Ventrikel Septum defekt
Beim Ventrikelseptumdefekt handelt es sich um einen Defekt (Loch) in der Kammerscheidewand. Dieser Defekt verursacht den sog. Links-Rechts-Shunt, bei dem das Blut aus der linken in die rechte Herzhälfte austritt. Dies führt zur RR-Erhöhung und Mehrdurchblutung der Lunge. Gleichzeitig muss die linke Herzkammer mehr pumpen. Erst große Defekte zeigen Symptome wie eine frühe Herzinsuffizienz in schwerem Alter.
Abb.: Ventrikelseptumdefekt (VSD)
Formen des Ventrikelseptumdefekts
Nach Defekt und Shunt Größe unterscheidet man drei Formen des Ventrikelseptumdefekts:
- Kleiner druck trennender VSD – kleiner Links-Rechts-Shunt, normaler Druck im Lungenkreislauf, keine Symptome
- Mittelgroßer druck reduzierender VSD – geringe Erhöhung des Druckes im Lungenkreislauf, Symptome
- Großer druck angleichender VSD – zunehmende pulmonale Hypertonie, zunehmender Links-Rechts-Shunt, Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
Inhaltsverzeichnis
Folgen
Bei kleinen bis mittelgroßen Defekten der Kammerscheidewand kommt es zur Volumenbelastung der linken Herzkammer. Größere Ventrikelseptumdefekte führen zusätzlich zur pulmonalen Hypertonie (konstante Druckerhöhung im Lungenarteriensystem) und zur Druckbelastung der rechten Herzkammer.
- Gedeihstörungen
- Dyspnoe und Tachypnoe› später Irreversible Pulmonalsklerose
- Geringe körperliche Belastbarkeit
Diagnostik
- EKG
- Echokardiografie: Darstellung des Defektes und Nachweis der Shuntströmung
- Röntgen: Röntgenbild zeigt eine Herzvergrößerung und vermehrte Lungengefäßzeichnung.
- Endokarditis Prophylaxe!
Therapie
- zunächst Therapie der Herzinsuffizienz
- operativer Verschluss des Defektes innerhalb der ersten Lebensjahre
Bei kleinen bis mittelgroßen VSD kann mit einer Operation bis zum 5. Lebensjahr gewartet werden, danach sollten alle VSD operativ verschlossen werden, sonst besteht die Gefahr einer bakteriellen Entzündung der Herzinnenhaut.
Große VSD müssen bereits im ersten Lebensjahr operativ verschlossen werden, sonst besteht die Gefahr einer irreversiblen Pulmonalsklerose (Sklerose der Lungenarterie und ihrer Äste, nicht rückgängig zu machen).
Pflege:
- Medikamententherapie wie Herzinsuffizienz.
- Flüssigkeitsrestriktion
- Keine körperliche Belastung
- Sonden Ernährung
- Sedierung