Autor/in: Luna5

Aktivierung wir begrüßen den Frühling

1. Analyse des Arbeitsfeldes.

1.1. Zusammensetzung des Teams.

Das gesamte Team des Wohnbereichs XX setzt sich wie folgt zusammen:

  • 2 Altenpflegerinnen (100 %)
  • 1 Krankenpflegerin (100 %)
  • 5 Pflegemitarbeiterinnen (dreimal 100 %, zweimal 50 %)
  • 1 Krankenschwester (geringfügig beschäftigt)
  • 1 Altenpflegeschüler (3. Ausbildungsjahr)
  • 1 Altenpflegeschülerin (1. Ausbildungsjahr)

Die Hauswirtschaftsmitarbeiterin ist zum 31.03.02 in Rente ausgeschieden! Ihre Arbeit wird bis zur Einstellung einer neuen Kraft vom gesamten Team übernommen.

Der Nachtdienst mit insgesamt 14 Mitarbeiter/innen im Haus wird in einem gesonderten Nachtdienstplan geführt.

Die Arbeitszeit besteht aus Früh- oder Spätschicht, der sogenannten Schaukelschicht. Pro Schicht sieben Stunden Dienst, abzüglich eine halbe Stunde Pause.
An Dienstwochenenden (alle vierzehn Tage) und an Feiertagen ist es ein neun Stunden Tag.


Die Schichten sind wie folgt eingeteilt:

Frühdienst:

  • F2 von 7.00 Uhr bis 14.00 Uhr
  • F3 von 7.00 Uhr bis 14.30 Uhr (immer am Tag der großen Übergabe, auf dem Wohnbereich XX ist das dienstags)

Spätdienst:

  • S3 von 12.30 Uhr bis 19.30 Uhr
  • S4 von 13.00 Uhr bis 20.00 Uhr
  • S5 von 13.30 Uhr bis 20.30 Uhr

Wochenende und Feiertag:

  • DF1 von 7.00 Uhr bis 13.30 Uhr und von 17.30 Uhr bis 20.30 Uhr
  • DF2 von 7.00 Uhr bis 14.00 Uhr und von 17.30 Uhr bis 20.00 Uhr
  • DS3 von 7.00 Uhr bis 9.30 Uhr und von 12.30 Uhr bis 19.30 Uhr
  • DS4 von 7.00 Uhr bis 9.30 Uhr und von 13.00 Uhr bis 20.00 Uhr

Besetzung in den jeweiligen Schichten:

  • Frühdienst 4 Mitarbeiter/innen
  • Spätdienst 2–3 Mitarbeiter/innen
  • Nachtdienst 1 Mitarbeiter/in

Das Team im Spätdienst amXX.XX:

  • 1 Altenpflegerin (100 %)
  • 2 Pflegemitarbeiterinnen (100 %, 50 %)

1.2. Zusammensetzung der Bewohnergruppe.

Gesamt : 25 Heimbewohnerinnen

Alter : 52–94 Jahre
Durchschnitt ca. 72 Jahre

Pflegestufen im Überblick:
Ohne Einstufung: 5 Bewohnerinnen
Stufe 1: 7 Bewohnerinnen
Stufe 2: 6 Bewohnerinnen
Stufe 3: 7 Bewohnerinnen

Der Wohnbereich XX ist ein offener Bereich mit sechs Zweibettzimmern, drei Vierbettzimmern und einem Einbettzimmer.
Jede Bewohnerin kann sich frei bewegen und es wird nichts abgeschlossen.

Im Wohnbereiche XX leben drei bettlägerige Bewohnerinnen, die ihr Bett nicht mehr verlassen können, zwei davon werden durch PEG Sonde ernährt.
Weitere zwei Bewohnerinnen sind ständig auf den Rollstuhl als Hilfsmittel angewiesen, drei Bewohnerinnen benutzen ihn für weitere Strecken (bewegen sich ansonsten unter Zuhilfenahme eines Rollators). Insgesamt nehmen 22 Bewohnerinnen ihre Mahlzeiten regelmäßig im Speiseraum ein.

Zum Überblick eine kurze Auflistung der häufigsten Erkrankungen im Wohnbereich XX:

  • Erkrankungen des Bewegungsapparates:
    Osteoporose
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen:
    Herzinsuffizienz,
  • Erkrankungen des Verdauungssystems:
    Stuhl- und Harninkontinenz, Bewohnerinnen mit Magensonde(PEG)

Neben den am häufigsten auftretenden Alterserkrankungen befinden sich im Wohnbereich XX:
Zahlreiche psychiatrische Erkrankungen:

  • Vaskuläre Demenz, Schizophrenie, chronisch paranoide Psychose, Denkstörungen,
    Wahnerleben, histrionische Persönlichkeitsstruktur, Demenz Alzheimer Typ, Psychosen,
    Depressionen.

2. Analyse der Zielgruppe.

2.1. Zusammensetzung der Zielgruppe.

Für die Aktivierung „Wir begrüßen den Frühling“ habe ich Bewohnerinnen ausgewählt, die noch körperlich und geistig rege sind. Aller Voraussicht nach werden drei Bewohnerinnen teilnehmen. Die Teilnehmerzahl habe ich relativ gering gewählt, um das Gruppenerlebnis zu intensivieren, d. h. jeder Bewohnerin die Möglichkeit zu bieten sich in das Gespräch einzubringen, oder eine Gesprächsmöglichkeit anzubieten. Auf dem Wohnbereich XX leben ausschließlich Frauen, deshalb habe ich das Gebiet der Hauswirtschaft ausgewählt, da alle Bewohnerinnen dazu einen Bezug haben. Außerdem stellt es eine sinnvolle Tätigkeit dar, bei der alle Sinne aktiviert werden.

2.2. Beschreibung der Teilnehmer.

Frau X. ist am XXX.XXXX in XXXXX geboren. Nach ihrer Heirat zog sie nach XXXXXX. Ihr Mann war schwer Kriegs-behindert und die Ehe blieb kinderlos. Von Beruf war sie XXXXX und hat früher gerne gekocht, war eine begeisterte Bergsteigerin und ist gerne geschwommen. Frau X. wohnt seit XXXX auf dem Wohnbereich XX, den sie sich selbst ausgesucht hat, da eine Schwester von ihr auf einem anderen Wohnbereich im Hause lebte. Diese Schwester besuchte Frau X. bis zu deren Tod regelmäßig jeden Vormittag.

Frau X. geht aus ihrem Zimmer meistens nur zu den Mahlzeiten und überlässt dem Personal nur wenige Handreichungen.
Frau X. ist eine sehr freundliche Frau, die auch heute noch sehr viel Zeit mit Lesen verbringt.
Sie leidet unter Asthma, Osteoporose und HOPS.
An Medikamenten bekommt Frau X. täglich 10 ml Lactulose (Stuhlgang), Ossovortin (Osteoporose), Tramadol (Schmerzen, Osteoporose) Dytide H (Wassertabletten) Ismo 20 (Angina Pectoris)
Frau X. hat Pflegestufe 1.

Frau X. ist am XXXXXXX in XXXXX geboren. Von Beruf war sie XXXXX.
Diesen Beruf hat sie gerne ausgeübt.
Frau X. ist ledig und hat einen Sohn. Bis zu seinem 6. Lebensjahr hat sie ihn selbst aufgezogen, danach kam er in eine Pflegefamilie.
Frau X. ist tagsüber in der Beschäftigungstherapie, zu ihren Hobbys zählen stricken und häkeln, denen sie dort nachgehen kann.
Frau X. ist eine sehr introvertierte Frau.
Die Diagnose lautet bei ihr: chronische Schizophrenie, Hyperthyreose.
Frau X. lebt seit XXXXX auf dem Wohnbereich XX.
An Medikamenten bekommt Frau X. täglich Cipramil (Antidepressiva) und Haldol.

Frau X. hat Pflegestufe 1.

Blatt 2 zu 2. Analyse der Zielgruppe
2.1. Zusammensetzung der Zielgruppe.

Frau X. ist am XXXXXXX in XXXXX geboren und war von Beruf XXXXXX. Frau X. wuchs mit drei älteren Geschwistern auf. Sie besuchte das Mädchengymnasium und anschließend das Wirtschaftsgymnasium. Frau X. verbrachte eine unbeschwerte Kindheit, sie musste früher nie im Haushalt helfen, dies wurde alles von ihrer Mutter erledigt. Ihre Hobbys sind Schwimmen, spazieren gehen, Musik (Opernliebhaberin).
Frau X. besucht tagsüber die Tagesbetreuung, an den Wochenenden liegt sie am liebsten im Bett und sieht fern und zieht sich zurück. Sie singt auch gerne und ist im Kirchenchor.

An den Wochenenden reicht sie dreimal täglich einer bettlägerigen Bewohnerin das Essen, unter der Woche morgens und abends. Es macht Frau X. sichtlich Spaß. Einmal in der Woche hilft Frau X. auch in der Küche im Wohnbereich (räumt die Spülmaschine ein und aus) und deckt den Speisesaal für die Mahlzeiten. Die Diagnose bei Frau X. lautet: chronisch-schizophrene Psychose, sie lebt seit XXXX im Wohnbereich XX. Sie erhält folgende Medikament: Taxilan Tropfen, Cipramil (Antidepressiva) Frau X. hat Pflegestufe G.

Nachtrag zur Beschreibung der Teilnehmerinnen:
Alle drei Bewohnerinnen erklärten sich sofort bereit, an der Aktivierung teilzunehmen, wollten aber hinsichtlich ihrer Biografie nicht viel erzählen. Zitat einer Teilnehmerin: Über mich können sie alles im Kadex nachlesen!

3. Inhaltliche Überlegungen.

3.1. Bereich

Küche

3.2. Thema

„Wir begrüßen den Frühling mit….“
– Verschiedene Säfte und Zubereitung eines Obstsalates

3.3. Begründung der Themenwahl.

Durch das Probieren verschiedener Saftsorten und der gemeinsamen Zubereitung eines Obstsalates soll der Alltagstrott unterbrochen werden. Der Umgang mit Küchengeräten weckt bei den Bewohnerinnen verschüttete Fähigkeiten und Erinnerungen werden wieder wach, da jede Frau im Laufe ihres Lebens mit diesen Gegenständen in Berührung gekommen ist.
Diese Aktivierung bietet auch die Möglichkeit der Hospitalisierung im Heim entgegenzuwirken und soll einen Hauch Alltagsgeschehen in das Leben der Bewohnerinnen bringen, da die sonstige Nahrung in der Großküche hergestellt wird.
Um auch Bewohnerinnen, die nicht an der Aktivierung teilnehmen können (oder mögen) in den Genuss von Obstsalat kommen zu lassen, werden wir für den ganzen Wohnbereich XX Obstsalat herstellen.

4. Therapeutische Zielsetzung.

4.1. Physischer Aspekt.

  • Aktivierung der Sinneswahrnehmung:
    Sehen, Riechen, Schmecken
  • Feinmotorik wird aktiviert:
    (schälen des Obstes, mischen des Obstsalates …)
  • Selbstwertgefühl wird gesteigert:
    (man kann noch etwas, es schmeckt gut …)
  • Freude am gemeinsamen Arbeiten
  • Steigerung des körperlichen Wohlbefindens:
    (Alltagstrott und Krankheiten werden vorübergehend vergessen)
  • Einbringen von früheren Erlebnissen

4.2. Psychischer Aspekt.

  • Erinnerungsarbeit
  • Ablenkung und Entspannung
  • Unterbrechung des Heimalltags
  • Vorhandene Ressourcen aufzeigen
  • Selbstbewusstsein stärken
  • Konzentration fördern

4.3. Sozialer Aspekt.

  • Freude am gemeinsamen Tun
  • Förderung der Gemeinschaft
  • Kommunikation (Austausch von Erinnerungen, Erzählen und Zuhören …)
  • Anerkennung erfahren
  • Schaffung, Förderung, Vertiefung sozialer Kontakte
  • Vermeidung von Isolation

5. Medien(Materialien, Einladungskarte …)

  • Obstsäfte (Apfelsaft, Birnensaft, Orangensaft)
  • Zitronen
  • Zucker
  • Joghurt
  • Verschiedenes Obst (Äpfel, Birnen, Bananen, Orangen)
  • Obst wurde nach Geschmack der Bewohnerinnen ausgewählt und nach der Jahreszeit, um die Kosten gering zu halten
  • Gehobelte Mandeln, Schoko Raspel
  • Schneidebretter und Messer
  • Obstschälmesser
  • Zitronenpresse
  • Gläser
  • Schüssel
  • Dessertschalen
  • Besteck
  • Servietten
  • Schürzen
  • Geschirrtücher
  • Schüssel mit Wasser
  • Verbandsmaterial … usw.
  • Einladungskarte (Datum, Uhrzeit….)

6. Organisation

6.1. Vorbereitende Arbeiten.

  • Abklärung der geplanten Aktivität mit Wohnbereichsleitung und Mentorin
  • Bei den Bewohnerinnen Interesse wecken und motivieren
  • Materialien besorgen (mit Wohnbereichsleitung abklären, ob selbst kaufen oder über die Küche zu besorgen)
  • Einladungskarten sind verteilt
  • Tisch mit Materialien vorbereiten
  • Für jede Teilnehmerin ist genügend Arbeitsfläche vorhanden
  • Verbandsmaterial für eventuelle Verletzungen bereitlegen
  • Separaten Tisch für das gemeinsame Essen decken

6.2. Raum

– Im Speisesaal des Wohnbereichs XX:
Raum wurde gewählt, da die Küche des Wohnbereichs gleich daran angrenzt und er den Bewohnerinnen bekannt ist und die Teilnehmerinnen der Aktivierung sich auch in der Küche die Hände waschen können (wurde von der Wohngruppenleiterin erlaubt)

6.3. Zeit

am XXX um XXXXX

6.4. Dauer

Voraussichtliche Dauer : 45–60 Minuten

6.5. Nachbereitung

  • Ich bedanke mich für die Teilnahme an der Aktivierung
  • Aufräumen (nach Möglichkeit unter Mithilfe der Teilnehmerinnen)
  • Verteilen des restlichen Obstsalates unter Mithilfe von Frau X. und Frau X. unter den übrigen Bewohnerinnen des Wohnbereichs und dem anwesenden Personal

7. Geplanter Verlauf der Aktivität.

7.1. Hinführung

  • Begrüßung und Vorstellung der Bewohnerinnen
  • Vorstellung des Gastes
  • Vorstellung der Aktivierung „Wir begrüßen den Frühling mit einem selbst gemachten Obstsalat….“
  • Erklärung des Ablaufes
  • Übergang zum aktiven Teil

7.2. Hauptteil

Zur Einstimmung auf die Aktivierung werden diverse Obstsäfte probiert.
Danach Schürzen an die Teilnehmerinnen ausgeteilt.
Jede Teilnehmerin erhält dann Gelegenheit, sich die Hände zu waschen und wird darauf aufmerksam gemacht, dass sie sich jederzeit die Hände in der Küche waschen kann.

Wasserschüssel zum Obst waschen werden auf den Tisch gestellt.
Danach kann jede Teilnehmerin wählen, welches Obst sie schälen und zerkleinern möchte.
Bewohnerinnen auf scharfe Messer, wegen Verletzungsgefahr, aufmerksam machen.(Pflaster sind griffbereit)

Äpfel schälen und würfeln
Birnen schälen und würfeln
Bananenschale abziehen, in Scheiben schneiden
Orangen schälen und klein schneiden
Das zerkleinerte Obst in eine Schüssel geben
1-2 Zitronen auspressen, über das zerkleinerte Obst geben
etwas Obst für die zuckerkranken Bewohnerinnen in eine separate Schüssel geben(keinen Zucker darüber streuen)
Zucker über das Obst streuen, alles ganz vorsichtig mischen und in einer Schüssel anrichten
Joghurt cremig rühren, über das Obst geben, eventuell nach zuckern
Joghurt über das Obst für die zuckerkranken Bewohnerinnen geben

Gesprächsimpulse liefern:
Welches Obst mögen sie am liebsten, oder gar nicht?
Haben sie früher gerne in der Küche gearbeitet?

Gespräch entwickeln lassen
Genügend Zeit zum Schälen und Zerkleinern des Obstes lassen und eventuell Hilfestellung anbieten.

Jede Teilnehmerin erhält die Möglichkeit, den fertigen Obstsalat in eine Dessertschale zu geben und nach Wunsch mit Mandeln und (oder) Schoko raspeln zu garnieren.

Blatt 2 zu 7. Geplanter Verlauf der Aktivität.

7.3. Abschluss

  • Betrachtung der fertig gerichteten Dessertschalen
  • gemeinsames Essen des hergestellten Obstsalates
  • Aufräumen und Abwaschen, eventuell mithilfe der Teilnehmerinnen

8. Mögliche Schwierigkeiten und eventuelle Alternativen.

  • Absage durch Bewohnerin, sodass die Gruppe nicht in vorgestellter Form zustande kommt
  • Die Teilnahme ist auch abhängig vom Gesundheitszustand oder eventuellen,
    unvorhergesehenen Besuchen. Sollte dies der Fall sein, wird kurzfristig nach einer
    anderen Teilnehmerin gesucht.
  • Da die Aktivierung im Speisesaal des Wohnbereichs stattfindet, kann es zu Unterbrechung
    Durch andere Bewohnerinnen kommen, in diesem Fall wird die Bewohnerin dazu eingeladen, an der Aktivierung teilzunehmen, wenn sie möchte.
  • Für den Fall, dass sich eine Teilnehmerin an den Messern verletzen sollte, ist Verbandsmaterial bereitgelegt und die Kolleginnen sind auf dem Wohnbereich in Rufnähe.

9. Weiterführende Möglichkeiten.

  • Durch das Verteilen des Obstsalates an die anderen Bewohnerinnen bieten sich Gesprächsimpulse an
  • Wiederholung der Aktivierung mit anderem (jahreszeitlichem) Obst
  • Zubereitung eines Wurstsalates
Weitere Quellen zu, wir begrüßen den Frühling
Wir begrüßen den Frühling

Beschäftigung für Senioren im Frühling. 5 Frühlingaktivitäten, die die Lebenslust wecken.
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