Autor/in: K.Biesgen

Osteoporose

Unter Osteoporose versteht man eine Abnahme der Knochenmasse, -struktur und -funktion, die zu einer schmerzhaften mechanischen Instabilität des Skelettes mit der Gefahr von Knochenbrüchen führt. Die wichtigsten Formen der Osteoporose sind die post klimakterische und die Altersosteoporose.

Ursachen

Bis etwa zum 40. Lebensjahr nimmt die Knochenmasse des Menschen zum einen durch das Wachstum, zum anderen durch eine Steigerung der Knochendichte ständig zu, bis eine individuelle maximale Knochenmasse erreicht ist. Ab etwa dem 40. Lebensjahr werden dann, ausgehend von dieser maximalen Knochenmasse, ca. 0,5 bis 1,5 % jährlich wieder abgebaut. Störungen, die diesen natürlichen Knochenabbau steigern, führen zur Entwicklung einer Osteoporose mit der Gefahr von Knochenbrüchen. Dabei muss berücksichtigt werden, dass bereits ein verminderter Knochenaufbau in den ersten vier Lebensjahrzehnten aufgrund der dadurch niedrigeren erreichten maximalen Knochenmasse die Entwicklung einer Osteoporose begünstigt.


Ursachen für einen verminderten Knochenaufbau:

  • genetische Faktoren
  • mangelnde körperliche Aktivität
  • mangelhafte Versorgung mit Kalzium und Vitamin D
  • Östrogenmangel bei Mädchen und jungen Frauen, z. B. bei verzögerter Pubertät

Die Auswirkungen dieses verminderten Knochenaufbaus zeigen sich im Allgemeinen jedoch erst nach dem 50. Lebensjahr. Man geht heute davon aus, dass bei einer Vielzahl der jetzt an Osteoporose erkrankten Patienten u. a. die Mangelversorgung im 2. Weltkrieg und der Nachkriegszeit zu der Erkrankung beigetragen hat.

Symptome

Solange lediglich eine verminderte Knochenmasse vorliegt, macht eine Osteoporose wenig Beschwerden. Kommt es allerdings im Krankheitsverlauf zu Knochenbrüchen und Verformungen der Knochen, treten starke Schmerzen auf, die eine weitere Bewegung unmöglich machen. Sind lange Röhrenknochen betroffen, wie z. B. bei der Schenkelhalsfraktur, liegen klare Verhältnisse vor. Das Bein kann nicht mehr bewegt werden, laufen ist unmöglich.

Dahingegen gehen Wirbelkörperbrüche zwar ebenfalls mit starken Schmerzen einher, werden aber häufig als „Hexenschuss“ oder „Ischias“ fehlgedeutet. Die Folge von Wirbelkörperbrüchen sind ein Größenverlust von bis zu 20 cm, die Ausbildung eines Rundrückens und eine verstärkte Krümmung der Lendenwirbelsäule nach vorn. Diese Veränderungen können so weit voranschreiten, dass es zu einem direkten Kontakt der Rippen mit dem Beckenkamm kommt! Bei der postklimakterischen Osteoporose treten die ersten Knochenbrüche ca. 6–12 Jahre nach der Menopause, also der letzten Regelblutung, auf.

Zur Linderung ihrer Beschwerden greifen viele Patienten zum Mittel der Bewegungseinschränkung und Schonhaltung, wobei die daraus resultierende Muskelverspannung ihrerseits schmerzhaft ist. Nach einem mehrjährigen Krankheitsverlauf sind bis zu einem Drittel der Patienten auf Hilfe im Alltag angewiesen. Dieser Verlust an Lebensqualität darf in der Liste der Beschwerden keineswegs fehlen.

Therapie

Die wohl erfolgreichste Therapie der Osteoporose ist ihre Vermeidung. Möglichkeiten zur Vorbeugung der Erkrankung sind weiter unten gesondert aufgeführt. Je nach Krankheitsverlauf besteht die Behandlung in der Beeinflussung des Knochenstoffwechsels, der Schmerzbekämpfung, der Versorgung von Knochenbrüchen sowie der Verbesserung der eingeschränkten Lebensqualität, z. B. bei Pflegebedürftigkeit.

Beeinflussung des Knochenstoffwechsels

  • sollten sich Kalzium reich ernähren oder zusätzlich Kalzium-Präparate zu sich nehmen
  • auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D achten
  • Durch Fluoride kann zwar die Knochenbildung gesteigert werden
  • Eine Hemmung des Knochenabbaus ist auch durch Bisphosphonate möglich.

In Studien konnte eine Verminderung der Häufigkeit von Knochenbrüchen gezeigt werden.

Prophylaxe

  • Hormonersatztherapie bei Frauen in den Wechseljahren
  • Kalzium reiche Ernährung
  • Regelmäßige körperliche Bewegung

Prognose

Ohne Behandlung schreitet die Erkrankung voran und führt zu dauerhaften Veränderungen wie Abnahme der Körpergröße, Rundrücken, stärksten Knochenschmerzen, vielfachen Knochenbrüchen. Durch den Dauerschmerz und die Bewegungseinschränkung entstehen schon früh Invalidität und Abhängigkeit von Fremdhilfe. Bei einer Vielzahl der Patienten ist eine Einweisung in ein Pflegeheim unvermeidlich.

Der Vorbeugung und frühzeitigen Behandlung der Osteoporose kommen daher die größte Bedeutung zu, da auf diese Weise sowohl der Entstehung der Erkrankung als auch ihrem Voranschreiten und den Komplikationen entgegengewirkt werden kann.

Weitere Quellen zur Osteoporose
Osteoporose

Osteoporose – Risikofaktoren, Diagnose, Therapie
Osteoporose: Ursachen, Symptome, Therapie

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