Hospitalismus
– Zusammenfassende Bezeichnung für alle durch einen Krankenhausaufenthalt
entstandene Schäden (Infektion, gefährl. Pflege)
– Alle negativen Folgen einer Pflege
Formen des Hospitalismus
1.) physiol. Hospitalismus
Körp. Veränderungen Aufgrund von Bewegungsmangel, falscher
Lagerung, fehlende prophylaktische Maßnahmen
2.) psych. Hospitalismus
psych. Störungen aufgrund mangelnder individueller Zuwendung
3.) infektiöser Hospitalismus = Nosokomiale Infektion
(inficere = hinein tun)
Infektion: Eindringung und Vermehrung von Erregern im
Organismus und die Reaktion darauf.
Reaktion ist abhängig von Resistenz, Keimzahl, Art der Keime, körp.
Verfassung
Nosokomiale Infektion: jede durch Mikroorganismen hervorgerufene Infektion
die im ursächlichen Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt
steht, unabhängig davon ob Krankheitserscheinungen vorhanden sind
oder nicht.
Kontamination: Verunreinigung von Fläche,
Pflegeutensilien, Hände, Flüssigkeiten mit Mikroorganismen.
Pathogen: Krankheitserregend Apathogen
Resistenz: Widerstandsfähigkeit
Körpereigene Resistenz Erreger Resistenz
Asepsis: Keimfrei septisch (Keimhaltig)
Staphylokokken (Haufenkokken)
Traubenförmig angeordnete Kugelbakterien
a) harmlose St. = normale Keimflora auf der Haut und
Schleimhäute. In Verbindung mit abwehrgeschwächten Menschen
kann es zu Krankheiten kommen
b) Infekt Verursacher: tragen zu Entzündungen
bei ( Atemwegsinfektionen, Abszesse, Furunkel, Wundinfektionen,
Katheterinfektionen, Meningitis). Übertragungsweg über
Schmierinfektion (über Hautkontakt)
Streptokokken
- Kettenförmig angeordnete Kugelbakterien
- Vorkommen bei Gesunden im Hals (Schleimhäute im Respirationstraktes)
- Bei Immunschwäche kommt es zu Entzündungen im Hals – Nasen
– Ohr – Bereich, Endokarditis Pneumokokken - Kugelbakterien die zu zweit in einer Kapsel angeordnet sind ( Diplokokken)
- Vorkommen in der Rachenschleimhaut (bei Gesunden)
- Können zu Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Hirnhautentzündung
Infektiöse Darmerkrankung
Durch Mikroorganismen ausgelöste Magen – Darm – Erkrankung.
Ursache: Nahrungsmittelvergiftung durch Bakteriensekrete
(Salmonellen, Butulismusbazillen, Stäbchenbakterien, Staphylokokkos
Aurieas, Kolibakterien)
Harnwegsinfektion
Unsachgemäße Körperpflege ( Streichrichtung), Katheterisierung,
nicht beachten der Hygiene (Kolibakterien)
Infektionen durch Mykobakterien (Pilz z.B. TBC Bakterien)
Durch Tröpfcheninfektion
Mykose
Oberfläch. Infektion auf Haut oder Schleimhäute
Systemmykosen
Pilzarten dringen ins Blut ein und können auch Organe befallen
Einteilung der Pilze
- Sproßpilze (Hefepilz): Vermehrung durch Aussproßung z.B.
Candida (Soor), Vorkommen in der Haut und Schleimhäute,Vaginalsoor
durch Ostrogene, Windeldermatitis - Fächerpilze: Verursacher des Fußpilz oder Nagelmykose
- Schimmelpilz (Penicillin)
Viren
Herpes – Zoster – Infektion = Gürtelrose
Erreger: Windpockenvirus (Varizellen – Zoster –
Virus)
Nach Jahrzehnten kann der Virus zum rezidiv werden Gürtelrose (keine
Lebenslange Immunität)
Gürtelrose: Entzündung der Nerven. Zieht sich von der Hüfte
gürtelförmig zum Bauchnabel. Bläschenbildung
Poliovirusinfektion
Entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems Lähmung
der Extremitäten und Veränderung im Gehirn da nicht nur Rückenmark
betroffen ist
Eintrittspforte ist Verdauungstrakt da innerhalb von Wochen Virus nachzuweisen
ist
HIV
Virus kann nur in Flüssigkeit überleben Infizieren über
Körpersekrete ; Retrovir verhindert das Wachstum des HI Virus (AZT),
Nebenwirkung: Blutbildung im Knochenmark und Resistenz tritt sehr schnell
ein.
Unterscheidung nach Herkunft der Mikroorganismen
- endogene Infektion: aus körpereigener Flora (Wundinfektion durch
eigene Kolibakterien) - exogene Infektion: Infektionserreger aus Umgebung (Grippe)
Infektionskette
Der Weg des Erregers einer Infektion
Infektionsquelle (Ursprung) belebte und unbelebte
Übertragungsweg Weitergabe Hände, Materialien direkter o. indirekter
Weg
Empfänger Eintrittsöffnung über natürliche Körperöffnung,
Verletzung, künstlich angelegte Zugänge
Infektionsgefährdung älterer Menschen
Natürliche Schutzfunktion bei intakter und gesunder Haut- und Schleimhaut.
Natürliches Gleichgewicht von pathogenen und apathogenen Keimen.
- im Alter nimmt Zellteilung ab Gefahr der Schwächung des Immunsystems.
Ungleichgewicht zwischen patho~ und apathogenen Keimen. Erhöhte
Bereitschaft von Infektionen - Veränderung der Haut und Schleimhäute durch Abnahme der Oberhautschicht
(Epidermisschicht). PH-Wert verändert sich. - Keine ausreichende Selbstreinigung der Haut
- Grundleiden (D.M., Wundheilung gestört)
- Inkontinenz (Harnwegsinfektion)
- Schutzreflexe sind gestört (Schluckreflex Lungenaspiration Pneumonie)
- Veränderter psych. Zustand
- Veränderte Lebensweise (mangelnde Bewegung, einseitiges Essen)
- Medikamente
Infektionsverhütende Maßnahmen
Asepsis / Antisepsis
Asepsis wird durch Sterilisation erreicht
Aseptische Maßnahmen: Maßnahmen die eine Kontamination mit
Mikroorganismen ausschließen
Aseptisch: Keimverminderung / ~reduktion durch desinfizierende Maßnahme
zur Bekämpfung bereits bekannter oder zu erwartender Infektionserreger
Hygienisches Verhalten
– pers. Hygiene: Ziel: Verminderung der Übertragung körpereigener
und körperfremder Keime
Gefahr : flatternde Haare, hängender Schmuck, unsaubere Berufskleidung,
Armbanduhr, kontaminierte Hände, Schmutzwäsche
Händehygiene: disziplinierte Desinfektion desinfizieren + Händewaschen
Händedesinfektion: Verfahren zur gezielten aber nicht notwendigerweise
vollständigen Reduktion
pathogener Keime
Händesterilisation: Verfahren mit dem Ziel der absoluten Keimfreiheit.
Alle Mikroorganismen
werden abgetötet oder irreversibel geschädigt
Desinfektionsmethoden
- mech. Desinfektion = Abwaschen, Abscheuern, Abspülen
- physik. “ = Verbrennen, Auskochen, Abkochen, Dampfluftdesinf.
Mit UV-Strahlen - chem. “ = Einsatz von Desinfektionsmittel (Haut, Hände, Instrumente)
a) laufende Desinfektion = Ständige Desinfektion
zur Verhinderung der Keimverbreitung
b) Schlußdesinfektion: = bei
Verlegung oder Tod eines Bewohners
Laufende Desinfektion
- Flächendesinfektion: Böden von Naßzellen, Toiletten,
Arbeitsflächen Scheuer~, Wisch~, Naßdesinfektion - Desinfektion von Gebrauchsgegenständen: nach Gebrauch oder während
des Gebrauchs (Betten, Waschbecken, Toilettenstühle, usw.) komplett
eintauchen, naß wischen und nicht nach trocknen - Desinfektion der Haut
- Persönliche Hygiene
Desinfektionsmittel
Wirkstoff Anwendung Handelsnamen
Alkohole z.B. Ethanol, Propanol Hautdesinfekion
(wirkt schnell, ca. 30 sec.
Stark entfettend u. ätzend) Steritium, Desdermann, Frekaderm
Aldehyde Flächendesinfektion, Instrumentendesinfektion Apesin, Terralin
(Aldehydfrei)
Hologene z.B. Chlor, Jod, Brom Hände und Hautdesinfektion, Schleimhäute
Braunol, Beta
Oxidationsmittel z.B. Wasserstoffperoxid, Kaliumpermanganat Wundspülung,
Mundspülung
Allg. Regeln zum Ansetzen von Desinfektionsmittel
- Handschuhe tragen
- Erst Wasser dann Wirkstoff
- Kein warmes Wasser (Geruch)
- Dosierung genau einhalten (bei Überdosierung toxisch, bei Unterdosierung
unwirksam)
Schlußdesinfektion:
Gründliche Desinfektion von Räumen (Fußboden, Einrichtungsgegenstände
) nach Verlegung, Entlassung und Tod eines Bewohners
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