Autor/in: K.Biesgen

Förderung der Mobilität

A)

Förderung der Mobilität eines in seiner Beweglichkeit eingeschränkten Bewohners

Stellen Sie die Bewohnerin vor
Informationssammlung anhand der ATL sich bewegen
Erarbeitung der Maßnahmen sich bewegen
Durchführung & Beurteilung der Maßnahmen sich bewegen

B)

Reflexion des Praktikums

Vorstellung der Bewohnerin

Frau K. wurde am 17.10.1910 in Winsen/ Aller geboren. Sie lebte mit ihren Eltern, 2 Brüder und 1 Schwester in Winsen, bis sie ihren Mann Richard kennenlernte. Er war Schlossermeister und nach der Heirat zogen sie nach Celle.
Sie lebten zur Miete in einer Wohnung, hatten keinen Garten und auch keine Haustiere. Frau K. war Hausfrau mit einem Volksschulabschluss und bekam 1946 ihre einzige Tochter.
In der Freizeit lass sie gern Zeitung, ging oft zu Seniorennachmittagen und singt gern, was bis heute noch so ist. Sie feierte gern, bevorzugte Bier und hat keine Abneigung gegen eine Speise, egal welcher Art.


Im Jahre 1970 starb ihr Ehemann.

Im Februar 2002 zog Frau K. aufgrund ihrer Verwahrlosung in das Altenheim, wo sie sich bis heute recht gut eingelebt hat.
Sie hat vier Enkelkinder, aber erhält leider schon seit Jahren keinen Besuch mehr von den Verwandten.

Für die Nacht ist die Bewohnerin fixiert mit Gurt und Bettgitter, am Tag benötigt sie Hilfe. Frau K. kann selbstständig essen und trinken, wenn man es ihr in Griffnähe stellt. Bei der Grundpflege und den Toilettengängen benötigt sie Hilfe. Frau K. sitzt in der Wohnküche unter Beobachtung, da sie den Drang hat aufzustehen und dann fällt. Sie kann mithilfe noch gut gehen, man muss sie bremsen, da sie sonst zu schnell läuft und ins Stolpern kommt. Die Bewohnerin ist zeitlich und örtlich desorientiert und nimmt 1x in der Woche an der Gruppen-Validation-Runde teil. Bei Festen und Feiern wird Frau K. zu den Veranstaltungen hingefahren, wo sie immer sehr viel Freude daran hat.

Körperlicher Zustand:

  • BMI: 17,98
  • Größe: 156 cm
  • Gewicht: 43,7 kg

Diagnose:

  • Exsikkose
  • Inkontinenz
  • Demenz
  • Alkoholabusus

Aufgrund ihrer Erkrankungen muss Frau K. folgende Medikamente einnehmen:
Prometharzin         0           3ml          0           7ml nachts
Tiapridal               1           0                    1           0 nachts
Informationssammlung anhand der ATL „sich bewegen“

Frau K. ist in ihrer Gehfähigkeit eingeschränkt. Ihr Gang ist hastig, schnell und kleinschrittig. Aufgrund ihres unsicheren Ganges ist Frau K. Sturz-gefährdet.

Sie benötigt Hilfe in allen Lebenslagen, da sie örtlich und zeitlich nicht orientiert ist und kann sich nur bedingt mitteilen. Ihre Stimmungslage kann man an ihrer Mimik erkennen, Schmerzen äußert sie durch die Aussage „aua“.

Bei der Grundpflege: und beim Ankleiden:

  • komplette Übernahme der Grundpflege
  • Sachen auswählen und Bewohnerin ankleiden

Beim 1.) aufstehen, 2.) stehen, 3.) laufen, 4.) liegen:

  • Bewohnerin ist noch sehr beweglich, kommt aus dem Bett, wenn man sie unterstützt bei den Beinen und ihr eine Hand reicht zum Hochziehen.
  • Bewohnerin läuft mit Unterstützung einer Pflegekraft oder Betreuungshelfer selbstständig, nutzt dabei das Geländer an der Wand oder schiebt den Rollstuhl. Sie ist nicht bettlägerig.
  • Bewohnerin kann allein stehen, wenn sie sich festhalten kann, z. B. Waschbecken, Tisch oder Wandgeländer.
  • Bewohnerin kann ihre Lageveränderungen selbstständig vornehmen, wobei sie durch die Fixierung eingeschränkt ist.

Erarbeitung der Maßnahmen zur Förderung der Mobilität

Ich nehme mir viel Zeit zur Durchführung und trage so der Förderung bei und
führe gleichzeitig Kontrakturen, Dekubitus und Pneumonieprophylaxe durch.

Maßnahmen sind Bewegungsübungen, Lagerung und Mobilisation.

Lagerung:

  • regelmäßig bei jedem Pflegeeinsatz alle gefährdeten Gelenke durch Bewegen
  • achte auf Schmerzgrenzen, Übelkeit und Überforderung
  • Bewohner zu Bewegungsübungen motivieren
passive Form:
  • Gelenke mindestens 1x täglich konsequent durch Bewegen
  • Bewegungen langsam, ausholend und mit beiden Händen ausführen
  • jeden Griff erläutern
  • die spätere aktive Mitarbeit des Bewohners ist anzustreben
  • während der Übungen Gespräch mit dem Bewohner führen
Aktive Form:
  • alle Gelenke mindestens 1x täglich durch Bewegen lassen
  • Bewegungen in verschiedenen Ebenen durchführen lassen:
    z. B. Füße kreisen, beugen, strecken, Beine abspreizen und heranziehen
  • Übungen immer auf die Möglichkeiten und Fähigkeiten der Patienten abstimmen

Ein besonderes Augenmerk ist auf die Gelenkstellung und den Funktions-/Bewegungsumfang eines Gelenkes sowie auf Schmerzäußerungen der Bewohnerin bei Bewegung zu richten.

Durchführung der geplanten Maßnahmen

Im Frühdienst:
Ich beginne mit einfachen gymnastischen Übungen vor und während der Grundpflege. Also aktives und passives durch Bewegen sämtlicher Glieder.
Bewegung der Hände und Finger bei der Pflege in warmem Wasser.

Nach der Grundpflege und dem Ankleiden, schiebt Bewohnerin den Rollstuhl und wir gehen so in die Wohnküche, wo sie das Frühstück einnehmen kann.

Vor dem Mittagessen führe ich ein paar Steh- und Geh-Übungen über den Flur mit der Bewohnerin durch und binde das Toilettentraining mit ein, somit erhalte ich noch die Restfähigkeiten von Frau K.

Im Spätdienst:
Ich beginne mit Steh- und Geh-Übungen über den Flur mit der Bewohnerin, da sie keinen Mittagsschlaf macht und in der Wohnküche im Rollstuhl sitzt. Zuvor werde ich einige Gymnastische Übungen (z. B. an und entspannen der Muskulatur) durchführen und mit der Bewohnerin singen, da sie es liebt.

Am Nachmittag nutze ich das Toilettentraining für Geh-Übungen.

Die Grundpflege wird wie am Morgen durchgeführt, die Bewohnerin zum Bett begleiten und die Fixierung anlegen, nach Möglichkeit lagern.

Die Maßnahme habe ich in einem Zeitraum von 4 Wochen durchgeführt.
Eine Verbesserung konnte ich nicht feststellen, aber laut der Hausärztin ist damit auch nicht zu rechnen, man kann lediglich die vorhandenen Fähigkeiten versuchen zu erhalten.
Ich erhielt vom Personal viel Zeit, um diese Übungen respektive Maßnahmen durchzuführen und wurde in den Gegenschichten unterstützt, indem man mit der Bewohnerin Geh-Übungen machte.

Reflexion des Praktikums

Ich wurde wieder herzlich von den Bewohnern und dem Personal empfangen.
Mir wurde Zeit gegeben meine Aufgaben, wie z. B. das Tabletten stellen, Blutzucker Kontrolle etc., zu erfüllen respektive erst mal zu lernen.

Das Praktikum ist anstrengender durch die ganzen Aufgaben, aber in den externen war es mir nicht möglich diese Aufgaben zu erfüllen, somit blieb alles in diesem Abschnitt hängen.

Ich durfte an verschiedenen Schulungen/ Veranstaltungen teilnehmen, wie eine
Schulung zum Thema: Mangelernährung und Sturzprophylaxe.

Nach der Schulung wurde das Thema Sturzprophylaxe im Heim besprochen.
Es wird demnächst im Qualitätsordner aufgenommen und im Anschluss wird jeder Bewohner eingeordnet und in der Kadex gibt es dann einen Nachweis.

Des Weiteren wurde mir ermöglicht beim Legen eines Katheters zuzusehen und mir wurde gezeigt, wie ich eine Wunddokumentation anlege und führe.

Mir machte das Arbeiten Spaß und ich freue mich schon aufs nächste Praktikum.

Weitere Quellen zur Förderung der Mobilität
Förderung der Mobilität

Tipps gegen Bewegungsmangel
Umsetzung des ExpertenstandardsMobilitätsförderung in der Praxis
Der neue Expertenstandard – Erhaltung und Förderung der Mobilität in der Pflege

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