Autor/in: K.Biesgen

Multiple Sklerose = MS = Encephalomyelitis disseminata

  • Multiple Sklerose, kurz MS genannt, gehört zu den häufigsten organischen Nervenerkrankungen.
  • Es handelt sich um eine entzündliche Erkrankung des ZNS.
  • Die Ausbreitung erstreckt sich über das Gehirn & Rückenmark.
  • Es kommt zu diffusen herdförmigen Schädigungen der Markschicht – der Myelinschicht, die die Axone umkleiden.
  • Diese Entzündung führt zu sklerotischen, narbigen Veränderungen.
  • Dadurch wird die Leitfähigkeit der Axone behindert oder sogar aufgehoben (Lähmung).

Häufigkeit:

Ca. 1: 1.000, bei nahen Verwandten 1: 100
Tritt vor allen in der „weißen“ Bevölkerung auf.

Ursache:

  • unbekannt

man vermutet:

  • Autoimmunerkrankung
  • Virusinfektion


auffällig:

Erkrankung kommt viel häufiger in den nördlichen Gebieten der Erde vor als in den südlichen.

Symptome:

  • beginn ist schleichend und zunächst uncharakteristisch
  • manche Symptome können wieder abklingen
  • andere treten auf und schreiten fort

zunächst werden

  • Missempfindungen (Parästhesien) angegeben,
  • Kribbeln in den Extremitäten,
  • gestörter Tastsinn (Sensibilitätsstörungen),
  • Schnür- und Bandgefühl,
  • herabgesetzte Empfindlichkeit,
  • Berührungsreize werden kaum wahrgenommen
  • Typische Symptome Sehstörungen durch Entzündung der Sehnerven
  • Bewegungsstörungen an einzelne Gliedmaßen
  • es kommt zu spastischen Lähmungen (Paresen) mit deutlicher Tonuserhöhung
  • Bauchdeckenreflexe sind erloschen
  • Koordinationsstörungen durch Beteiligung des Kleinhirns, man spricht von cerebellarer Ataxie (Gleichgewichtsstörungen)
    • dazu gehören Ziel wackeln (Intentionstremor)
    • Gangstörung (torkelnder Gang)
  • skandierende Sprache (Sprache undeutlich, schlecht artikuliert)
  • Schluckbeschwerden treten auf› Aspiration

(Gefahr der Aspirationspneumonie oder Erstickung)› kann eine Sonden-Ernährung notwendig werden

  • Nystagmus (Augen wackeln)
  • Blasenstörungen:
    • Inkontinenz (Blase kann das Wasser nicht halten)
    • Retentionsblase (Zurückhalten) Blase kann nicht vollständig entleert werden, es bleibt Restharn (Gefahr der chronischen Blasenentzündung und zum Nierenbecken aufsteigende Harninfektion) verursacht keine schmerzen› Schrumpfniere

Charakteristische Symptome:

  • spastische Lähmung
  • Intentionstremor
  • Nystagmus
  • skandierende Sprache
  • Psychische Auffälligkeiten
  • Euphorie (können die Schwere ihres Krankheitsbildes nicht einschätzen)
  • später oft Depression

Krankheitsverlauf:

3 verschiedene Verlaufsformen in Schüben:

Eine kleine Gruppe, etwa 15 %, zeigt nach einem oder mehreren Schüben eine Heilungstendenz.
Krankheitsprozess kommt zum Stillstand, wenige Narben, respektive Sklerosierungen,        führen nur zu geringer Funktionsbeeinträchtigungen.

Wiederholte Schübe führen zu allgemeiner Verschlechterung
Motorische Störungen – Ataxie, Lähmungen-stehen im Vordergrund
Pflegerische Hilfe notwendig

Langsame, aber kontinuierliche Verschlechterung
Nur noch Leben im Rollstuhl oder ständige Bettlägerigkeit

Gefahr bei allen dauerhaft Bettlägerigen:
  • Dekubitus (Druckgeschwür)
  • Pneumonie
  • bei Schluckbeschwerden Gefahr der Aspiration (Aspirationspneumonie› Erstickungstod – in manchen Fällen kann die Ernährung nur durch eine Sonde vorgenommen werden)
  • Spastische Kontrakturen an den Gelenken (Physiotherapie-Lagerung)
  • Bei Inkontinenz der Harnblase kann sich eine chronische Harnblasenentzündung

Entwickeln, bei aufsteigender Infektion über die Harnleiter bis in das Nierenbecken kann sich eine chronische Nierenbeckenentzündung entwickeln, die auf das Harn-bildende Nierengewebe übergreift.
So entwickelt sich die Schrumpfniere.

› Nierenversagen

› Dialyse wird notwendig

Besondere Gefahr sind keine Schmerzen & meist ohne Fieber bei chronischen Entzündungen.

Therapie & Pflege:

Da Ursache ist unbekannt, ist eine gezielte Therapie nicht möglich!

Nur symptomatische Therapie findet Anwendung:
  • Kortison  …… ACTH (wirkt entzündungshemmend)
  • Immunsuppressiva – dämpft die Aktion der Immunkörper

(Verdacht, dass Autoimmunkörper diese Krankheit auslösen)

BEACHTE:
  • Unterkühlung vermeiden
  • bei akuter Phase Bettruhe
  • vorsichtige Krankengymnastik – keine körperliche Anstrengung
  • Überforderung vermeiden
  • Dekubitus und Kontrakturen Prophylaxe
  • Blasentraining
  • Gewöhnung an den Rollstuhl
  • Psychische Führung – Aufklärung der Angehörigen!
Weitere Quellen zu Multiple Sklerose
Multiple Sklerose min - Pflege Wissen

Was ist Multiple Sklerose (MS)?
Multiple Sklerose (MS)

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