Autor/in: Eric Böhlke

Klausur Diabetes mellitus
Lernfeld 1.3. Anatomie, Physiologie, Pflege, Ernährung, Medikamentenlehre

Was ist der Pankreas?

– das wichtigste Verdauungsorgan (Darmdrüse) neben

der Hepar (Leber),   deren   Enzyme die Aufnahme von

KH, Eiweiß und Fette ermöglichen

Wo liegt der Pankreas?

– hinter dem Magen in Höhe des 2. LW

– hat die Form eines liegenden L

– ca. 65 g schwer

Was sind endokrine Drüsen?

•  endokrine Drüsenzellen sind in den Langerhans-Inseln zusammen gelagert,

•  bilden den Pankreassaft und Enzyme für Verdauung

•  geben Hormone direkt ins Blut ab

Inhaltsverzeichnis


Was sind exokrine Drüsen?

•  exokrine Drüsenzellen produzieren Verdauungsenzyme

•  bestehen aus rein sekrösen Zellen und sind beerenförmig zusammen gelagert

Was sind A-Zellen?

•  bilden das Hormon Glukagon

•  haben die Aufgabe, die Glykogenvorräte in Leber und Muskulatur bei Bedarf in Traubenzucker umzuwandeln

Was sind ß-Zellen?

•  bildet das Hormon Insulin

•  Insulin fördert die Aufnahme von Glukose vom Blut   in die Zellen und regelt den Zuckerhaushalt im Körper

Wo liegen die Langerhans-Inseln?

– In der Bauchspeicheldrüse› Pankreas

Welche Funktion hat die Leber in Bezug auf Diabetes?

Ist ein Kohlenhydrat speicher › Speicherfkt.

Was passiert in der Leber?

Ist verantwortlich für den KH-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel

Die Leber wandelt mit Hilfe des Hormons Insulin Glucose – wie auch Fett- in Energie um oder wandelt nicht benötigte Glukose in Glykogen um . Glukose steht   sofort zur Energiegewinnung bereit, Glykogen wird als Vorrat gespeichert und sorgt bei Mangelzuständen für einen Ausgleich des Bz.

Was erhöht den Bz-wert?

KH-haltige Nahrungsaufnahme

Zu niedrige Insulin oder orale Antidiabetika dosis

Stress

Zu wenig eigenes Insulin

Was senkt den Bz-Wert?

Regelmäßige Bewegung

Richtige Ernährung

Gewichtsreduzierung

Orale Antidiabetika, Insulingabe

Aufbau des Pankreas

Kopf – liegt in der C-Schlinge des Duodenum

Körper- liegt zw. Kopf und Schwanz

Schwanz- liegt im linken Oberbauch und reicht bis zur Milz

Was ist der Ductus Pancreaticus

Bauchspeicheldrüsengang

Was ist der Ductus Cholodochus

Gallengang

Was ist die Vatersche Papille

Pankreasgang und Gallengang vereinen sich zu einem Gang und münden in den Duodenum

Was ist der Duodenum

12 Fingerdarm

Welche Antogonisten werden in der endokrinen Drüse des Pankreas gebildet

Hormone Insulin und Glukagon

Was passiert nach der Nahrungsaufnahme im Blut

Nahrung geht in den Darm und wird in Einzelbausteine zerlegt, z. B.. Glukose

Anstieg Bz › Langerhans-Inseln registrieren Veränderung Bz im Blut › Ausschüttung von Insulin aus Pankreas unwillkürlich ›

Mitochondrien bauen Zucker in den Zellen sofort in Energie um › Bz normalisiert sich wieder

Welches Hormon wird dabei von der Bauchspeicheldrüse verstärkt ausgeschüttet

Insulin

Was passiert bei Nahrungskarenz

Bz fällt

Hirnanhangsdrüsen registrieren Bz-abfall, Langerhans-Inseln setzen Hormon Glukagon frei › Abbau von Glykogenreserven oder Umbau von körpereigenem Eiweiß oder Körperfett in Zucker

› Bz steigt wieder an

Welches Hormon wird bei Nahrungskarenz verstärkt ausgeschüttet

Glukagon

Was ist Glukose

Traubenzucker – Einfachzucker

Was ist Glykogen

Mehrfachzucker „Muskelstärke“ aus Glukosemolekülen zur Speicherung in Leber und Muskelzelle

Wo wird Glykogen gespeichert

In der Leber und in Muskelzellen

Aus welchem Organ wird Glykogen abgegeben bzw. nicht abgegeben

Abgegeben: aus der Leber
Nicht abgegeben. Aus den Muskelzellen

Welche Stoffwechselfunktion haben Insulin und Glykagon

Insulin: wird direkt in die Blutlaufbahn abgegeben Konstanthaltung des Bz Fördert die Aufnahme von Glukose in die Zellen Wandelt überschüssigen Blutzucker in Glykogen(Stärke) um als Depotform der KHHemmung der Blutfette
Glykagon: Umwandlung der Glykogenvorräte in Leber und Muskelzelle in Traubenzucker Mobilisierung von Energiereserven Abbau von Speicherfett

Was ist ein Hormon

Ein chemischer Botenstoff

Ab wann ist Diabetes im Urin nachweisbar

Ab 180 mg/dl oder 10mmol/l

Welcher Typ Diabetes hat ein höheres Erbrisiko

Typ II

Welche Symptome hat Typ II

Erhöhter Bz
Erhöhte urinausscheidung › Polyurenie

Großer Durst › Polydipsie

Exikkose, Mattigkeit, Müdigkeit, Verwirrtheit, Juckreiz, erhöhte Infektionsgefahr, Wundheilungsstörungen, Sehstörungen

Warum besteht vermehrtes Durstgefühl

Durch erhöhte Urinausscheidung

Was ist Polyurie

Vermehrte Harnausscheidung

Was ist Polydipsie

Großes Durstgefühl

Was ist Exsikkose

Flüssigkeitsmangel im Körper, Austrocknung

Was ist der orale Glukosetoleranztest?

Bz wird nüchtern gemessen, danach 75g in Wasser aufgelösten Glukose trinken
Bz-messung nach 1 Std.- dann nach weiteren 2 Std. erneut messen und nach 3 Std. noch mal messen

Was ist Hyperglykämie

Überzuckerung

Was ist Hypoglykämie

Unterzuckerung

Wann kommt es zum diabetischen Schock

Bei Unterzuckerung – Hypoglykämie

Wann kommt es zum diabetischen Koma

Bei Überzuckerung -Hyperglykämie

Welche Risikofaktoren kennen Sie bei D.m.

Rauchen, Alkohol, falsche Ernährung, Adipositas, Bewegungsmangel, genetische Faktoren

Welche Symptome treten bei Hypoglykämie auf

kalter Schweiß
Heißhunger
Stimmungsschwankungen
Tremor, Verwirrtheit

Welche Ursachen hat Hypoglykämie

Überdosis Insulin
Körperliche Überanstrengung
Falscher Ess-Spritz-Abstand
Starker Alkoholgenuss

Nennen Sie 3 Sofortmaßnahmen bei Hypoglykämie

Traubenzucker in die Wange geben
Arzt benachrichtigen
Bz messen
Hbw. Nicht alleine lassen

Welche Symptome treten bei Hyperglykämie auf

Übelkeit
Aschfahles Gesicht
Bewusstseinstrübung

Welche Ursachen hat Hyperglykämie

zu niedrige Insulin oder Antidiabetikadosis
vermehrte Nahrungszufuhr
Stress

Nennen Sie 3 Sofortmaßnahmen bei Hyperglykämie

sofort Arzt benachrichtigen
Urintest
Flüssigkeitszufuhr aber ohne Zucker › wenn ansprechbar
Hbw. Nicht alleine lassen

Nennen Sie subcutane Einstichstellen und warum gerade diese

Oberarm
Oberschenkel › gute Resorption bei Langzeitinsulinen

Bauch › kurze Resorption bei Kurzzeitinsulinen

Gewebe um den Bauchnabel meiden ca. im Umkreis von 2 cm, da Narbengewebe und deshalb keine Resorption möglich

Was sind Sensibilitätsstörungen

Taubheitsgefühl, Kribbeln in den Händen oder Füßen

Was bedeutet Retinopathie

Ablösung der Netzhaut der Augen in Folge D.m.

Was bedeutet Mikroangiopathie

Befall der kleinen Blutgefäße › verminderte Durchblutung der Organe durch Ablagerung der Zuckerkristalle an den Gefäßwänden Folge können Ablösung der Netzhaut der Augen, Niereninsuffizienz sein

Was bedeutet Makroangiopathie

Befall der großen Blutgefäße Folgen sind Hemipflegie, Myokardinfarkt, Arteriosklerose, pAVK

Was ist ein Gangrän

Diabetischer Fuß, durch Durchblutungsstörungen kommt es zum Absterben der Zellen

Ab wann spricht man von Hypo

Bz unter 3,3 mmol/l

Ab wann spricht man von Hyper

Bz über 10 mmol/l

Wie wird ein D.m. festgestellt? Nenne Sie 3 Möglichkeiten

• Tageswert
HBA 1 Wert – messbar bis 3 Monate rückwirkend
Schnelltest
Messbar im Urin
Laborwerte


Welche Therapiemöglichkeiten kennen Sie ?

Konventionelle Therapie
Tagesdosis Mischinsulin aufgeteilt 2/3 morgens uns 1/3 abends

Starre Einhaltung der Esszeiten

Intensivierte konventionelle Therapie
Basis-Bolus-Konzept

ca 50% des Gesamttagesbedarf an Insulin werden abends als Verzögerungsinsulin gespritzt

restlichen 50% als Normalinsulin sog. Bolus › Höhe richtet sich nach den BE der geplanten Mahlzeit

Insulinpumpentherapie
Eine außerhalb gelegene Pumpe gibt kontinuierlich Normalinsulin über den ganzen Tag verteilt ab

Vor den Mahlzeiten gibt es einen Extrabolus Insulin

Bei der Ernährung:

• Typ I Insulin + Diät

• Typ II a Diät + Bewegung + orale

Antidiabetika+ Insulin

b wie 2a zusätzlich Gewichtsreduktion

Ist D.m. heilbar?

Nein. Aber bei gut eingestelltem Bz kann man eine gute Lebensqualität erreichen.

Kann man beim D.m. Spätfolgen vorbeugen?

Ja, wenn man bestimmte Richtlinien einhält
z. B.. Insulingabe regelmäßig, Diät, Bewegung, Bz im Normalbereich, regelmäßige ärztliche Kontrollen

Warum ist eine medizinische Fußpflege notwendig?

Durch die Durchblutungsstörungen, Gefühlsstörungen und Nervenfunktionserkrankung in den Füßen werden Schädigungen oft zu spät wahrgenommen.
Bagatellverletzungen können schlecht heilende Wunden zur Folge haben › Neuropathie

Typische Veränderungen am Fuß sind z. B.. übermäßige Hornhautbildung, Nagelveränderungen Hühneraugen, Ekzeme

Pediküre beim Podologen verhindert Verletzungen

Welche AEDL ´s sind beim D.m. von Bedeutung in der Pflegeplanung

Kommunizieren
Sich bewegen
Vitale Funktionen
Essen und Trinken
Ausscheiden
Sich pflegen
Sich kleiden
Ruhen und Schlafen
Sich beschäftigen
Sich als Mann/Frau fühlen
Für eine sichere Umgebung sorgen

Nennen Sie den Unterschied zwischen den Symptomen von Typ I und Typ II

– der zeitliche Unterschied
Typ I – tritt akut auf

Typ II- beginnt schleichend

Kann bei D.m. eine Niereninsuffizienz entstehen? Wenn ja, warum?

Ja, durch die Zuckerablagerungen in den Kapillargefäßen werden die Nierenzellen geschädigt. Daraus folgt eine Unterversorgung der Zellen mit Nährstoffen und Sauerstoff.

Erklären Sie den Unterschied Normalinsulin und Depotinsulin

Normalinsulin : Wirkungsbeginn 15 – 30 Minuten nach der
Injektion

Wirkungsdauer 4 -6 Stunden

Depotinsulin Wirkungsbeginn 30 -90 Minuten nach der

Injektion

Wirkungsdauer 12 – 24 Stunden

Erläutern Sie den Begriff Spritz-Ess-abstand und die Besonderheiten bei der Betreuung alter Menschen

Spritz-Ess-Abstand: Die zeitliche Differenz zwischen dem Zeitpunkt der Injektion von Insulin und dem beginn der Nahrungsaufnahme
Besonderheiten beim alten Menschen:

– Organveränderungen und Mangel an Bewegung ›

verlangsamte Körperfunktionen

Nennen Sie die Bz werte für Nichtdiabetiker
Nüchtern 3,5 – 6,5 mmol/l
Nach dem Essen bis 7,8 mmol/l

Behandlungsbedürftig ab 10,0 mmol/l

Urinzucker generell behandlungsbedürftig

Ernährungslehre

Warum sollte ein Diabetiker kleine Mahlzeiten zu sich nehmen

gleichmäßige Kohlenhydratzufuhr (KH)
Bz bleibt konstant

Warum sollten stärkehaltige Lebensmittel ausgewählt werden

– wichtig zur Deckung des KH-bedarfes
langsamer Abbau von KH in Glukose
– langsamer Anstieg des Bz

Warum ist eine ballaststoffreiche Ernährung wichtig

Ballaststoffe sind unverdauliche KH
Besseres Sättigungsgefühl
Langsames Verdauen -> langsamer Bz Anstieg
Verhindern Darmträgheit und Verstopfung

Wie hoch ist der Anteil KH, Eiweiß und Fett an der Gesamtenergiemenge der Nahrung

KH 50 -60 %
Eiweiß 15 %
Fette 30 -35 %

Wie hoch ist der Nährstoffbedarf je kg Körpergewicht bei KH , Eiweiß und Fett

KH 4-6 g /kgKG
Eiweiß 0,8 – 1 g/kgKG
Fett 0,7 -0,8 g/kgKG

Welche Aufgabe hat das Insulin im Körper

-regel den Zuckerhaushalt im Körper › Bz konstant
ist für die Aufnahme von Glukose aus dem Blut in die Körperzellen notwendig
Schlüssel-Schloß-Prinzip
Insulin › chemischer Botenstoff

Was muss ein Diabetiker vom Typ I und Typ II bei der Ernährung beachten

Typ I: Insulininjektion übernimmt die Rolle des Pankreas
Essen muss sich nach der Insulinmenge richten

Tägliche Nährstoffe in gleicher Menge und

Zusammensetzung aufnehmen

Typ II: teilweise genügt eine Diät mit verringerter

Energiezufuhr und veränderter KH-Zufuhr

Kombination mit Bewegung › Gewichtsreduktion

Was müssen Sie bei der Planung einer Diabetikerdiät beachten

Anstreben von Normalgewicht
5-7 kleine Mahlzeiten
Gesamtenergiebedarf beachten
feste Essenzeiten
fettarm essen
eiweißreiche Kost
ballaststoffreiche und vitaminreiche Ernährung
Kh-haltige Nahrungsmittel beachten
Stärkehaltige Nahrungsmittel
Reine Zucker , Traubenzucker und Malzzucker vermeiden
Zuckeraustauschstoffe verwenden

Welche KH gehen wie ins Blut

Schnell : Traubenzucker-Glukose
Haushaltzucker – Sacharose

Malzzucker – Maltose

Langsam : Milchzucker – Laktose

Fruchtzucker – Fructose

Sehr langsam : Stärke ( Reis ,Kartoffeln, Teigwaren, Brot)

Erklären Sie die Begriffe

BE= die Einheit für die Berechnung der gesamten täglich
aufzunehmenden Kohlenhydrate

Kcal = ist die Einheit des täglichen individuellen

Kalorienbedarfes

Was ist Grundumsatz

ist die Energiemenge, die der Körper 24 Stunden für die Aufrechterhaltung seiner Körperfunktionen benötigt
= 0,8 kcal x pro kgKG x 24 Std.

Was ist Leistungsumsatz

ist die Energiemenge, die der Körper zusätzlich zum Grundumsatz für die Bewegung, Verdauung und Arbeitsleistung benötigt
= 0,4 – 2,4 kcal x 24 Std. X kg KG

abhängig wo schwer oder leicht die zusätzl. Arbeit ist

Welche Nährstoffe erhöhen direkt den Blutzucker?

– Kohlehydrate

Bei einem übergewichtigen Diabetiker wirkt Insulin

– schlechter

Insulin muss man

rollen oder wiegen

Wie setzt man Insulinspritze?

– Senkrecht

Wie lagert man Insulin?

– benutzte Pen – Küchenschrank
– unbenutzte Pen – Kühlschrank Gemüsefach

Welche Süßmittel müssen berechnet werden?

– Fruchtzucker
Medikamentenlehre

Nennen Sie Wirkstoffe oraler Antidiabetika

Biguanide Metformin
Sulfonylharnstoffe Glipizid

Glimepirid

Hemmstoffe KH- Arcabose

Resorption Miglitol

Was ist ein Intermediärinsulin

=Depotinsulin mit längerer Wirkungsdauer
Wirkungsbeginn 30 -90 Minuten

Wirkungsdauer 12 – 24 Stunden

Was ist ein Normalinsulin

= auch Altinsulin
Wirkungsbeginn 15 -30 Minuten

Wirkungsdauer 3 -4 Stunden

Was ist ein Langzeitinsulin

=
Wirkungsbeginn nach 3-4 Stunden

Wirkungsdauer bis 24 Stunden

Was ist ein Mischinsulin

= Mischung aus Normalinsulin(Altinsulin) und Intermediärinsulin in verschiedenen Verhältnissen
Wirkungsbeginn nach 30 Minuten

Wirkungsdauer Mischungsabhängig

Mischungsangabe 15/85 15 Teile Altinsulin und 85 Teile Intermediärinsulin

Was sind IE

Internationale Einheiten bei der Dosierung von Mischinsulin

Was ist ein Verzögerungsinsulin

= ein Insulin mit längerer Wirkungsdauer
z. B.. Langzeitinsuline , Intermediärinsuline

Nennen Sie ein Verzögerungsinsulin

Novo Nordisk

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