Diffuser Ösophagusspasmus
Ursachen:
- nicht bekannt, betroffen meist ältere Personen
Symptome:
- – Unvermittelt und intermittierend heftige, nicht peristaltische Kontraktionen, sog. „Krämpfe“
- – Erhebliche retrosternale Schmerzen, die auch in den Hals, Kieferwinkel, sogar in den linken Arm ausstrahlen können (DD: Angina pectoris)
- – Dysphagie
Diagnostik:
- – Röntgenologisch korkenzieherartige Verformung des Ösophagus mit Pseudodivertikel Bildung
- – Manometrisch gemessene Drucke übertreffen Normwerte um das Doppelte
- – Falls Veränderungen nicht spontan bei der Röntgenuntersuchung nachweisbar, durch Cholinergikum oder Pentagastrin provozierbar
Inhaltsverzeichnis
Diffuser Ösophagusspasmus
Medikamentöse Behandlung:
- – Nitroglyzerin und Ca-Antagonisten lösen häufig den Krampf und lenken gleichzeitig fälschlicherweise die Aufmerksamkeit auf das Herz
und die Koronarien - – Auch Anticholinergika und Sedativa, Motilität regulierende Substanzen
Ösophagus
Ösophagus Motilitätsstörungen treten oft im Gefolge anderer Erkrankungen auf, wie z. B. Diabetes mellitus, neurologische Erkrankungen wie M. Parkinson oder Krebserkrankungen. Nahezu regelmäßig ist die Speiseröhre mit z. T. ausgeprägten Motilitätsstörungen bei den folgenden Erkrankungen beteiligt:
- Diabetes mellitus
- Kollagenosen
• progressive systemische Sklerodermie (PSS)
• systemischer Lupus erythematodes (SLE)
• Polyneuropathie, Dermatomyositis
• Sjögren Syndrom
• Raynaud Syndrom - ZNS- und PNS-Erkrankungen
• Poliomyelitis
• Stammhirn Läsionen
• Periphere Polyneuropathie - generalisierte Muskelerkrankungen
• Myasthenia gravis
• myotone Dystrophie - Amyloidosen
- Alkoholkrankheit
Bei der Behandlung sekundärer Ösophagus Motilitätsstörungen steht zunächst die optimale Therapie der Grunderkrankung im Vordergrund. Zusätzlich kann eine symptomatische Therapie erfolgen, die sich an den beklagten Beschwerden orientiert. Bei vordringlichen Refluxbeschwerden – wie z. B. bei der Sklerodermie – können säure supprimierende Medikamente wie die Protonenpumpenhemmer eingesetzt werden. Bei Motilität assoziierten Beschwerden können pro kinetische Substanzen oder bei einem entsprechenden Bild auch muskelrelaxierende Medikamente verwendet werden.
Motilitätsstörungen:
Achalasie |
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Pathologie | Neuromuskuläre Störung durch Degeneration des ösophagealen Nervenplexus • Mittlere Erwachsene • unzureichende untere Sphincter-Erschlaffung. • Erweiterung des prästenotischen Ösophagus |
Symptome | Dysphagie • Retrosternale Schmerzen • Regurgitation (nachts!) • Aspirationsgefahr! |
Diagnose | Rö-Breischluck „Weinglasform“ • ÖGD • Manometrie: Unkoordinierte Peristaltik bei gesteigertem Ruhetonus (normal 15 – 25 mmHg). Keine Sphincter-Erschlaffung unten. |
Therapie | Pneumatische Dilatation • Ca-Antagonisten und Nitrate Ggf. longitudinale Myotomie oder Injektion von Botulinumtoxin in Sphincter hält 6 – 12 Monate an. |
Sonstiges | 10-fach erhöhtes Ca Risiko |
Diffuser Ösophagusspasmus |
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Pathologie | Ätiologie unklar. • Vor allem ältere Menschen. • Intermittierende, plötzliche, nicht peristaltische Kontraktionen. • Bildung von Pseudo-Divertikeln. |
Symptome | Retrosternale Schmerzen mit Ausstrahlung in Kiefer, Hals, Arm → Attackenartiger • Dysphagie |
Diagnose | Rö: Korkenzieherartige Verformung mit Pseudo-Divertikeln • Manometrie: gesteigerter, unkoordinierter Druck. • Provokation mit Cholinergika oder Pentagastrin |
Therapie | Nitro-Präparate • Anticholinergika • Sedativa • Dopamin • Ca-Antagonisten |