Autor/in: Cordula

Sondenernährung

Nennen sie Vorteile der enteralen gegenüber der parenteralen Ernährung:

Enterale Ernährung: Zufuhr von flüssigen Nährsubstanzen als Trink- oder

Sondennahrung unter Einbeziehungen des Magen-Darm-Traktes

Parenterale Ernährung führt die Nährstoffe dem Körper direkt über zentral- oder peripher venösen Zugang zu.

Vorteile

Verhinderung einer Mukosaatrophie der Darmschleimhaut
Stressulkusprophylaxe durch geringe Nahrungsmengen
Geringer technischer Aufwand und somit Selbstständigkeit des Pat wird gefördert (Pat kann das selbst durchführen)
Erleichterung/Vereinfachung der Ernährung (keine Angst, Druck oder Schmerzen)
Rückkehr in die häusliche Umgebung ist einfacher
Risikoärmer (ZVK, höhere Keimgefahr)
kostengünstiger
Natürlichere Nährstoffe

Nachteile

Keine Teilnahme an gemeinsamen Mahlzeiten
Einschränkungen durch Sonde (z. B. bei Freizeitgestaltung)
Fehlen von Speichel- oder Magensaftproduktion
Gefahr der Stigmatisierung
Wahrnehmungsverluste (keine Geschmacks oder Geruchserlebnisse)


Nennen sie mindestens 3 Indikationen zur enteralen Ernährung

Grundsätzlich die, die nicht essen können, dürfen und/oder wollen

  • entzündliche Darmerkrankungen
  • Kachexie oder Appetitlosigkeit u. a. eine Chemo- oder Strahlentherapie
  • Eingeschränkte Bewusstseinslage
  • Erhöhte Aspirationsgefahr
  • Schluckstörungen
  • Obstruktionen im GIT
  • Körperliche/ geistige Behinderung
  • Demenz, Morbus Parkinson

Kontraindikationen:

  • Ileus
  • Dünndarm-Atonie
  • Schwere akute Pankreatitis
  • Nicht beherrschbarer Durchfall oder Erbrechen

Welche Nährstoffe sind ihnen bekannt? Wann wird welche Form eingesetzt?

Eiweiße, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Elektrolyte

bedarfsdeckende Diäten                Û               Ergänzungsdiäten

Pfeil
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Standarddiäten               Nährstoff modifizierte Diäten

Pfeil
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Niedermolekulare Diäten Hochmolekulare Diäten

Chemisch definiert / Astronautenkost Nährstoff definiert.

z. B.: Oligo-Peptid-Diät

Nennen Sie Vor- und Nachteile der Nasogastrale Zufuhr.

Vorteile:

  • kein (geringerer) Eingriff in die Unversehrtheit des Körpers
  • einfache, günstigere Durchführung
  • Verdauungstrakt wird genutzt (physiologischere Art der Ernährung)
  • Geringere „Aufwand“ auch für Pat
  • Schnell durchführbar mit wenig Vorbereitung
  • Genaue Bilanzierbarkeit
  • Individuell anpassbar

Nachteile:

  • keine gemeinsamen Mahlzeiten mit anderen Pat
  • ggf. Stigmatisierung
  • Einschränkung in der Freizeitplanung
  • Fehlen von Speichel- oder Magensaftproduktion
  • Wahrnehmungsverluste
  • Stress /Angst

  a) Ein Vorteil der duodenalen Zufuhr ist, dass die postoperative Ernährung früher möglich ist. Warum?

Die Motilität des Dünndarms setzt eher ein als die des Magens. Weiterhin bei Magenentleerungsstörungen oder Pylorusstenosen.

Ein Nachteil ist die Gefahr von Durchfällen. Begründen Sie warum. Wie   können sie dem Durchfall pflegerisch begegnen?

Keine Desinfektion des Chymus› Keimbesiedlung

Keine Eiweißspaltung

  • Elektrolytverlust ausgleichen
  • Geringere Osmolarität bevorzugen
  • Lactose freie Sondennahrung nehmen
  • Hautpflege und -beobachtung verstärken
  • Ggf. Knierolle (Bauchschmerzen)
  • Doku
  • Nahrung anwärmen
  • Nahrungswechsel; Einlaufgeschwindigkeit oder Menge reduzieren
  • Gabe von Joghurt oder schwarzem Tee
  • Keine Ballaststoffreiche Sondenkost verwenden?
  • System täglich wechseln
  • Nicht länger als 8 Stunden hängen lassen

Duodenal keine ballaststoffreiche Nahrung› Oligo-Peptid-Diät

Ernährungspumpe (nur kontinuierliche Zufuhr) da kein Ernährungsreservoir! Langsamer Kostaufbau!

PEG ist eine Abkürzung, wofür?

Perkutane (durch die Bauchdecke) endoskopische (Art des Eingriffs) Gastronomie

Pro:

  • bei längerer Lage angenehmer
  • unauffälliger, einfacher, sicherer
  • geringere Verletzung des Schamgefühls
  • keine Mundatmung, da Atemwege frei sind
  • Pat kann schlucken ohne Behinderung trainieren

Contra:

  • OP-ähnlicher Eingriff
  • Eröffnung der Körperoberfläche (Infektionsgefahr)
  • Verringerte Speichel- (ggf. auch Magensaft-) Produktion
  • Ggf. Pflegebedürftigkeit (Verbandswechsel)
  • Fremdkörpergefühl

Warum solle PVC Sonden im Kühlschrank aufbewahrt werden? Nennen Sie Vor- und Nachteile gegenüber dieses Materials.

Kühlschrank: da sie steifer (leichter leg bar) und kälter (anästhesierend) werden

Vorteile
– Großes Innenlumen.

Nachteile
– enthält Weichmacher, die sich nach kurzer Zeit aus dem Material lösen
– Gefahr von Druckstellen, starkes Fremdkörpergefühl
– Täglicher Wechsel.

Welches Material würden sie für eine Nährsonde bevorzugen? Warum?

Polyurethan (großes Innenlumen) oder Silikonkautschuk (kleines Innenlumen)

  • Minimales Fremdkörpergefühl
  • Hohe Biokompatibilität
  • Längere Verträglichkeit
  • Geringere Gefahr von Drucknekrosen
  • Durch Mandrin leicht zu legen
  • Beschreiben Sie die Vorgehensweise bei der kontinuierliche und bei der intermittierenden Applikation.

Kontinuierliche Applikation:

  • Förderrate 1 – 300 ml/h
  • Einstellbar in 1 ml-Schritten
  • Zielvolumen einstellbar
  • Immer bei duodenaler Sonde (Magenspeicher fehlt)
  • Per Schwerkraftsystem oder Ernährungspumpe
  • Sie läuft den ganzen Tag (nur Nachtpause)

Intermittierende Applikation:

  • Bolusgabe bei Blasenspritze mit 250 ml in 20 min

Wie und wann überprüfen sie die Sondenlage?

  • Nach dem Legen
  • bei der täglichen Mund- und Nasenpflege

Anhand der wasserfesten Markierung, Aspiration von Magensaft und Kontrolle an Indikatorpapier oder mittels Injektion von 10 bis 20 ml Luft und Auskultation (blubberndes Geräusch)

Wie verhalten Sie sich nach Verabreichung der Sondenkost mittels Spritze? (hinsichtlich der Nachsorge) welche hygienischen Forderungen sind zu stellen?

› Spritze durchspülen (Sondenkost stellt idealen Nährboden für Bakterien dar)

Ein Pflegeproblem bei der enteralen Sondenernährung ist das Auftreten von Durchfällen. Nennen Sie mögliche Ursachen.

  • Medikamentös: Antibiotika killen Darmflora, Zytostatika, magnesiumhaltige Antazida
  • Grunderkrankung: GIT-Infekt, entzündliche Darmerkrankungen, Hypalbuminämie (> 35 mg/l), Resektionen
  • Sondenernährung (zu hohe Osmolarität, keine Ballaststoffe, hoher Laktosegehalt, Applikation zu kalt, Bolusapplikation bei duodenaler Sonde, Kontamination im Beutel oder Überlaufsystem)

Welche Flüssigkeit darf zum Spülen eingesetzt werden? Begründen Sie.

Warmes Wasser ist physiologisch und hat gute Reinigungswirkung oder Tee, allerdings keine säurehaltigen Flüssigkeiten wie Hagebutten- oder Früchtetee

–> Ausflockung der Eiweiße

kein Desinfektionsmittel oder Ähnliches!

Was ist bei der Gabe von Medikamenten via Sonde zu beachten?

  • Kann Pat schlucken, besser Tabletten schlucken
  • Besser flüssige Medi’s
  • Dickflüssige oder stark konzentrierte Medi’s mit Wasser verdünnen
  • klein gemörsert (nach Überprüfung, ob man die Mörsern darf (nie Retard Tabletten Mörsern!) auf Reste im Mörser und Spritze achten)(Unterdosierung)
  • Vor, zwischen und nach der Applikation mit Wasser spülen
  • Nicht direkt zur Nahrung geben
  • Jedes Arzneimittel einzeln verabreichen
Weitere Quellen zur Sondenernährung
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Enterale Ernährung über Sonden
Enterale Ernährung: Alles über die Nährstoffzufuhr per Sonde

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