Tetanus Impfung
Die deutsche Bezeichnung Wundstarrkrampf beinhaltet alle wesentlichen Merkmale der Erkrankung.
Erreger
- Clostridium tetani
- Anaerobier, der Sporen bildet
- Es ist sehr widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse
- bildet ein neurotoxisch wirksames Ektotoxin
- ist thermolabil
- führt zu Lähmungen und Krämpfen der Muskulatur
Pathogenese
- mit Straßenstaub, Erde oder Fremdkörper (Bsp.: Holzsplitter) gelangen die Erreger in die Wunde
- der Erreger muss anaerobe Bedingungen vorfinden, um eine Infektion auslösen zu können
- gefährdet sind, verschmutzte Wunden und geschädigtes Gewebe
- es reichen auch kleine Eintrittspforten, z. B. durch Splitterverletzungen, die sich rasch wieder verschließen.
- 40 – 50 % der Tetanusinfektionen entstehen durch Bagatelle Verletzungen
- Verbreitung des Erregers über Blut- und Lymphkapillaren
- das Neurotoxin bindet sich fest an Nervensubstanz an, wenn es einmal angedockt hat, kann man es mit einer Impfung nicht mehr neutralisieren
Inhaltsverzeichnis
Inkubationszeit
- zwischen 3 und 60 Tagen
- je kürzer die Inkubationszeit, desto höher die Letalität
Klinik
Prodromalstadium:
- uncharakteristisch
- Kopfschmerz, Müdigkeit, Schwindel
- Schweißausbrüche
- Muskelschmerzen
- Trismus: Starre der Kaumuskulatur = Kieferklemme
man tritt in das Stadium der tonischen Muskelstarre (Rigor):
- erst im Gesicht (Kieferklemme)
- Nacken
- Rücken
- Extremitäten
- Interkostalmuskulatur
- Kehlkopf
- Zwerchfell (führt zur Erstickung)
Risus sardonicus = typisches maskenhaftes Grinsen, durch Verzerrung der Gesichtsmuskulatur
Opisthotonus
- lange Rückenstrecker überwiegen in ihrer Aktivität
- es kommt zur Hyperlordosierung (Rücken wird überstreckt)
Klinik
- Stadium der klonischen Krämpfe:
- extrem schmerzhafte Krampfanfälle (können sich minutenschnell wiederholen)
- Krampfanfälle werden durch Reize ausgelöst (akustisch, optisch)
- es kann zu Verletzungen kommen (WK – Fraktur usw.)
- Krampfanfälle können zur Hyperthermie führen (bis 42°)
- Erstickungstod im Krampfanfall
- trotz Behandlung liegt die Letalität bei 25 – 30 %!
Prognose
- abhängig von der Inkubationszeit
- je kürzer die Inkubationszeit, umso schwerer der Verlauf
- beizeiten unter sieben Tagen verläuft die Infektion tödlich
Behandlung
- direkte kausale Therapie bei manifestem Tetanus gibt es nicht
- weil sich das Toxin schon im Nervengewebe verankert hat
- Lokalisation der Wunde
- Wundexzision (um den Toxin Nachschub zu verhindern)
- offene Wundbehandlung
- Antibiotika-Penicillin Therapie
- Toxine die noch frei zirkulieren kann man durch eine Simultanimpfung
therapieren: - passive Impfung 1000er-Dosierung
- aktive Impfung Tetanol
- gegen die Krampfanfälle: med. Reizabschirmung mit Sedativa, Hypnotika, Psychopharmaka
- je nach Ausprägung = Intubation, Beatmung, Muskelrelaxantien
- Therapie der Hyperthermie (=verbraucht enorm viel Energie):
- enterale oder parenterale Ernährung
- mindestens 5000 – 7000 kcal/Tag
Prophylaxe
- rechtzeitige Impfung