Autor/in: K.Biesgen

Apoplex Schlaganfall-zerebraler Insult

Ein Schlaganfall entsteht durch eine plötzliche Durchblutungsstörung des Gehirns.
Diese Durchblutungsstörung bezieht sich auf ein umschriebenes Hirngebiet.
Durch ungenügende Versorgung mit Nährstoffen und besonders Sauerstoff kommt es
zum Absterben von Hirnzellen und Hirnfunktionen.

Typischerweise beginnt der Schlaganfall ohne Vorboten
(Ausnahme ischämischem Infarkt) er beginnt mit plötzlicher Bewusstlosigkeit (Sturz)
und plötzlichen Lähmungen.

Zu den Risikofaktoren gehören:

  • Bluthochdruck
  • Diabetes mellitus
  • Antibabypille
  • Rauchen
  • erhöhte Blutfettwerte


Dem Schlaganfall geht eine Grunderkrankung voraus,

  • Arteriosklerose der Hirngefäße
  • Hypertonus (erhöhter Blutdruck)

Arteriosklerose:

  • kommt es zur Verdickung der Gefäßwände durch Einlagerungen von Fettabkömmlingen und Kalksalzen
  • Gefäß verliert seine Elastizität und somit seine Eigenschaft sich je nach den Bedürfnissen einer geringeren oder stärkeren Durchblutung anzupassen
  • durch die Verdickung und den Elastizitätsverlust der Gefäße (Arterie) können sich dort, wo keine Verdickung der Gefäßwand ist, Aussackungen (Aneurysmen) bilden, deren dünne Wand bei plötzlicher Blutdruckerhöhung platzen kann
  • es entsteht eine Hirnblutung

Arteriosklerose der Hirngefäße kann aber auch durch die veränderten Strömungsverhältnisse in den Hirngefäßen selbst ein Thrombus entstehen, der zu einem Gefäßverschluss führt

Hypertonus (Blutdruckerhöhung)

  • Es gibt dafür unterschiedliche Ursachen.
  • Besondere Formen der Nierenerkrankung
  • und die im Alter auftretende allg. Arteriosklerose
  • durch den Elastizitätsverlust der Gefäße, insbesondere Aorta, entsteht der erhöhte Blutdruck, eine mäßige Hypertonie im Alter ist physiologisch und notwendig, um eine gute Durchblutung des Gehirns aufrechtzuerhalten. Schon eine mäßige Arterienverkalkung führt zu erschwerten Durchblutung Verhältnissen.

Weitere Grundkrankheit, jedoch bei jüngeren Menschen

  • Endokarditis (Entzündung der Herzinnenhaut)
  • Myokarditis (Entzündung des Herzmuskels)
  • Endokarditis (beides entzündet)

Durch eine rheumatische Erkrankung oder eine Virusinfektion kann es zu einer Entzündung des Herzen (Herzinnenhaut & Herzmuskel) kommen.
Dabei treten Veränderungen der Strömungsverhältnisse des Blutes auf und dabei kann sich ein Thrombus bilden. Gelangt dieser Thrombus in die Blutbahn, so wandert er mit dem Blutstrom und gelangt in die Hirnarterien (Hirngefäße). Dort, wo die Hirngefäße am engsten sind, kann sich ein Thrombus festsetzen und es führt zu einer Verstopfung der Hirngefäße, dies ist eine Hirnembolie.

3 Formen des Schlaganfalls:

  • Ischämische Insult (plötzlicher Sauerstoffmangel durch mangelhafte Durchblutung bei Gefäßspasmus)
  • Hirnembolie (Gefäßverschluss durch Thrombus)
  • Hirnblutung (zerreißen eines Gefäßruptur)
Symptome:
  • plötzliche Bewusstlosigkeit bis hin zum Koma
  • Hemiplegie (komplette Halbseitenlähmung)
  • Hemiparese (teilw. Halbseitenlähmung) Lähmung anfangs schlaff, später spastische
  • Sprachstörungen (Aphasie)
    • motorische A. = Sprachmuskulatur gelähmt
    • sensorische A. = Störung des Wortverständnisses
    • amnestisches A. = Wortfindungsstörungen
  • Zwangsaffekt (unmotiviertes Weinen und Lachen)
  • einseitige Sehstörungen
  • Schwindel und Verwirrtheit
  • depressive Grundstimmung
  • Schluckstörungen
Diagnose:
  • EKG (Herzfehler)
  • EEG (krankhafte Veränderungen der Hirnströme)
  • Der direkte Nachweis und dessen Lokalisierung erfolgt über die CCT (Computertomografie)
Therapie:
  • Notarzt rufen
  • stabile Seitenlage
  • freihalten der Atemwege, evtl. absaugen von Schleim
  • Sauerstoffzufuhr
  • vor Auskühlung schützen

Zeit ist der wichtigste Faktor bei der Behandlung des akuten Schlaganfalls, daher wird jeder Schlaganfallpatient als medizinischer Notfall betrachtet,
auch wenn die Symptomatik nur milde ausgeprägt ist.

  • Antikoagulation

Medikamentöse Unterbindung der Blut Verklumpung, um eine fortschreitende Verstopfung des betroffenen Gefäßes zu verhindern.

  • Krankengymnastik/ Physiotherapie
  • Bobath-Konzept einsetzen
  • auf Blasen und Mastdarmleerung achten (Massagen/Katheter)
  • Pneumonie, Dekubitus & Kontrakturprophylaxe
  • Logopäde
  • psychische Betreuung

Vorbeugen

Vermeiden der Risikofaktoren für Arteriosklerose, kann auch Schlaganfall vorbeugen

Wichtig dafür ist eine gesunde Lebensführung mit

  • regelmäßiger körperlicher Bewegung
  • bewusste Ernährung mit hohem Anteil an Obst, Gemüse, fett- & zuckerarmer Kost
  • Stressvermeidung
  • Nikotinverzicht.

Weitere Maßnahmen sind:

  • regelmäßige Blutdruckkontrollen; wenn nötig muss der Blutdruck medikamentös gesenkt werden
  • fettarme Ernährung, um den Cholesterinspiegel niedrig zu halten
  • Blutzuckerkontrolle und – wenn nötig – Blutzuckereinstellung (Insulin)
  • Anzeichen wie Schwindel, Flimmern vor den Augen oder leichte Lähmungen ernst nehmen und einen Arzt aufsuchen (die ersten drei bis sechs Stunden sind für die Prognose des Schlaganfalls am wichtigsten)
Weitere Quellen zu Apoplex, Schlaganfall-zerebraler Insult
Apoplex, Schlaganfall-zerebraler Insult

Schlaganfall (Apoplex)
Themenwelt Schlaganfall

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