Demenz
› Beispiel:
Eine Bewohnerin sitzt/steht am Tisch und wischt diesem mit einem Schuh
› Wie reagiere ich? (Siehe auch 10 Grundsätze nach Naomi Feil)
1. Nicht den Schuh wegnehmen!
2. Nicht sagen: Das ist falsch o. das macht man nicht!
3. Nicht mit dem eigenen Schuh mitmachen!
4. Nicht fragen, was er da tut!
› Weil?
1. Das o.g. Verhalten kann zur Aggression u. Verunsicherung beim D. führen!
2. Alles, was der Dementer tut, hat für ihn einen Sinn.
3. Ein D. ist nicht in der Lage, dazuzulernen.
4. Man muss akzeptieren, dass es zwei verschiedene Realitäten gibt.
(Meine eigene und die des Bewohners)
5. Man muss abwägen, ob das, was er tut, gefährlich ist.
(Für ihn oder andere)
› Mann soll z. B. fragen:
1. Haben sie heute Putztag?
2. Oder sagen: Sie sind aber beschäftigt.
3. Oder sagen: Sie sind ja fleißig heute.
4. Oder sagen: sie haben aber viel zu tun.
1. Sich alles / d. Problem erzählen lassen.
2. Nicht widersprechen.
3. Vorstellen/Nachvollziehen: wie würde es mir an ihrer Stelle gehen?
4. Gefühl äußern:
z. B. : Mensch, da haben sie gar kein Geld mehr. Wenn ich mir vorstelle, mein Geld wäre weg, oje.
5. Eigene Hilflosigkeit zugeben/fragende Grundhaltung:
Was wollen/können wir denn jetzt machen/tun?
6. Antwort v.d. Bewohner/in könnte sein: Sie rufen die Polizei.
Ich könnte sagen: ich trau mich nicht, ich bin auch nur ein Mensch.
7. Ich muss mir jetzt überlegen, ob ich den Vorschlag mittragen kann.
› Demenz
- Grundsätzlich gibt es keine Richtlinien mit dem Umgang eines demenziell erkrankten.
- Das Verhalten eines D. ist geprägt durch seine Biografie und seinem „Ich“, was sich bei einem D. im Verhalten sehr hervorhebt.
- Das gesprochene Wort hat nicht mehr unbedingt den gleichen Sinn wie bei uns.
- Ein D. orientiert sich an Emotionen.
- Das Verhalten von Menschen, die einen D. umgeben, kann wie ein Spiegelbild reflektieren.
- Ein D. obliegt meist nicht mehr den gesellschaftlichen Normen u.- Regeln.
- Sein Verhalten und sein Handeln hat sich verändert.
Alles was ein Dementer. Tut, hat für ihn einen Sinn.
Validation bedeutet so viel wie „Wertschätzung“. Statt den verwirrten Menschen ständig zu korrigieren, respektiert man seine aktuelle Gefühlslage, seinen Zorn, seinen Ärger, seine Tränen und Ängste, auch wenn sie von der pflegenden Personen nicht direkt nachvollziehbar sind.
› 10 Grundsätze und Werte der Validation: (Nach Naomi Feil)
- Alle Menschen sind einzigartig und müssen als Individuen behandelt werden.
- Alle Menschen sind wertvoll, ganz gleichgültig, in welchem Ausmaß sie verwirrt sind.
- Es gibt einen Grund für das Verhalten von verwirrten, sehr alten Menschen.
- Verhalten im sehr hohen Alter ist nicht nur eine Folge anatomischer Veränderungen des Gehirns, sondern das Ergebnis einer Kombination von körperlichen, sozialen und psychischen Veränderungen, die im Laufe eines Lebens stattgefunden haben.
- Sehr alte Menschen kann man nicht dazu zwingen, ihr Verhalten zu ändern. Verhalten kann nur dann verändert werden, wenn die betreffende Person es will.
- Sehr alten Menschen muss man akzeptieren, ohne sie zu beurteilen.
- Zu jedem Lebensabschnitt gehören bestimmte Aufgaben. Wenn man diese Aufgaben nicht im jeweiligen Lebensabschnitt schafft, kann das zu psychischen Problemen führen.
- Wenn das Kurzzeitgedächtnis nachlässt, versuchen ältere Erwachsene, ihr Leben wieder in ein Gleichgewicht zu bringen, indem sie auf frühere Erinnerungen zurückgreifen.
- Wenn die Sehstärke nachlässt, sehen sie mit dem inneren Auge, wenn ihr Gehör immer mehr nachlässt. Hören Sie Klänge aus der Vergangenheit.
- Schmerzliche Gefühle, die ausgedrückt, anerkannt und von einer vertrauten Pflegeperson validiert werden, werden schwächer. Schmerzliche Gefühle, die man ignoriert und unterdrückt, werden immer stärker.
- Einfühlung /Mitgefühl führt zu Vertrauen, verringert Angstzustände und stellt die Würde wieder her.