Autor/in: Cordula

Häufige postoperative Beschwerden und Komplikationen

Komplikationen

1. Aspiration

Symptome– evtl. keine Symptome,
– Spätfolge: Aspirationspneumonie, Dyspnoe, Zyanose, Rasselgeräusche, Tachykardie
– RR sinkt, bis zum Herzkreislaufstillstand
– Husten
Ursachen– Erbrechen bei nicht eingehaltener Nahrungskarenz vor OP
– Störungen der Magen-Darm-Passage bei gleichzeitiger nicht ausreichend vorhandenen Schutzreflexen
– Extubation ohne Absaugung
– Falsche Lagerung nach Extubation.
Erstmaßnahmen– Arzt Info
– Atemwege freimachen und absaugen
– O₂ – Applikation
– bei massiver Aspirationsgefahr →
– endotracheale Intubations Vorbereitung
– Prophylaxen: Mundhygiene, Lagerung,
– absaugen
Komplikationen

2. Fieber

Symptome– Mattigkeit
– Abgeschlagenheit
– beschleunigte Atmung
– schwitzen
– evtl. glasige Augen
– heiße, stark gerötete Haut
– Beschleunigter Puls.
Ursachen– Infektionen
– Durstfieber (Flüssigkeitsmangel)
– durch Pyogene (Bakterien, Viren, Pilze)
– Resorbtions-Fieber (durch körperfremdes
– Eiweiß und Abbauprodukte)
Erstmaßnahmen– Wadenwickel, Eiselemente
– Mundpflege
– kalte Getränke (Verluste ausgleichen)
– steigt die Temperatur noch → Wärmezufuhr
– kühle Waschungen (Pfefferminztee)
– fiebersenkende Medi’s
– bei Fieberhöhe → Arzt – Info
– ggf. Blutkultur abnehmen
– reaktive Hyperämie (= viel Blut)
– → z. B. durch Eiselemente
– → Vorsicht bei chirurgischen Patient (Blutungen an der Wunde)
– Frische Wäsche (Keime können in der verschwitzten, feuchten Wäsche wachsen.)
Komplikationen

3. Harnverhalt

Symptome– Richtlinie: Spontan Urin nach spätestens 8 Std.
– Unruhe → RR – Schwankungen
– Schmerzen
– Kreislaufveränderungen
– Druckgefühl in der Blase.
Ursachen– Nachwirkung der Narkose mit Auswirkung auf den Kreislauf
– Urinproduktion verlangsamt bis reduziert
– Vorerkrankung im Urogenitalsystem
– hohe intraoperative Flüssigkeitszufuhr führt zu überdehnter Blase
– Wundschmerz und Unfähigkeit, den Beckenboden zu entspannen, → psychogene Entleerungsstörung.
Erstmaßnahmen– Wasser laufen lassen
– kalte Waschlappen auf den Unterbauch
– Einmalkatheterismus
– Bettschüssel anwärmen
– Gabe von Dorylin (AO)
– Intimsphäre wahren
– evtl. Fußreflexzonenmassage
Komplikationen

4. Herzinsuffizienz

Symptome– Dyspnoe, Rasselgeräusche, Tachykardie, RR – Abfall bei erhöhtem ZVD, graue Haut
Ursachen– lange Narkose
– Volumenverschiebung und Minderperfusion bei bis dahin kompensierter Herzschwäche.
Erstmaßnahmen– O. K. hochlagern
– evtl. O₂ – Gabe
– Flüssigkeitsbilanz
– Flüssigkeitszufuhr einschränken
– Medi’s (Bsp.: Diuretika nach AO)
Komplikationen

5. Hypertonie

Symptome– meist symptomlos
– bei extremen RR-Werten (> 200/120)
– → Kopfschmerz
– → Schwindel
– → Übelkeit
– → verschwommenes Sehen
Ursachen– Schmerzen, Angst, Atemstörungen
– volle Blase, zu große Infusionsmenge
– vorbestehender Hypertonus (wird in der Regel bereits präoperativ erfasst)
Erstmaßnahmen– auslösende Ursache suchen und beseitigen und z. B. die Harnblase entleeren, Schmerzen lindern
– RR senkende Medi’s nach AO
– → RR nicht zu schnell senken,
– Gefahr der DBS im Gehirn
– Flüssigkeitsbilanz
– RR engmaschig kontrollieren.
Komplikationen

6. Laryngospasmus

Symptome– inspiratorischer Stridor
– Dyspnoe, Zyanose
– Angst
– Im Extremfall Herzkreislaufstillstand.
Ursachen– Reizung der Schleimhaut, z. B. durch
– den Tubus oder die Extubation, durch
– Sekret, Blut oder erbrochenes im
– Rachen,
– Evtl. durch die Art der OP (z. B. im
– im Rachen, Kehlkopf)
Erstmaßnahmen– Ruhe vermitteln
– Schmerzreize vermeiden (keine schmerzhafte Umlagerung)
– Atemwege freihalten (Esmarch Handgriff)
– ist der Laryngospasmus Sekret begingt,
– evtl. absaugen (AO)
– O₂ – Gabe (AO)
– Notfalls reanimieren.
Komplikationen

7. Lungenembolie

Symptome– plötzlich auftretende Atemnot
– Zyanose
– Husten, evtl. blutiges Sputum
– atemabhängige Thoraxschmerzen
– Angst, Unruhe
– Haut ist blass schweißig
– Symptome einer tiefen Beinvenen-
-thrombose
– Halsvenen gestaut
– Puls, Arrhythmie, Tachykardie
– Atmung erhöht
– Eine Bradykardie bei
Thoraxschmerzen spricht eher gegen eine Lungenembolie.
Ursachen– Verlegung der Lungenstrombahn
– akute Widerstandserhöhung im kleinen
– Kreislauf mit Pumpversagen (Dekompensation) der Re. Herzkammer
– – akutes Cor pulmonale
Erstmaßnahmen– absolute Bettruhe
– O. K. hoch
– Patient nicht allein lassen
– über Rufanlage Hilfe holen
– Fenster öffnen, O₂ nach AO
– Vitalzeichen Kontrolle
– Beine auf Herzniveau anheben
keine Kopftieflage als Schocktherapie
→ Herzversagen
– Material für ZVK richten
– Valium und 10000 IE Heparin vorbereiten
– – keine i.m. Injektion
Komplikationen

8. Magen-Darm-Atonie (Schlaffheit)

Symptome– keine Darmgeräusche
– Überlauf erbrechen
– gespanntes, schmerzhaftes, aufgeblähtes Abdomen
– (Obstipation)
– Völlegefühl
– Aufstoßen
Ursachen– Ileus
– Peritonitis (Bauchfellentzündung)
– OP
– Eiweißmangel
– Mikrozirkulationsstörungen (DBS der inneren Organe)
Erstmaßnahmen– Magensonde legen
– Klysma
– wenn ein Ileus ausgeschlossen wurde, dann erst Laxantien geben (AO)
– Mobilisation
– Darmrohr legen
– Sympatholytika
– Parasympathomimetika
Komplikationen

9. Respiratorische Insuffizienz.

Symptome– Dyspnoe, Tachypnoe
– Zyanose, Unruhe, schwitzen, evtl.
– schnarchen
– zunächst Tachykardie, später Bradykardie
– Bewusstseinsstörungen (Verwirrtheit, später Eintrübungen bis zum Koma)
Ursachen– Knopflochchirurgie
– Verlegung der Atemwege (Zunge, Schleim, Sekret, Fremdkörper)
– Überhang von Medi’s (Opiate, Relaxanzien)
– vorbestehende Lungenerkrankung
– Schmerzen, zu straffe Verbände
Erstmaßnahmen– Atemwege durch Absaugen, Guedel- oder Wendeltubus freimachen und freihalten
– Sekret mobilisieren (z. B. durch Abhusten)
– Patient zum tiefen Durchatmen anhalten
– O₂ – Gabe nach AO
– Bedarfsmedikation gegen Schmerzen,
– zu straffe Verbände lockern (AO)
– evtl. Intensivstation
Komplikationen

10. Schluckauf (Singultus) Gefahr der Naht-Insuffizienz bei Darmanastomosen und OP-Nähten.

Symptome– ungewöhnlich schnelle Zwerchfell Kontraktionen bei exspiratorischen Stimmritzenverschluss
und nachfolgender tönender Einatmung
Ursachen– Oberbauch Erkrankungen
– Hämatemesis (Bluterbrechen)
– Peritonitis
– obere Gastrointestinale Blutungen
– Schwächung aus unteren Speiseröhrenverschluss
– Bauch – OP
– Chronische Niereninsuffizienz.
Erstmaßnahmen– schlafen mit erhöhtem O. K.
– eiweißreiche, fettarme Nahrung
– weite Kleidung
– Wasser trinken, Luft anhalten.
Komplikationen

11. Schmerzen

Symptome– schwitzen, schneller Puls
– erhöhter RR
– gekrümmte Körperhaltung
– (=Schonhaltung)
– Unruhe
– schnelle Atmung
– Atemveränderung
Ursachen– Art und Größe der OP
– Schnittführung
– intra- und postoperative Lagerung
– eingelegte Drainagen und Sonden
– Subjektive Schmerzverarbeitung.
Erstmaßnahmen– schmerzlindernde Wirkstoffe:
– → Nicht-Opioid-Analgetika
– → Opioide
– → Lokalanästhetika
– PCA – Pumpe
– Kälte oder Wärmeapplikation
– → Kälte bei Schwellungen,
– Blutungsgefahr
– → Wärme nicht im Wundbereich
– sondern bei Verspannungen
– kein Zug auf Drainage Ableitungen
– Lagerung beachten
– Entspannungstechniken (Bsp.: nach Jacobsen oder Yoga oder ätherische Öle)
Komplikationen

12. Übelkeit, Erbrechen

Symptome– tief liegende Augen
– weite Pupillen
– trockene, borkige Zunge
– Angst, Schmerzen, schwitzen
– blasses Gesicht
– Druckgefühl im Magen.
Ursachen– Narkose Nachwirkung
– starke Schmerzen, Hypotonie
– nicht nüchtern operiert
– Magen-Darm-Atonie
– Laparoskopien
– NW der Medis.
Erstmaßnahmen– O. K. hochlagern
– Nierenschale/ Zellstoff
– Mundpflege anbieten
– bei Auffälligkeiten Arzt – Info
– nach AO Nahrungskarenz verlängern
– Flüssigkeit und E´lyte geben
– Antiemetika nach AO
– Magensonde auf Durchgängigkeit
– überprüfen
Komplikationen13. Verwirrtheit (Durchgangssyndrom)
Symptome– Verwirrtheit
– Desorientiertheit
– Unruhe
– sinnlose, teils selbst gefährdende Handlungen (Bsp.: Manipulation am ZVK)
– Symptomverstärkung in der Nacht
– eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit
– ungeordneten Denkvorgänge
– Bewusstseinsstörungen
Ursachen– vorbestehende Arteriosklerose
– hohes Alter
– zerebrovaskuläre Insuffizienz
– Depressionen
– intraoperativer niedriger RR
– Flüssigkeits- und Elytemangel
– Abklären, ob Alkohol- oder
– Medi-Entzug vorliegt.
Erstmaßnahmen– Kontakt zu persönlichen Gegenständen
– RR-Kontrollen
– BGA vorbereiten
– ZVK, Drainagen und DK gegen herausziehen sichern
– ggf. Medi’s zur Ruhigstellung
– Fixierung (AO)
– Bett ganz runterstellen.
Komplikationen

14. Volumenmangel

Symptome– Tachykardie
– Blutdruck – Abfall
– Rückgang der Urinausscheidung.
Ursachen– größere Blut- und Flüssigkeitsverluste (z. B. durch Erbrechen)
– bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr
(Bsp.: zu geringe Infusionsmenge während und nach der OP)
Erstmaßnahmen– auslösende Ursache suchen
– (OP-Verband auf Nachblutungen untersuchen)
– Vitalzeichen und ZVD-Kontrolle
– Patient nicht allein aufstehen lassen
– Infusionen nach AO.
Weitere Quellen zu postoperative Beschwerden
postoperative Beschwerden

Postoperative Komplikationen, unerwünschte Operationsfolgen
Postoperative Komplikationen und Abstoßungsreaktionen

Diesen Beitrag teilen auf...

Twitter Facebook