Autor/in: Ulrich Scharte

Klausurvorbereitung Krankheitslehre

– Anämie –

1.     Was ist Blutbildung und beschreiben Sie die Blutbildung?

  • Blutbildung = Ist der Prozess der Hämatopoese
  • Das Knochenmark bildet pro Sekunde ca. 2 Mio. neue Blutkörperchen.
  • Alle haben ihren Ursprung in pluripotenten Stammzellen des Knochenmarks.
  • Pluripotente Stammzellen (Vielkönner) sind Zellen, die jeden geforderten Zelltyp des Blutes annehmen können. Die Teilung und Differenzierung der pluripotenten Stammzellen wird u. a. durch den Wachstumsfaktor Erythropoetin stimuliert.

2.     Was ist Erythropoese?

  • Prozess der Bildung und Entwicklung roter Blutzellen (Erythrozyten), der durch den Blutwachstumsfaktor Erythropoetin stimuliert wird. Ausgelöst wird der Prozess durch den Sauerstoffmangel (Hypoxie) im Blut. Sauerstoffmangel im Blut entsteht durch Zellarbeit.
  • Die Entstehung von der Stammzelle zu den reifen Erythrozyten erfolgt im roten
  • Knochenmark. Erythrozyten haben keinen Zellkern mehr und können sich nicht teilen.

3.     Wie werden Erythrozyten abgebaut und wie lange leben sie?

  • Erythrozyten leben ca. 120 Tage.
  • Der Abbau der alten Erythrozyten findet vorrangig in der Milz sowie in der Leber und dem Knochenmark statt.
  • Ablauf in der Milz:
  • Das Blut durchläuft regelmäßig die Milz
  • Die Milz prüft, wie alt die Erythrozyten sind.
  • Alte Erythrozyten werden ausgefiltert und in Häm und Globulin aufgespalten.
  • Das Häm (Eisen) wird vom Körper wiederverwendet.
  • Globulin wird in der Leber weiter zu Bilirubin zerlegt, das die Farbe des Stuhlganges mitbestimmt.
  • Beim Abbau des Bilirubin entsteht Urobilinogen, was die Farbe des Urins mitbestimmt.

Inhaltsverzeichnis


4.   Nennen Sie die Funktionen des Hämoglobins.

  • Ist der Blutfarbstoff.
  • Zuständig für den an das Häm (Eisen) gebundenen Sauerstofftransport zu den Zellen.
  • Abtransport des von den Zellen abgegebenen Kohlendioxids.

5.   Definieren Sie die Anämie, nennen Sie alle Unterscheidungsformen und erklären Sie mindestens eine ihrer Wahl.

Definition:

  • Anämie (Blutarmut) ist die Verminderung der Erythrozytenzahl und / oder der Hämoglobingehaltes im Blut unter die Norm. [Normwerte:    Frauen:     12g / dl] [Männer:    13g / dl]

Unterscheidungsformen:

  • Blutverlustanämie:
  • Blutungsanämie
  •   Hämolytische Anämie(durch künstliche Herzklappenersatz)
  • Blutbildungsanämie: – das Hämoglobin betreffend
  •   die Kernreifung betreffend
  • Renale Anämie: – bei chronischer Niereninsuffizienz

– Renale Anämie (Was ist eine renale Anämie?) :

Unter renaler Anämie versteht man einen Mangel an roten Blutkörperchen (Erythrozyten), der im Verlauf einer chronischen Niereninsuffizienz entsteht.

Hauptursache dieser Anämieform ist der Mangel an Erythropoetin – dem Hormon, das die Bildung der Blutkörperchen im Knochenmark stimuliert.

– Wie entsteht eine renale Anämie?

Das Hormon Erythropoetin wird zum Großteil in der Niere gebildet. Im Verlauf einer chronischen Niereninsuffizienz kann die Niere jedoch keine ausreichenden Mengen an Erythropoetin mehr herstellen, was dann wiederum zu einer verminderten.

Erythrozytenbildung führt. Der Schweregrad (Ausprägung) der renalen Anämie ist unter anderem davon abhängig, wie stark die Funktion der Niere eingeschränkt ist.

Eine weitere Ursache der renalen Anämie ist, dass die roten Blutkörperchen nur noch eine verkürzte Lebenszeit haben. Eine Ursache für die kürzere Lebensdauer ist, dass das Blut bei Niereninsuffizienz zu viele schädliche Stoffwechselprodukte (harnpflichtigen Substanzen) enthält, die normalerweise mit dem Urin ausgeschieden werden.

– Blutverlustanämie: (Sogenannte Blutungsanämie / Was ist das?)

Man unterscheidet:

  • Akute
  • Chronische

Ursache:

Verlust von Erythrozyten und Thrombozyten durch kleinere und größere Blutungen

  •   Akute: Mittlere und größere Verletzungen
  •   Chronische: Meist unsichtbare innere Blutungen z. B. durch / im:
  • Magen-Darm-Trakt, Colitis Ulcerosa, Hämorriden, Tumore

Symptome:

Niedriger (Hb) Hämoglobin und Thrombozytengehalt des Blutes. Die Intensität der Symptome hängt nicht nur vom Schweregrad der Anämie ab, sondern auch von der Zeitspanne, in der die Anämie wirkt.

  • Langsamer Abfall des Hb-Wertes (Hämoglobin-Gehalt) im Blut bewirkt durch Anpassungsmechanismen des Körpers nur leichte Symptome.
  • – Rascher Abfall des Hämoglobin-Gehaltes im Blut bewirkt heftige bis zu lebensbedrohlichen Beschwerden / Symptomen. Weitere Symptome sind (Beispiele):
  • – Blässe der Haut vordergründig der Schleimhäute
  • – Verminderter O₂ – Gehalt (Sauerstoffgehalt) im Blut.
  • – Tachykardie
  • – Schweißausbruch
  • – Blutdruckabfall bis zum Volumenmangelschock
  • – Schwindel
  • – Konzentrationsprobleme
  • – Rasche körperliche Ermüdung
  • – Blut im Stuhl
  • – niedriger Hb-Wert
  • – psychotische Erscheinungen, Krämpfe

Therapie:    (Beispiele)

  • – Bluttransfusionen im Akutfall, sonst bei Bedarf
  • – Blutstillung
  • – Operative Beseitigung der Blutungsquelle
  • Eisenmedikamente

6.   Nennen Sie die Symptomgruppen einer Anämie, nennen Sie jeweils 2 Beispiele.

Und erklären Sie 2 Beispiele ihrer Wahl.

Gruppen:

allgemein

  • Leistungsschwäche
  • Blässe

neurologisch

  • Konzentrationsschwäche
  • Kopfschmerzen

kardial

  • Tachykardie
  • Volumenmangelschock

Beispielerklärung:

– Tachykardie:

Ist die erhöhte Herzfrequenz? Bei Anämie versucht das Herz durch eine erhöhte Herztätigkeit die Anämie auszugleichen, ermüdet aber durch den Sauerstoffmangel schneller.

– Konzentrationsschwäche:

Durch den Mangel an Erythrozyten entsteht auch ein Sauerstoffmangel im Blut. Dadurch können Gehirnzellen, die viel Sauerstoff benötigen, nur eingeschränkt arbeiten. Das äußert sich z. B. in Konzentrationsschwäche.

– Volumenmangelschock:

Akutes, globales Kreislaufversagen, das durch großen Blutverlust entsteht. Es herrscht ein akutes Missverhältnis zwischen Herzzeitvolumen und dem aktuellen Durchblutung bedarf der Organe.

–   Symptome:

  • akuter Blutdruckabfall
  • Herzfrequenzanstieg
  • Engerstellung der Arteriolen und Venen

– Gegenmaßnahmen:

  •    Bluttransfusionen
  • i.v.-Gabe von Blutderivaten,
  • O₂-Gabe zur Sicherstellung der Atmung.

7.   Nennen Sie mindestens drei wichtige Gesichtspunkte einer Anämie.

  • Anämie kann sich über Jahre schleichend entwickeln
  • Im Alter kann eine Begleitanämie auftreten. Bedingt durch z. B. häufige Infektionen.
  • Bei unklarer Verwirrtheit immer auch an eine Anämie denken.

– Blutbildungsstörungen

  • Vitamin B12 Mangel oder Resorptionsstörungen
  • Eisenmangel
  • Sauerstoffminderversorgung der Körperzellen durch verminderte Anzahl der
  • Erythrozyten im Blut
  • Hb-Abfall (Laborwert für das Hämoglobin im Blut)

– Leukämie –

8.     Definieren Sie die Leukämie.

Leukämie (Blutkrebs) ist eine neoplastische (bösartige) Erkrankung der Leukozyten und

Lymphozyten. „Leukämie“ bedeutet weißes Blut.

  • Alle Formen der Leukämie haben gemeinsam, dass es zu einer rasanten und pathologischen (krankhaften) Vermehrung der unreifen / funktionsunfähigen weißen Blutkörperchen   (Leukozyten / Lymphozyten) kommt.
  • Die Entartung der Leukozyten zu Leukämiezellen, führt zur Verdrängung der anderen,     gesunden Blutbestandteile sowohl im Knochenmark als auch im Blut.

9.     Welche Formen der Leukämie gibt es?

Es gibt zwei Hauptgruppen, die in der Leukämie Therapie noch weiter aufgeteilt werden.

  • Chronische Leukämie
  • akute Leukämie

10.   Welche Menschen sind am häufigsten davon betroffen?

  • Akute Leukämie: – Kinder und Jugendliche
  • Chronische Leukämie: – Erwachsene   (40 – 70 Jahre)

11.   Nennen Sie zu den jeweiligen Leukämieformen die Symptome.

Akute   Leukämie:   

  • Müdigkeit, Leistungsschwäche
  • Fieber
  • Infektanfälligkeit
  • Gewichtsverlust
  • Petechien (punktförmige Einblutungen in die Haut ohne äußere Ursache)

Chronische Leukämie:

  • Schwellung der Lymphknoten
  • Milzschwellung
  • Hautekzem mit Juckreiz
  • Eisenmangelanämie (hypochrome Anämie)
  • Sonst keine AZ-Einschränkung

12.   Warum hat der Mensch mit Leukämie alle anämischen Symptome?

Durch die unkontrollierte Vermehrung der entarteten Leukozyten kommt es zu einer Verdrängung der normalen physiologischen Blutbildung.

d. h. :     Mit zunehmender Vermehrung beanspruchen die krankhaften Leukozyten immer mehr Raum im Knochenmark, sie verdrängen dabei die gesunden Blutbestandteile, also rote Blutkörper (Erythrozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten). Als Folge daraus werden im roten Knochenmark zu wenig neue gesunde Erythrozyten (Retikulozyten = junge Erythrozyten) für den Sauerstofftransport und Thrombozyten für die Blutgerinnung im Blut gebildet. Das äußert sich dann in den typischen Symptomen einer Anämie.

13.   Bei welcher Form der Leukämie ist die Milz vergrößert und erklären Sie warum?

– Bei chronischer lymphatischer Leukämie (CLL)

Milzschwellung: Bei CLL finden sich die funktionsuntüchtigen Leukozyten in stark überhöhten Maß im Blut, in der Milz, im Knochenmark und den Lymphknoten. Zur Milzvergrößerung kommt es, weil die Milz vermehrt Erythrozyten abbauen muss. Zusätzlich ist die zunehmende Vermehrung der kranken Leukozyten eine Ursache der Milzvergrößerung, da die Milz auch ein wichtiges Organ im lymphatischen System ist.

Milzschwellung:

Splenomegalie (griechisch: splen =Milz, megas=groß).

Akute oder chronische Vergrößerung der Milz.

Milz.:

Die Milz wiegt im gesunden Zustand ca. 150g. Bei einer.

Milzschwellung kann sie bis zu 8 kg schwer werden.

14.   Bei welchen Erkrankungen sind die Lymphozyten-Werte im Blut zu hoch?

Bei Keuchhusten, Tuberkulose, Syphilis, Brucellose, verschiedenen Krebsarten wie Leukämie, Mononukleose, Röteln, Zytomegalie, Hepatitis A und unter anderem auch bei einer viralen Lungenentzündung sind die im Blut feststellbaren Werte der Lymphozyten sehr hoch.

15.   Bei welchen Erkrankungen sind die Lymphozyten-Werte im Blut zu niedrig?

Bei AIDS, bestimmten Medikamententherapien (z. B. Zytostatika, Kortison), Tuberkulose-Arten, verschiedenen Krebsarten (Lymphome), systemischen Lupus erythematodes sowie dem Cushing-Syndrom sind die Werte erniedrigt.

– HIV-Aids –

16.   Definieren Sie mit eigenen Worten HIV – Aids.

  • AIDS ist eine chronische, lebensbedrohliche Erkrankung, die durch das HI-Virus verursacht wird. Der Virus schädigt oder zerstört die Immunabwehr. Durch HIV wird man für Infektionen, die der Körper normalerweise ohne Problem bekämpfen kann, anfällig.
  • Der Begriff AIDS wird für ein spätes Stadium der HIV-Infektion benutzt. (AIDS = acquired immunodeficiency Syndrome = also das Krankheitsbild der erworbenen Abwehrschwäche)
  • Das Virus und die Infektion werden HIV genannt.
  • Durch den Virus werden T-Helferzellen, Langerhans-Zellen der Haut und Makrophagen befallen und in ihrer Anzahl erheblich reduziert.
  • HIV ist nach Ansteckung mehrere Jahre symptomfrei.
  • HIV ist ansteckend.
  • HIV ist erst 6–8 Wochen nach der Infektion im Blut nachweisbar.
  • Der Virus baut seine Erbinformation in die befallenen Zellen ein.

17.   Nennen Sie die drei Verlaufsstadien mit den dazugehörigen Symptomen.

– Stadium A:

  • HIV-positiv (d. h. Neuinfektion respektive jede Person, bei der HIV festgestellt wurde)
  • Keine Symptome

(Symptomfreie Zeit etwa 8–10 Jahre)

– Stadium B:

  • HIV-positiv
  • – häufiges Fieber   > 38,5 °C
  • – Durchfälle, länger als 1 Monat
  • – Pilzerkrankungen des Mund-Nasen-Rachenraumes
  • – chronischer Pilzbefall der Vulva und Vagina
  • – rezidivierender (wiederkehrender) Herpes Zoster
  • – chronische Müdigkeit
  • – Mundschleimhautveränderungen
  • – Geschmacksveränderungen
  • – Beckenentzündungen mit Abszessen

– Stadium C: – HIV-positiv

  • – Vollbild AIDS
  • – Starker Gewichtsverlust
  • – Enzephalopathie (Hirnentzündung)
  • – Infekte durch Viren, Pilze, Parasiten, Bakterien
  • maligne (bösartige) Erkrankungen
  •   z. B. Kaposi-Syndrom, Lymphome, Gebärmutterhalskrebs

18.   Nennen und erläutern Sie die Infektionswege und wie kann man sich schützen.

Infektionswege:

  • Blut
  • Sperma
  • Scheidenflüssigkeit
  • Muttermilch
  • Infektiöses Blut oder durch verschmutzte Nadeln oder Spritzen bei z. B. Fixern.
  • Unbehandelte Mütter können das HI-Virus während der Schwangerschaft, der Geburt oder durch das Stillen auf ihre Kinder übertragen. Meist erfolgt die Infektion über Blut und Sperma. Häufig erfolgt die Übertragung des HI-Virus durch ungeschützten (ohne Kondom) Geschlechtsverkehr mit einer infizierten Person. Durch kleinste Verletzungen dringt der Virus in den Körper ein.

Schutzmöglichkeiten:

  • Schutz durch Kondome bei Geschlechtsverkehr.
  • Kein außerehelicher Verkehr.
  • Einhalten der Hygiene- und Desinfektionsvorschriften
  • Schutzhandschuhe aus Latex (und Nitril bei Latexallergie)
  • Kein Geschlechtsverkehr mit unbekannten Personen
  • Durch umfassendes Wissen über die Erkrankung und den HIV-Test.

19.   Nennen Sie die drei Klassifizierungen der T-Helferzellen.

Klassifizierung: 1    = mehr als 500 T-Helferzellen pro Mikroliter (µl) Blut

2 = 499 – 200 T-Helferzellen pro Mikroliter (µl) Blut

3 = weniger als 200 T-Helferzellen pro Mikroliter (µl) Blut

20.   Erklären sie folgendes Beispiel:

z. B.    HIV C3 = HIV-positiv.

Stadium C

weniger als 200 T-Helferzelle pro µl Blut

HIV B1 = HIV-positiv

Stadium B

mehr als 500 T-Helferzellen pro µl Blut

HIV B2 = HIV-positiv

Stadium B

499, – 200 T-Helferzellen pro µl Blut

HIV A1 = HIV-positiv

Stadium A

mehr als 500 T-Helferzellen pro µl Blut

– Allergie –

21.   Was sind Antigene?

Als Antigene wird jeder Stoff, ob im flüssigen oder festen Zustand bezeichnet, der die Bildung von Antikörpern verursacht. Bestimmte vom Körper als fremd erkannte Oberflächenmerkmale können sich z. B. auf Bakterien, Viren, eigene oder fremde Körperzellen, oder Stoffen aus der Umwelt befinden. Das Immunsystem reagiert auf Antigene mit der Bildung von Antikörpern.

22.   Was sind Antikörper?

Antikörper werden auch Immunglobuline genannt. Es handelt sich um Eiweißstoffe, die das Immunsystem bildet. Sie sind in der Lage, an die Fremdkörper / Fremdstoffe anzudocken (Schlüssel-Schloss-Prinzip) und diesen dann zu zerstören. Antikörper passen nur zu einem Antigen.

Funktionsprinzip:

Wird ein Antigen als fremd erkannt, produzieren die Immunzellen entsprechende Antikörper, die genau zum Antigen passen. Diese Antikörper verbinden sich mit dem fremden Antigen und bilden einen sogenannten Antigen-Antikörper-Komplex. Der Antigen-Antikörper-Komplex aktiviert wiederum die Bildung weiterer Eiweißstoffe. Dies führt dann zur direkten Zerstörung der Fremdsubstanz / Fremdstoffe.

Oder: Der Antigen-Antikörper-Komplex signalisiert spezialisierten Immunzelle, dass sich ein Fremdstoff / Fremdkörper im Organismus befindet. Diese spezialisierten Zellen zerstören den Komplex und entfernen ihn aus dem Körper. Jede Antigen-Antikörper-Reaktion hat auch zur Folge, dass sich der Organismus diese Reaktion sogenannt merkt (speichert), um bei erneutem Eindringen eines bereits dann bekannten Antigens in den Körper rasant mit dem passenden Antikörper reagieren zu können. In diesem Fall spricht man von dem Immungedächtnis.

23.   Was ist eine Allergie?

Eine Allergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegenüber bestimmten körperfremden Substanzen der Umwelt. „Überschießend“ heißt die Reaktion, weil das Immunsystem auf Fremdstoffe (z. B. Pollen) anspricht, die sonst keine Gefahr darstellen.

24. Wie äußert sich eine Allergie / Welche Symptome treten auf? Nennen Sie.

Beispiele.

Allergische Symptome:   (Beispiele)

– Allgemeine Allergiesymptome:

  • z. B. Juckreiz
  • Hautreaktionen (Quaddeln)
  • Gelenkschmerzen (rheumatische Beschwerden)
  • Atembeschwerden
  • Fieber
  • Kreislaufzusammenbruch (anaphylaktischer Schock).

– Spezielle Allergiesymptome:

  • am Auge: Bindehautentzündung, Lidschwellung
  • in den Atemwegen:   Heuschnupfen, Dauerschnupfen, Schwellungen der Atemwege, asthmatische Beschwerden
  • an der Haut: Nesselsucht, Ekzeme, Neurodermitis
  • Magen / Darm-Trakt: Übelkeit, Durchfall, Magenschleimhautentzündung

25.   Nennen Sie alle Reaktionstypen, nennen Sie jeweils zu 2 Allergien 1 – 2

Krankheiten und ein betroffenes Organ.

Reaktionstypen:

Typ. 1:    IgE vermittelte Sofortreaktion

Typ. 2:    Antikörper vermittelte IgG

Typ. 3:    Immunkomplex vermittelte Reaktion (IgM)

Typ. 4:    zellvermittelte Reaktion

Allergie   Krankheiten   Organ

Pollenallergie – Heuschnupfen – Lunge und Atemwege

Milbenallergie – Asthma bronchiale – Lunge

Nickelallergie – Kontaktdermatitis – Haut

Medikamentenallergie – Nesselsucht – Haut

(Beispiele)

26.   Wie kann man eine Allergie diagnostizieren? Nennen Sie drei Verfahren.

– Pricktest

– RAST-Test

– RIST-Test

– Reibtest

27.   Erklären Sie ein Diagnostik verfahren.

RAST-Test:     (Radio-Allergo-Sorbent-Test)

Es ist ein risikoloser Labor-Bluttest zur Antikörperbestimmung. Der RAST-Test dient meist zur Ergänzung von anderen Allergie-Tests. Mit dem Test bestimmt man die Konzentration von Antikörpern der IgE-Klasse im Blut, die gegen ein bestimmtes körperfremdes Allergen gerichtet sind. Der Test zielt darauf ab, in einem Labortest Antikörper gegen körperfremde Allergene nachzuweisen. Man untersucht bestimmte Allergene, die bereits im Verdacht stehen, eine Allergie auszulösen. Die Blutprobe wird einmalig abgenommen. Das Ergebnis liegt erst nach ca. 2 Wochen vor. Je höher der RAST-Wert, desto stärker ist die Sensibilisierung.

Nachteil:

  • Im Ergebnis nicht immer zuverlässig.
  • Es ist teuer und aufwendig, da nur in Speziallabors möglich.
  • Lange Wartezeit bis zum Ergebnis.

Vorteil:

  • Es kann im Gegensatz zu anderen Tests auch bei akuten Infektionen oder Einnahme von Medikamenten durchgeführt werden.

Der Test ist ab dem Säuglingsalter möglich.

28.   Wie viele Therapiemöglichkeiten gibt es. Beschreiben Sie eine ausführlich.

Therapiemöglichkeiten:    3 Therapien

z. B.: – prophylaktische Maßnahmen (Allergenkarenz)

– medikamentöse Therapien

(z. B. mit Antihistaminika und Cortison)

– Hyposensibilisierung

Beschreibung einer Allergietherapie:

Hyposensibilisierung:

Es ist eine spezifische Immuntherapie. Durch wiederholten, kontrollierten Kontakt mit einem Allergen (allergieauslösenden Substanz) wird die Empfindlichkeit abtrainiert. Also Erfolg auf Dauer. Die Therapie setzt zu Beginn der Reaktionskette ein. Ihr Ziel ist es, das Immunsystem unempfindlicher (hypo = weniger), gegen die allergieauslösenden Stoffe zu machen.

Technik:

Die Technik dafür ist die schrittweise Gewöhnung: Das Immunsystem wird erst mit geringen Mengen des Allergens konfrontiert. In vielen kleinen Schritten wird die Allergen-Dosis gesteigert, bis zur Erhaltungsdosis. Die Erhaltungsdosis ist die individuelle Allergen mengen, die die Toleranz beim Allergiker erzeugt. Sie wird dann im Monatsabstand über den nötigen Therapiezeitraum verabreicht.

– Die Dosis wird meist als Injektion unter die Haut verabreicht.

Therapiedauer:     etwa 1,5 bis 3 Jahre

Heilungschance:   80 bis 90 Prozent

Weitere Quellen zur Klausurvorbereitung Krankheitslehre
Klausurvorbereitung Krankheitslehre

Krankheitslehre – Thieme Lern-MindMap
Colitis Ulcerosa | Krankheitslehre

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