Autor/in: Patricia

Hochdruckkrise

› 1. Krankheitsentstehung

Als Hochdruckkrise bezeichnen wir einen akuten krisenhaften erhöhten Blutdruck. Ausnahmslos sind davon Patienten betroffen, die auch sonst unter hohem Blutdruck leiden.

Bei der Angabe eines Blutdruckwertes findet man immer zwei verschiedene Zahlen, nämlich den systolischen und den diastolischen Wert. d. h. einmal den Druck, der bei der Auswurfphase des Herzens an den arteriellen Gefäßen gemessen wird, einmal den in der Füllphase, der durch die Windkesselfunktion der arteriellen Gefäße zustande kommt. Die Differenz zwischen beiden nennt man Blutdruckamplitude. Gemessen wird der Blutdruck in der Einheit mmHg (Millimeter Quecksilbersäule).


Die Angabe des Blutdrucks wird oft mit RR abgekürzt. Dies bedeutet Riva-Rocci und ist der Eigenname derjenigen, die die Blutdruckmethode mit Ableitung der systolischen und diastolischen Töne über der Arterie entwickelt haben.

Die Obergrenze für die normalen Blutdruckwerte in Ruhe ist 140–160/90-95 mmHg. Darüber spricht man von hohem Blutdruck oder Hypertonie oder Hypertension. Patienten mit ständig erhöhtem Ruhe-Blutdruck nennt man Hypertoniker. Der hohe Blutdruck ist einer der Risikofaktoren für Gefäßverkalkungen und ihre Folgezustände wie Herzinfarkt, Schlaganfall und arterielle Gefäßverschlüsse.

Wenn nun bei Hypertonikern der sowieso schon erhöhte Blutdruck plötzlich noch weiter krisenhaft ansteigt, entstehen dadurch bestimmte Symptome, die durch die Belastung der entsprechenden Organe durch den hohen Druck zustande kommen.

› 2. Gefährdungspotenzial

Folgende Organe sind dabei besonders gefährdet:

ZNS: Entwicklung von Hirndruck mit Kopfschmerzen, Sehstörungen, lallender Sprache, Übelkeit, Erbrechen, Krampfanfall, Bewusstseinstrübung, Hirnblutung, Schlaganfall.

Augen: Netzhautablösung mit Sehstörungen

Herz-Kreislaufsystem: Brust enge Gefühl (Angina pectoris), Herzinfarkt, Lungenödem durch Herzinsuffizienz

Nieren: akutes Nierenversagen (ANV)

Generell sind Herz-Kreislaufkomplikationen in 50–80 % aller Fälle zu erwarten, wenn die Krise nicht behandelt wird, da schließlich immer ein vorgeschädigtes Herz- und Gefäßsystem vorliegt.

› 3. Symptomatik

  • „Mir ist heute so komisch“ – Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Herzrasen
  • Gefühl nicht richtig durchatmen zu können
  • Sehstörungen: Verschwommen, Doppelbilder, Gesichtsfeldausfälle,
    fliegende Mücken
  • Herzklopfen
  • verwaschene, lallende Sprache
  • Gangunsicherheit, Fallneigung
  • Bewusstseinseintrübung (zeitlich, örtliche Orientierung und Orientierung zur Person)

In aller Regel wird bei der Blutdruckmessung ein diastolischer Wert von > 120mmHg gefunden, aber grundsätzlich ist die Diagnosestellung
von der Symptomatik und weniger von der absoluten Blutdruckhöhe abhängig.

› 4. Maßnahmen

1. Lagerung: Oberkörper hoch
2. Kontrolle und Überwachung der Vitalfunktionen: Bewusstsein, Blutdruck, Puls.
3. medikamentöse Blutdrucksenkung

Jede plötzliche starke Senkung des Blutdrucks kann beim Hypertoniker eine Minderdurchblutung des Gehirns, des Herzens (Herzkranzgefäße) und der Nieren oder auch einen Kreislaufkollaps auslösen. Bei älteren Menschen, deren Gefäße oft verkalkt sind (große Blutdruckamplitude wegen vermindertem Windkesseleffekt) sowie bei Personen mit Hirngefäßerkrankungen (Zustand nach Schlaganfall, Verkalkung) sind diese Gefahren besonders groß. Deshalb ist als äußerste Grenze eine Blutdrucksenkung bis auf Werte von 180/100mmHg erlaubt. Falls keine Zeichen einer manifesten Organschädigung (Schlaganfall, Herzinfarkt) feststellbar sind, ist große Zurückhaltung bei der Blutdrucksenkung geboten. Infrage kommt sowieso als Medikament nur: Nitrospray 2Hub oder 1 Nitrokapsel.

Weitere Quellen zur Hochdruckkrise
Hochdruckkrise

Hochdruckkrise: Was Sie jetzt tun sollten
Hypertensive Krise

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