Autor/in: Cordula

Lungenerkrankungen

Kurze Anatomie

Obere Luftwege: Nasenhöhlen, Rachen (Pharynx)

Untere Luftwege: Kehlkopf (Larynx), Luftröhre (Trachea); Luftröhrenäste (Bronchien), Lungen (Pulmo, Pulmones)

Larynx: aus mehreren Knorpeln zusammengesetzt, die die Stimmbänder schützen

Trachea: zylindrisch, besteht aus hufeisenförmigen Knorpelspangen, Durchmesser: 2 cm, Luftröhre teilt sich nach 10 bis 12 cm in zwei Hauptbronchien

Hauptbronchien: zweigen baumähnlich in die Lungen hinein

Lungen: paarige Organe. Ihre Oberfläche ist vom Brustfell (Pleura) überzogen.

Pleura: bedeckt als Pleura visceralis (Lungenfell) die Lunge und als Pleura parietalis die innere Thoraxwand. Zwischen den beiden Pleura blättern ist ein Spalt, der mit seröser Flüssigkeit gefüllt ist, der die Gleitfähigkeit der Lunge bei den Atembewegungen gewährleistet.

Inhaltsverzeichnis


Lappen:
• Rechte Lunge: 3 Lappen unterteilt, die wiederum in insgesamt 10 Lungensegmente
• Linke Lunge: 2 Lappen unterteilt, die wiederum in neun Segmente

Segmente: sind äußerlich nicht sichtbar, jedes Segment wird von einem Segmentbronchus versorgt
Lungenhilus: am Lungenhilus treten Blutgefäße, Bronchialäste und Nerven in die Lunge ein
Alveolen: findet der eigentliche Gasaustausch statt, Gesamtoberfläche: 100 m 2, die Wand der Alveolen enthält Pneumozyten, Bindegewebszellen und Blut kapillaren und ist von einer dünnen Schicht aus Phospholipiden bedeckt, die vor Atelektasen schützen (Antiatelektasefaktor)

  • Mehrere Alveolen bilden ein Azinus (kleinste morphologische Einheit der Lunge)
  • Etwa 5 Azini bilden einen Lobulus (Lungenläppchen)
  • Diese wiederum werden zu großen Lungenlappen zusammengesetzt
  • Von der Pleura aus ziehen Bindegewebsschichten zwischen den Lungenläppchen

Übersicht

  • Anatomie und Physiologie (siehe oben)
  • Untersuchungsmethoden und Leitsymptome (nicht klausurrelevant)

Tumoren der Lunge

  • Bronchialkarzinom
  • Lungenmetastasen
  • Alveolar Karzinom (eher unwichtig)
  • Entzündlich bedingte Lungentumore

Akute Erkrankungen der Bronchien

  • Akute Bronchitis
  • Bronchiolitis

Chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen

  • Chronische Bronchitis
  • Lungenemphysem
  • Asthma bronchiale
  • Mukoviszidose
  • Bronchiektasen

Lungenentzündung

  • Lungenabszess

Lungenfibrosen

  • Idiopathische Fibrose
  • Sarkoidose
  • Pneumokoniosen

Gefäßbedingte Lungenerkrankungen

  • ARDS
  • Lungenembolie und Lungeninfarkt
  • Cor pulmonale

Anderes

  • Tuberkulose
  • Influenza

Erkrankungen der Pleura

Untersuchungsmethoden und Leitsymptome

Dyspnoe

Subjektive empfundene Atemnot mit sichtbar und hörbar erschwerter Atemarbeit

Zyanose

  • Definition: Bläuliche Verfärbung der Haut und Schleimhäute aufgrund eines Sauerstoffdefizits im Blut. Zuerst an Lippen und Nägel erkennbar.
  • Zentrale Zyanose: das arterielle Blut ist mit zu wenig Sauerstoff beladen
  • Periphere Zyanose: das venöse Blut ist mit zu wenig Sauerstoff beladen. Da das Blut länger in der Körperperipherie verweilt, wird entsprechend von den Zellen mehr Sauerstoff aufgenommen.

Husten und Sputum

Husten:

Ausgelöst durch Reizung der Schleimhäute von Trachea oder Bronchien: Sinn: Sputum aus den unteren Atemwegen zu befördern

Unterscheidung:

produktiver respektive unproduktiver Husten

Sputum:

Aussehen des Sputums kann auf seine Ursache hinweisen (Menge, Farbe, Beschaffenheit, Geruch)

Untersuchungsmethoden

  • Anamnese
  • Inspektion (Thorax Form, Atmung …)
  • Perkussion
  • Auskultation (Rasselgeräusche, Pfeifen, Brummen …)
  • Bildgebende Verfahren
  • Röntgenuntersuchung
  • CT Lungenperfussionsszintigrafie
  • Bronchoskopie: endoskopische Untersuchung des Bronchialsystems, ggf. mit Biopsie

Lungenfunktionsprüfungen

  • Spirometrie: Messung der Ventilaktionsgrößen
  • Compliance: Mittels größere apparativer Ausrüstung kann man die Dehnbarkeit der Lunge messen
  • Ganzkörperplethysmografie: Patient sitzt in einer geschlossenen Kammer und Atemgrößen wie Restvolumen und Atemwiderstand können bestimmt werden
  • Transferfaktor: Der Gasaustausch zwischen Alveolen und Blut in den Alveolar Kapillaren geschieht durch Diffusion. Die Diffusionskapazität kann mit CO gemessen werden.

BGA (Blutgasanalyse)

  • Bestimmung von O 2 -Gehalt, CO 2 -Gehalt, pH-Wert und Zusammensetzung der Puffersubstanzen im arteriellen Blut, annähernd genaues Ergebnis auch mit Kapillarblut, das man nach sogenannter Arterialisierung (durch Einreibung des Ohrläppchens mit hyperämisierenden Salben)

Zwei Stadien der Ateminsuffizienz

Respiratorische Partialinsuffizienz: Sauerstoffpartialdruck (PO2) im Blut vermindert und der Patient zyanotisch› Sauerstoffgabe komplikationslos

Respiratorische Globalinsuffizienz: Sauerstoffpartialdruck im Blut vermindert, Kohlenstoffdioxid-Partialdruck (pCO 2) erhöht, es liegt eine respiratorische Azidose vor

› Steuerung des Atemantriebs verändert: Die Atmung wird einzig durch den Sauerstoffmangel geregelt, da der Organismus an den erhöhten pCO 2 gewöhnt ist. Wird dem Patienten unkontrolliert Sauerstoff verabreicht, fällt der letzte Atemantrieb aus› Lebensgefahr für den Patienten› Sauerstoffzufuhr nur unter BGA-Kontrolle.

Normwerte

Parameter Normaler Wert
Sauerstoffpartialdruck (pO 2)70 – 100 mmHg
Kohlendioxidpartialdruck (pCO 2)35 – 45 mmHg
pH-Wert7,36 – 7,44
Bikarbonat (HCO 3)22 – 26 mmol/l
Basen Exzess (BE)0+/- 2 mmol/l

Tumoren der Lunge

Bronchialkarzinom

Definition

  • bösartiger Tumor der Bronchien
  • Häufigstes Malignom des Mannes, bei Frauen nimmt die Häufigkeit allerdings zu
  • zweithäufigstes Malignom der Frauen (Mammakarzinom an erster Stelle), Häufigkeit nimmt aber zu
  • 5-Jahres-Überlebensrate: 8 % (mit Behandlung)
  • starke Assoziation mit dem Rauchen

Ursachen

  • 85 % Tabakrauch (auch passiv, je mehr Zigaretten, umso höher das Risiko)
  • pulmotrope Karzinogene
  • 5 % Luftverschmutzungen
  • 2 % andere Faktoren
  • (genetische Faktoren)

Risikofaktoren

  • Rauchen: wird das Rauchen aufgegeben, sinkt das Risiko
  • Asbest, Formaldehyd, Benzpyrene, Teer, …
  • Ionisierende Strahlen (Röntgen, Uranabbau)
  • Familiäre Belastung

Symptome

  • Wird meist erst sehr spät entdeckt, durch lange Symptomfreiheit und keine zuverlässigen Symptome oder Laborparameter› Früherkennung schwierig
  • Anfangs: Husten, Atemnot, Thoraxschmerzen, später auch Hämoptysen
  • Wie bei jeder bösartigen Tumorerkrankung im fortgeschrittenen Stadium: Gewichtsabnahme, Fieber, Nachtschweiß
  • Heiserkeit, Zwerchfellatmung

Paraneoplastisches Syndrom: wie andere Tumore können Bronchialkarzinome hormonähnliche Stoffe, mit entsprechenden Wirkungen produzieren: eine ACTH-Produktion z. B. führt zum Cushing-Syndrom; Freisetzung von Parathormon-ähnlichen Stoffen zur Hypercalcämie; andere paraneoplastischen Syndrome: Thrombosen, Myasthenia (krankhafte Muskelschwäche), Dermatomyositis

Diagnostik

  • Anamnese (insbesondere Rauchgewohnheiten, Krebs in der Familie, berufliche Exposition)
  • Körperliche Untersuchung (Lymphknotenschwellung oder Veränderungen der Brustwand)
  • Labor: BB, BSG erhöht …, Tumormarker zur Verlaufskontrolle: NSE (neuronspezifische Enolase), SCC (squamous cell Carcinoma Antigen), CEA (Carcinoembryonales Antigen), CYFRA 21-1
  • Evtl. CT: Lage und Ausbreitung des Tumors, vergrößerte mediastinale Lymphknoten
  • Sputumuntersuchungen auf Tumorzellen
  • Bronchoskopie: evtl. mit Biopsie des verdächtigen Gewebes, allerdings kann nicht alles gesehen werden
  • Lungenfunktion: Lungenteilresektion möglich? › bei schlechter Lungenfunktion kann nicht operiert werden.
  • Suche nach Metastasen durch Sono, CT, Skelettszintigrafie

Therapie

• Abhängig von Karzinom Typ und Stadium der Tumor-Krankheit› Tumorausbreitung genau untersuchen (Staging) und nach dem internationalen TNM-Schema klassifizieren

BC-Stadieneinteilung: TNM Schema

  • T = Tumor
  • N = Lymphknotenmetastasen (Nodi)
  • M = Metastasen
  • Sowie Stadieneinteilung von 0 bis IV (Tabelle Innere Medizin Seite 312)
  • Zytostatische Chemotherapie (mit Cyclophosphamid, Etoposid, Cisplatin.) bei gutem Erfolg der Chemotherapie wird eine …
  • Bestrahlung angeschlossen› Tumor verkleinern respektive Wachstum stoppen und so die Lebenserwartung und -qualität zu verbessern
  • radikale chirurgische Therapie: Operation
  • Lobektomie: Entfernung Lungenlappen
  • Pneumoektomie: Lungenhälfte
  • Palliative Therapie: Schmerztherapie, symptomatische Maßnahmen wie husten dämpfende Medikamente u. a. unterstützende Medikamente

Alternative Behandlungsmöglichkeiten

  • Endobronchiale Lasertherapie bei totalen und subtotalen Okklusionen (Verschlüssen);

Plattenepithelkarzinom

  • 40 % der BC; meist zentral, wachsen gerne nach innen
  • enge Korrelation mit dem Rauchen
  • häufige Obstruktion
  • späte Metastasierung
  • bei früher Diagnose vergleichsweise gut 5-Jahres-Überlebensrate
  • Therapie: OP, Bestrahlung

großzelliges anaplastisches Karzinom

  • frühe Metastasierung
  • 5-Jahres-Überlebensrate: 5 %
  • Therapie: OP (Bestrahlung, Chemotherapie)

Kleinzelliges Bronchialkarzinom

  • 40 % der Bronchial Karzinome
  • sehr frühe Metastasierung› schneller Anschluss an die Gefäße
  • › generalisierte Erkrankung
  • miserable Prognose
  • Therapie: Chemo, Kombinationstherapie (evtl. Bestrahlung, OP)
  • Metastasierung: Knochen in hoher Zahl› pathologische Fraktur (durch vergleichsweise geringe Belastung kommt es zum Bruch)

Adeno-CA

  • Narben Karzinom (Tumorbildung an z. B. Tuberkulose entstandenen Narben)
  • Frühe Metastasierung
  • Schlechte Prognose
  • Therapie: OP

Übersicht

 Kleinzelliges Ca.
MetastasierungSehr früh Lymphogen Hämatogen
Chemo Sensibilität

+++

Radiosensibilität

+++

 Plattenepithel CA
MetastasierungSpät hauptsächlich lymphogen
Chemo Sensibilität

(+)

Radiosensibilität

++

 Großzelliges CA
MetastasierungFrüh Lymphogen hämatogen
Chemo Sensibilität

+

Radiosensibilität

+

 Adeno-CA
Metastasierungfrüh
Chemo Sensibilität

(+)

Radiosensibilität

(+)

  

Spezielles Bronchialkarzinom: Pancoast-Tumor

  • Karzinom der Lungenspitze
  • Horner Syndrom (Miosis, Hebung des Unterlides, Schmerzen im Arm)
  • Meist Plattenepithelkarzinom
  • Schmerzen durch Einwachsen in die Thoraxwand und Nervenreizung

Prophylaxe: Nichtrauchen

Komplikationen

  • (Atelektasen: Bronchien und Bronchiolen werden durch den Tumor eingeengt. Wenn das zu versorgende Lungengewebe nicht mehr belüftet wird, fällt es zusammen (kollabieren))
  • (Pleuritis carcinomatosa: ein Tumor befall der Pleura geht oft von Lymphgefäßen der Lunge aus. Er führt zu einer chronischen Entzündung, häufig mit Pleuraerguss)
  • Metastasen
  • Häufig in Gehirn, Wirbelsäule, Leber, Niere/Nebenniere
  • Obere Einflussstauung: durch Einengung der Gefäße› Stauung in den oberen Gefäßen
  • Lymphangiosis carcinomatosa: fein streifige Tumorausbreitung entlang der pulmonalen Lymphgefäße
  • Zerfallshöhlen
  • Endokrine Störungen: Paraneoplastisches Syndrom
  • Neuromuskuläre Komplikationen
  • Bindegewebes Komplikationen: Trommelschlegelfinger, Ödeme

Metastasierung

  • Lymphogene Metastasierung: geschwollene Lymphknoten
  • Hämatogene Metastasierung
  • Per continuitatem Metastasierung

Lungenmetastasen

  • Bösartige Krebse anderer Organe metastasieren häufig in den Lungen und sind dort als Rundherde zu erkennen
  • Dies kommt vorwiegend bei folgenden Primärtumoren vor: kolorektales Karzinom, Seminom (Hodentumor), Prostatakarzinom, Mammakarzinom, Magenkarzinom und Schilddrüsenkarzinom

Alveolar Karzinom

  • Hauptmasse des Tumors sitzt nicht in den Bronchien, sondern in den Alveolen
  • Langsames Wachstum
  • Frühe Metastasierung unterbleibt
  • Relativ gute Prognose
  • Ähnlicher Verlauf wie Pneumonie

Entzündlich bedingte Lungentumore

  • Ca. 10 %
  • Hamartom
  • Verkalkungen sind typisch
  • Bsp.: Chondrohamartome

Akute Erkrankungen der Bronchien

Akute Bronchitis

Definition

  • Entzündung der Bronchialschleimhaut
  • Infektiös
  • Weit verbreitete Volkserkrankung

Ursachen

  • Viren (90 %)
  • Selten Bakterien und Pilze
  • Allergisch
  • Toxisch (Reizstoffe wie Stäube, Gase)
  • Häufig: sekundäre Bakterienbesiedlung

Symptome

  • Erkältungssymptome mit Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen
  • Reizhusten und Brustschmerzen
  • Auswurf: gering und zäh; grünlich-gelb, weist auf bakterielle (Super-)Infektion
  • Fieber steigt selten über 39 °C

Diagnostik

  • Klinische Symptome
  • Lungen Auskultation: brummelnde und giemende Rasselgeräusche

Therapie

  • Symptomatische Therapie
  • Mukolytika: verflüssigen Bronchialsekret
  • Husten stillende Medikamente dürfen nur bei quälenden Reizhusten eingesetzt werden, da sie das Abhusten des infektiösen Sekrets behindern
  • Antibiotika nur bei bakterieller Infektion indiziert

Komplikationen

  • Pneumonie
  • Selten Bronchiolitis
  • Bronchiektasen?

Bronchiolitis

Definition

  • Entzündung der kleinsten Bronchialverzweigungen
  • Akute Bronchiolitis kann tödlich verlaufen
  • Tritt bei Kindern häufiger auf als bei Erwachsenen
  • Kann zu narbigen Veränderungen der Bronchioli führen (Bronchiolitis obliterans)

Pflege: Anleiten vom Abhusten von Bronchialsekret

  • Lösung und Anhusten von Sekret ist wichtig für die Abheilung der Bronchitis
  • Sekretstau bildet Nährboden für Bakterien (Information des Patienten)
  • Papiertücher und Abwurfbehälter bereitlegen
  • › genügend Flüssigkeitszufuhr (2 bis 3 Liter)
  • › Aufgerichteter Oberkörper
  • durch die Nase einatmen und dann in kurzen festen Stößen husten und das Sekret in Taschentuch ausspucken
  • erst wenn die Atmung wieder ruhiger ist, sollte der Vorgang wiederholt werden

Chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen

Definition

  • Häufigste Krankheiten der Atmungsorgane, die oft kombiniert vorkommen
  • COLD: c hronic o bstructive l ung d isease
  • Obstruktiv: Luft geht schlecht aus der Lunge hinaus

Chronische Bronchitis

Definition

  • WHO: vermehrte Schleimproduktion (Husten und Auswurf) in zwei aufeinanderfolgenden Jahren an den meisten Tagen, mindestens aber 3 Monate pro Jahr
  • Findet man immer wieder eitriges Sekret› chronische eitrige Bronchitis

Ursachen/begünstigende Faktoren

  • Rauchen (auch Passivrauchen)
  • Luftverschmutzung
  • Allergien
  • Feucht-kalte Witterung

Häufigkeit

  • 20 % der Erwachsenen
  • Männer häufiger als Frauen

Pathophysiologie

  • Durch chronische Reizung (Bsp. Rauchen)› Hypertrophie der Schleim produzierenden Drüsen in Trachea und Bronchien› Zilien auf der Schleimhaut reichen nicht mehr aus, den vermehrt produzierten Schleim nach außen zu befördern› Auslösung von Hustenreiz.
  • › entzündliche Veränderungen im weiteren Verlauf› chronische Verengung der Bronchien

Symptome/Klinik

chronisch nicht obstruktive Bronchitis:

  • Raucherhusten mit schleimig-weißen Auswurf (meist morgens)
  • Stadium ist noch reversible
  • Auskultation: Trockene und feuchte Rasselgeräusche
  • Kein großes Krankheitsgefühl

chronisch obstruktive Bronchitis

  • Husten mit zähem Auswurf, der sich nur schwer abhusten lässt› Sputum bildet Nährboden für wiederkehrende bronchopulmonale Infekte
  • Bronchien verengen sich› Obstruktion
  • Bei Anstrengungen kann Dyspnoe auftreten
  • Großes Krankheitsgefühl
  • Auskultation: feuchte und trockene Rasselgeräusche
  • Labor: BSG, Leukos und manchmal Erys (kompensatorisch) erhöht
  • Röntgen: zur Differenzialdiagnostik und Erkennung von Komplikationen

Therapie

Allgemeine Maßnahmen

  • Ausschalten der Noxen (Rauchverbot)
  • Genügende Flüssigkeitszufuhr, gute Ernährung
  • Körperliche Betätigung
  • Vorsichtsmaßnahmen gegen Infektionen

Medikamentöse Therapie

  • Atemwegsinfekte therapieren (Antibiotika)
  • Schleimlösende Medikamente (Sekretolytika)
  • Bronchien erweiternde Mittel (Bronchodilatatoren)
  • Kortikoide (verhindern weitere Entzündung)
  • Evtl. Sedierung

Evtl. Sauerstofftherapie

› große Vorsicht im Umgang mit O 2 -Gabe: Atemzentrum ist an einen ständig erhöhten CO 2 -Gehalt im Blut gewöhnt; die Atmung wird dann über den niedrigen O 2 -Partialdruck des Blutes reguliert. Wird dieser durch O 2 -Inhalation plötzlich erhöht, fehlt der Atmen antrieb und es kommt zur Eintrübung des Bewusstsein (CO 2 -Narkose)› sofort Sauerstoffzufuhr abstellen und Arzt benachrichtigen.

Komplikationen

  • Lungenemphysem: durch Obstruktion kann die Luft nicht mehr heraus› Alveolen blähen sich durch Druck auf› Emphysem
  • Cor pulmonale› Rechtsherzinsuffizienz
  • Bronchiektasen: Bronchien weiten sich irreversible durch chronische Entzündung› Sekret sammelt sich an› keine Zirkulation› Bakterien vermehren sich› immer wiederkehrende Infektionen

Lungenemphysem

Definition

  • Verlust der Alveolarsepten, der irreversible ist. Lungen sind überbläht und enthalten mehr Luft als normal.
  • Lungenerweiterung kann einzelne Abschnitte (lokalisierte Emphyseme) oder die gesamte Lunge betreffen (generalisierte Emphyseme)
  • Irreversible Erweiterung der Alveolen› Zerstörung von Alveolar wänden und -septen› Bildung von Emphysem blasen› Gasaustauschfläche der Lunge reduziert

Ursachen

  • Chronisch-obstruktive Bronchitis
  • Asthma
  • Lungenresektion (durch die Ausdehnung des noch verbliebenen Lungengewebes kann es zum Überdehnungsemphysem kommen)
  • Verlust an Elastizität (im Alter) (primär atopisches Emphysem)

Einteilung

  • Generalisierte Emphyseme:
  • Häufigste Form
  • Betreffen die ganze Lunge
  • Meist durch Zigarettenrauch
  • Lokalisierte Emphyseme
  • Bullöse Emphysem: blasige Hohlräume, die einen Durchmesser von 1 cm haben, sie können zum Spontan Pneumothorax führen
  • Betreffen einzelne Lungenabschnitte

Symptome/Klinik

  • Dauernde Atemnot auch schon in Ruhe
  • Fassthorax: infolge der großen Restluftmenge verändert sich mit der Zeit die Form des Brustkorbes
  • Perkussion: Curschmann Spiralen (Schachtel Ton)
  • Zyanose
  • Röntgen: Lungen vermehrt strahlendurchlässig; fassförmiger Thorax (Zwischenrippenraum erweitert, Zwerchfell steht tief)

Komplikationen

  • Cor pulmonale› Rechtsherzinsuffizienz
  • Spontan Pneumothorax: wenn Blasen platzen, mit plötzlicher Verschlimmerung der Atemnot

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Weitere Quellen zu den Lungenerkrankungen
Lungenerkrankungen

Lungenkrankheiten
Lungenkrankheiten 2

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