Gicht
Eiweißstoffwechselstörung, speziell der Purine. Dadurch fällt zu viel Harnsäure im Blut an, welches vor allen in den Gelenken, Knorpeln und Nieren abgelagert wird.
Man unterscheidet:
Primäre Gicht
Angeborene Ausscheidungsschwäche für Harnsäure. Tritt überwiegend bei Männern auf.
Sekundäre Gicht
Gicht als Komplikation z. B. bei Niereninsuffizienz, Leukämie, Pneumonie und anderen.
Symptome:
- Im akuten Anfall
- Entzündungszeichen mit heftigsten Schmerzen. Meist ist das Großzehengrundgelenk betroffen.
- Bei längeren Bestehen der Gicht
- Bildung von Gichtknoten (Tophie)
- Zunehmende Bewegungseinschränkungen
- Gelenkdeformierungen
- Gelenkversteifung
Akute Auslöser für einen Gichtanfall:
- Üppige, purinreiche Mahlzeit (Fleisch, Innereien)
- Alkoholkonsum
- Kälte
- Stress
Stadieneinteilung:
- Stadium I = Blutharnsäurewerte erhöht, keine Beschwerden
- Stadium II = Zusätzlich akute Gichtanfälle
- Stadium III = Zusätzlich Bildung von Gichtknoten, Gelenkdeformierungen und Gichtniere
Diagnostik
- Harnsäure Bestimmung im Blut und Urin
- Betroffene Gelenke röntgen
Komplikationen:
- Nierensteine
- Niereninsuffizienz
- Kontrakturen
- Frakturen
- Arteriosklerose mit den entsprechenden Folgekrankheiten
Therapie:
Im Gichtanfall:
- Gabe von Cholzin (Gift der Herbstzeitlose) wirkt gut gegen die Schmerzen
- Butazolidin steigert die Harnsäureausscheidung
- Evtl. Cortisongabe wirkt entzündungslindernd
- Evtl. Indometacin (Amuno®) wirkt schmerzlindernd
- Betroffenes Gelenk weich und hochlagern
Maßnahmen nach einem Gichtanfall:
- Urikostatika (Allopurinol)› hemmen den Abbau von Purinen zu Harnsäure
- Alternativ Urikosurika› fördern die Harnsäureausscheidung
- Purinarme Ernährung
- Viel Trinken, aber kein Alkohol