  • allergische Reaktionen
  • Infektionen (z. B. Spritzen Abszess)
  • Nerven können verletzt werden
  • aseptische Nekrosen (abgestorbenes Gewebe)
  • Fettembolie
  • Hämatome
  • Kanülen kann abbrechen – eher selten
  • stärkere respektive schnelle Arzneimittelreaktion
  • Kollaps


Injektion immer im Sitzen oder Liegen verabreichen.

Injektionsverbot:

  • nicht in verändertes Gewebe spritzen (Ödeme, entzündliche, mangel durchblutete oder narbige)
  • nicht in die Nähe eines Dekubitus (wegen der Verschleppung von Keimen)
  • bei Allergie
  • bei Schock nicht i.m. und s.c., da die Peripherie nicht richtig durchblutet ist
  • bei Herzinfarkt nicht i.m., da es die Enzymdiagnostik verfälscht
  • bei Blutungsneigung und Gabe von Anti koagulantien Therapie (Marcumar) nicht i.m.

Applikation:

  • Subkutan Ø s.c.
  • Intramuskulär      Ø i.m.
  • Intravenös           Ø i.v.               Ärztliche Tätigkeit.
  • ventroglutäal       Ø v.g.           In den bauchwärts gelegenen Teil des mittleren Gesäßmuskels.

Einwegmaterialien sind gekennzeichnet mit 2

subkutan› 12 mm lang› 90° Winkel Injektion = Heparin, Insulin
› 20–23 mm lang› 45° Winkel Injektion

Injektionslösung:
  • Durchstich Ampullen
  • Glasampullen = Brechampullen (Kompresse benutzen, damit man sich nicht schneidet)
  • Trockenampulle (Durchstich oder Brechampulle)
    • Lösungsmittel wird zum Trockenpulver gegeben

› Fertigspritzen (Heparin spritzen soll Luftblase drinnen bleiben, damit sie vollständig entleert wird)

BZ-Kontrolle und spritzen:

  • 5 R-Regel beachten
  • Hände desinfizieren
  • BZ-Kontrolle mit Handschuhen durchführen
  • Spritzen Tablett vorbereiten
    • Desinfektionsmittel
    • Tupfer
    • Pflaster
    • Injektionslösung› Max 1Std. Vorher aufziehen, besser immer frisch.

NIE aufgezogene Spritzen von Mitarbeitern dem Bewohner verabreichen
Kontamination an kritischen Stellen vermeiden

  • Hautdesinfektion
  • Kanülen
  • Spritze
  • Kanülen Abwurf
  • Mülleimer
  • Spritze aufziehen
    • Luft aufziehen
    • Kappe ab
    • Luft in die Flasche drücken
    • Flasche umdrehen
    • Einheiten rausziehen-ein bisschen mehr
    • Spritze raus
    • gegen die Spritze klopfen
    • Luftblase rausdrücken
  • Hautfalte abheben
  • spritzen
  • 10 Sekunden warten, dann die Spritze herausziehen
  • Hautfalte los lassen
  • Tupfer darauf (Heparin & Insulin wird nicht verrieben)

spritzen in

  • die Bauchdecke – um den Bauchnabel rundherum
  • Oberschenkel (Bügelfalte/ Hosennaht)
  • Flankenbereich (Gesäß)
  • Stellen immer Wechseln
  • morgens Insulin in den Bauch spritzen

Bei langen Kanülen nur im 45° Winkel ansetzen, picken, anziehen (aspirieren), umgreifen und injizieren

Kanülen
26 6 x ½“

  • 12 mm lange Kanülen
  • zur s.c. Injektion
  • im 90° Winkel

I.E. = Internationale Einheiten

U         40        Insulin =           40 I.E. pro ml (Ampulle, Insulinspritze)
U         100      Insulin =           100 I.E. pro ml (Insulin-Pen)

auf den Pen darauf schreiben:
  • Name des Bewohners
  • Anbruch Datum (nach 4 Wochen verwerfen)

aus Ampulle aufziehen:

  • Haut desinfizieren
  • Ampulle durchmischen (drehen)
  • Ampulle desinfizieren
  • Spritze Luft aufziehen
  • in die Stechampulle stecken
  • Die Luft in den Luftraum ablassen
  • Ampulle drehen
  • Spritze füllen + 1 Einheit mehr
  • 1 Einheit + Luftblase abspritzen
  • injizieren

Beachte:
Insulinvorräte in den Kühlschrank angefangene Ampullen nicht in den Kühlschrank Nadeln (Kanülen) nicht darauf lassen nach dem Einspritzen nicht verreiben

intramuskuläre Injektion

i.m. gängige Art ist v.g. Ventroglutäale Injektion nach von Hochstetter

  • in den Arm nicht vom Pflegepersonal
  • Oberschenkel (Bügelfalte/ Hosennaht/ Hände auflegen)
  • Gesäßmuskel
  • nicht im Stehen spritzen, sondern im Liegen mit angewinkeltem Knie

Ventroglutäale Injektion nach von Hochstetter

1.) Injektion in den seitlichen Gefäßmuskelbereich, von dem Anton v. Hochstetter entwickelt und beschrieben. Orientierung über die Knochenvorsprünge des vorderen Darmbeinkamms und des großen Rollhügels.
Injektions Arten
2.) Mit den Fingern wird ein „V“ gebildet und an den vorderen Darmbeinstachel angelegt, der Zweite tastet den Darmbeinkamm entlang. Bei schlanken Patienten kann man dabei das Tuberculum laterale, eine Erhebung des Darmbeinkamms tasten.
Injektions Arten
3.) Damit der Handballen auf den Trochander Major zu liegen kommt, wird der dorsale Finger um ca. 2 cm nach unten verschoben. Der Finger auf dem Darmbeinstachel bleibt jedoch liegen.
Injektions Arten
4.) Die Injektion erfolgt in der unteren Hälfte des zwischen Zeige- und Mittelfinger entstehenden Dreiecks.
BZ-Kontrolle
BZ-Tablett enthält.

  • BZ-Gerät
  • Stichlanzette
  • Teststreifen (es muss der Code übereinstimmen mit dem BZ-Gerät)
  • Tupfer
  • Pflaster
  • Spritzen Abwurfbehälter
  • Abwurfbehälter
  • Händedesinfektionsmittel
  • Hautdesinfektion für BW
  • Handschuh
  • Zettel + Stift

Ohrläppchen – Außenbereich› schmerzarmer (wenig Blut)
Fingerkuppe seitlich› schmerzhafter (viel Blut)

BZ-Kontrolle durchführen

  • Hände desinfizieren
  • Tablett vorbereiten
  • beim Ohr desinfizieren (Ohr dabei zuhalten), Läppchen einsprühen
  • einwirken, dabei BZ Gerät einschalten, Code kontrollieren
  • Teststreifen einschieben, wenn nötig
  • Handschuhe an
  • mit Lanzette stechen
    • 1. Tropfen mit trockenem Tupfer abwischen = verwerfen.
    • 2. Tropfen auf Teststreifen.
  • Teststreifen raus und verwerfen
  • Gerät ausschalten
  • Wert aufschreiben
  • beim Nachbluten Pflaster oder Tupfer abdrücken

› LO = low    BZ-Wert zu niedrig
nicht messbar
› HI  = high   BZ-Wert zu hoch

Bei den Werten eine Nachkontrolle durchführen oder bei einem unerwarteten Wert.

Injektionsarten
Weitere Quellen zu verschiedenen Injektionsarten

Intramuskuläre Injektion: Anleitung, Durchführung, Injektionsorte
Injektionen | Grundwissen | Pflege Kanal
Standard „i.m.-Injektion in den Gesäßmuskel“

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