Diätetik Seite 2
Obstipation = Stuhlverstopfung, wenn der Darm seltener als2–33 Tage entleert wird
- Spastische Obstipation
- Erhöhter Dauertonus der Colonwand
- Während die für die Fortbewegung des Darminhaltes erforderlichen peristaltischen Bewegungen verringert sind
- Rektale Form
- Bei der die Reizwelle, der den Defäkationsreiz auslösenden Rezeptoren in der Rektumwand erhöht ist
- Diese Rezeptoren werden durch die Dehnung des ins Rektum übertretenden Darminhaltes gereizt.
Ursachen:
- Psychische Fehlhaltungen
- Ballaststoffarme Ernährung
- Bewusste Unterdrückung des Defäkationsreizes
- Vorzeitige Einnahme von Laxantien
Therapie:
- Einsatz von Vollgetreideprodukte (Weizenkleie), dabei auf reichlich Flüssigkeit achten (2 L)
Laxantien:
- Häufiger Gebrauch führt zur Gewöhnung
- Meiste verkaufte rezeptfreie AZM
- Führt zu Ka- und Na-Verlust
Inhaltsverzeichnis
- 1 Diätetik Seite 2
- 1.1 Obstipation = Stuhlverstopfung, wenn der Darm seltener als2–33 Tage entleert wird
- 1.2 Rezept für ballaststoffreiches Müsli (10 Portionen)
- 1.3 Divertikulose
- 1.4 Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa
- 1.5 LM, die vermieden werden sollen
- 1.6 MCT-Fette:
- 1.7 Harnwegsinfektion
- 1.8 Akutes Nierenversagen
- 1.9 Chronische Niereninsuffizienz
- 1.10 Reduzierende Verbindungen:
- 1.11 Ketonkörper:
- 1.12 Anorganische Stoffe:
- 1.13 Nierensteine= Nephrolithiasis
Alternativen:
- Sauerkrautsaft
- Getrocknete Pflaumen
- Weizenkleie
- Milchzucker
- Lauwarmes Wasser auf nüchternen Magen
- Buttermilch
Rezept für ballaststoffreiches Müsli (10 Portionen)
1.
- 150g Weizenkeime
- 100g Sonnenblumenkerne
- 100g Leinsamen
- 50g gehackte Haselnüsse
- 200g getrocknete Aprikosen
- 150g Rosinen
- 350g Vollkornhaferflocken
2.
- 150g Roggen flocken
- 200g Weizenflocken
- 200g Vollkornhaferflocken
- 50g Weizenkeime
- 50g gehackte Mandeln
- 25g Sesam
- 100g Backpflaumen
- 100g getrocknete Aprikosen
- 75g getrocknete Feigen
Divertikulose
- kleine sackförmige Ausstülpungen der Colonwand
- Entstehung wahrscheinlich in Folge eines Ballaststoffmangels
Häufigkeit:
- Mit zunehmendem Alter
- Besonders bei Männern
Therapie:
- Ø therapeutischen Maßnahmen
- Regelmäßiger Verzehr von ballaststoffreicher Kost gilt als Prophylaxe.
Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa
: Chronisch, entzündliche Geschwür im Dickdarm
- Erkrankung unbekannter Ursachen
- Vermutet werden chemisch veränderte Fette (z. B. Lätta) und hoher Zuckerkonsum
- Tritt öfters in westlichen Ländern auf
- Krankheitsbeginn ist meist schleichend, abdominelle Beschwerden, Diarrhö, Gewichtsabnahme und Fieberschübe
Folgen:
- Mangelversorgung mit essenziellen Nährstoffen als Folge einer gestörten Resorption
Therapie:
- Verbesserung des Ernährungszustandes
- Mit künstlicher Nahrung
- Beeinflussung der Symptomatik und des Verlaufs durch das Meiden spezieller Lebensmittel
- Behandlung mit Fischöl (reich an Omega 3 FS)
LM, die vermieden werden sollen
- Hülsenfrüchte
- Kohlsorten
- Frittierte Speisen
- Zucker
Die Bedeutung der Triglyzeriden mittelkettiger FS für diätische Behandlung
MCT-Fette:
- 9,1 kcal – 1g Fett
- 8,1 kcal – 1g MCT
- MCT werden unter dem Einfluss von Pankreaslipase (Enzym der Pankreas) schneller im Dünndarm hydrolysiert als LCT (kurzkettig)
- Die Gegenwart von Gallensäuren ist für die Resorption von MCT nicht erforderlich
- MCT können als intakte Moleküle resorbiert werden.
- Eine Chylomikronenbildung ist zum Abtransport von MCT aus der Darmwand nicht erforderlich
- Triglyceride lagern sich zu diesem Zweck mit spez. Proteinen zusammen, diese Lipoproteine heißen Chylomikronen.
- Der Dünndarm hat eine größere Resorptionskapazität für MCT als für LCT
Einsatz von MCT:
- Pankreatitis
- Morbus Chron
- Tumor Patient
Harnwegsinfektion
- Beschwerden beim Wasserlassen, Fieber, Schüttelfrost
Therapie:
- 2½-3l Flüssigkeit in 24h (Wasser, Mineralwasser, Tee)
- leichte ballaststoffreiche und kaliumreiche Kost zur Entlastung des MDT
Akutes Nierenversagen
- klinisch, stationäre Behandlung ist erforderlich
- meist ist in Folge der Grundkrankheit eine ausreichende orale Ernährung meist nicht möglich
- Darum muss per Sonde respektive parenteral ernährt werden
Chronische Niereninsuffizienz
- Eiweißzufuhr muss bei der verbliebenen Restfunktion der Nieren angepasst werden
- Harn: pH-Wert: 4,8-7,4
- Bestandteile
- Tagesmenge: 1–1,5l
- Trockensubstanz: 50-70g
- Davon Stickstoff: 10-18g
- organische Stufe:
- stickstoffhaltige Verbindungen
- Harnstoff:20-35g
- Harnsäure: 0,1-2g
- Kreatinin: 1–1,5g
- Ammoniak: 0,5-1g
- Aminosäuren: 1g
- Hippursäure: 0,7g
- Phenole: 0,1-0,3g
Reduzierende Verbindungen:
Gesamtzucker: 0,5-1,5g
Ketonkörper:
- Aceton und Acetessigsäure: 0,02g
- Betta-Oxobuttersäure: 0,02-0,03g
- Freie FS: 0,01-0,05g
- Oxalsäure: 0,2g
- Zitronensäure: 0,15-0,3g
Anorganische Stoffe:
- Kochsalz: 10-15g
- Sulfate: 1,4-3,3g
- Natrium: 4-6g
- ! Kalium: 2,5-3,5g
- Calcium: 0,01-0,3g
- Magnesium: 0,2-0,3g
Eine eiweißreiche Kost hat einen Anstieg der Harnstoff-, Stickstoffkonzentration zur Folge. Um den Anstieg zu vermeiden, muss die Eiweißzufuhr verringert werden. Dies lässt sich mit einer täglichen Eiweißzufuhr von 35-40g, das entspricht in etwa 0,5-0,6g E/kg Körpergewicht, erreichen. Ab einer Harnstoffkonzentration im Serum von mehr als 150 mg % muss die E-Aufnahme auf jeden Fall beschränkt werden, da sonst der Übergang in die Urämie (Harnvergiftung) droht.
Lässt sich mit 35-40g E/Tag keine Harnstoffkonzentration unter 150 mg % erreichen und damit ein weitgehend beschwerdefreier Zustand erhalten, so muss das Nahrungsprotein weiterhin reduziert werden. Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure, deren Konzentration im Serum dazu dienen, das Ausmaß der Niereninsuffizienz quantitativ zu erfassen, sind weitgehend nicht toxisch. Die Bildung von Urämie-Toxinen wird durch die Reduktion der Eiweißzufuhr verringert.
Es sollen Proteine und Proteingemische eingesetzt werden, die eine hohe biologische Wertigkeit aufweisen. Dadurch lässt sich eine ausgeglichene Stickstoffbilanz erreichen.
Kartoffeldiät:
- 137%ige biologische Wertigkeit-sehr gut
Schweden-Diät:
- 20-25g E/Tag (Patient können selbst wählen aus Fleisch, Fisch und Wurst)
- zusätzlich 6,5g essenzielle Aminosäuren an Tabletten
Nieren können Kalium nicht mehr richtig ausscheiden.
Darum sollen stark kaliumhaltige LM gemieden werden.
(Sehr kaliumreich: Mandeln, Nüsse, Kartoffeln, Chips, getrocknete Hülsenfrüchte, Tomatenmark, Weizenkleie, Rind-, Hammel- und Wildfleisch, Roggenmehl, Bananen, Kiwis, Rote Johannisbeeren, Aprikosen, Tomaten, Mais, Erbsen, Schwarzwurzeln und Blumenkohl.)
- Um den Kaliumgehalt zu verringern, sollten die Kartoffeln mehrmals gewässert werden.
- Natrium darf nicht eingeschränkt werden. Eine Natriumverarmung führt zur Minderdurchblutung der Nieren.
- Die Wassermenge soll 500ml + die Menge des 24h Harnes nicht überschreiten. (Trinkmenge 2–2,5l)
- Gabe von Polvitaminen wünschenswert, aber nur wasserlösliche Vitamine, keine fettlöslichen Vitamine und kein Vitamin A, denn bei chronischer Niereninsuffizienz finden Sie Störungen des Vitamins A und D-Stoffwechsels.
Nierensteine= Nephrolithiasis
Calciumoxalat Steine:
- Wenig Milch trinken
- Wenig Mineralwasser
- Keine Harn säuernden Mineralwasser
- Kein Pils oder Kölsch
- Altbier bevorzugt
- Nur mäßig Bohnenkaffee und schwarzer Tee
- Unbeschränkt: konservierte Fruchtsäfte
- Wenig Käse, Schokolade, Spinat, Spargel
- Ausgewogene Mischkost ist empfehlenswert
Kalziumphosphat Steine:
- Wenig Milch
- Pils und Kölsch sind empfehlenswert
- Altbier soll vermieden werden
- Mäßig Bohnen Kaffee und schwarzer Tee
- Wenig konservierte Fruchtsäfte
- Kein O-Saft
- Wenig Käse und Zitrusfrüchte
- Normale Mischkost
Harnsäure Steine
- Wenig Mineralwasser, bevorzugt Heilwässer
- Kein Pils und Kölsch
- Bevorzugt Altbier
- Wenig Bohnenkaffee und schwarzer Tee
- Unbeschränkt konservierte Fruchtsäfte (Ausnahme: Johannisbeersaft)
- Kost entspricht der Ernährung bei Gicht (purinarme Kost)
Weitere Quellen zur Diätetik
Diätetik – Gesundheit durch Ernährung
Diätetik kompakt