Autor/in: Cordula

ATL Schlaf und Wach sein

Definition: Schlaf

  • Physiologische und psychische Regeneration
  • Bewusstseinsveränderung
  • Notwendigkeit des Lebens
  • Erholung, Ausruhen, Entspannung, Regeneration
  • 30 % des Lebens schlafen wir

Folgen des Schlafmangels

  • Unkonzentriert
  • Unmotiviert
  • Geringere Leistungsfähigkeit
  • Veränderte Wahrnehmung
  • Geringere Gedächtnisleistung
  • Abwehrsystem wird geschwächt
  • Depressionen
  • Aggressionen
  • Verwirrtheit (Durchgangssyndrom)
  • Organische Krankheiten› Tod
  • Gesteigertes Schmerzempfinden
  • Symptomverstärkung


Was passiert während des Schlafes?

  • RR sinkt
  • Puls sinkt
  • Temperatur sinkt
  • Muskelentspannung
  • Stoffwechsel verlangsamt
  • Gehör ist funktionstüchtig

Innere Uhr

  • Typ Lerche Frühaufsteher
  • Typ Eule: Spätaufsteher
  • Dauer: 25 Stunden› nach 12 Tagen Umkehr Tag/Nacht
  • › Patient benötigt Orientierungspunkte

Schlaftypen

  • monophasisch: schnell einschlafend; erste Hälfte ausgeprägter Tiefschlaf; frisch aufstehend; abends schnell müde
  • biphasisch: einschlafen ist schwerfällig; Tiefschlaf in der 2. Hälfte; „Langschläfer; Leistungshoch nachmittags; Abendmensch“

Chronobiologie:

  • Wissenschaft, die sich mit Wach sein und schlafen beschäftigt:
  • Beschäftigt sich mit zirkadianem Rhythmus: Rhythmus eines Tages untersucht

Schlafphasen

•  Wachsein

Stadium 1: Dösen

  • Fallträume
  • Muskelzucken: Myoklonien

Stadium 2: leichter Schlaf

  • Leicht erweckbar
  • 10 bis 20 Minuten
  • Träume ohne Bilder fangen an
  • Mehr als 50 % der Schlafdauer

Stadium 3: beginnender Tiefschlaf

Stadium 4 Tiefschlaf

  • EEG: große wellen: slow-waves
  • Völlige Entspannung
  • Vitalzeichen sinken
  • Schwer erweckbar

REM-Phase: Rapid-Eye-Movement: paradoxer Schlaf

  • schnelle Augenbewegung
  • starke Bilderträume
  • EEG: ruhig, ähnlich wie Stadium 1

Non-REM-Phase: Stadium 1 bis 4: keine Augenbewegung, orthodoxer Schlaf

  • REM-Phase und Non-REM-Phase wechseln sich ständig ab
  • 4-5 Mal pro Nacht
  • beim Erwachsenen nimmt Stadium 2 zu
  • bei Alkohol und Tabletten fühlt man sich eher erschlagen, da man viel Zeit im Tiefschlaf verbringt

Schlaftreppe

  • REM-Phase nimmt gegen morgen zu
  • Sowie Stadium 2
  • Ein Zyklus etwa 1 ½ Stunden
  • Vergleich der Schlaftreppen
  • Kind: lange im Tiefschlaf, schneller im Tiefschlaf, Stadien werden schneller durchlaufen zum Tiefschlaf
  • Alter: kein Tiefschlaf, oft wach, weniger REM-Phasen› ist altersspezifisch, normal

Schlafdauer

  • Säugling: 18–20 Stunden
  • Kleinkind : 12–14 Stunden
  • Schulkind: 10 – 12 Stunden
  • Jugendlicher : 8 bis 9 Stunden
  • Erwachsene : 6 bis 9 Stunden

•› sehr subjektiv, individuell, man benötigt Vertrauen

  • dass man wieder aufwacht
  • dass man beschützt wird
  • um entspannt zu sein

Schlafbedürfnis ist abhängig von

  • Alter
  • Individuelle Faktoren
  • Beanspruchung
  • kräftezehrende Krankheit
  • nach Untersuchungen und Behandlungen
  • Aufregung
  • Urlaub (durch Erholung)

Schlafstörungen

  • Jeder 3. hat Schlafstörungen
  • Jeder 10. geht damit zum Arzt
  • Bei älteren Menschen jeder 2.
  • Frauen leiden eher an Schlafstörungen als Männer
  • Über 10 % der über 16-jährigen nehmen Schlaf- oder Beruhigungsmittel

Schlaf beeinflussende Faktoren im Krankenhaus

Faktoren

Lösungsvorschläge

Umgebung

Ungewohntes BettGeeignete Matratze wählen
Ungewohnte LageLagerungshilfsmittel anbieten
MehrbettzimmerOhropax
Gerüche 
Nächtlicher Kontrollgang vom PPSo leise wie möglich
LichtSo wenig Licht wie möglich verwenden (Taschenlampen)
Erkrankung
Bewegungs-
Einschränkungen (Verbände, Infusionen, Sonden, Katheter.)
Gute Fixierung der Infusionen› Vertrauen, Verlängerung
SchmerzenVorbeugen, vorhersehen, dass Schmerzen nicht auftauchen

Psychische Faktoren

ZukunftsängsteGesprächsbereitschaft zeigen, mit ins Schwesterzimmer nehmen, Tee anbieten, Aufklärung vor Eingriffen,
Angst vor Untersuchungen und Eingriffen
Angst um Wohnung, Familienmitglieder
Angst vor dem Tod
Physiologische Faktoren
Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus 
Nächtliches Hungergefühl durch ungewohnt frühes AbendessenAbendessen aufbewahren
Mangel an körperlicher BewegungFD und SD: Spaziergänge anbieten, Bescheid sagen, wenn Patient nicht auf dem Zimmer sein muss

Schlafstörungen Dyssomnien

Einteilung nach

•  Dauer

Akute Dyssomnien

  • Für eine gewisse Zeit
  • Es besteht eine Ursache, die nach einer gewissen Zeit aufhört
  • Bsp.: Stress, Lärm, Aufregung (vor OP etc.),

Chronische Dyssomnien

  • Wenn SS länger als drei Wochen andauern
  • Ursache ist meist ungeklärt

•  Ursache

Exogene Ursachen 2 %

  • Von außen einwirkend
  • Bsp.: Lärm, Licht, Überwärmung, Kälte, unbequemes Ligen
  • Ursachen können beseitigt werden

Psycho-reaktive Ursachen 3 %

  • Alle Erlebnisse, die nicht verarbeitet werden können oder noch bevorstehen
  • Bsp.: Depressionen, Nervosität, Angst, Aufregung, Alkoholismus
  • Innere Leere, Grübeln; Unruhe, Sorgen,

körperliche Ursachen 10 %

  • Bsp.: Bewegungsmangel, Schmerzen, Stoffwechselerkrankungen (Schilddrüsenüberfunktion), Husten, Hypertonie, Hypotonie, Asthma, Demenz, Tinnitus.

Apnoe-Syndrom 13 %

  • Gehört eigentlich zu körperlichen Ursachen
  • Atemaussetzer während des Schlafes

Pharmakologische Ursachen 12 %

  • Diuretika, Antidepressiva, schwere Mahlzeiten
  • Absetzinsomnie (bei Schlafmitteln)
  • Paradoxe Reaktionen (Schlafmittel)
  • Cola, Tee,

Idiopathische Ursachen 40 %

  • Ursache ungeklärt

Störungen im Regulation-Mechanismus im Schlafzentrum

  • Bsp.: DSIP (Enzym): deep sleep induced peptid

•  Formen

Hyposomnien

  • Einschlaf Störungen
  • Durchschlafstörungen
  • Frühes Erwachen (vorwiegend ältere Menschen, Kinder)

Hypersomnien

  • Zu viel Schlaf
  • Extreme Form: Narkolepsie

Chronologische biologische Störungen

  • Schichtdienst, Jet-Lack, Zeitumstellung.

Parasomnien

  • Psychisch bedingt
  • Albtraum, nächtliches Einnässen

Pflegerische Maßnahmen

Schlafmittel

  • Viele Nebenwirkungen: Konzentrationsschwierigkeit, Abhängigkeitsgefahr (bereits nach einer Woche), Leistungsfähigkeit lässt nach, Bewusstseins- und Wahrnehmungseinschränkungen

Pflanzliche Wirkstoffe

  • Hopfen, Baldrian, Passionsblume, Johanniskraut, Dill, Orangenblüte, Melisse, Lavendel, Fenchel
  • Als Tee, Kapsel, Badezusätze, Baumwollsäckchen unter dem Kissen

› Allergie

Einreiben mit ätherischen Ölen

  • Lavendel, Vanille, Orangenöl, Rosenöl

› Allergie

körpereigene Schlafförderer

  • DSIP-Anregung (noch unerforscht)
  • L-Tryptophan: wird zum Aufbau des Schlafhormons Serotin benötigt (in Milch, Thunfisch)
  • Melatonin-Anregung (noch in Forschung)

Sonstiges:

  • Milch mit Honig gegen nächtlichen BZ-Abfall Aufwachen› Selbstschutz, wenn das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Glukose versorgt ist
  • Evtl. Kaffee: hilft bei vielen älteren Menschen wegen des nächtlichen RR-Abfalls
  • Schaffung von günstigen Umgebungsfaktoren durch Lüften, Ruhe, Jalousien, Nachtlicht, Lesen, Musik

Alternative Methoden bei Schlafstörungen

Physiotherapeutische /physikalische Maßnahmen

  • Bäder (37 °C bis 38 °C)
  • Beruhigende Ganzkörperwäsche
  • Ansteigendes Fußbad (in 20 min von 33 °C auf 40 °C)
  • Kalte Armbäder 10 bis 30 Sekunden
  • Schlafstrümpfe: mit kaltem Wasser benässten Socken anziehen, darüber, trockene Socken für ca. ½ Stunde (nicht bei kalten Füßen)
  • Leib wickel (kaltes, nasses Tuch um Leib, trockenes Tuch darüber für ½ – 1 Stunde› reaktive Erwärmung)
  • Kalte Körperwaschungen nach Kneipp, nicht abtrocknen› reaktive Erwärmung

Einreibungen

  • ASE mit ätherischen Ölen (› Allergie-Gefahr)
  • Massage

Entspannungsübungen

  • Autogenes Training, Yoga, PMR (Progressive Muskelrelaxation)› muss man selbst können
  • Musik, Hörspiele, Lesen
  • Spazierengehen, Fenster
  • Gespräche

gute Vorüberlegung, welcher Patient, welche Maßnahmen, von den Maßnahmen muss man selbst überzeugt sein

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