Autor/in: Niko W.

Übungsfragen zum Wundmanagement

1) Was ist eine Wunde?

Es ist eine durch Schädigung der Zellen und des Gewebes verursachter Verlust des Gewebezusammenhangs, oft verbunden mit Substanzverlust und Funktionseinschränkung. Sie steht mit Zerstörung von Haut- und Schleimhautoberflächen in Zusammenhang.

2) Was ist eine iatrogene Wunde?

Diese Wunden werden im Rahmen von therapeutischen Maßnahmen verursacht, z. B. OPs

3) Was ist eine chronische Wunde?

Wunden, die nach 4–12 Wochen unter fach- und sachgerechter Versorgung keine Heilungstendenz zeigen. Wundart und Kontextfaktoren spielen eine bedeutende Rolle. (z. B. Dekubitus, Ulcus Cruris)

4) Was ist eine akute Wunde?

Darunter versteht man Wunden, die durch ein Trauma entstanden sind, → heilen meist komplikationslos.

5) Was versteht man unter sekundärer Wundheilung?

Offene Wundheilung mit verzögertem Heilungsverlauf unter ausgedehnter Narbenbildung. Es kann sich dabei um Wunden mit großem Gewebedefekt, eine chronische oder septische Wunde handeln.


6) Was versteht man unter primärer Wundheilung?

Wundheilung unter weitgehender Wiederehestellung der normalen Struktur des Gewebes. (Bei aseptischen OP Wunden und infektionsfreien akuten Verletzungen)

7) Nennen sie je 1 Bsp. Für eine mechanische & thermische Wunde?

Mechanische: Platzwunde, Schnittwunde, Schürfwunde thermische: Verbrennungen, Erfrierung

8) Was ist eine chemische Wunde?

Entstehen durch Chemikalien, Verätzungen durch Säuren oder Laugen auf der Haut.

9) Welche Erstmaßnahmen treffen Sie bei einer Verätzung am Bein?

Notarzt rufen
Alle benetzten Kleider entfernen
Betroffene Bereiche unter fließendem Wasser ausgiebig spülen, wenn kein Wasser, dann Schadstoff abtupfen (Tupfer häufig wechseln)
Auf Selbstschutz achten!

10) Was versteht man unter Wunden, die aufgrund endogener Ursachen entstehen?

Entstehen durch Stoffwechselstörungen im Gewebe (z. B. Durchblutungsstörungen) oder einer Grunderkrankung (z. B. Diabetes).

11) Was sind aseptische Wunden? Welche Wunden gehören dazu?

Aseptische Wunden → Steril, daher nicht mit Keimen besiedelt (unter sterilen Bedingungen angelegt) z. B. OP – Wunden.

12) Was sind septische Wunden? Welche Wunden gehören dazu?

Sie sind immer Keim besiedelt. Heilen oft langsam und es kommt zu Komplikationen. z. B. – Dekubitus – Bisswunden – Ulcus Cruris – Stich-. Schnitt,- & Schusswunde

13) Was sind potenziell kontaminierte Wunden? Welche Wunden gehören dazu?

Möglicherweise mit Keimen besiedelt oder kann im Laufe der Zeit besiedelt werden. Diese Wunden müssen von Anfang an als besiedelt betrachtet werden. z. B. Tracheostoma, Verbrennungswunden

14) Nennen Sie 3 Wundarten, die aufgrund endogener Ursachen entstehen!

Ulcus cruris
diabetisches Fußsyndrom
Dekubitus

15) Wie kann der Wundrand beschrieben werden?

z. B. Rot, nekrotisch, glatt

16) Wie wird die Wundtiefe ermittelt?

Sterile Pinzette wird senkrecht bis zur tiefsten Stelle (Wundgrund) eingeführt. Auf Höhe des Hautniveaus hält man die Pinzette mit den Fingern fest und misst nach dem Herausziehen den Abstand von Kopf der Kanüle bis zur Fingerspitze mit einem Lineal.

17) Wie kann das Wundexsudat beschrieben werden?

Menge (Anzahl der durchnässten Kompressen.)
Qualität (Farbe, Konsistenz)
Geruch

18) Welche Faktoren/ Aspekte sind bei der Wundanalyse wichtig?

Alter der Wunde
Wundlokalisation
Größe der Wunde
Wundgrund
Wundrand
Wundumgebung
Wundgeruch
Wundtiefe
Schmerzen

19) Welche Beläge können sich auf einer Wunde befinden?

Nekrosen, Fibrin

20) Wie kann die Wundumgebung beschrieben werden?

Rötung – Feuchtigkeit
Schwellung – Farbe
Mazeration – Wärme
trockene Haut

21) Wie kann der Wundgrund beschrieben werden?

Farbe → Schwarz, Braun (nekrotisch belegt) → gelblich (Eiter)

Konsistenz → Nekrosen (trocken, hart) → Granulationsgewebe

22) Nennen Sie typische Entzündungszeichen einer Wunde!

Schwellung, Rötung, Überwärmt

23) Nennen Sie Wundheilungsstörungen!

Gangrän:

Abgestorbenes Gewebe durch fortschreitenden Arterienverschluss. Mumifiziertes, schwarzes Aussehen bei trockener Gangrän feucht → übler Geruch durch Bakterienbesiedlung

Nekrosen:

Absterben von Gewebe, wenn Wunden unter Spannung stehen, schlecht durchblutet sind oder die Wundränder zerfetzt sind, kleine Nekrosen fallen selbst ab.

Wundhämatom:

Bluterguss im Wundbereich durch längere Nachblutung oder bei Verschluss der Blutgefäße oder Gerinnungsstörungen.

Wundinfektion:

– Gelangen Keime in die Wunde, kann es zu einer Entzündung kommen, Keime vermehren sich → Entzündungszeichen

Serom:

Schwellung im Wundbereich aufgrund Austritt von Lymphe, wenn Lymphbahnen oder Knoten angeschnitten wurden. → z. B. bei OP.

Wund-, Nahtdehiszenz:

Wundränder einer OP Wunde verkleben im Wundheilungsverlauf nicht, sondern klaffen auseinander.

24) Welche Begleiterscheinungen von Wunden gibt es? Blutungen

Verlust von Gewebsflüssigkeit
Gefährdung von Nachbarorganen
Schmerzen
Mobilitätseinschränkungen

25) Was bedeutet Wundassessment?

Darunter versteht man eine qualifizierte Wundbeurteilung, –
Erfassung, und -vermessung.

26) Zu den Instrumenten des Wundassessment gehören …?

Wundanamnese
Fragebögen zur Wundanalyse
Erhebungsbögen, um den Wundverlauf abzubilden
Erhebungsbögen zur Erfassung des Wundschmerzes
Lebensqualitätsbögen bei chronischen Wunden
Austausch im multiprofessionellen Team
– Dokumentation

27) Phasen der Wundheilung!

Phase 1 Inflammatorische und Reinigungsphase: 1–3 Tag, zunächst Gerinnung, dann Abbau und Resorptionsvorgänge, die mit einer leichten Entzündung einhergehen. Blut kommt durch das Gerinnungssystem zum Stillstand. Schorf bedeckt die Wunde. Fibrin fasern, die durch die Blutgerinnung Kleben halten Wundspalt zusammen. Leukozyten bilden Wundsekret → Wundgrund sauber.

Phase 2 Proliferationsphase (Neubildung): Phase dauert je nach Größe und Tiefe der Wunde. Durch Granulationsgewebe soll der Gewebedefekt wieder von Grund aufgebaut werden. Gewebe → Rot, grobkörnig, stark durchblutet. Keratinozyten beginnen mit der Neubildung des Gewebes.

Phase 3 Differenzierung-Epithelisierung-Reparationsphase: ab Tag 8 entsteht nach und nach ausgereiftes Gewebe. Granulationsgewebe wird zu festem Narbengewebe. Neue Hautzellen entstehen und die Fläche wir mit Epithelgewebe bedeckt.

28) Welche Grundsätze sollten beim Verbandswechsel beachtet
werden?

Auf Wohlbefinden des Patient-achten
Jede Wunde aseptisch behandeln
Kein Material von septisch zu aseptischen Wunden mitnehmen
Fenster und Türen schließen, keine Besucher
Nicht über Wunde sprechen

29) Wie wird der Betroffene auf den Verbandswechsel vorbereitet?

Bewohner Informieren
Informationen über den Ablauf geben
Den Bewohner bequem lagern, sodass Wunde sichtbar ist
Akte vorher durchlesen.

30) Was gehört zur Nachbereitung (Verbandswechsel)?

Nach Wohlbefinden erkundigen
Den Patienten informieren sich bei Schwellung/ Schmerz zu melden
bequem lagern
Arbeitsfläche desinfizieren
Abwurfbehälter ordnungsgemäß entsorgen
Material desinfizieren
Dokumentation

31) Was sind die Aufgaben der Feuchten Wundversorgung? Nennen Sie Bsp. Für feuchte Wundverbände!

Schutz vor Austrocknung, sodass Zellwachstum möglich ist
Aufrechterhaltung der optimalen Temperatur
Aufrechterhaltung eines optimalen ph-Wertes
Gewährleistung des ausgewogenen Gasaustausches

Beispiele: Folienverband, Salbenkompressen, Schaumverband.

32) Was sind Aufgaben der Pflege bei der Wundversorgung?

Richten des Verbandmaterials
Beobachtung des Heilungsverlaufes
Dokumentation des Heilungsverlaufes
Durchführung der Verbandswechsel nach A.O

33) Welchen Nutzen haben silberhaltige Präparate?

Silber wirkt bakterizid und wird bei infizierten Wunden verwendet.

34) Wie kann ein Verbandswechsel ablaufen?

Was wir aufgeschrieben haben, mehrmals durchlesen!

35) Welche Anforderungen werden an Wundverbände gestellt?

Kein Verkleben der Wunde
Stabilität
Sterilität
Sicherheit in der Anwendung
Luftdurchlässig

36) Zum ganzheitlichen Wundtherapiekonzept gehören….?

Grunderkrankung behandeln
Fachgerechte Wundversorgung
Ernährung + ausreichend Flüssigkeitszufuhr
Psychische Störung des Betroffenen
Wundschmerz behandeln
Hautschutz
Bewegungsförderung und Druckentlastung

37) Nennen Sie die Hauptgedanken des Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“!

Weg vom isolierten Blick von der Wunde hin zum ganzheitlichen Blick auf den Menschen.

38) Was gehört zum prozessorientierten Wundmanagement?

1) Wundanamnese
2) Wundbeobachtung
3) Wundbeurteilung
4) Wundbehandlung
5) Wunddokumentation
6) Wundevaluation

Weitere Quellen zu Übungsfragen zum Wundmanagement
Übungsfragen zum Wundmanagement

Wundversorgung – Wissenswertes über das Wundmanagement
Wundmanagement und Wundversorgung in der häuslichen Pflege

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