Hirntumore
Sind raumfordernde Prozesse, die sich entwickeln können, aus:
- Nervengewebe
- Gila (Gewebe, das die Nerven umgibt und zusammenhält)
- Ungebundene Strukturen (z. B. Hirnhäute)
Hirntumore können sowohl gutartig wie auch bösartig sein. Die gutartigen 2/3 der Hirntumore treten überwiegend bei Frauen auf, die bösartigen bei den Männern.
Neben dem Hirn eigenen Tumoren beobachtet man oft Hirnmetastasen.
Besonders häufig treten Hirntumore im Alter von 25 – 35 Jahren und von 50 bis 65 Jahren auf.
Hirntumore nach dem 50. Lebensjahr sind vor allen:
- Glioblastome
- Meningeome
- Neurinome
- Hypophysenadenome
Inhaltsverzeichnis
Symptome:
- diffuse Kopfschmerzen
- Schwindel
- Neurologische Ausfälle z. B. Sehstörungen
- Wesensveränderungen z. B. Reizbarkeit
- Zerebrale Krampfanfälle
- Erbrechen
Diagnostik:
- Röntgen Schädel
- CT, MRT, EEG
- Evtl. Lumbalpunktion
- Biopsie
- Neurologische Untersuchungen, z. B. Reflexe
- Augenhintergrundspiegelung
- Und anderes
Therapie:
- Wenn möglich, vollständige chirurgische Entfernung
- Evtl. Chemotherapie und Strahlenbehandlung
- Symptomatische Behandlung (gegen Schmerzen, Übelkeit) …..
Glioblastome
Glioblastome entwickeln sich aus der Hülle und Stützfasern des Gehirns.
Haupterkrankungsalter:
- Meist um das 50. Lebensjahr
- Männer sind doppelt so häufig betroffen
Im Tumor findet man zahlreiche Blutgefäße, deren Wände aber fehlerhaft aufgebaut sind. Deshalb treten im Tumor oft Blutungen auf.
Hauptsymptome:
- Kopfschmerzen
- Hemiparesen
Eine radikale Tumorentfernung ist nicht möglich.
Weitere Maßnahmen:
- Strahlentherapie
- Chemotherapie
Mithilfe der Therapie kann man eine Lebensverlängerung für einige Monate erreichen.
Meningeome
Es ist meist ein gutartiger Tumor, der von den Hirnhäuten ausgeht. Sie wachsen sehr langsam und verdrängen das Gehirngewebe. In die harte Hirnhaut und in benachbarte Knochen können sie hineinwachsen.
Sie sind überwiegend gut abgegrenzt und gut durchblutet. Sie können sehr groß werden.
Haupterkrankungsalter:
- 50 Jahre und älter
- Es sind meist Frauen betroffen
Symptome:
- Abhängig von der Lokalisation
- Evtl. lange Zeit gar keine Symptome
- Evtl. Hemiparesen
- Krampfanfälle
- Kopfschmerzen vor allen im Stirnbereich, evtl. Sehstörungen
Therapie:
- können in der Regel radikal operativ entfernt werden
- nach der OP muss ein Rezidiv nicht befürchtet werden
Neurinome
Gutartige Tumore, die von den Hüllzellen der Nervenfasern im Gehirn ausgehen. Größtenteils ist der 8. Hirnnerv (Hör- und Gleichgewichtsnerv) betroffen.
Die Tumore sind von einer Kapsel umgeben und wachsen sehr langsam.
Haupterkrankungsalter:
- Frauen nach dem 50. Lebensjahr
Symptome:
- Zunehmende Gangunsicherheit
- Fallneigung
- Einseitige Hörminderung, evtl. auch Hörsturz
- Zunehmende Ohrgeräusche (Tinnitus), die mit der zunehmenden Schwerhörigkeit wieder abnehmen
- Schwindel
- Nystagmus
Therapie:
- Operative Entfernung, wobei der entsprechende Hirnnerv möglichst geschont werden muss
Prognose:
- Bei frühzeitiger OP gut
- Falls die Tumor kapsel nicht völlig entfernt werden konnte, kann ein Rezidiv auftreten.
Hypophysenadenome
Sind Tumoren der Hirnanhangsdrüse. Sind gutartig. Es gibt hormonaktive und hormoninaktive Adenome. Nach einiger Zeit kommt es zu einem Druck auf die Sehnervenkreuzungsstelle.
Symptome:
- Welche hormonellen Störungen im Organismus auftreten, hängt davon ab, welche Steuerungshormone von der Hirnanhangsdrüse freigesetzt werden. Dies kann z. B. ein Knochenwachstum sein, respektive eine Schilddrüsenüberfunktion.
- Zunehmende Sehstörungen (Gesichtsfeldausfälle)
Diagnostik:
- Hormonuntersuchung im Blut und Urin
- Schädel röntgen
- CT
- MRT
Therapie:
- Häufig operativ
- Evtl. Strahlenbehandlung
- Nach der OP lebenslange Substitutionstherapie der fehlenden Hormone
Prognose:
- Meist gut
Akromegalie (Vergrößerung der Akren)
Das ist ein Hypophysentumor im Erwachsenenalter, bei dem zu viel Wachstumshormone produziert und freigesetzt werden. Da die Wachstumsfugen der Knochen bereits geschlossen sind, ist ein Längenwachstum nicht mehr möglich. Sie werden stattdessen dicker und plumper. Der neugebildete Knochen ist aber minderwertig.
Symptome:
- Vergrößerung der Hände, Füße, Nase und Kinn
- Das gesamte Gesicht wird breiter
- Hautvergröberung
- Zungenvergrößerung
- Auch innere Organe können größer werden
- Vermehrte Behaarung
- Kopfschmerzen
- Zunehmende Sehstörungen
Diagnostik:
- Siehe Hypophysenadenome
Therapie:
- Siehe Hypophysenadenome
Prognose:
- Die Lebenserwartung ist eingeschränkt
Diabetes insipidus (= Nicht süß schmeckend)
Das ist eine Störung des Wasser- und Elektrolythaushalts. Es werden bis zu 20 Liter Urin pro Tag ausgeschieden. Es liegt meist ein Mangel des Hypophysenhinterlappenhormone ADH (Antidiuretisches Hormon) Adiuretin-Vasopressin vor. In seltenen Fällen kann die Ursache auch in der Niere selbst liegen. Dann sprechen die ADH-Rezeptoren nicht auf das ADH an.
Symptome:
- Ausscheiden großer Urinmengen
- Exsikkose
- Kein Zucker im Urin
Diagnostik:
- ADH-Bestimmung im Blut und Urin
- Elektrolyt Bestimmung
- Durstversuch
- ADH-Bestimmung nach Nikotininjektion – Dann wird nicht vermehrt ADH freigesetzt
Therapie:
- Hormonersatz
Hirnmetastasen = Tochtergeschwulste
Absiedlung von Tumorzellen, die meistens von einem Bronchial- oder Mammakarzinom ausgehen. Bei etwa 10 – 20 % der Betroffenen entdeckt man zuerst Hirnmetastasen.
Symptome:
- Abhängig von der Lokalisation
- Häufige Kopfschmerzen
- Häufige Krampfanfälle
- Häufig Ataxie
- Häufig Bewusstseinstrübung respektive Verwirrtheit
Diagnostik:
- Röntgen Schädel
- CT
- MRT
- EEG
- Liquor Untersuchung auf Tumorzellen
Therapie:
- Zytostatika
- Strahlenbehandlung
- In Ausnahmefällen operative Entfernung
Weitere Quellen zu Hirntumore
Gliom, Meningeom, Medulloblastom, Lymphom
Übersicht über Hirntumoren